da mir ein mitglied per PN noch die eine oder andere frage gestellt hat und ich diese auch versucht habe zu beantworten, möchte ich diese noch als ergänzung zu meinem ersten post hier im forum ebenfalls einstellen:
dann drück dich doch mal klar aus,..nenn doch mal dein Patentrezept..zu der Problematik...
was ist deiner Meinung nach zu tun..konkret..wie soll man das Problem händeln?....
Hallo!
mein erstes post ist ja ausführlich....
ich habe auch extra dazu geschrieben, ich möchte mir nicht anmaßen beurteilungen oder gar lösungen anzubieten.
aber gerne kann ich nochmals etwas präziser und tiefer auf meine kernaussage eingehen:
selbsteinschätzung, selbstfindung, den eigenen weg kennen und dann auch finden, alles nicht so einfach.
warum?
weil wir zwar auf der einen seite glauben uns selbst zu kennen, auf der anderen seite aber ist unser nach aussen getragenes und gelebtes ich doch sehr "manipuliert".
erziehung, soziales umfeld, schlüsselerlebnisse, um nur einige wenige faktoren zu nennen.
was aber schon als kind vorhanden ist, ist der ständige "innere dialog" den wir führen.
ein ständiges abschätzen und beobachten von uns selbst. was wünschen wir uns, welche bedürfnisse haben wir, und vieles mehr. und wie sind diese bedürfnisse in einklang mit der erwartungshaltung der uns umgebenden personen vereinbar.
denn als kind ist man im grunde sehr harmoniebedürftig und eigentlich auch darauf angewiesen.
und so pendelt man ständig zwischen den eigenen bedürfnissen und dem "erfüllen" der von uns erwarteten pflichten hin und her.
zwangsläufig, um eine gewisse harmonie zu bewahren, ist es dann aber notwendig das wir uns ansichten, einstellungen, idiologien, verhalten.....
von anderen selbst aneignen. auch wenn wir möglicherweise diese auch gar nicht teilen, oder es noch gar nicht wissen und fühlen.
so entsteht ein innerer konflikt.
um diesen besser zu bewältigen versuchen wir manchmal uns selbst zu manipulieren, indem wir weltbilder, oder auch nur teile davon, übernehmen, obwohl wir uns gar nicht sicher sind ob diese auch unserem wesen eigentlich entsprechen. oder wir wissen sogar das dies nicht unserer vorstellung entspricht und übernehmen sie trotzdem. aus vielen gründen. der hauptgrund ist immer die harmonie nicht all zu sehr aus dem gleichgewicht zu bringen, die erwartungen die an uns gestellt werden und auch die uns als kind noch fehlende authorität.
mit der zeit können wir dann bewusst bei manchen dingen nicht mehr nachvollziehen warum wir diese oder jene haltung, einstellung, meinung, lebensphilosophie, etc., haben.
und so vertreten wir oft genug nach aussen hin eine meinung die wir als unsere eigene aussgeben, obwohl wir im grunde keine wirklich tiefe innere überzeugung spüren können.
aber um zu "funktionieren, nicht nur wir selbst, sondern auch unsere umgebung, verdrängen wir dies und sind mit der zeit immer überzeugter, dass dies auch unseren eigenen vorstellungen entspricht.
und derlei situationen sammeln sich im laufe der zeit natürlich.
neigt man nun dazu, oder hat aus erfahrung gelernt, dass wenn man nicht immer seine innere überzeugte meinung nach aussen trägt, viel leichter harmonie erhalten bleibt, dann ist man schnell bei der selbstlüge.
um trotzdem aber als vollwertig, eigenständig und selbstverantwortlich zu gelten, muß man dann aber auch gezwungenermaßen diese meinung, etc. nach aussen hin verteidigen. der kreis schließt sich.
es geht immer so weiter.....
kommen dann aber irgendwann doch die konflikte in irgend einer form hoch, dann wird es schwierig, für viele unmöglich, diesen inneren konflikt auch aufzulösen.
aus dem grund weil sie einerseits nicht mehr in der lage sind zu unterscheiden was wirklich ihre eigenen bedürfnisse sind, und welche sie nur dafür halten, in wahrheit aber nur diese für andere erfüllen, und andererseits auch beim analysieren sich immer wieder in das gewohnte muster der selbstlüge verstricken.
und so enstehen gefühle, empfindungen, gedanken die man sich nicht erklären kann, manchmal auch für "ungeheurlich" einschätzt, völlig verwirrt ist, aber man letztendlich doch keine erklärung und schon gar keine lösung findet.
es erfordert höchste disziplin an sich selbst, sehr viel zeit und geduld will man sich selbst erkennen.
dazu ist es unabdingbar sich selbst nichts vorzumachen.
auch wenn es sehr oft unangenehm ist, selbstredend, muß man ja vieles was man nach aussen hin als "eigene persönlichkeit" verkauft hat in frage stellen.
noch unangenehmer und viel schwieriger ist es dieses auch zuzugeben.
und am allerschwierigsten ist es dann auch neue erkentnisse in die tat umzusetzen.
weil innere und äußere konflikte unvermeidbar sind.
und aus diesen gründen scheitern die allermeisten und "wurschteln" dann halt irgend wie weiter.
"funktionieren" sozusagen indem sie die fasade weiter aufrecht erhalten.
vor allen anderen,
aber vor allem vor sich selbst!
richter