Themenstarter
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- 17.09.08
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Hallo.
Ich habe hier schon vor längerer Zeit einen Beitrag unter dem Thema "Pilze" geschrieben, den ich momentan nicht wieder finde. Allerdings muss ich nicht unbedingt drauf verweisen, die Problematik ist zwar ähnlich, hat aber einen anderen Ansatz.
Obwohl ich mittlerweile eine 12jährige Krankheitsgeschichte mit mir herumtrage, versuche ich, es möglichst kurz und treffend zu formulieren, um niemanden zu verwirren. Selbst wenn es am Anfang nicht so wirkt, denke ich doch, im Hormonforum richtig zu sein und bitte darum, weiterzulesen.
Alles fing an mit Scheideninfektionen (bakteriell), die von Anfang an nahezu unbehandelbar waren. Wenn eine Infektion auftrat, wurde in der Regel nach Antibiogramm Antibiotikum gegeben, wobei es stets besser wurde, aber zum Schluss nicht ausgeheilt war und sofort danach wieder neu aufflammte.
In den ersten Jahren ging das dann etwa ein halbes Jahr, dann ging es plötzlich weg, war dann wieder ein halbes Jahr gesund, bis es wieder auftrat.
Schließlich ging es nach etwa drei Jahren gar nicht mehr weg, was sich geändert hatte, war, dass immer 2 Bakteriensorten wechselseitig nachgewiesen wurden. D.h. ich bekam ein Antibiotikum nach Antibiogramm, wurde am 1. und 2. Einnahmetag besser, dann gingen während der Einnahme die Beschwerden erneut los, anschließend wurde ein zweites Bakterium festgestellt, während dessen Behandlung nun wieder das erste auftauchte...
Für mich wurde klar, dass eine ständige Therapie keinen Erfolg bringen würde, sondern eine Ursachenabklärung notwendig war. Leider fand ich trotz jahrelanger Suche keinen vernünftigen Arzt, der mehr tat, als die aktuelle Infektion zu bekämpfen. Und das muss ich leider immer wieder tun, weil es ohne Antibiotikum nämlich immer weiter nach "oben" kriecht, bis man Schmerzen im Gebärmutterhals bekommt.
Viele Ärzte, die ich konsultierte taten es einfach mit "Stress" ab, teilw. ohne jegliche Untersuchung.
Ich denke, dass jeder Leser, der selbst irgendeine nicht ganz simple Krankheitsgeschichte erlebt hat, davon ebenfalls ein Lied singen kann.
Als alles anfing, war ich 14, jetzt bin ich 26.
Das einizige, was vor 2006 an Abklärung erfolgte, war ein Zuckerbelastungstest (keine Diabetes) und eine Bauchspiegelung, die ebenfalls keine auslösenden Faktoren feststellte, außer mehrere Eierstockzysten.
Was sämtliche behandelnden Gyns jedoch feststellten, war ein ständiger Mangel an Laktobazillen (zur Info: diese bilden die Standardflora der Scheide und bilden die Intimabwehr, da sie der Scheide ihr typisches saures Milieu geben). Nahezu von Anfang an nahm ich diverse Zäpfchen und Vaginaltabletten, durch die man sich Laktobazillen zuführt, doch jede Untersuchung zeigte, dass ich keine hatte. Niemand suchte nach einer Ursache dafür, da kamen nur blöde Sprüche wie "Dann haben Sie halt keine, muss man mit leben".
2006 schließlich geriet ich an einen Gyn, der eine umfassendere Abklärung vornahm. Dabei kam eine Erhöhung der männlichen Hormone Testosteron Androstendion heraus (Hyperandrogenämie). Mir wurde Folgendes dazu gesagt: Alles ergibt jetzt einen Sinn, weil durch eine Hyperandrogenämie ein (oft lokaler) Östrogenmangel hervorgerufen wird. Laktobazillen benötigen Östrogen, um dort unten überhaupt existieren zu können. Aus diesem Grund ist trotz künstlicher Zufuhr niemals eine Normalflora zustande gekommen.
Es wurde eine Therapie eingeleitet ("Pille" Diane und 1 Tabl. Androcur 10), im Laufe der folgenden Monate ging es mir immer besser, während der Gyn immer mehr Laktobazillen bei mir feststellte. Interessanterweise gelang das alles ohne irgendwelche Zäpfchen, die Scheidenflora kam von ganz alleine, Bakterien gab es nicht mehr.
Da ein solcher Zustand in den ganzen Jahren bisher undenkbar war, grenzte das fast an ein Wunder. Leider wurde dadurch meine Pilzproblematik eher verstärkt, jedoch hat meines Wissens nach der Pilz ganz andere Ursachen, lt. Experte tritt dieser vor allem vermehrt bei guter Scheidenflora auf (obwohl das kaum ein Gyn weiß, der sich nicht fortbildet): Pilze können im Gegensatz zu Bakterien im sauren Milieu überleben. Außerdem (schon tausendmal in Eigenbeobachtung erlebt) sind die fiesen Bakterien der natürliche Gegenspieler der Pilze. Hat man ein gestörtes Milieu, fühlen diese sich wohl und verdrängen den Pilz, der dann keine Chance hat.
Kurz gesagt, so bekloppt es auch klingt: Gesundwerden geht bei mir immer mit einer Pilzinfektion einher, obwohl auch diese durchaus problematisch sein kann.
Zurück zu den Hormonen: Die nächsten eineinhalb Jahre lebte ich also ohne irgendwelche Milieustörungen, zwar musste ich mich mit dem Pilz herumschlagen, der jedoch nicht halb so schmerzhaft wie Bakterien ist.
Dann hatte ich wieder eine Infektion, Scheidenflora war defekt, wieder konnten Antibiotika den Zustand nur kurzfristig bessern, ein Erreger folgte dem anderen. Ein erneuter Hormonstatus zeigte wieder deutlich erhöhte Testosteron-Werte. Natürlich wurden zwischendurch auch vierteljährlich Befunde erhoben, die immer ok waren.
Also bekam ich jetzt 2 Androcur 10 Tabletten, in wenigen Wochen verbesserte sich der Zustand, die Scheidenflora war wieder da, Bakterien ade. Die Kontrolle zeigte normale Hormonwerte.
Dies geschah noch einmal später, bei dem Versuch, eine Androcur-Tablette wegzulassen und verbesserte sich wieder bei 2 Androcur Tabletten.
Anfang diesen Jahres wurde es dann extrem krass: Wieder Scheideninfektionen, Testosteron war wieder erhöht. Also gab es nun 3 Androcur 10 Tabletten und ein Endokrinologe der gleichen Gemeinschaftspraxis wurde hinzugezogen, denn: Auch nach Gabe von 3 Androcur wurden zwar die Werte verbessert, waren aber immer noch erhöht, die Scheideninfektionen hielten nun schon länger als 3 Monate an.
Der Endokrinologe stellte fest, dass ich eine Insulinresistenz habe, womit erstmal wieder alles logisch erklärbar wurde. Eine Insulinresistenz verändert sehr viele Hormone des Körpers, mittlerweile waren auch die Schilddrüse und die Hypophysenhormone Melatonin und Serotonin betroffen (v.a. Schlafstörungen). Es waren auch viele andere Werte erhöht (v.a. ganz doll Cholesterin). Wenn jemand Näheres wissen will, einfach fragen.
Nun bekam ich einen Riesen-Medikamentencocktail: Metformin (2mal 500mg) für die Insulinresistenz, L-Throxin für die Schilddrüse, 2 Medikamente für Melatonin und Serotonin, Niaspan 250 (wurde nach und nach zu 1000 aufgebaut), Spironolacton (soll angeblich antiandrogene Wirkung haben), dafür nur noch 2 Androcur 10 Tabletten. Dazu die dringende Auflage, bis zum Idealgewicht abzunehmen (ich hatte in den letzten Jahren meiner Ansicht nach auf unnatürliche Weise immer mehr zugenommen) und Muskelsport mit einem Latexband zu betreiben. Dazu eine strenge Diät (z.B. kein Zucker, nur Wasser u. Tee zum Trinken, fast keine tierischen Fette).
Wegen der Aussicht, endlich gsund zu werden, stürzte ich mich mit Feuereifer in die Therapie, etwa 3 bis 4 Wochen später wurde die Scheidenflora wieder normal. Der darauf folgende übliche Pilz war im Vergleich dazu lammfromm und hat mir kaum Beschwerden verursacht. Kurz gesagt: Ich habe mich besser gefühlt, als all die Jahre zuvor. Ebenso gingen die Nebensymptome nach und nach weg: U.a. hatte ich zuvor ständigen Durst, Schlafstörungen und nahezu permanente extreme Schweißausbrüche.
Das alles begann ich Ende April/Anfang Mai diesen Jahres. Mittlerweile habe ich 23 Kilo abgenommen und befinde mich genau in meinem Idealgewicht.
Im Juli fiel mir auf, dass das mit dem Schlafen schlimmer wurde (nicht so extrem wie vorher, aber schlechter). Auch hatte ich wieder vermehrt Durst. Anfang August bekam ich wieder eine Scheideninfektion. Wieder untherapierbar, nur ganz kurzzeitige Besserungen, während der Behandlung eines Keims trat wieder ein 2. resistenter auf usw. usf.
Es wurde eine Hormonkontrolle gemacht. Wieder deutliche Erhöhung von Testosteron und Androstendion. Daraufhin sollte ich statt einer halben eine ganze Tablette Spironolacton nehmen. Kurz danach (3 Wochen) schien es besser zu werden, bekam wieder eine Scheidenflora, die nach einer Woche völlig in sich zusammenbrach. Seitdem wurden keine Laktobazillen (trotz permanenter Zufuhr) nachgewiesen.
Meine aktuelle Hormonkontrolle zeigt genau den gleichen schlechten Testosteron-Wert wie vor 3 Monaten. Da eine Tablette erhöht wurde, muss ich also davon ausgehen, dass es schlimmer wird???
Jetzt bekomme ich statt 20 25 mg Androcur. Und natürlich sehen wir erst in 3 Monaten, ob es was gebracht hat.
Desweiteren bin ich mit dem Arzt unzufrieden. Er nimmt sich kaum Zeit, erklärt so gut wie nichts, und will mich ständig dazu animieren, irgendwelche von mir selbst zu tragenden Extra-Leistungen in Anspruch zu nehmen. Z.B. Körperfettmessung und Diverses. Neulich habe ich einen Gen-Test gemacht, der angeblich klären sollte, ob ich bestimmte Medikamente aufnehmen kann (meine Idee bzgl. der scheinbar unbehandelbaren Hyperandrogenämie).Erstens waren die abgesprochenen Medikamente nicht dabei, zweitens kam später raus, dass der Test den Medikamentenabbau dargestellt hat, mit Unwirksamkeit hat das gar nix zu tun. Das Ding hat mich 300 Euro gekostet und ich kann gar nix tun, weil ich nur ne mündl. Zusicherung hatte.
Was mich auch stört, ist, dass der Arzt nie einen Blick in die Unterlagen wirft und mir Medikamente gegen die Hyperandrogenämie verordnen will, die er mir längst verordnet hat, sprich, ich muss ihm immer erklären, was ER mir verordnet hat.
Ich habe bereits versucht, den Arzt zu wechseln, aber ohne Erfolg. Völliges Desinteresse, die neulich meinte, es käme alles vom Alkohol, ich trinke de facto ein nicht ganz 0,2 Glas am Abend, das mir selbst nach der strengen Diät erlaubt ist.
Langsam habe ich wirklich große Angst. Seit August bin ich permanent krank, habe oft große Schmerzen und ständig erhöhte Temperaturen, vom Ausfluss will ich gar nicht reden.
Kann mir jemand helfen, einen wirklich fähigen Endokrinologen im Raum Berlin zu finden, der sich auch mit Scheideninfektionen auskennt? Meiner erzählt nämlich ständig Käse, der schon seit Jahren veraltet ist.
Bezüglich den Ursachen für Hyperandrogenämie: Ausgeschlossen ist ein Nebennierentumor, ein ACTH-Test wurde 2mal gemacht, der zweite (vor 1 Jahr) zeigt leicht erhöhte Werte für 17-Hydroxyprogestoron, was eine sogenannte late onset AGS bedeuten könnte (eine Krankheit, die Hyperandrogenämie verursacht), aber bisher meinten beide Endokrinologen, der Wert sei zu niedrig und bedeutungslos. Ein PCO Syndrom wurde nicht ausgeschlossen, würde aber bei Vorliegen lt. Ärzte nichts ändern, die Behandlung wäre die gleiche.
Was in aller Welt könnte dahinter stecken???
Was sagt Ihr denn dazu, dass sich ständig meine männlichen Hormone erhöhen, und dass ich jetzt schon Therapiestärken bekomme, die einem Tumorpatienten nahekommen? Meine 2. Meinung sagte, sie würde die Medikamente absetzen, dann sind die Hormone eben erhöht.
Desweiteren geht es v.a. um die Aussage, dass Hyperandrogenämie über Umwege Scheideninfektionen verursacht. Mein alter Gyn und ein weiterer waren dieser Ansicht, allerdings mit Abstrichen: Nicht jeder mit Hyperandrogenämie bekommt es, es könnte eine Ursache sein und die Therapie würde zeigen, wie das Ganze darauf reagiert.
Mein Endokrinologe behauptet stur, es habe damit gar nichts zu tun, wenn ich abnehme, wird alles besser. Ich habe abgenommen, es ist schlimmer als die ganzen letzten Jahre.
Ich habe Euch meine eigenen Erfahrungen berichtet, ich meine, das kann doch nicht alles Zufall sein??? Ich meine, mittlerweile weiß ich immer vorher, wie der Hormonwert aussieht, und wenn das nix damit zu tun hätte, dann könnte ich es doch nicht?!
So lange er es behandelt, kann er ja denken, was er will, aber aus diesem Grund ist mir die Behandlung halt unsagbar wichtig, es ist eben mehr als nur Werte auf dem Papier.
Ich bitte dringend darum, mir Eure Meinungen und v.a. Erklärungsansätze bzw. Ursachen für Hyperandrogenämie zu schicken. Auch Anregungen, was darüber hinaus ursächlich sein könnte, wären nicht schlecht. Und natürlich vernünftige Endokrinologen in Berlin und Umgebung (muss nicht Prof. von und zu sein)
Dann bedanke ich mich mal jetzt schon fürs Lesen und fürs Verständnis, auch wenn es etwas länger wurde, ich bin in einer extrem verzweifelten Lage, die Situation ist wirklich nicht zumutbar.
Liebe Grüße
Ellie
Ähm, ich hab grad gesehen, dass es hier ein Frauengesundheits-Forum gibt. Kann man den Beitrag evtl. verschieben/Kopieren??
Ich habe hier schon vor längerer Zeit einen Beitrag unter dem Thema "Pilze" geschrieben, den ich momentan nicht wieder finde. Allerdings muss ich nicht unbedingt drauf verweisen, die Problematik ist zwar ähnlich, hat aber einen anderen Ansatz.
Obwohl ich mittlerweile eine 12jährige Krankheitsgeschichte mit mir herumtrage, versuche ich, es möglichst kurz und treffend zu formulieren, um niemanden zu verwirren. Selbst wenn es am Anfang nicht so wirkt, denke ich doch, im Hormonforum richtig zu sein und bitte darum, weiterzulesen.
Alles fing an mit Scheideninfektionen (bakteriell), die von Anfang an nahezu unbehandelbar waren. Wenn eine Infektion auftrat, wurde in der Regel nach Antibiogramm Antibiotikum gegeben, wobei es stets besser wurde, aber zum Schluss nicht ausgeheilt war und sofort danach wieder neu aufflammte.
In den ersten Jahren ging das dann etwa ein halbes Jahr, dann ging es plötzlich weg, war dann wieder ein halbes Jahr gesund, bis es wieder auftrat.
Schließlich ging es nach etwa drei Jahren gar nicht mehr weg, was sich geändert hatte, war, dass immer 2 Bakteriensorten wechselseitig nachgewiesen wurden. D.h. ich bekam ein Antibiotikum nach Antibiogramm, wurde am 1. und 2. Einnahmetag besser, dann gingen während der Einnahme die Beschwerden erneut los, anschließend wurde ein zweites Bakterium festgestellt, während dessen Behandlung nun wieder das erste auftauchte...
Für mich wurde klar, dass eine ständige Therapie keinen Erfolg bringen würde, sondern eine Ursachenabklärung notwendig war. Leider fand ich trotz jahrelanger Suche keinen vernünftigen Arzt, der mehr tat, als die aktuelle Infektion zu bekämpfen. Und das muss ich leider immer wieder tun, weil es ohne Antibiotikum nämlich immer weiter nach "oben" kriecht, bis man Schmerzen im Gebärmutterhals bekommt.
Viele Ärzte, die ich konsultierte taten es einfach mit "Stress" ab, teilw. ohne jegliche Untersuchung.
Ich denke, dass jeder Leser, der selbst irgendeine nicht ganz simple Krankheitsgeschichte erlebt hat, davon ebenfalls ein Lied singen kann.
Als alles anfing, war ich 14, jetzt bin ich 26.
Das einizige, was vor 2006 an Abklärung erfolgte, war ein Zuckerbelastungstest (keine Diabetes) und eine Bauchspiegelung, die ebenfalls keine auslösenden Faktoren feststellte, außer mehrere Eierstockzysten.
Was sämtliche behandelnden Gyns jedoch feststellten, war ein ständiger Mangel an Laktobazillen (zur Info: diese bilden die Standardflora der Scheide und bilden die Intimabwehr, da sie der Scheide ihr typisches saures Milieu geben). Nahezu von Anfang an nahm ich diverse Zäpfchen und Vaginaltabletten, durch die man sich Laktobazillen zuführt, doch jede Untersuchung zeigte, dass ich keine hatte. Niemand suchte nach einer Ursache dafür, da kamen nur blöde Sprüche wie "Dann haben Sie halt keine, muss man mit leben".
2006 schließlich geriet ich an einen Gyn, der eine umfassendere Abklärung vornahm. Dabei kam eine Erhöhung der männlichen Hormone Testosteron Androstendion heraus (Hyperandrogenämie). Mir wurde Folgendes dazu gesagt: Alles ergibt jetzt einen Sinn, weil durch eine Hyperandrogenämie ein (oft lokaler) Östrogenmangel hervorgerufen wird. Laktobazillen benötigen Östrogen, um dort unten überhaupt existieren zu können. Aus diesem Grund ist trotz künstlicher Zufuhr niemals eine Normalflora zustande gekommen.
Es wurde eine Therapie eingeleitet ("Pille" Diane und 1 Tabl. Androcur 10), im Laufe der folgenden Monate ging es mir immer besser, während der Gyn immer mehr Laktobazillen bei mir feststellte. Interessanterweise gelang das alles ohne irgendwelche Zäpfchen, die Scheidenflora kam von ganz alleine, Bakterien gab es nicht mehr.
Da ein solcher Zustand in den ganzen Jahren bisher undenkbar war, grenzte das fast an ein Wunder. Leider wurde dadurch meine Pilzproblematik eher verstärkt, jedoch hat meines Wissens nach der Pilz ganz andere Ursachen, lt. Experte tritt dieser vor allem vermehrt bei guter Scheidenflora auf (obwohl das kaum ein Gyn weiß, der sich nicht fortbildet): Pilze können im Gegensatz zu Bakterien im sauren Milieu überleben. Außerdem (schon tausendmal in Eigenbeobachtung erlebt) sind die fiesen Bakterien der natürliche Gegenspieler der Pilze. Hat man ein gestörtes Milieu, fühlen diese sich wohl und verdrängen den Pilz, der dann keine Chance hat.
Kurz gesagt, so bekloppt es auch klingt: Gesundwerden geht bei mir immer mit einer Pilzinfektion einher, obwohl auch diese durchaus problematisch sein kann.
Zurück zu den Hormonen: Die nächsten eineinhalb Jahre lebte ich also ohne irgendwelche Milieustörungen, zwar musste ich mich mit dem Pilz herumschlagen, der jedoch nicht halb so schmerzhaft wie Bakterien ist.
Dann hatte ich wieder eine Infektion, Scheidenflora war defekt, wieder konnten Antibiotika den Zustand nur kurzfristig bessern, ein Erreger folgte dem anderen. Ein erneuter Hormonstatus zeigte wieder deutlich erhöhte Testosteron-Werte. Natürlich wurden zwischendurch auch vierteljährlich Befunde erhoben, die immer ok waren.
Also bekam ich jetzt 2 Androcur 10 Tabletten, in wenigen Wochen verbesserte sich der Zustand, die Scheidenflora war wieder da, Bakterien ade. Die Kontrolle zeigte normale Hormonwerte.
Dies geschah noch einmal später, bei dem Versuch, eine Androcur-Tablette wegzulassen und verbesserte sich wieder bei 2 Androcur Tabletten.
Anfang diesen Jahres wurde es dann extrem krass: Wieder Scheideninfektionen, Testosteron war wieder erhöht. Also gab es nun 3 Androcur 10 Tabletten und ein Endokrinologe der gleichen Gemeinschaftspraxis wurde hinzugezogen, denn: Auch nach Gabe von 3 Androcur wurden zwar die Werte verbessert, waren aber immer noch erhöht, die Scheideninfektionen hielten nun schon länger als 3 Monate an.
Der Endokrinologe stellte fest, dass ich eine Insulinresistenz habe, womit erstmal wieder alles logisch erklärbar wurde. Eine Insulinresistenz verändert sehr viele Hormone des Körpers, mittlerweile waren auch die Schilddrüse und die Hypophysenhormone Melatonin und Serotonin betroffen (v.a. Schlafstörungen). Es waren auch viele andere Werte erhöht (v.a. ganz doll Cholesterin). Wenn jemand Näheres wissen will, einfach fragen.
Nun bekam ich einen Riesen-Medikamentencocktail: Metformin (2mal 500mg) für die Insulinresistenz, L-Throxin für die Schilddrüse, 2 Medikamente für Melatonin und Serotonin, Niaspan 250 (wurde nach und nach zu 1000 aufgebaut), Spironolacton (soll angeblich antiandrogene Wirkung haben), dafür nur noch 2 Androcur 10 Tabletten. Dazu die dringende Auflage, bis zum Idealgewicht abzunehmen (ich hatte in den letzten Jahren meiner Ansicht nach auf unnatürliche Weise immer mehr zugenommen) und Muskelsport mit einem Latexband zu betreiben. Dazu eine strenge Diät (z.B. kein Zucker, nur Wasser u. Tee zum Trinken, fast keine tierischen Fette).
Wegen der Aussicht, endlich gsund zu werden, stürzte ich mich mit Feuereifer in die Therapie, etwa 3 bis 4 Wochen später wurde die Scheidenflora wieder normal. Der darauf folgende übliche Pilz war im Vergleich dazu lammfromm und hat mir kaum Beschwerden verursacht. Kurz gesagt: Ich habe mich besser gefühlt, als all die Jahre zuvor. Ebenso gingen die Nebensymptome nach und nach weg: U.a. hatte ich zuvor ständigen Durst, Schlafstörungen und nahezu permanente extreme Schweißausbrüche.
Das alles begann ich Ende April/Anfang Mai diesen Jahres. Mittlerweile habe ich 23 Kilo abgenommen und befinde mich genau in meinem Idealgewicht.
Im Juli fiel mir auf, dass das mit dem Schlafen schlimmer wurde (nicht so extrem wie vorher, aber schlechter). Auch hatte ich wieder vermehrt Durst. Anfang August bekam ich wieder eine Scheideninfektion. Wieder untherapierbar, nur ganz kurzzeitige Besserungen, während der Behandlung eines Keims trat wieder ein 2. resistenter auf usw. usf.
Es wurde eine Hormonkontrolle gemacht. Wieder deutliche Erhöhung von Testosteron und Androstendion. Daraufhin sollte ich statt einer halben eine ganze Tablette Spironolacton nehmen. Kurz danach (3 Wochen) schien es besser zu werden, bekam wieder eine Scheidenflora, die nach einer Woche völlig in sich zusammenbrach. Seitdem wurden keine Laktobazillen (trotz permanenter Zufuhr) nachgewiesen.
Meine aktuelle Hormonkontrolle zeigt genau den gleichen schlechten Testosteron-Wert wie vor 3 Monaten. Da eine Tablette erhöht wurde, muss ich also davon ausgehen, dass es schlimmer wird???
Jetzt bekomme ich statt 20 25 mg Androcur. Und natürlich sehen wir erst in 3 Monaten, ob es was gebracht hat.
Desweiteren bin ich mit dem Arzt unzufrieden. Er nimmt sich kaum Zeit, erklärt so gut wie nichts, und will mich ständig dazu animieren, irgendwelche von mir selbst zu tragenden Extra-Leistungen in Anspruch zu nehmen. Z.B. Körperfettmessung und Diverses. Neulich habe ich einen Gen-Test gemacht, der angeblich klären sollte, ob ich bestimmte Medikamente aufnehmen kann (meine Idee bzgl. der scheinbar unbehandelbaren Hyperandrogenämie).Erstens waren die abgesprochenen Medikamente nicht dabei, zweitens kam später raus, dass der Test den Medikamentenabbau dargestellt hat, mit Unwirksamkeit hat das gar nix zu tun. Das Ding hat mich 300 Euro gekostet und ich kann gar nix tun, weil ich nur ne mündl. Zusicherung hatte.
Was mich auch stört, ist, dass der Arzt nie einen Blick in die Unterlagen wirft und mir Medikamente gegen die Hyperandrogenämie verordnen will, die er mir längst verordnet hat, sprich, ich muss ihm immer erklären, was ER mir verordnet hat.
Ich habe bereits versucht, den Arzt zu wechseln, aber ohne Erfolg. Völliges Desinteresse, die neulich meinte, es käme alles vom Alkohol, ich trinke de facto ein nicht ganz 0,2 Glas am Abend, das mir selbst nach der strengen Diät erlaubt ist.
Langsam habe ich wirklich große Angst. Seit August bin ich permanent krank, habe oft große Schmerzen und ständig erhöhte Temperaturen, vom Ausfluss will ich gar nicht reden.
Kann mir jemand helfen, einen wirklich fähigen Endokrinologen im Raum Berlin zu finden, der sich auch mit Scheideninfektionen auskennt? Meiner erzählt nämlich ständig Käse, der schon seit Jahren veraltet ist.
Bezüglich den Ursachen für Hyperandrogenämie: Ausgeschlossen ist ein Nebennierentumor, ein ACTH-Test wurde 2mal gemacht, der zweite (vor 1 Jahr) zeigt leicht erhöhte Werte für 17-Hydroxyprogestoron, was eine sogenannte late onset AGS bedeuten könnte (eine Krankheit, die Hyperandrogenämie verursacht), aber bisher meinten beide Endokrinologen, der Wert sei zu niedrig und bedeutungslos. Ein PCO Syndrom wurde nicht ausgeschlossen, würde aber bei Vorliegen lt. Ärzte nichts ändern, die Behandlung wäre die gleiche.
Was in aller Welt könnte dahinter stecken???
Was sagt Ihr denn dazu, dass sich ständig meine männlichen Hormone erhöhen, und dass ich jetzt schon Therapiestärken bekomme, die einem Tumorpatienten nahekommen? Meine 2. Meinung sagte, sie würde die Medikamente absetzen, dann sind die Hormone eben erhöht.
Desweiteren geht es v.a. um die Aussage, dass Hyperandrogenämie über Umwege Scheideninfektionen verursacht. Mein alter Gyn und ein weiterer waren dieser Ansicht, allerdings mit Abstrichen: Nicht jeder mit Hyperandrogenämie bekommt es, es könnte eine Ursache sein und die Therapie würde zeigen, wie das Ganze darauf reagiert.
Mein Endokrinologe behauptet stur, es habe damit gar nichts zu tun, wenn ich abnehme, wird alles besser. Ich habe abgenommen, es ist schlimmer als die ganzen letzten Jahre.
Ich habe Euch meine eigenen Erfahrungen berichtet, ich meine, das kann doch nicht alles Zufall sein??? Ich meine, mittlerweile weiß ich immer vorher, wie der Hormonwert aussieht, und wenn das nix damit zu tun hätte, dann könnte ich es doch nicht?!
So lange er es behandelt, kann er ja denken, was er will, aber aus diesem Grund ist mir die Behandlung halt unsagbar wichtig, es ist eben mehr als nur Werte auf dem Papier.
Ich bitte dringend darum, mir Eure Meinungen und v.a. Erklärungsansätze bzw. Ursachen für Hyperandrogenämie zu schicken. Auch Anregungen, was darüber hinaus ursächlich sein könnte, wären nicht schlecht. Und natürlich vernünftige Endokrinologen in Berlin und Umgebung (muss nicht Prof. von und zu sein)
Dann bedanke ich mich mal jetzt schon fürs Lesen und fürs Verständnis, auch wenn es etwas länger wurde, ich bin in einer extrem verzweifelten Lage, die Situation ist wirklich nicht zumutbar.
Liebe Grüße
Ellie
Ähm, ich hab grad gesehen, dass es hier ein Frauengesundheits-Forum gibt. Kann man den Beitrag evtl. verschieben/Kopieren??
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