Antabus ja oder nein - und warum?

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06.12.08
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hi leute!

in meinen augen ist antabus gefährlich, kann aber auch eine hilfe darstellen. da ich denke, dass menschen immer wieder mit verschiedenen infos gefüttert werden( je nach interessenlage der profs oder ärzte ) würde ich mich auf gedanken- u. erfahrungsaustausch zum thema ANTABUS freuen!
bis bald... chris
 
Antabus..Ja od. Nein? und warum?

Hallo chris.
Willkommen im Forum!
Ich selber habe keine Erfahrung mit Antabus. Ich kenne zwei Personen, die es eingenommen haben. Schlussendlich sind Beide nicht frei von ihrer Sucht geworden.
Ich denke, unter den richtigen Voraussetzungen kann Antabus genau die Krücke sein, die ein Mensch kurzfristig braucht, um wieder alleine gehen zu können.
Wenn aber die Ursachen der Sucht nicht angegangen werden, kann die beste Krücke der Welt nicht helfen.
Du hast ja im anderen Thread, wo wir der Frage der Ursache(n) von Sucht nachgehen, dazu geschrieben.
Ich wills mal bildhaft erklären: Wenn du in deiner Wohnung immer wieder in die selbe Ecke rennst und dir dabei die grosse Zehe brichst, dann hilft dir die Krücke nicht, die Ursache deines Zehenbruches zu beseitigen.
Antabus kann dir helfen, etwas Luft zu kriegen, um weiter an deinem Suchtproblem arbeiten zu können.
Aber du musst die Zeit nutzen um den Ursachen deiner Sucht auf den Grund zu gehen!
So sehe ich die Thematik. Ich hoffe, es kommen noch andere Meinungen!
Vielleicht magst du mehr über dich und deine bisherigen Versuche, von der Sucht wegzukommen, erzählen?
Lies dich mal kreuz und quer durch die Suchtrubriken, vielleicht findest du den einen oder anderen Gedankenansatz, der dich interessiert.
Liebe Grüsse, Sine
 
Antabus..Ja od. Nein? und warum?

Ich schliesse mich Sine einfach an :wave: und zitiere:

Medikamente sind nur zur kurzzeitigen Unterstützung sinnvoll

Einige Medikamente - wie etwa Campral® und Antabus® - lindern das Verlangen zu trinken, indem sie den Genuss von Alkohol unattraktiv machen. Sie haben allerdings auch starke Nebenwirkungen, und Antabus® kann bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol tödlich wirken. Diese sogenannten 'Anti-Craving'-Substanzen sind daher nur unter bestimmten Umständen und über einen begrenzten Zeitraum hinweg einsetzbar.

Eine Medikamentengabe muss auf jeden Fall von einer psychotherapeutischen Behandlung begleitet werden, weil Alkoholismus niemals nur ein rein 'körperliches' Problem ist. Ohne die Veränderung suchtfördernder Lebensgewohnheiten nützen die besten Medikamente nichts - im Gegenteil, sie stellen für den Organismus eine zusätzliche starke Belastung dar. Es kann darüber hinaus zu neuen Abhängigkeiten bzw. zur Suchtverlagerung kommen.
::: ALKOHOLISMUS-HILFE ::: Medikamente wie Campral, Antabus, Distraneurin, Haldol, Tegretal und Tiapridex.

Einem Alkoholiker geht es ja meistens gesundheitlich sowieso nicht gerade gut. Wenn dann noch neue Nebenwirkungen durch ein Medikament dazu kommen, ist das für mich ein Teufelskreis, aus dem es wirklich nur eine Möglichkeit gibt, auszusteigen: mit dem Alkohol aufhören.

Gruss,
Uta
 
Antabus..Ja od. Nein? und warum?

Hallo liebe Community:hexe:

Hallo chris.

Ich denke, unter den richtigen Voraussetzungen kann Antabus genau die Krücke sein, die ein Mensch kurzfristig braucht, um wieder alleine gehen zu können.
Wenn aber die Ursachen der Sucht nicht angegangen werden, kann die beste Krücke der Welt nicht helfen.
Sine

..und genau da liegt der Knackpunkt...in kurzzeitig..:bang:
in dieser Zeit müssen dringend konzeptive Maßnahmen greifen. Durch den Arzt wiederrum zu einer 2. Abhängigkeit degradiert.( wenn auch erstmal als positiver Ansatz) wartet der Abhängige auf Entzug, Therapie, Weiterbehandlung. Dies ist , da über Sozialamt, Krankenkasse etc. ; da der Abhängige schon in finanzieller desolater Position ist, langwierig und strapaziert den Suchtdruck nochmal enorm.

Obwohl es nicht immer die Schuld der aufgeführten Träger ist wird dies so zum Spießrutenlauf für den Abhängigen.

Leider gibt es viele verschiedene Herangehensweisen der Beauftragten ; immer noch bemerke ich ein ambivalentes Schuldzugeständnis der Betroffenen sowie auch der Beauftragten. In den unendlich vielen Zwischentönen verliert sich der Betroffenen dann nur allzu oft in der Zwischenzeit.Was als Krücke herhalten sollte kippt dann oft.Prägend auch hier wieder der bewährte "kontakt" zu Mitabhängigen um den Leidensdruck zu verringern.

So auch auch die Vorgehensweise mit den genannten MItteln Antabus etc.

Ich beziehe meine Erfahrung hier aus der Arbeit mit Heroinabhängigen in der Drogenprophylaxe.Ich sehe Abhängigkeiten von Usern, die schon mehr als 5-8 jahre mit Methadon behandelt werden.bei allen ist der wunsch vorherrschend lieber heute als Morgen die Sache zu beenden. Viele gaben an zuerst die Krücke Methadon als Übergang gewählt zu haben( falls man von WAhl sprechen kann)....im Laufe der zeit aber die Kapitulation dazu kam.

Der Kreislauf schließt sich dann sehr schnell. hinzu kommt dann ein massiver Rückfall in die alten Verhaltensweisen.( auch eben aufgrund der Anamese )

Fest steht für mich das hier dringend ein neues konzept erarbeitet werden muß; weil man die Leute einfach zu lange alleine läßt.

Grüße
Gasparax:hexe:
 
hallo und danke erstmal für eure antworten!

habe heute begonnen mit 100mg. bis jetzt keine spürbaren nebenwirkungen , wobei die dosis noch gesteigert wird.
hier mal ein kurzer abriss meiner "kariere":
mit 15 angefangen, punk und so..., familie schon seit generationen trinkend. hört sich vielleicht zu hart an, aber ich bin halt mit alkohol aufgewachsen...
in der jugend schon mehr als die anderen getrunken aber das war damals "cool" und für mich auch ne möglichkeit den scheiss zu hause für ein paar stunden zu vergessen. dann abi und zivi. in der zeit hab ich eigentlich alles ausser H konsumiert bzw getestet. und entsprechend gesoffen. dann ein kurzes studium, ging aber nicht weil ich ständig breit war. dann brauer gelernt und die erste entgiftung gemacht. hielt ca. 2 monate bis zum rückfall. jobwechsel und zunächst "kontrolliertes" trinken nach feierabend und dann stetige steigerung bis zum kontrollverlust.mit den drogen hatte ich da schon ohne probleme aufgehört, aber umso mehr gesoffen halt. ich hab mich auch komplett zurückgezogen, fehlzeiten im betrieb usw. zum schluss immer krankgeschrieben und nur noch bier zu mir genommen zum schluss im feb08 täglich 6-7 liter bier :traurigwink: 3wochen qualifizierte entgiftung, danach nach 3wochen zuhause 16 wochen reha.
bis auf einen ausrutscher abstinent bis anfang sept.
rückfall und jetzt noch eine woche in der klinik und dann eine wiederauffangtherapie. eine gute shg hab ich gefunden und werde dieses mal alle hilfsangebote annehmen, die mir geboten werden. ich hab einfach keine lust mehr auf den scheiss!! und deshalb teste ich jetzt, ob es bei mir nennenswerte nebenwirkungen hat und wenn nicht nehm ichs als übergangshilfe bis zur reha. da bin ich dann wieder allein zu hause, gefährlich!!
wenn ich antabus nicht vertrage, wird es eben wieder abgesetzt.den klaren willen hab ich auch so, aber es kann, denk ich für mich kurzfristig eine gute stütze sein.
mal sehen, werde weiter berichten.
stark bleiben!
chris
 
Hallo chris.
Erstmal Gratulation zum Entschluss, einen neuen Weg auszuprobieren!
Darf ich fragen, wie das mit dem Antabus abläuft?
Musst du dir das jeden Tag irgendwo abholen und unter Aufsicht einnehmen? Oder hast du einen Vorrat mit nach Hause gekriegt?
Wie sieht denn die Betreuung aus in der Zeit bis zur Reha?
Wie läuft so ein Aufenthalt in der Klinik ab?
Bist du immer noch der Meinung, dass die Suche nach der Ursache deines Suchtverhaltens zweitrangig ist?
Wie sieht das Verhältnis zu deinen Eltern heute aus?
Etwas viel an Fragen, nicht wahr? ;)
Ich bin nun mal neugierig und es gibt in unserer Rubrik mehr theoretisches Geschwafel als echte Erfahrungsberichte.
deshalb hoffe ich, dass wir dich ein wenig auf deinem Weg begleiten können!
Liebe Grüsse, Sine
 
hey ho!

erstmal eine richtigstellung: ich bin nicht der meinung, dass meine sucht keine ursachen oder hintergründe hat. aber ich denke auch, dass eine tiefe psychoanalyse mir im moment nicht weiterhelfen würde. es sind erstmal verhaltensmuster, die ich ändern sollte, da ich seit etlichen jahren jede aktivität oder handlung oder situation mit dem konsum von bier verbunden habe. bin auch nicht traumatisiert durch meine kindheit oder so. ich glaube einfach, dass sucht auch oft aus der gewöhnung heraus entsteht. es ist sowieso sehr komplex und individuell verschieden, woher die sucht rührt. bei mir sind es sicherlich ein paar faktoren. aber ich konzentriere mich erst mal auf die risikosituationen, die ich mittlerweile kenne, um sie im alltag zu erkennen und entsprechend reagieren kann.
jetzt zu deinen fragen:
ich bin jetzt noch bis freitag in der klinik, dort wird natürlich überwacht, ob ich antabus vertrage. einnahme unter aufsicht. danach bin ich nachstationär noch an die station gebunden( d.h. teilnahme an der fertigkeitengruppe, sport...) und eben auch die ausgabe des medikaments. danach dann ausgabe in der suchtambulanz der selben klinik mindestens bis zum antritt in der reha.
hatte anfangs skepsis, fühle mich jetzt aber gut beraten und hab auch genügend anlaufstellen und kontakte für schlechte momente.

meine mutter ist vor einem jahr am alk gestorben, mit vadder und meiner schwester hab ich ein gutes verhältnis

welche klinik meinst du denn? den qualifizierten entzug oder die rehaklinik?

denke ich bin grad auf nem echt guten weg. lerne auch ständig dazu und hoffe einfach das auch umsetzen zu können.

bis die tage,
chris
 
Hallo chris.
denke ich bin grad auf nem echt guten weg. lerne auch ständig dazu und hoffe einfach das auch umsetzen zu können.
Das klingt richtig gut und ich glaube, du gehst mit der richtigen Einstellung in die Zukunft.
Danke für die Beantwortung und Richtigstellung einiger meiner Fragen!
Du fragst, welche Klinik mich denn interesieren würde. Am liebsten möchte ich gleich beides lesen, Entzug und Reha ;)
Ich selber kenne aus meiner Familie den Fall, dass ein Alkoholiker per fürsorgerischem Freiheitsentzug in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde. Dort wurde erstmal ausgenüchtert und nach ein paar Tagen Aufenthalt mit Einnahme von Psychopharmaka war dann wohl auch der körperliche Entzug erledigt. Danach wurde angeboten, längere Zeit zu bleiben, um eine Suchttherapie zu machen.
Wie ich bei dir lese ist aber der Normalfall, dass ein Entzug gemacht wird und dann wird der Patient nach Hause geschickt, bis ein Rehaplatz frei ist?
Mich würde ausserdem interessieren, ob es in deinem Bekanntenkreis Menschen gibt, die schon Erfahrungen mit Antabus gemacht haben?
Ich freue mich, dass du dich gut aufgehoben und beraten fühlst!
Wird eigentlich in der Klinik auch ein Augenmerk auf die Ernährung gerichtet?
Dazu 2 interessante Threads aus unserem Forum, die dir vielleicht noch zusätzlichen Input verschaffen können:
https://www.symptome.ch/threads/ad-h-s-und-suchterkrankungen.14321/
https://www.symptome.ch/threads/sucht-ernaehrung-ad-h-s.17335/
Dass deine Mutter gestorben ist, tut mir leid, auch unsere Familie hat einen Todesfall wegen Alkoholismus zu beklagen.
Bleib weiterhin stark! ;)
Sine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hi, sine!
also der körperliche entzug dauert ja nur ein paar tage in denen mit distra bzw. adombran(bei distraunverträglichkeit) die entzugssymptome bzw. krampfanfälle vermieden und gedämpft werden. danach geht es hauptsächlich um die sensibilisierung für die problematik. es gibt immer wieder leute, die von aussen druck kriegen was zu machen, aber gar keine problematik bei sich sehen. dann ist es schwer daraus was nützliches zu ziehen. zwangseinweisungen haben wir auf der station nicht. alle sind freiwillig da und können auch jederzeit wieder gehen. bzw wurden manche eben von der familie od dem arbeitgeber dazu gedrängt. aber das geht dann meist schief weil sie nicht an die zeit danach denken und weitere hilfen nicht in anspruch nehmen. da sind 3 wochen einfach zu wenig. die pause bis zur reha entsteht einfach dadurch dass die kostenzusage der rentenversicherung oftmals 1 bis 2 monate auf sich warten lässt und dann auch ein bett in einer fachklinik frei sein muss. ist etwas schwer zu planen, aber wenn man in der zwischenzeit am ball bleibt ( shg, beratungsstelle, privates netzwerk...)dann geht das auch. die entgiftungsplätze sind ausserdem sehr begehrt. wenn es einem dann wie in meinem fall echt wieder gut geht, dann gibt es keinen grund weiter stationär zu bleiben. ausserdem bin ich durch die nachstationäre phase ( 2 wochen) und die antabusausgabe sowieso öfters dort. man kann auch immer vorbei gehen oder anrufen, da haben sich auch persönliche freundschaften gebildet, was stark ist weil man ernst genommen wird. ich werde also nicht ins kalte wasser geschmissen.
es wird sehr viel auf gute und vor allem regelmässige ernährung geachtet. und eben auf eine tagesstruktur, die viele so wie ich mit den jahren verlernt haben.
3. tag antabus: keine nebenwirkungen ausser etwas müdigkeit, aber nicht schlimm
ich kenne sonst niemanden der antabus nimmt oder genommen hat. die leute finden es auch nicht schlau von mir, aber bis jetzt ist alles gut und druck hab ich seit 3 wochen nicht obwohl ich oft zu hause bin wo ich sonst immer gesoffen hab. mal sehen, wie es wird, wenn ich wieder hier schlafe...
also bis dann,
chris
 
Hallo chris.
Vielen Dank, dass du uns so ausführlich erzählst, ich finde das sehr interessant.
Ich finde, das hört sich alles sehr vielversprechend an!
Wie sehen denn deine Pläne für die Zeit nach der Reha aus?
Neugierige Grüsse, Sine
 
tach zusammen!
will nur kurz schildern, wie es mir mit antabus bis jetzt geht.
zu den anderen fragen äussere ich mich dann später mal ( weihnachtsstress...).
also, seit 8.12. nehme ich antabus ein und kann nur sagen: WOW!
ich habe ausser etwas müdigkeit keine nebenwirkungen. ich habe die zeit nach dem entzug noch nie so erlebt, wie dieses mal. es mag auch ein bisschen euphorie dabeisein, aber ich habe nicht mit saufdruck zu kämpfen. das hängt einerseits mit meinem klaren willen zur abstinenz zusammen und zum anderen sicherlich auch mit der tatsache, dass ich keine wahl habe (soll ich oder soll ich nicht...). dieses nervende engelchen-täufelchen ding fällt einfach komplett weg. natürlich ist das medikament allein nicht der heilsbringer. tagesstruktur und aktivität plus netzwerk aus freunden ist mir eine grosse hilfe.
kommt alle gut durch die feiertage!!:kraft:
bis bald
chris
 
Hallo Chris,

ich lese hier seit Beginn interessiert mit. :)
Was ich jetzt gerade in deinem letzten Post las hat mich so gefreut dass ich das hier einfach reinschreiben muss.

Das klingt so gut und positiv. Du klingst als hättest du einen wirklich stakren Willen deine Alkoholsucht zu besiegen. Dazu möchte ich dir gratulieren! Ich wünsche dir weiterhin auf deinem Weg ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Hab schöne Feiertage und ich freu mich schon auf deine nächsten Beiträge.

liebe grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo Chris.
Also, heute Morgen früh habe ich deinen Thread hier aufgerufen und es hat mich in den Fingern gejuckt, nach deinem Befinden zu fragen.
Ich habe es dann gelassen, weil ich nicht wissen konnte, wie es dir gerade geht.
Um so mehr freue ich mich, jetzt deinen Beitrag zu lesen! :freu:
Ich wünsche dir das Allerbeste für die kommenden Feiertage und das neue Jahr!
Sine
 
Hallo Chris...

... bin heute zum ersten Mal hier, Dein Artikel ist der erste - und gleich möchte ich Dir antworten. Erst einmal Glückwunsch zu Deinem Entschluss, trocken bzw. abstinent zu werden. Willkommen im neuen Leben.

Ganz kurz - ich bin trockener Alkoholiker seit 3 Jahren und 8 Monaten, hatte seiner Zeit eine ambulante Psychothera gemacht, in dieser Zeit habe ich ERKANNT - dass ich nicht mehr trinken will - möchte! Meine Geschichte ist ellenlang, will sie jetzt nicht hier in Deinem Thread schreiben...

Kurz und gut, ich bin natürlich sehr skeptisch, was Dein "Hilfsmittel" Antabus betrifft - dennoch freue ich mich natürlich, dass es Dir hilft. Wie geschrieben - bei mir hat es "Klick" gemacht mit der Tatsache, dass ich endlich bewusst Erkenntnisse erlangen kann (irdische), und Hauptgrund war einfach, dass ich mich selber nicht mehr betrüge. Hier lag wohl echt der Hase im Pfeffer begraben.

Das mit dem Teufelchen/Engelchen auf der Schulter kenne ich natürlich sehr gut - diese Konstellation ist bei mir auch nicht mehr vorhanden, einfach, weil ich direkt alles angehe, bewusst, ohne Verdrängung und vor allem nur mit der Ehrlichkeit.

Soweit erst einmal genug - ich wünche UNS weiterhin ein gesundes, trockenes neues Jahr...

Grüße aus dem Sauerland
virtuelleliebe.plusboard.de/userpix/virtuelleliebe/4_les11_1.gifFrank


PS - werde erst mal googeln, was Antabus überhaupt ist... *schäm
 
Zuletzt bearbeitet:
[Hallo Chris...


Ganz kurz - ich bin trockener Alkoholiker seit 3 Jahren und 8 Monaten, hatte seiner Zeit eine ambulante Psychothera gemacht, in dieser Zeit habe ich ERKANNT - dass ich nicht mehr trinken will - möchte! Meine Geschichte ist ellenlang, will sie jetzt nicht hier in Deinem Thread schreiben...



Grüße aus dem Sauerland
virtuelleliebe.plusboard.de/userpix/virtuelleliebe/4_les11_1.gifFrank

Hallo Vollmond62.....:fans:

zuallererst Hut ab zu deinem Einstieg ins Forum bzw. deinem Erfolg. Dann...ein frohes neues Jahr mit den besten Wünschen von mir für deinen weiteren Erfolg

Ich lese hier aus zeitlichen Gründen derzeit nur sporadisch mit um aber ein bischen von mir dazu beizutragen ,lese doch bitte den Post´davor von mir.( zu Antabus/Suchtproblematik)

Eine große Bitte , trage ich an dich heran...damit, wie SINE es schon mal bemerkte der WERTGEHALT in diesem Forum aus einem aktiven Pool genährt werden kann......

Schreib doch mal deine Geschichte auf( am Besten als Themenstarter)...denke gerade Menschen mit diesem, dir eigenem , emens wertvollen Erfahrungsschatz sind richtungsweisend und beantworten auch für die große Schar der Zweifelnden viele Unsicherheiten.:bang::idee:

Was mich auch sehr interessiert ist ; wie reflektierst du deine Emotionen als Trockener Alkoholiker im tgl. Leben (über das bewußte, ehrliche Angehen hinaus..)und die Tatsache das du Antabus bzw. Adaptionen in Frage stellst...oder hab ich da was falsch verstanden ?

Dann bitte berichtige mich..wünsche dir weiterhin einen kreativen Einstieg in dieses Forum..

mit den besten Grüßen

Gasparax :wave:

p.s....da ich nicht regelmässig mitlese ; solltest du schon einen eigenen Thread gestartet haben..dann sry
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Einsatz von Antabus ist lebensgefährlich, falls der alkoholkranke Mensch
während der Einnahme zur Flasche greift. Wenn überhaupt, wird dieses Mittel
nur dann gegeben, wenn ein stabiles soziales Umfeld Kontrolle gewährleistet -
eine Konsultation beim verschreibenden Arzt ist mehrfach in der Woche Pflicht -
so sollte es jedenfalls ablaufen.




HGB
 
hallo zusammen!

zunächst mal sorry für die längere pause.
um die antabusgeschichte fortzuführen:
bin jetzt seit einer woche in der reha und mache die kombi-auffangtherapie ( 6 wochen stat.-6 wochen ambulant ) und fühle mich bis auf die grippe, die hier grassiert sehr gut. liegt auch daran, dass ich die einrichtung schon kenne. die kostenzusage hatte ich verhältnissmässig schnell ( 3 Wochen ) und das bett auch fast im anschluss:klatschen.
das antabus wurde hier in der klinik mit meinem einverständnis für die zeit meines aufenthaltes abgesetzt, da ich hier eh save bin und hier ein verhaltens- u. psychotherapeutischer schwerpunkt angesagt ist.
für die zeit zwischen entgiftung und aufnahme hier war es mir eine geradezu wunderhafte wirkung. ich bin kein lobbyist und eher ein kritischer zeitgeist, aber ich muss sagen, dass ich diesen kritischen übergang allein zuhause noch nie so sicher erlebt habe, wie dieses mal. ich hatte immer mit immensem druck zu kämpfen. dieses mal nicht. und ich war und bin zufrieden abstinent. daran hab natürlich ich den hauptanteil, aber keine wahl zu haben erleichtert es mir ungemein. da ich keine nebenwirkungen spüre werde ich nach der entlassung wieder einsteigen, auch um die anbindung an die suchtambulanz, wo es mir verabreicht wird nicht zu verlieren.
das wars erstmal wieder. muss jetzt in die gruppe um meinen suchtverlauf zu schildern.......

stark bleiben! :greis:
chris
 
Hi Chris.
Mensch, das macht mir richtig Freude, was du da schreibst!
Ich freue mich sehr, dass du uns auf dem Laufenden hältst und wünsche dir weiterhin eine gute Zeit!
Sine
 
hallo nochmal!

für alle, denen der name antabus kein begriff ist, hier eine kurze beschreibung:
das medikament wirkt, indem es ein für den alkoholabbau im körper notwendiges enzym ( acetaldehydrogenase glaub ich ) zerstört. wird nun alkohol aufgenommen, kommt es zu einer vergiftung, da das hochgiftige zwischenprodukt acetaldehyd nicht weiter verarbeitet wird. kreislaufprobleme, herzjagen, rötung der haut, atemnot, übelkeit, erbrechen....sind die folge. je nach eingenommener alkoholmenge kann das tödlich enden. geringste mengen reichen für eine reaktion aus. d.h. dass auch im alltag vorsicht geboten ist um nicht "versteckte alkohole" wie z.b. in torten oder mundwässern etc. aufzunehmen.
das medikament ist NICHT mit methadon vergleichbar, da es sich um einen aversiven ansatz handelt und nicht um eine "ersatzdroge", die lediglich die entzugserscheinungen verhindern soll.
auch acamprosat hat einen anderen wirkansatz. diese anticravingmittel sollen den suchtdruck dämpfen, wobei diese nicht bei allen menschen wirken. warum, weiss kein mensch.

würde mich freuen beiträge von anderen menschen mit antabuserfahrung zu lesen.

bis die tage
chris
 
Hallo Chris!

Wurde stationär vor kurzem mit Distra-Neurin entzogen.
Habe gehört, dass Antabus ein potenziertes Distra sei. Stimmt das?


VGB
 
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