Hallo Dialorsa,
ich probiere mal Dir die auffälligen Werte ein wenig aufzubröseln. Aus:
normalwerte
ALAT = GPT war erniedrigt.
Die Alanin-Aminotransferase (ALAT) ist ein Enzym, das ausschließlich in der Zellflüssigkeit der Leberzellen gelöst ist.
Am einfachsten ist es vielleicht, sich ein Enzym als "Verdauungshelfer" vorzustellen. Von diesem Enzym hat Dein Sohn jetzt weniger als "normal".
ASAT = GOT war erhöht
Die ASAT (Aspartat-Aminotransferase) ist ein Enzym mit besonders hoher Aktivität in Leber, Herzmuskel, Skelettmuskel und Gehirn. Die Schmerzen Deines Sohnes lassen mich zunächst mal an die Skelettmuskeln denken. Um die Erhöhung mal ein wenig zu relativieren: Dieser Wert kann bei speziellen Erkrankungen um das 1000 fache des Normwerts ansteigen.
Hast Du Deinem Sohn vielleicht Paracetamol gegen die Schmerzen gegeben?
CA= Calcium war erhöht
Calcium ist der wichtigste Bestandteil der Knochen; dort sind 99 Prozent davon "eingelagert". Darüber hinaus ist das Mineral in der Zahngrundsubstanz und im Schmelz der Zähne enthalten. Weniger bekannt ist, dass Calcium an zahlreichen lebensnotwendigen Funktionen des Organismus beteiligt ist - wie die Bewegung der Muskeln, Die Stärke des Herzschlages, Die Reizleitung im Nervensystem oder der Blutgerinnung.
Ein Prozent des gesamten Calciums wird daher mit dem Blutstrom zu den verschiedenen Organen transportiert. Allerdings "schwimmen" im Blutplasma nur knapp 50 Prozent in der freien Form, etwa 45 Prozent sind an Eiweißkörper und fünf Prozent an andere Substanzen gebunden (Phosphat, Bicarbonat, Citrat). Diese feine Verteilung wird von drei Hormonen gesteuert: dem Parathormon, dem Vitamin D und dem Calcitonin.
Falls der unterste Wert (lässt sich schlecht lesen) TSH sein sollte (4,07), würde ich diese Hormonwerte auch bestimmen lassen. Endokrinologen sind darauf spezialisiert.
Erhöhung der Calcium Konzentration:
°übermäßige exogene Zufuhr
Milch
°überschießende Freisetzung aus dem Knochen
Leukämie
°hormonelle Störung
Überfunktion der Schilddrüse
Mangel an Glukokortikoiden (M. Addison)
die anderen Möglichkeiten sind für Deinen Sohn eher unwahrscheinlich. Ich denke am ehesten an: überschießende Freisetzung aus dem Knochen
Wichtig:
Die Bestimmung der Calciumkonzentration im Blut ist für die Diagnose und Therapieüberwachung vieler Erkrankungen hilfreich.
CAXFO4 war erhöht . Dies ist ein Hinweis, dass es im Calcium-Phosphat-Haushalt nicht ganz rund läuft.
PO4 war erhöht. Dieser Wert bezieht sich auf Phosphat. Wert -Veränderungen findet man häufig bei Problemen mit der Nebenschilddrüse. Näheres kannst Du hier nachlesen:
Phosphat - bersicht
FE Ferritin war erniedrigt. (Allerdings bin ich mir nicht sicher, da der angegebene Referenzbereich bezüglich des höheren Wertes mir zu niedrig für Ferritin erscheint (14-32)) Hier kannst Du nachlesen :
Ferritin - bersicht
Ein Eisenmangel würde die Blässe und Müdigkeit erklären. Das es bei Kindern auch mal zum Eisenmangel kommt ist jetzt auch nicht so ungewöhnlich. Wenn man sich mal die Erfahrungsberichte anderer Mütter durchliest, so haben deren Kinder gut auf eine Eisen-Substitution angesprochen. (Obwohl man sich auch da erst mal ein wenig schlau machen sollte, wie man das am geschicktesten anstellt)
K Kalium war erhöht.
Welche Beschwerden oder Probleme verursacht ein zu hoher Kaliumspiegel?
Allgemein: Schwäche, allgemeine Unlust, Verwirrtheit
Herz: langsamer Herzschlag, Herzrhythmusstörungen bis zum Herzstillstand.
Muskeln: Muskelzuckungen, Muskelschwäche, seltener Lähmungen.
Es können auch Missempfindungen (Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühl) - vor allem im Mundbereich - auftreten. Aus:
Kalium - bersicht
dazu auch noch generell wichtig:
Hinweis: aus isolierten, leichten Erhöhungen oder Erniedrigungen von Laborwerten kann man in den allermeisten Fällen keine Schlussfolgerungen auf irgendeine Erkrankung ziehen. Liegen also nur leichte Veränderungen vor, muss keineswegs irgendeine der nachfolgend genannten Erkrankungen oder Veränderungen vorliegen!
Beim Kalium ist es jetzt so, dass eine Erhöhung im Blut auch nicht so viel Aussagekraft hat. Um die Relevanz von Wert-Auffälligkeiten besser einschätzen zu können, kann man den Wert mit "Alarmwert" eingeben. Hier: www.ladr.de/pdf/pathologische_werte/baden-baden.pdf kannst Du dann nachlesen, dass es keinen Alarmwert für eine Kalium-Erhöhung im Blut gibt.
Neut für Neutrophile Granulozyten war vermindert.
Die Neutrophilen sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Eine Verminderung kann auch ein Hinweis auf einen Vitamin B12-Mangel und/oder Folsäuremangel (Beides Vitamine aus dem Vitamin B Komplex) sein.
Hb Hämoglobin war vermindert. Blutfarbstoff Hämoglobin
Mit Hämoglobin werden alle Varianten des roten Blutfarbstoffes bezeichnet. Der rote Blutfarbstoff bindet den Sauerstoff aus der Luft und gibt ihn über den Blutweg an alle Organe ab. Die Hämoglobin-Konzentration (Hb) ist neben der Erythrozytenzahl und dem Hämatokritwert das dritte Kriterium zur Diagnose und Klassifikation von Anämien (zu wenig rote Blutkörperchen)
Bei Kindern bis 6 Jahren sollte der Wert 11 g/dl nicht unterschreiten.
HK Hämatokrit war erniedrigt. Hämatokrit ist der Anteil der roten Blutkörperchen im Blut. Die Erniedrigung ist ein Hinweis auf eine Anämie.
HLA dieser Wert war positiv. (War nicht rot markiert) Es ist eigentlich ein Rheuma Wert. Vielleicht sprichst Du den Arzt noch mal darauf an.
Lymph % Lymphozyten waren prozentual erhöht. Allerdings ist dieser Wert bei Kindern auch normalerweise höher als bei Erwachsenen (ca 20x höher bei Kindern) und daher hat diese Erhöhung nicht so viel Aussagekraft.
MCHC oberster Normbereich
MCH erniedrigt (der Hämoglobingehalt ist zu niedrig)
MCV erniedrigt (die roten Blutkörperchen sind zu klein)
Erythrozytenindizes- bersicht
Im Ergebnis also auch Hinweise auf eine Blutarmut (Mikrozytäre Anämie)
Um es mal stark vereinfacht zu sagen, die roten Blutkörperchen sind nur vermindert "arbeitsfähig".
Den vorletzten Wert kann ich leider nicht lesen.
Ich habe auch noch eine Frage. Bist Du informiert wie es sich mit der Verdauung Deines Sohnes verhält? In dem Alter in dem sich Dein Sohn befindet, hat man da ja meist nicht mehr so den Überblick. Aber vielleicht schaust Du Dir mal den Stuhlgang an. Konsistenz, Farbe, Häufigkeit und Geruch, können da schon mal zusätzliche Hinweise geben.
Gründlicher nachschauen lassen würde ich die Hormonwerte. Auch das erniedrigte Ferritin, Calcium und phosphor könnten Schilddrüsen assoziiert sein.
Da ich positive Erfahrungen mit Schüssler Salzen gemacht habe, würde ich Dir die Nr.2 Calcium phosphoricum D6 und die Nr.3 Ferrum phosphoricum D12 empfehlen.
Liebe Grüße
Ulrike