AKT - Asperger-Kultur-Teil

oh manmanman.

situationen wie mit diesem plastikpfeil von miko gibt es bei uns fast jeden tag.

:eek:
 
hehehe. ich scheine nicht die einzige beisserin zu sein.

:D

aber wehe, es nimmt mir jemand meine sachen weg!

*dampfender-smiley-such*
 
Hi Shelley,

mhm - tja, eigentlich hast du mal wieder vollkommen recht.
Eigentlich gehören hier nur Buch- und Filmtipps hin.
Und Musik natürlich. Kultur halt.

Aber Politik ist was, was mich auch interessiert - und muss ich da jetzt extra einen neuen Thread eröffnen?
Und dann ist es ja auch so, dass ich immer gern so eine Vorarbeit leiste - in Bezug auf Dinge, die noch kommen.
In dem Fall wollte ich gern, in Anbetracht der vielen grauseligen Dinge, die da so geschehen sind und noch geschehen eine Alternative zur fashion week - eine vision week eröffnen.
Eine vision week (das können ja auch mehrere werden) ist ein (virtueller) Platz, um Visionen für ein besseres Leben zu entwerfen.
Und das hat wieder was mit Kultur zu tun, ja? Sind wir uns da einig?

Und dann sind Zoos ja auch ein Kulturbestandteil:cool:
Aber ist ein ausgestopfter Knut:eek: das auch?;)
Oder ist das dann mehr UNKULTUR?
Darf man das Wort überhaupt benutzen?
Es ist negativ besetzt. Aber das ist wieder :eek:fftopic: und gehört in den 'Asperger & Sprache' Thread. (Lit-Tipp: Victor Klemperer: Lingua Tertii Imperii)
Wo fängt Kultur an und wo hört sie auf?

Ja, ein schwieriges Thema.
Aber hier zunächst ein echter Filmtipp, über einen genialen Mathematiker, der
über die aspergerische Gabe der besonderen Mustererkennung verfügt:

A beautyful Mind - Glückwunsch, es ist Asperger!




Gleich gehts weiter in der VISION WEEK!
 
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Hier noch kurz ein Auszug zu Thema.

Wer mag, kann hier weiter lesen:
https://www.letsgetfreaky.de/artikel/das-asperger-syndrom


asperger ist zwar im medizinischen sinne als krankheit definiert, die meisten asperger-autisten fühlen sich aber per se nicht krank. sie sind wie sie sind und merken, dass etwas bei ihnen anders ist manchmal nur, weil andere sie darauf ansprechen. sie sind ja schon immer so – für sie selbst fühlt sich alles ganz normal an – nur im vergleich mit anderen fallen plötzlich unterschiede auf. autismus ist eine besondere art zu denken, zu fühlen und wahrzunehmen, nicht mehr und nicht weniger. immer wieder ist zu lesen
“XY leidet am asperger-syndrom”, doch das kann so pauschal nicht stimmen. autisten leiden hauptsächlich wegen der anderen menschen, mit denen sie klar kommen müssen (oder wollen). was z.b. die meisten menschen als angenehm und erstrebenswert finden – die geselligkeit – ist für autisten stress. auf grund mangelnden verständnisses der umwelt oder aber wiederholt gescheiterten versuchen, “normal” zu sein kann es zu ausgeprägten angststörungen kommen, auch depressionen sind häufig und oft der erste grund, warum menschen mit asperger sich auch selbst psychisch krank fühlen und einen psychiater aufsuchen.


Die Liste mit den Spekulationsobjekten stammt auch von dieser Seite:


→ Bill Gates → Albert Einstein → Ludwig Wittgenstein → Wolfgang Amadeus Mozart → Sokrates → Andy Warhol → Glenn Gould → Isaac Newton → Immanuel Kant → Vincent van Gogh → H.C. Andersen → Antoni Gaudí → Ludwig van Beethoven → Erik Satie → Béla Bartók → Charles Darwin → Samuel Beckett → Syd Barrett [Pink Floyd] → Marie Curie → Paul Dirac [Physiker] → Michelangelo → Alfred Kinsey → Nikola Tesla → Lewis Carroll → Hermann Hesse → James Joyce → Bertrand Russell → Spinoza → Henry Ford → Paul Robeson → Wassily Kandinsky → Alan Turing → Paul Erdős [Mathematiker] → Barbara McClintock → Ted Kaczynski → Stanley Kubrick → Courtney Love → Nico → Piet Mondrian → J. M. W. Turner → Archimedes → Carl Friedrich Gauss → Kurt Gödel → Herman Melville [Moby Dick] → George Orwell → Charles Richter [Richter-Skala] → Emily Dickinson → Arthur Conan Doyle [Sherlock Holmes] → Anton Bruckner → Grigori Perelman → Henri Poincaré → Gordon Brown → Charles de Gaulle → Karl XII. von Schweden → Phillip II. von Spanien → Tim Burton → Hans Asperger → Leo Kanner → Bobby Fischer → Keanu Reeves …


Nicht zu fassen! Bei Einstein hatten also auch andere schon die Vermutung.
Hochinteressant: Eine ganz illustre Meute!
Der schöne Keanu Reeves? Warum der? Weiß der wer was, was ich nicht weiß? Nicht, das ich alles über K.R. wüßte, aber das...

und Syd Barret? Ne, also das glaub ich weniger. Aber von dem gibts eine interessante Geschichte zu berichten. Die kommt nächste Woche.

Daryl Hannah wird übrigens auch gelistet und Karl Lagerfeld (wenn auch mit einem Fragezeichen) und der Kinderbuchautor Janosch. (Ich stellte ihn vor und erwähnte auch, er sei bekennender Autist - jedoch hielt ich das für die augenzwinkernde Variante, keine Tatsache)

Liebe Grüsse - Eure BiMi
...und nun weiter - für eine (auch) Asperger-freundliche Welt!
 

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VISION WEEK

Als ich gerade meine Krebsdiagnose erhielt, war ich sehr unglücklich. Nicht, weil ich Angst davor hatte, zu sterben.
Aber es schien mir zu früh und nicht die richtige Art zu sterben.

Ich wollte, abgesehen vom Schmerz über die Verstümmelung, nicht akzeptieren, dass mein Leben nicht so erfolgreich war, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte.
Auch wenn das sehr naiv und kindisch klingt, so hatte ich doch immer von mir erwartet, dass ich diese Welt ein wenig 'besser' verlassen würde, als ich sie vorfand.
Und nun würde ich bald sterben und war diesem Ziel kein Stück näher gekommen.

Als ich mich mit einem Bekannten über diesen Anspruch unterhielt, meinte dieser zu mir: "Was du möchtest ist, ein Yes-Men sein."

Und auch, wenn ich es durchaus akzeptabel fände, eine Yes-Woman zu sein, so hatte er doch, was die Zielsetzung anbelangt, recht.











WIDERSTAND KANN SPASS MACHEN!
 
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Mensch und Tier

Ja Shelley, was dir da zum Knut-Thema eingefallen ist, ist traurig, aber wahr.

Leider habe auch ich schon die Erfahrung machen müssen, dass Tiere durchaus ein instinktives Wissen um die Überlebenschancen eines Jungtieres haben.
Ich habe so einige Zebrafinken aufgezogen, manchmal erfolgreich, aber manchmal eben auch nicht.
Der Gedanke, die Eltern hätten halt doch ihren Instinkt, kam mir oft.
Sie sind ja nicht einfach zu faul, wenn sie ihre Kinder nicht aufziehen.
Mir ist schon manchmal aufgefallen, dass ein Zebrafinkenpaar traurig nebeneinander saß, wenn die Kinder gestorben waren. Sie saßen dann ganz eng aneinander gekuschelt und trösteten sich gegenseitig, indem sie sich das Gefieder kraulten.
Also haben sie wahrscheinlich ihre Gründe, wenn sie glauben, ihre Kinder schaffen es nicht.

Und zum kulturellen Aspekt des Ganzen:
Der Knuddel-Knut führte zu einer ganzen Serie von Tierpark und Zoo Berichten im Fernsehen.
Da halte ich es wie mit den Gerichtsfällen, Koch-, Castingshows, vorher-nachher Umstyle-Geschichten: eine ist vielleicht ganz nett, aber muss dass immer so ausufern?

Vielleicht bringen die Tierparksendungen den einzelnen Zoos neue Klientel. Ganz sicher wird das eine oder andere Tier, nun prominent, da im Fernsehen, besucht. Der legendäre Horst, ein Lama, hat ja viele Fans.
So gesehen, möchte ich ihnen die Mehreinnahmen auch wünschen. Vielleicht lernen Kinder auch einen verantwortungsbewußteren Umgang mit Tieren. Vielleicht auch nicht.

Eher wohl nicht.
Denn was sucht die kleine schielende Heidi in Hollywood?
Sie selbst sicher garnichts. Wenn ein Zoo schon eine solche Vermarktung betreibt, dessen Aufgabe es doch sein sollte, Tiere in einer möglichst naturnahen Umgebung zu präsentieren, statt sie zu vermarkten - was kann man dann von privaten Haltern erwarten?

Würdeloser Tod (Knut), ist schlimm - würdeloses Leben (die meisten Zootiere), ist schlimmer.


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Eines meiner liebsten Liebeslieder, auch wenn es ein trauriges ist:



Dirk Michaelis hat die Melodie mit elf Jahren komponiert, die Schriftstellerin Gisela Steineckert schrieb später den schwermütigen Text dazu.

Viel Vergnügen! BiMI:wave:
 
Autisten wie du und ich


Ja, also neulich kamen zwei Freunde überfallartig vorbei -
obwohl ich das ja garnicht schätze.
Wen kümmerts? Nicht wahr? Wenigstens haben sie nicht gleich wieder den Mangel des Telefons beklagt. Nicht sofort, meine ich.
Etwas später schon.
Aber da hatte ich schon das Wort ergriffen und das war dann wieder einmal interessanter und so geriet das (nicht vorhandene) Telefon dann in den Hintergund.
Ich hatte in den letzten Wochen viel über KPU gelesen und auch
wenn ich medizinisch ausgebildet bin - darüber hatte ich noch nie
etwas gehört.
Meine Freundin leidet seit Jahren an Verdauungsstörungen, sie fühlte sich nach vielen Mahlzeiten regelrecht aufgetrieben.
Sie hat stark arthrotische Gelenke - nicht gut für jemanden, der als Innenarchitekt arbeitet. Es hat lange gedauert, bis man herausfand,
dass sie auf Gluten, Laktose, Fructose und Glukose reagiert.
Viele Labortest blieben negativ - bis sie dann an die Ostseeküste fuhr, wo man mittels weiterführender Test herausfand, dass sie sehr wohl mit Unverträglichkeitsreaktionen zu kämpfen hat.
Der Blutzuckerspiegel fällt schnell ab. Sie fühlt sich zerschlagen und sehr kaputt. Sie muss dann immer eine Kleinigkeit essen.
Wenn wir mal gemeinsam in ein Restaurant gingen, zog sie gewöhnlich einen Zettel aus der Tasche, nachdem sie sich nach der Nationalität des Kochs erkundigt hatte. Darauf steht in all den Sprachen, in denen die Köche, statistisch gesehen, am häufigsten daheim sind, was sie alles nicht essen darf und das ist viel.
Ich fragte sie, ob die jemals eine konkrete Krankheit genannt bekam, die als ursächlich für all ihre vielschichtigen Probleme betrachtet wird oder ob sie lediglich ganz viele Einzelsymptome 'behandelt' bekäme. Sie meinte, letzteres wäre der Fall und ich begann von der KPU zu erzählen. Ich listete die, dieser Stoffwechselstörung zugeschrieben, vielfältigen Symptome auf und erläuterte sie anhand meiner Krankheitsgeschichte.
Auch autistische Merkmale werden der KPU zugeordnet.
Ich begann sehr vorsichtig, schließlich ist es ja nicht besonders
lustig, auch noch dem autistischen Spektrum zugewiesen zu werden.
Als ich gerade sagte: "Weißt du, manchmal habe ich bei dir auch schon gedacht..."
Unterbrach mich der Freund lachend: " Du meinst, dass sie auch Autist ist - na, das kannst du wissen! Ich hab mal ein Experiment gemacht, als die Eltern da waren und wir im Wohnzimmer saßen.
Sie war in der Küche. Ich meinte, nun passt mal auf, was gleich passiert und stellte einen Salzstreuer einige Millimeter seitwärts.
Sie kam rein und drehte sofort den Streuer zurück. Sie sagte dabei nicht einmal was."

Also daran hätte ich natürlich nicht ihren Autismus festgemacht. Da erinnerte ich mich an ganz andere Dinge.;)
Aber es stimmt schon, dass dieser Sinn für Details ein (mögliches) Kriterium ist und übrigens für den von ihr gewählten Beruf kein Nachteil.
Tja, es gibt also mit Sicherheit sehr viele, teilweise gut angepasste Autisten, von denen niemand vermutet, dass sie es wären.
Das Problem ist nur, dass der Anpassungswille so oft mit den Anforderungen der Umwelt kollidiert.
Auch sie fühlt sich eigentlich permanent überfordert, findet aber nicht die Kraft, sich abzuschotten.
Ein Thema, das mir sehr vertraut ist.
 
Die Liste mit den Spekulationsobjekten stammt auch von dieser Seite:


→ Bill Gates → Albert Einstein → Ludwig Wittgenstein → Wolfgang Amadeus Mozart → Sokrates → Andy Warhol → Glenn Gould → Isaac Newton → Immanuel Kant → Vincent van Gogh → H.C. Andersen → Antoni Gaudí → Ludwig van Beethoven → Erik Satie → Béla Bartók → Charles Darwin → Samuel Beckett → Syd Barrett [Pink Floyd] → Marie Curie → Paul Dirac [Physiker] → Michelangelo → Alfred Kinsey → Nikola Tesla → Lewis Carroll → Hermann Hesse → James Joyce → Bertrand Russell → Spinoza → Henry Ford → Paul Robeson → Wassily Kandinsky → Alan Turing → Paul Erdős [Mathematiker] → Barbara McClintock → Ted Kaczynski → Stanley Kubrick → Courtney Love → Nico → Piet Mondrian → J. M. W. Turner → Archimedes → Carl Friedrich Gauss → Kurt Gödel → Herman Melville [Moby Dick] → George Orwell → Charles Richter [Richter-Skala] → Emily Dickinson → Arthur Conan Doyle [Sherlock Holmes] → Anton Bruckner → Grigori Perelman → Henri Poincaré → Gordon Brown → Charles de Gaulle → Karl XII. von Schweden → Phillip II. von Spanien → Tim Burton → Hans Asperger → Leo Kanner → Bobby Fischer → Keanu Reeves …


hallo bimi,

ich frage mich grad:

sind diese leute wirklich alles autisten (gewesen)?

was schliesst ein "genie"-dasein von nicht-autismus aus?

sind alle wahnsinnigen genies autisten?

gibt es überhaupt nicht-autisten genie's?

was macht einen autisten aus?

viele grüsse von shelley :wave:
 
Hi Shelley,

ob das wirklich alles Autisten waren/sind kann ich dir natürlich auch nicht sagen.;)
Aber generell kann man sicher sagen: Wir sind die Schönsten und klug sind wir auch!:))):))):))):))):))):))):))):))):))):))):)))

Ne, mal ernsthaft. Es gibt ja etliche Studien zu 'Genie und Wahnsinn'
- wobei ich die Autisten nicht dem 'Wahnsinns-Spektrum' zurechnen möchte.
Eher dem anderen.

Eugen Drewermann soll angeblich ebenfalls über kein Telefon verfügen, was -
als einzelnes 'Symptom' wohl noch nicht viel über ihn aussagt.
Er ist aber auch ein vielfältig interessierter Mensch mit einem hohen moralischen Anspruch. Was ihn schon wieder viel 'autismusverdächtiger' macht.

Man sieht jedenfalls Menschen, die - mal vorsichtig formuliert - sehr speziell sind, können hervorragendes leisten, wenn man ihnen die geeigneten Bedingungen bietet.

ASPI-POWER!


Liebe Grüsse

BiMi
 
Visionen-Woche II.Teil

In Marcels Anti-Atomkraft-Thread fragt ein Schreiber:"Wie blöd, muss man eigentlich sein, um 5 Reaktoren in unmittelbarer Nähe zum Meer zu bauen?"

Ja - und wie blöd muss man sein, um ein vorläufiges Endlager (ein Widerspruch in sich) wie Asse in Betrieb zu nehmen?

Wie blöd muss man sein, um auf eine Technologie, die man weder beherrschen, noch deren Auswirkungen man in die letzten Konsequenzen hinein verfolgen kann, zu setzen?
Mittlerweile fordern auch Wissenschaftler den Ausstieg aus der Kernkraft. Plötzlich scheint die Um- und Neuorientierung möglich. Hätten wir früher damit begonnen, auf alternative Technologien zu setzen, wären wir heute schon ein ganzes Stück weiter. (Regenerative Energien, Photovoltaik, Speichersysteme)

Dieses Problem finden wir häufig: Es wird nicht immer auf die zukunftsträchtigste Technologie gesetzt. Dabei gibt es nie nur eine Lösung für ein Problem.
Deshalb also hier einige Ideen, die nicht einmal neu sind.

Warum sind die AKWe nicht längst abgeschaltet worden, wo der Widerstand gegen sie doch nicht erst seit gestern wächst?
Weil sie Geldmaschinen sind. Weil sie Profit erwirtschaften.
Das Problem ist also die Profitmaximierende Ausrichtung aller Bereiche des modernen Lebens.
Eine Umkehr tut not.
Manche empören sich. Stephane Hessel zum Beispiel.
Er prangert an, worüber wir uns schon lange nicht mehr aufregen:

Lit-Tipp: Stephane Hessel - Empört euch!

S.H., Berliner Resistance-Mitglied und Buchenwald Überlebender,
der zu den Mitautoren der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen gehört, findet auch mit 93 Jahren genug Gründe, um sich empören.
Einen davon sieht er darin, dass das Finanzkapital die Werte der Zivilisation bedrohe. Er empört sich aber auch über die Lage der Menschenrechte, die Umweltzerstörung und die Israelische Palästinenser Politik.

Auf einer der ersten Seiten findet sich eine Abbildung des 'Engels von Klee'.
Walter Benjamin, Eigentümer des 'Engels' von Paul Klee, auf den sich S.Hessel im Buch bezieht, interpretiert dieses Bild wie folgt:
Es ist ein Engel in Abwehrhaltung gegen einen Sturm. Das, was wir Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.
Kritik an unserem ungebremsten Glauben an 'Fortschritt' ist nicht neu und findet sich bei Fritjof Capra, Neil Postman und Jeremy Rifkin.
Die Suche nach anderen, alternativen Wegen der Lebensführung mündet nicht zwangsläufig in Rückschritt.
Alternativ bedeutet nur 'anders', nicht 'gegensätzlich'.
Themen, mit denen man sich in diesem Kontext beschäftigen muss, sind unser Verhältnis zu Arbeit und ihrem Wert, zu Geld, zu Ressourcen, zu Ethik und Moral.

Fromm: Haben oder Sein
Postman: Das Technopol, Die Verweigerung der Hörigkeit, Die zweite Aufklärung
Capra: Wendezeit

Ein interessanter Unteraspekt ist das Thema des abstrakten Tauschwertes Geld.
In, auf den Euro umgestellten Ländern ist es auch jetzt noch bei vielen Menschen üblich, bei größeren Anschaffungen umzurechnen.
(Wobei sie dann gewöhnlich feststellen, dass alles teurer geworden ist.)

Eine Variante, die ich zeitweise praktiziert habe, ist folgende: Ich suchte mir einen Vergleichswert - in meinem Fall 'Massage' und rechnete
in 'Massageeinheiten' um. Bsp.: 1 Minute Massage kostet gewöhnlich eine DM und - nein: keine 50 Cent, sondern heutzutage ebenfalls:
1 Euro. Eine halbe Stunde Massage ist - je nach Beschaffenheit des zu 'bearbeitenden Materials' (Zwinkersmiley) harte Arbeit.
Wobei es keine Rolle spielt, dass diese mir Spaß macht. Die Frage ist also bei jedem Kauf: Ein Artikel, der 60 € kosten soll, kostet mich rund eine Stunde Arbeit. Ist das okay? Ist er mir das wert? Wobei jetzt noch nicht einmal geklärt ist, ob ich die Chance habe, diese Stunde auch wirklich zu erarbeiten.
Hier geht es zunächst nur um meinen eigenen Referenzwert. Denn, das darf man nicht übersehen: Geld ist ein Abstraktum, das uns entfremdet - von unserer Arbeit und dem ihr zugewiesenen Wert nämlich!

Eine Alternative wären Tauschringe. Hier findet ein direkter Tausch Ware gegen Ware, bzw. Leistung gegen Leistung statt.
Tauschringe sind leider noch viel zu wenig in Gebrauch.
Eine andere Form, sich der Diktatur des Geldes zumindest teilweise zu entziehen, sind Lokalwährungen. Auch diese leider nicht so populär, wie sie es sein könnten.
Hierbei ist der Grundgedanke der, dass Geld in einer Region verbleibt und nicht ständig abwandert. Es dient also dem wirtschaftlichen Aufschwung der Region und bindet die Kaufkraft an diese.

Suchtipps

Mikrokredite/Tauschringe

Silvio Gesell/Freigeld/Experiment von Wörgl/Ende der Zinswirtschaft
 

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Hallo allerseits,

heute ein Tipp zu einem Lieblingsthema von mir: den Träumen
Wir ihr vielleicht wißt, entstehen die nicht im 'normalen' Großhirnbereich, dem, von dem wir immer meinen, dass er für unser So-Sein verantwortlich ist.

Die Träume hocken in einem ganz alten Teil des Gehirns -
dem Reptilhirn*. Ist ja auch logisch. Schließlich träumen auch Tiere.
Oder: weitergefaßt, denn wie fragt der Bordcomputer 'Hell' in
Stanley Kubricks '2001 - Odyssee im Weltenraum': "Werde ich auch träumen?" und die Antwort, die er erhält. lautet: "Ja, alle intelligenten
Wesen träumen!"
- Im weiteren Sinne also träumt wohl jede Intelligenz.

Mit den Erklärungsversuchen, warum das so ist, bin ich lieber ein wenig vorsichtig, denn die ofizielle Variante ist mir wieder zu sehr geprägt vom 'mechanistischen Weltbild'.
Da heißt es, es ginge lediglich darum, erlebtes (Tages-)Geschehen
zu verarbeiten und eventuelle Probeläufe für künftige Verhaltensweisen zu starten.
Aber das ist vielleicht mehr die Art, in der Hell träumt und nicht die der Menschen und Tiere.

Ich glaube (und mit mir die esoterischen Traditionen und die Geheimbündler aller Colour), dass man im Schlaf verbunden ist mit einer Art kollektivem Gedächtnis. Vielleicht kann man sich das auch so vorstellen, wie einen Supercomputer. Da laufen unterschiedliche
Programme und die sind nicht abhängig von der jeweiligen persönlichen Prägung (dem Alter, der kulturellen Herkunft, dem individuell erworbenen Wissen).

Ich glaube (und das ist wieder mal meine ganz persönliche Meinung- und falls einer meiner Profs das jemals liest und denkt: 'Oh Gott, oh Gott - was habe ich nur falsch gemacht?' merke ich gleich an, dass dies nicht dem entspricht, was ich gelernt habe: Das unser Gehirn arg überschätzt wird. Das ist so ein wenig wie mit den Genen.
Großes Geschrei. 'Jetzt haben wirs verstanden - jetzt gibt es keine Geheimnisse mehr' und dann - Pustekuchen!
Noch mehr Geheimnisse, noch mal: alles auf Anfang, nur, dass es jetzt noch ein wenig schwieriger geworden ist. Weil, das sind halt alles nur Theorien, die wir von uns und unserer Welt entwickeln und als solche sollten wir sie verstehen.
Vollkommene Erkenntnis ist ein göttliches Privileg. Oder etwas für Buddhas und Boddhisatvas.

Aber zurück zu den besonderen Bewußtseinszuständen, dem was im Gehirn passiert, dem kollektiven Gedächtnis und den Träumen.
Viele mehr oder minder kluge Menschen haben mit dem und am Gehirn herum experimentiert. Die minder Klugen haben Balken durchtrennt um Epilepsie zu heilen oder ganze Hirnareale lahm gelegt, um unerwünschte Eigenschaften auszumerzen.
Andere haben wenigstens mit sich selbst als Versuchsobjekt gearbeitet. (T. Leary und A. Huxley )
Tatsächlich verändern sich die Gehirnwellenmuster unter dem Einfluss von Narkotika.

Wirklich interessant ist auch ein in den Vereinigten Staaten durchgeführter
Versuch, bei dem man weiße Amerikaner aller Altersstufen ohne Bezug zu traditioneller mittel- und südamerikanischer Kultur, von dortigen Schamanen genutzte bewußtseinsverändernde Phytodrogen gab. Mit dem Ergebnis, dass sie über Visionen von gefleckten Großkatzen und geflügelten
Schlangen (!) traditionellen Elementen der Kultur, aus der die Pflanzen stammten, berichteten.

Was ja nicht allzu viel Interpretationsmöglichkeiten zuläßt. (Öffnung von Kanälen, die Zugang zur gemeinsamen schamanistischen Tradition ermöglichen - was der Vorstellung der, vom Schamanen
angetretenen Geistreise entspräche. Oder, einem direkt zur Pflanze gehörenden morphischen Feld, welches diese Bilder beinhaltet. Oder beides).
Ob es sich bei den Pflanzen um Peyote oder psilocybinhaltige Pilze handelte, ist mir momentan nicht erinnerlich, wahrscheinlich ersteres.

Da ich in der Vorwoche ja auch eine Geschichte über Syd Barrett, den ehemaligen Pink Floyd Gitarristen (ich LIEBE Pink Floyd) versprach,
hier kommt sie nun. Ihr könnt sie nachlesen in Olaf Kraemers 'Luzifers Lichtgarten' (Expeditionen ins Reich der Halluzinogene), erschienen
im Sphinx-Verlag.

Ist ne lange Geschichte und ich hoffe sehr, ihr wißt die Mühe zu schätzen, die ich mir mache.

Syd B., den ich in der Asperger-Autisten-Liste fand, galt als genialer Musiker und Kopf der 'zu ihrer Zeit einflußreichsten und innovativsten
psychedelischen Band'. Für die übrigens auch John Elder Robison, der autistische Autor von 'Schau mich an!' arbeitete.
Ob das bedeutet, dass Autisten immer zueinander finden oder ob in den Zeiten des exzessiven Drogenkonsums alle Menschen besser
miteinander konnten, überlasse ich eurer Interpretation.

WIE SYD BARRETT ZUERST DEN BEZUG ZUR REALITÄT und dann buchstäblich sich selbst verlor.
Geschildert von einem der Anwesenden, Prinz Stanislas Klossowski de Rola, einem
praktizierenden Alchimisten und Sohn des Malers Balthus:

S.111
Zum Jahreswechsel 1967/68 wollten Stash, Syd und vier weitere Freunde in einer alten Hütte in den Black Mountains von Wales feiern.
Zu diesem Zweck hatten sie sich in altertümliche Kostüme aus Samt, Seide und Rüschen gekleidet. Die Einnahme von LSD-25 war vorgesehen.

'Der gesamte Trip stand von Anfang an ganz im Zeichen der Magie', erinnerte sich Stash de Rola.

'Bereits vor der Einnahme hatten wir den Eindruck, dass uns etwas Außergewöhnliches bevorstand.
Ein ungewöhnliche Präsenz oder Energie war zugegen, und auch die gesamte Örtlichkeit, diese uralte Hütte in einer verregneten Winternacht in Wales trug an sich schon einige Zeichen des Unwirklichen.
...
Wir bildeten einen magischen Kreis, gerade als die Wirkung einzusetzen begann. Neben jeder Frau saß jeweils ein Mann, und wir hielten uns an den Händen. Es dauerte nicht lange, bis zwei Lichtzirkel in der Mitte unseres Kreises damit begannen, sich in entgegengesetzte Richtung zu drehen, und dabei immer schneller wurden, bis sie sich schließlich kreuzten und eine Art
ekstatischen Tanz aufführten. Währenddessen fand auf molekularem Niveau eine Auflösung statt, durch die jeder der Anwesenden zu einem Teil der anderen wurde und wir miteinander verschmolzen.
...
Syd Barretts Freundin war es schließlich, die die innere Anspannung nicht mehr ertrug und den magischen Zirkel aufbrach, indem sie
die Hände ihrer Nachbarn losließ. Mit einem Mal schien es, als habe man ein rieges, wassergefülltes Tongefäß mit einem Hammer eingeschlagen. Die gesamte Energie des 'Zirkels' ergoß sich in die Hütte, die sich nun zur Seite neigte, woraufhin wir alle zu Boden fielen. Aus purem Instinkt griff ich nach einem tragenden Holzbalken und versetzte ihm einen Stoß, woraufhin sich die Lage wieder 'normalisierte'.

Kurz darauf schlug ich vor, das Haus zu verlassen. Da die Landschaft weiterhin im wesentlichen aus tiefem Schlamm und vereinzelten
kleinen Schneeflächen bestand, wünschte ich aus einer momentanen Verzückung und mit dem Bewußtsein eines Zauberers, die
Landschaft solle sich augenblicklich mit weißem Fell bedecken - und als die Türen der Hütte aufgestoßen wurden, hatte sich die gesamte
Umgegend mit weißem Hermelinfell überzogen, woraufhin wir in die Landschaft hinausrannten und in der Idylle herumtollten.

Das Bemerkenswerte daran ist, dass es sich bei diesem Ereignis nicht um eine multiple Illusion oder Halluzination gehandelt haben kann. In diesem Fall wäre unsere Kleidung spätestens nach der Rückkehr in die Hütte mit Schlamm bedeckt gewesen.
Als wir jedoch zurückkehrten, hatte jeder von uns Spuren von kurzem weißen Fell auf der Kleidung. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass sich zu dieser Zeit kein Tier im Haus befand.

Wenig später geriet ich mit Syd Barrett in eine Art ritterliche Auseinander-setzung, ein mentales Turnier, das über eine starke sexuelle Komponente verfügte, ähnlich wie männliche Vögel ihr Gefieder spreizen, um festzustellen, wer der Dominantere von beiden ist und vielleicht das Weibchen bekommt. Wir starrten einander tief in die Augen, die Wände des Raumes wurden zu einem Samt-Azetat in roten und goldenen Farben, und keiner von uns beiden war bereit, seinen Blick zu senken - bis wir an einen Punkt gerieten, an dem
Syd sich vor meinen Augen in einen schlaffen Teddybären verwandelte und ich mit einem Mal merkte, dass ich ihn im wahrsten Sinne des Wortes verloren hatte. Noch jetzt habe ich das Gefühl, dass ich ihn fallengelassen habe, dass ich vielleicht die Chance gehabt hätte, ihn zu retten.
...
Von dort ist er nicht wieder zurückgekehrt. Er blieb eingefroren in seiner limitierten Realität, aus der heraus sein normales Ego ihm nicht länger zugänglich war. Seine Maske als Popstar, als Persona hatte er verloren - gewöhnlich eine kostbare und hilfreiche Möglichkeit innerhalb der
psychedelischen Erfahrung, die es dem höheren Selbst gestattet, das kleine Ego und die mit ihm verbundenen Ängste aufzulösen und in das
Göttliche zu integrieren - doch Syd hat diesen Velust nicht transzendieren können und sich auf einen noch kleineren Nenner begeben. So konnte er weder zu dem werden, der er einmal gewesen war, noch Freiheit von seinem Ego gewinnen.'

Das wars, Leute!

Weiter mit den Träumen...
 

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Wobei wir ja schon mittendrin waren, denn im Totenbuch der Tibeter wird die Meinung vertreten, dass alles, was wir um uns herum wahrnehmen,
eine Illusion ist und das erinnert sehr daran, was die australischen Aborigines glauben: Dass wir es sind, die die Welt in unseren Träumen erschaffen. Besonders die Stelle, an der die Hütte sich 'zur Seite neigt' läßt doch den Eindruck entstehen, dass bei Ausschaltung der normalen
Hirn-Funktionen, die dazu dienen, uns unseren Alltag bewältigen zu lassen, buchstäblich alles möglich ist.

Träume, dritter Anlauf!

Der Brite Neil Gaiman hat mit der Sandman-Reihe einen Comic geschaffen, wie er großartiger nicht sein kann.
Die Reihe handelt von Dream, dem Herren der Träume, dem Bruder von Death, Desire, Despair und Destiny.
Der entführt und gefangen gehalten wird, sein Reich zurückerobert und schließlich stirbt, da er spürt, dass alles einem Wandel unterworfen ist.

Dieser Comic ist voller Anspielungen und Bezüge auf Kunst, Literatur und Wissenschaft. Wil Shakespeare bevölkert mehr als nur eine
Episode und Neil Gaiman scheint die seiner Stücke zu lieben, die auch mir die liebsten sind: 'A Midsummer Night's Dream'
und ganz besonders 'The Tempest'. Die Bilder stammen aus der Episode 'Exile', welche von einem hohen chinesischen Beamten handelt,
welcher in die Verbannung geschickt wird und auf dem Weg dahin den Traumkönig trifft.

Die Episode 'Wie sie sich selbst begegneten' handelt von Elisabeth Siddal, einer Muse der Präraffaeliten, weshalb ich auch noch einige Bilder der Präraffaeliten (Vorwiegend Rossetti, Burne-Jones und Morris) beigefügt habe. Der Blick der Musen, Christina, Jane und Lizzie ist gewöhnlich sehr weltabgewandt und ins Leere gerichtet. Er wirkt, ja sagen wir es nur: ein wenig autistisch.
Trotzdem schön, nicht wahr?

Die Lzzie im Gaiman-Comic ist zusammen mit Mohnblüten abgebildet, eine Anhängigkeiten von Opiaten wird auch der historischen Lizzie nachgesagt. Okay, das könnte auch eine Erklärung für den entrückten Blick abgeben! ;)

Und der kleine Fuchs im Vordergrund ist der, der auch schon in Exuperys kleinem 'Prinzen' eine herausragende Rolle spielte. ;)

Rezensionen


"Das Erwachen ist der ernste, melancholische Schluss einer Reihe, die unbestreitbar ein Meilenstein ist.
Es gibt nirgends sonst auch nur annähernd Vergleichbares."
Charles Shaar Murray, The Independent

"...nicht weniger als ein Meisterwerk der Popkultur, und ein Werk, das mutiger, smarter und bedeutsamer ist
als alles Mögliche, was die 'Hochkultur' im selben Zeitraum hervorgebracht hat."
Aus dem Vorwort von Mikal Gilmore


*Und übrigens: Die Träume 'hocken' natürlich nicht da.
Das erinnert ein wenig zu sehr an Woody Allen.
Aber die Traum-produzierenden Zellen, die befinden sich in diesem
alt-ehrwürdigen Hirnbereich.
 

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...noch ein paar Bilder! Nr. 1 ist das mit dem Fuchs!
Nr. 2 zeigt die Elfenkönigin Titania

Liebe Grüße und eine schöne Woche wünscht BiMi
 

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Noch ein Präfraffaeliten-Gemälde.
Ja, es ist kitschig!

Aber es erinnert doch sehr an die Lisa Marie und Michael -Sequenz
im 'You are not alone' Video.
Oder?
 

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VISION-WEEK

- Konzepte für eine bessere Welt -

In der 'heißen Phase' meiner Krebserkrankung fühlte ich mich unglaublich überfordert.
Die Ärzte waren teilweise agressiv und fühlten sich natürlich in ihrer Kompetenz in Frage gestellt.
Ich fühlte mich nicht betreut, sondern höchstens 'behandelt'.
Von Für'sorge' keine Spur.

Nun ist das zum Teil ja auch mein Problem, denn dafür, dass ich ein Asperger bin, kann niemand etwas, aber es schließt ein, dass ich eben über kein soziales Netz, das mich auffängt, verfüge.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich über lange Jahre hin sehr gut 'funktioniert' habe.
Mit meiner Ausbildung stehe ich auf 'der Gegenseite'. Und keiner traut sich, mir einen Ratschlag zu geben, weil eben ich es war, die all die Jahre für die Gesundheit anderer zuständig war.
Man kommt, selbst wenn man mit mir befreundet ist, nicht zu mir, um über meine Probleme zu reden, man spricht über seine.
Daran ändert sich auch nichts, nur weil ich Krebs habe.
Wir haben hier also ein doppeltes Problem.
Einerseits eine staatliche medizinische Versorgung, die man als solche kaum bezeichnen mag.
Andererseits den vollkommenen Mangel an sozialer Zuwendung.
Und ich glaube nicht, dass ich mit diesem Problem ganz allein dastehe.
Weil es ja ebenfalls viele alte Menschen gibt, die von einer Krebs- oder einer anderen dramatischen Diagnose betroffen sind und die auch nicht wissen (wahrscheinlich sogar weniger als ich), an wen sie sich hilfesuchend wenden können.
Also bleibt es dabei:
Wenn der Staat sich mehr und mehr aus seiner Verantwortlichkeit* zurückzieht, dann müssen alternative Strukturen vorhanden sein, die den Betroffenen auffangen.

Der momentane Zustand ist ein Armutszeugnis für unsere Menschlichkeit!

* Zu den Verantwortlichkeitsbereichen des Staates zähle ich natürlich nicht nur die Sicherstellung der medizinischen Versorgung, die sich nicht an den Profitinteressen der Pharmaindustrie orientiert, sondern auch die Bereitstellung von Wasser (das keine Handelsware ist!), die Versorgung mit
gesunden Nahrungsmitteln, die Beförderung in einer (nicht privatisierten) Bahn und und und...

VISION-Week
Konzepte für ein besseres Leben: Tauschbörsen und Lokalwährungen

Tauschbörsen funktionieren sowohl mittels eines realen, als auch eines abstrakten Tauschwertes.

Die einfachste Form ist die, in der Gebrauchsgegenstände, die eben nicht mehr gebraucht werden, die ihren Wert ansich jedoch nicht verloren haben, zum Tausch angeboten werden.
(Häufig Kinderkleidung oder Spielzeug) Auch Büchertauschbasare haben eine lange Tradition. Es gibt auch Tauschbörsen-Varianten, in denen nicht miteinander vergleichbare Artikel getauscht werden können. Hierbei werden Artikel in 'Wert-Gruppen' zusammengefaßt und man tauscht dann innerhalb einer Gruppe.

Was mir nach meiner Krebs-Diagnosestellung große Sorgen machte, war die Frage, ob ich überhaupt (und wie lange) in der Lage sein würde, mich selbst zu versorgen. Was, wenn ich schon 'metastasiert von oben bis unten' wäre? Die Entscheidung gegen eine Chemotherapie war noch nicht gefallen - ich ging jedoch davon aus, dass, würde ich eine beginnen, es mir sehr schlecht ginge.
Würde ich überhaupt in der Lage sein, für mich zu sorgen?
Tauschringe, die Leistungen gegen andere Leistungen tauschen, wären eine Alternative für mich gewesen. Etwa, in dem Sinne, dass ich typbezogene Ernährungsberatung oder Massagen im Tausch gegen einen Einkauf anböte. Vielleicht könnte mir auch jemand mal einen Sack Heu aus dem Zooladen holen oder ähnliches.
Nur für den Fall, dass es mir mal ganz schlecht ginge.

Ich fand auch einen Flyer im nächsten Supermarkt, der eine neu gegründete Tauschbörse bewarb. Dort wollte man jedoch mit Karteikarten arbeiten (ich war die Nummer 1) und gänzlich auf eine Internetpräsenz verzichten. Ja, und ehrlich gesagt bezweifle ich, dass jemals noch eine Nummer 2 dazu gekommen ist.
Aber, auch wenn es für mich nicht funktioniert hat, heißt das ja nicht, dass die Idee generell nichts taugt.
Wenn der Staat sich mehr und mehr aus der Fürsorgepflicht für seine Bürger entläßt, müssen die eben selber sehen, wie sie sich am besten helfen können.

Tja - es könnte so einfach sein - ist es aber nicht (Fanta 4)!

Mit den Lokalwährungen verhält es sich nämlich ähnlich.
Ansich eine feine Sache.
Aber: Viele Artikel kaufe ich in ganz speziellen Geschäften in der Innenstadt. Wofür ich nie in die Innenstadt fahren würde, sind die Lebensmittel, die ich täglich benötige. Aber die gibts im Supermarkt, der natürlich kein Interesse an der lokalen Währung hat.
Er gehört nämlich zu einer überregionalen Kette.
Trotzdem - viele der hier angebotenen Artikel kann ich nicht verwenden. Getränke in Plastikflaschen beispielsweise.
Es gibt ohnehin relativ wenig 'Gesundes'. Gerademal Brokkolisprossen, ein Geheimtipp bei Krebserkrankungen sind täglich im Angebot.
Das wäre eine Option für einen kleinen Händler, der bei den Lokalwährungen einsteigt. Ein spezielles Angebot, das sich deutlich von dem des nächsten Supermarktes unterscheidet.

Es gibt noch eine Möglichkeit der alternativen Versorgung:
Food Coops.

Eine Idee aus den Siebzigern. Das Grundkonzept ist einfach: Eine
Gruppe von Leuten nimmt Kontakt zu einem Ökobauern im Umland auf und organisiert Beschaffung und Verteilung der Artikel unter Umgehung der Zwischenhändler.
Einer nimmt die Bestellung auf, einer fährt, der Verkauf kann in einem angemieteten Laden, notfalls und bei geringer Gruppenstärke auch nach dem Tupper-Party-Prinzip in den eigenen Wohnungen erfolgen.
Man hat deutlich mehr Kontrolle über die Qualität der Lebensmittel und kauft bedarfsgerecht.
Ein Beispiel für die (negative) Realität findet ihr hier:

https://www.symptome.ch/threads/wer-bewacht-die-bewacher.89074/#post-650380

Ich muss wohl nicht extra erwähnen, wie wichtig auch und gerade für uns die Ernährung ist . (Getränke nur in Glasflaschen, keine Plastikfl., keine
Tetras usw.)

Gebt auf euch acht! - BiMi
 
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So entsteht Rassismus!


Hier ein Kommentar eines Youtube-Users zum Film:

Dieser Film hat Sprichwörtlich mein Leben verändert. Ich war mit 15-17, ein Nazi-Skin. Also von 1989-1992. Ich war beim Begräbniss von Michael Kühnen in Kassel, absolvierte Wehrsportübungen in Niederösterreich und war recht aktiv in der VAPO.Heute bin ich Vater einer 13 Jährigen Tochter und ein Linker. Und das ist auch gut so, wohl überlegt und analysiert.

Ich habe mir diesen Film immer und immer wieder angesehen, um es endlich zu kapieren wie das ganze entsteht. Die Antwort ist ANGST.

youtube.com/watch?v=1JncORM6iCs - Blauäugig Blue Eyed (1/10)

youtube.com/watch?v=z3Q8JxsGgRE

youtube.com/watch?v=xHXuXuJ01_8

youtube.com/watch?v=JkHC8NpzJcc
youtube.com/watch?v=iBUqR0P9JkU
youtube.com/watch?v=_nraFbkFDXk
youtube.com/watch?v=S58TW0fu-KQ
youtube.com/watch?v=OQVv7vFav6s
youtube.com/watch?v=OBKmeQ6imKg
youtube.com/watch?v=TshY51sIZw0
 
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ich hatte klarträume und wahrträume und so sachen, aber das ist eine komorbidität von autismus und ich dachte, dass ist normal, dass autisten so sachen haben und mein vati hatte oder hat es immer noch sehr stark und bei ihm vermute ich autismus.

ich dachte auch, dass alle autisten hochsensibel sind, aber nicht alle, welche hochsensibilität haben sind autisten.

:traurigwink:
 
Shelley,
was ich ja immer versuche herauszufinden ist, ob wir nicht doch alle
normal sind - :idee: nur auf unterschiedliche Weise eben! :)
 
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