Hallo Morchel,
das ist alles sehr vernünftig, was Du schreibst. Ich wünsche Dir sehr, daß Du durch Physiotherapie eine zumindest akzeptable Situation herbeiführen kannst. Ich habe mit Osteopathie begonnen, aber wahrscheinlich kann ein Physiotherapeut sehr ähnlich behandeln. Außer Spazierengehen und ganz wenig Schwimmen mache ich zur Zeit nichts. Gymnastik holt bei mir das Fremdkörpergefühl besonders hervor, meine ich. Bei Dir liegt die OP ja wohl auch schon länger zurück, so daß Du die Situation vielleicht schon etwas besser akzeptieren kannst (bei mir ist der 2. Netzeinsatz erst 2 Monate her).
Bei dem ersten Netz, das in onlay-Position eingebracht war, veränderte sich in 3 Jahren leider kaum etwas, daher auch meine Skepsis. Allerdings konnte ich Fahrradfahren und Schwimmen, ohne daß die Beschwerden schlimmer wurden.
Was mir Schwierigkeiten macht, ist, daß mich einige Chirurgen vor der letzten OP darauf hingewiesen hatten, daß bei rippennahen Hernien die sublay-Position zu chronischen Schmerzen führen kann und daß die IPOM-Methode in diesem Fall, zumindest inbezug auf die Rippen geeigneter sei. Der mich operierende Chirurg hat das bestritten, allerdings hat er diese Methode auch nicht im Repertoire. Insofern ärgere ich mich ein bißchen über meine Beeinflußbarkeit.
Mir ist natürlich auch bekannt, daß bei der IPOM-Methode andere ernste Risiken bestehen (Verwachsungen, Darmfisteln, etc.)
Wahrscheinlich hältst Du meine Überlegungen für übertrieben. Ich werde versuchen, mir an Deiner Einstellung ein Beispiel zu nehmen und mehr Gelassenheit walten zu lassen. In ein paar Tage stelle ich mich noch mal bei einem ortsansässigen Chirurgen vor. Die letzte OP wurde bei einem sehr renommierten Hernienspezialisten in München vorgenommen. Ich bin extra aus Norddeutschland angereist. Naja.
Ich wünsche uns beiden auf jeden Fall eine Verbesserung der Situation. Wahrscheinlich sind Bewegung/Massage die einzigen Möglichkeiten, alles etwas flexibler zu gestalten.
Wir bleiben in Kontakt, hoffe ich. Es ist tröstlich, eine "Leidensgenossin" zu haben, die versteht, wie beeinträchtigt man sich fühlen kann.
Alles Gute für Dich
Hernia