Schmerzen durch Netzeinlage nach Narbenbruch

Hallo Morchel,

schön, daß Du so ausführlich geschrieben hast. Kurz zu meinem "Werdegang": nach einer Gallenblasen-OP, die minimal-invasiv begonnen und dann offen zu Ende geführt werden mußte, entwickelte sich eine Wundheilungsstörung und später ein zunächst kleiner und auch erst nach 2 Jahren diagnostizierter Narbenbruch. Er wurde nach 5 Jahren gemäß dem Grundsatz, daß man auch kleinere Narbenbrüche mit einem Netz versorgen sollte per onlay-Verfahren mit einem Ultrapro-Netz (Befestigung mit bleibenden Prolenefäden rundum und auf den Rippen) versorgt. Danach ging es mir zunächst passabel, dann entwickelten sich zunehmend Schmerzen, Fremdkörpergefühl, etc. Ich wartete 3 Jahre auf eine Besserung, holte verschiedene Meinungen ein, hatte aber im Hinterkopf immer den Wunsch nach einer Entfernung des Netzes. Es lag auch ein kleines Rezidiv am oberen Netzrand vor. Die meisten Chirurgen rieten mir ab, einige wollten das Netz zwar entfernen, aber ein neues Netz, meist per IPOM-Verfahren, einsetzen. Da ich das Netz und die entsprechende Vernarbung aber für die Ursache meiner Beschwerden hielt, ließ ich dies von einem Hernienchirurgen in Berlin entfernen. Auch die "tiefe Bauchnaht" wurde ausgeschnitten und mit langsam resorbierbarem Faden wieder zugenäht. Diese Naht stand von Anfang an unter extremer Spannung. Nach Auflösung der Fäden entstand sehr bald ein schnell größer werdendes Rezidiv (10 x 12 cm), so daß ich mich gezwungen sah, wieder ein Netz implantieren zu lassen. (15 x 20 cm, keine Befestigung von unten an den Rippen, sondern nur ein Schieben hinter den Rippenbogen und punktuelle Fixierung mit auflösbaren Fäden im Netzbereich). Es wurde mir gesagt, daß die vorherigen Schwierigkeiten mit dem Netz nicht auf das Netz selbst sondern auf die onlay-Lage und die Fixierung durch die bleibenden Prolenenähte zurückzuführen gewesen seien.

Da ich nun 4 offene OPs an der gleichen Stelle hinter mir habe, ist die mißliche Lage natürlich auch nicht wirklich erstaunlich. Es ist in dieser Gegend nur noch wenig brauchbares Gewebe vorhanden, obwohl sich jetzt alles ziemlich hart und knubbelig anfühlt. Eigentlich hat sich mein Befinden mit jeder OP eher verschlechtert.

Ich hoffe, das war nicht allzu langatmig. Hast Du irgendwelche zusätzlichen Therapien versucht (Spritzen?). Ich habe im Laufe der Jahre schon ziemlich viel Geld für Homöopathie, Neuraltherapie und Akupunktur ausgegeben, wobei Akupunktur zumindestens eine gewisse nervliche Stabilisierung bewirkte, so daß ich doch Lust hatte, einige Reisen zu machen. Bist Du berufstätig? Was hattest Du ins Auge gefaßt, falls sich die Situation nicht zufriedenstellend entwickelt? Die Chirurgen werden ja im allgemeinen nur bei auftretenden Rezidiven aktiv.

Ich werde jetzt auch erst mal abwarten. Ich finde es schön, daß wir unsere Erfahrungen austauschen können.

Weiterhin alles Gute,
Hernia
 
Hallo Hernia,
meine Güte, da hast du ja einiges hinter Dir! Jetzt verbindet uns noch mehr, denn meine Geschichte mit 14 Bauchoperationen ähnelt der Deinen. Mir ist noch der Darm geplatzt, etc. Und eben dreimal medial von unten bis oben àufgeschnitten. Das hält wohl kein Bauch unbeschadet aus. Ich bin froh, dass ich überhaupt noch lebe, vielleicht akzeptiere ich daher den Ist- Zustand jetzt auch. An Arbeiten war nicht zu denken.Ich hatte Depressionen deswegen und und mein Darm war durch den Ileus und Platzbauch nicht mehr funktionstüchtig. ich bekam einen Sakralstimulator implantiert, den ich zwar nicht vertragen habe und explantiert wurde, aber er hat neue Innervationen provoziert. Ich habe heute keine Probleme mehr, aber auch an der Stelle des Ex- Implantates immer Schmerzen. Aber, und das betone ich, ich hatte das Glück, in unglaublich guten Händen gewesen zu sein, sowohl chirurgisch als auch psychologisch. denn hier habe ich mir sehr schnell Hilfe geholt, denn ich war traumatisiert von den Erlebnissen rund um meine schweren Infektionen. Ich bin ins KH gegangen zu einer Routine OP ( s. Resektion) und von jetzt auf gleich ist alles anders und ich steh vor der Himmelspforte. Nicht mehr arbeiten, mit einem wegen der Infektion offenen Bauches da liegen, nach drei Wochen wieder Schritt für Schritt Laufen lernen-also, mich hat das umgehauen. Und jetzt, nach fast 5 Jahren, möchte ich wieder leben und mag mich von diesen Netzschmerzen einfach nicht mehr so beeinflussen lassen. Ich kann wieder lachen ( auch das tut scheusslich weh!) und mache fast alles und nehme den Schmerz einfach mit, aber er bestimmt nicht mehr mein Leben. Es gibt Menschen mit schlimmeren Schmerzen, vielleicht bist Du eine davon. Ich bin meinen Ärzten sehr dankbar und in 3-4 Monaten werden wir gemeinsam überlegen, was zu tun ist.

Ich wünsch Dir jetzt ein schönes WE
Morchel
 
Hallo Morchel,

da hast Du wirklich Übles hinter Dir. Ich kann gut verstehen, daß Dir durch Deine wirklich beängstigenden Erfahrungen die Netzschmerzen zwar lästig sind, aber nicht so die Lebensqualität beeinträchtigen. Ich finde es wunderbar, daß du Dein Leben wieder genießen kannst. Wenn du sagst, du machst fast alles, auch wenn sich Deine Schmerzen dadurch verstärken, heißt das, daß Du auch Fahrradfahren, Schwimmen und Gymnastik machen kannst, bzw. einfach machst? Nach dem ersten Netzimplantat war ich in dieser Hinsicht auch nicht besonders beeinträchtigt.

Ich verstehe auch, daß man bei Deinen Darmschwierigkeiten die IPOM- Methode überhaupt nicht in Betracht ziehen konnte. Bei mir wäre der Bereich (intraperitoneal) ja noch relativ "unbeschädigt" gewesen. Naja, es macht wenig Sinn, jetzt noch darüber zu spekulieren.

Hast Du psychologische Hilfe in Anspruch genommen, um über das Trauma hinwegzukommen? Was ist mit Schmerzmitteln? Hat Dir irgendetwas geholfen? Wer hat denn Deinen Bruch operiert? Ich weiß nicht, ob man hier im Forum Namen nennen darf, aber vielleicht die Klinik und den Ort.

Wenn Du sagst, daß Du mit Deinen Ärzten in 3 oder 4 Monaten überlegen willst, was zu tun ist, welche Optionen stehen zur Debatte?

Ich freue mich sehr für Dich, daß Du die Darmprobleme wohl doch ziemlich überwunden hast. Du hast recht, es ist schockierend, was sich aus einer Routineoperation manchmal Katastrophales entwickeln kann, Du mußt ja wirklich am Boden zerstört gewesen sein.

Liebe Morchel, halte Dich weiter wacker, ich werde Gleiches versuchen.

Wir bleiben in Kontakt, denke ich.

Alles Gute weiterhin,
Hernia
 
Hallo Hernia,
du hast wirklich zu kämpfen, ich kann das gut verstehen. Dieses Suchen nach OP Methoden, wo die besten Ärzte sind und letztendlich: Woher kommt Hilfe, wenn man dann mit diesen Ängsten und Unsicherheiten zu Hause sitzt? Ich war wirklich traumatisiert und habe immer noch psycholog. Hilfe. Ohne diese hätte ich es nicht geschafft. Schmerzmittel habe ich zwar genommen, aber geholfen haben die nicht. Auch alle alternativen Methoden waren nicht hilfreich, zumindest bei mir. Ich hab dda alles durch und viel Geld bezahlt. Was mir derzeit hilft, ist, wieder Sport zu machen. Ich war heute 500 m joggen und hab mich danach super gefühlt, habe allerdings Schmerzen ohne Ende. Aber die Ausschüttung der Glückshormone überwiegen gerade. Ich tanze auch für mich, das ist entspannend und tut auch irgendwie gut. Tanzen ist übertrieben, ich bewege mich nach Musik, nach Lust und Laune ohne Muster.
Ich mache aber keine Bauchgymnastik, das ist dann wirklich zu schmerzhaft. Aber Rückengymnastik in der Gruppe, und wenns zu arg wird, hör ich auf oder mach Pause. Fahrradfahren mach ich auch, ich laufe viel ( Süddeutschl.), auch die Berge hoch. Aber es gibt keine schmerzfreie Sekunde. Aber mir wurde mehrmals gesagt, ich müsse mich viel bewegen und das einwachsende Gewebe geschmeidig halten. Und mir hilft die Bewegung, etwas von der Anspannung mit dem Bauch wegzukommen. An eine weitere OP ist nicht gedacht, aber wie gesagt, ich versuchs jetzt erstmal durch Glücklichmschen- etwas platt ausgedrückt.
Der Gang zum Psychologen war und ist für mich extrem wichtig, aber das muss jeder für sich entscheiden.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du einen Weg findest, ich frrue mich, wieder von DIr zu hören
Morchel
 
Hallo Morchel,

schön, daß Du Dich wieder gemeldet hast. Ich freue mich, daß Du doch inzwischen in der Lage zu sein scheinst, das Beste aus der Situation zu machen. Bei mir ist die Enttäuschung über die mangelnde Verbesserung durch die letzte OP noch ziemlich vorherrschend. Außerdem denke ich immer noch, daß ich mit einer anderen Methode und einem vielleicht leichteren und elastischeren Netz besser dran gewesen wäre. Wirklich umfassend beraten, wird man meiner Meinung nach bei kaum einem Chirurgen. Häufig behandeln sie jeden Patienten mit der von ihnen am besten beherrschten (einzigen) Methode und dem gleichen Netztyp. Naja, vielleicht bin ich ein bisschen unfair. Ich finde halt die Aussicht, den Rest meines Lebens mit diesen ständigen Mißempfindungen leben zu müssen, nicht gerade verlockend.

Entschuldige, ich verbreite mal wieder Pessimismus, verstehe aber nicht ganz wieso man bisher keine besseren Lösungen für diese Brüche gefunden hat. Auf vielen anderen Gebieten wird doch Erstaunliches geleistet. Vielleicht tut sich ja irgendwann noch was Neues in diesem Bereich.

Es ist interessant, daß Dir die Psychotherapie so geholfen hat und hilft. Ich hatte auch schon mehrfach erwogen, diesen Weg mal zu versuchen. Vielleicht probiere ich es erst mal mit Hypnose, man muß natürlich jemanden finden, den man als kompetent ansieht. Bist Du bei einem auf Schmerzpatienten spezialisierten Psychotherapeuten, und hat man Dir jemanden empfohlen?

Das mit der Bewegung will ich so bald wie möglich auch weiter ausbauen. In der Vergangenheit fühlte ich mich auch am besten beim Fahrradfahren und Schwimmen. Man hat das Gefühl, daß man körperlich doch noch ein bisschen leistungsfähig ist, und es verbessert die Stimmung enorm. Leider habe ich zur Zeit selbst nach einem längeren Spaziergang verstärkte Beschwerden. Ich gehe übrigens sehr gern in die Sauna und bin danach entspannter.

Ach Morchel, der Austausch mir Dir hat mir gut getan. Wir bleiben weiter in Kontakt.

Alles Liebe für Dich
Hernia
 
Hallo Hernia,
ich finds super, dass du dich etwas besser anhörst. Und du bist nicht pessimistisch. Es ist nun mal quälend mit diesen Dauerschmerzen und gar keine rosige Aussicht, von diesen für den Rest des Lebens begleitet zu werden. Du hast gesagt, du hättest das Netz erst seit kurzer Zeit- also ich wusste zu diesem Zeitpunkt auch nicht weiter und war pausenlos bei Ärzten.
Ich glaube, es braucht seine Zeit, bis man überhaupt daran denkt, die Schmerzen zu akzeptieren. Und ich bin noch lange kein Weltmeister darin, aber ich versuchs jetzt einfach. Ohne Psychotherapie hätte ich das aber definitiv nicht geschafft. Diese basiert nicht ausdrücklich auf Schmerztherapie, aber der Umgang mit Schmerz ist natürlich ein Thema. Und bei mir war es noch die Traumatherapie. Bei der Auswahl der Therapeutin habe ich mich auf eine Empfehlung verlassen. Aber das ist immer schwierig, die Chemie muss einfach stimmen. Ja und mit der Entspannung durch Saunagänge tust Du dir bestimmt etwas Gutes. Ich versuch jetzt auch, wieder einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen, um einfach von diesem krankhaften Grübeln und den Fesseln des Schmerzes wegzukommen. Aber es gibt auch schlechte Tage: Heute bin ich z.B. müde und die Schmerzen sind heute echt heftig, weil ich mich heute kaum bewegt habe. Dann ist es eben so, aber morgen muss ich wieder sehen, dass ich mir etwas Gutes tue. Es ist eben alles nicht so einfach, sber man muss einfach probieren, mit den Schmerzen zu leben. Für mich kann es keine OP mehr geben, es ist ja nicht nur der Bauch, sondern die ganzen Narben beeinträchtigen ja such die WS, weil da Muskelzüge nicht richtig funktionieren. Ich bekomm manchmal sogar schlecht Luft, weil das Zwerchfell unbeweglicher ist und der Rippenbogen dchmerzt sehr stark durch das Netz. So ist das bei mir an einem schlechten Tag wie heute! Und deshalb bin ich morgen wieder beim Sport!
Ich bin auch sehr froh, dass du mir zuhörst und es tut gut, Leidensgenossen zu haben, obwohl man sowas ja keinem gönnt.
Mach weiter so und viel Erfolg bei deiner Therapiesuche
Morchel
 
Hallo Morchel,

vielen Dank für Deine weiteren Informationen und Deinen Zuspruch. Ich hoffe sehr, daß du heute Zeit hattest, Dich wieder sportlich zu betätigen und daß es Dir wieder besser geht. Die Ärzterennerei war übrigens nach dem ersten Netzimplantat bei mir extremer als jetzt. Im Grunde kann man sich letztlich ja nur selbst durch eigene Aktivitäten helfen.

Ich war heute noch mal beim ortsansässigen Chirurgen, der nichts Außergewöhnliches feststellen konnte und meinte, ich müßte mich an das etwas "panzerartige" Gefühl im Oberbauch und die Schmerzen gewöhnen. Die Sache könnte durch weitere Narbenbildung noch enger werden. Wie war denn bei Dir die Entwicklung? Würdest Du sagen, daß die Situation bei Dir nach der OP mehr oder weniger gleich blieb, oder hast Du eine negative Entwicklung erlebt?

Ich werde jetzt mal versuchen, einen geeigneten Psychotherapeuten zu finden. Die Idee mit der Traumatherapie finde ich sehr gut, denn man ist in der Tat durch die vielen nicht erfolgreichen OPs traumatisiert.

Spürst Du auch die Tendenz, Dich sozial etwas zurückzuziehen? Oder unternimmst Du viel? Kannst Du Reisen genießen, falls Du früher gerne gereist bist? Naja, ich hoffe, daß ich mich doch noch etwas "bekrabbeln" werde, schließlich habe ich die Situation (mit Netz Nr. 1) ja schon 3 Jahre lang erlebt. Rückenschmerzen habe ich übrigens auch verstärkt.

Obwohl ich natürlich auch niemandem unsere Schwierigkeiten wünsche, wundert es mich doch, daß man im Internet so wenig über Probleme nach Narbenbruchoperationen liest (eher über Leistenbrüche). Wichtig ist für uns natürlich auch, daß wir kein Rezidiv bekommen, vermeiden kann man das nicht wirklich.

Versuchen wir positiv zu denken. Es wäre schön, weiterhin locker in Kontakt zu bleiben.

Alles Gute
Hernia
 
Hallo Hernia,
also mir gehts heute wieder "gut", danke! Habe Sport gemacht und fühlte mich danach ausgeglichener.
Interessant finde ich, dass ich mich die letzten Jahre auch mehr und mehr sozial zurückgezogen habe, so wie du. Ich konnte einfach nicht mehr mithalten, was Unternehmungen anbelangte. Ausserdem war ich mehr mit OPs beschäftigt als mit anderen Dingen. Ich fang jetzt erst wieder an, Kontakte aufzufrischen. Das tröstet mich jetzt, dass es Dir das ähnlich ergeht, ich dachte schon, ich spinne...
Mit der Aussage Deines Chirurgen ist das ja auch so eine Sache: Wenn sie alle nicht mehr weiter wissen, soll man sich mit der Situation abfinden! Wahrscheinlich kann das keiner der Herrschaften nachvollziehen, wie das mit so einem "Panzer" ist. Mich ärgert das ziemlich. Aber Du hast auch Recht, man muss sich selber helfen. Ich weiss nicht, was bei mir in drei Monaten gesagt wird und welche Vorschläge dann kommen- ich werde es Dir sagen!

Ich finde es gut, dass du jetzt eine Psychotherapie machen willst, da kannst du mal alles rauslassen, und alleine das hilft schon.
Mit dem Reisen habe ich auch wieder begonnen. Allerdings ist alles über einem 2- Stunden-Flug ausgesprochen schmerzhaft, weil Sitzen gar nicht gut ist. Ich war aber bereits vor ein paar Wochen in USA und fand das eigentlich auch sehr schön- es hat total gut getan, mal was ganz anderes zu sehen.

Ich werd mal sehen, wohin die nächste Reise geht, aber das ist sicher eine gute Sache. Alles, was mal Distanz zu diesem Teufelskreis Schmerz schafft, tut gut.
Aber mich ärgert es, wenn man nicht ernst genommen wird mit seinen wirklich heftigen Beschwerden und statt dessen auch gerne mal als Hypochonder dargestellt wird. Alles erlebt. Aber ich bin in den besten Händen und werde von meinem Chirurgen sogar dafür gelobt, was ich geschafft habe bzw. gerade schaffe. Das hilft unglaublich.

Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt
schönen Abend
Morchel
 
Hallo Hernia,
ganz kurz nur: Ich war heute lange spazieren. Und dann habe ich getanzt, oder sagen wir: Ich hab mich nach Lust und Laune bewegt, ohne nachzudenken und die komischsten Bewegungen. Und den Bauch habe ich mit einbezogen. Danach habe ich mich bei autogenem Training entspannt. Ich kann mich jetzt kaum rühren, aber ich fühl mich wohl!
Ich wollte dir das nur sagen!
Morchel
 
Danke, liebe Morchel, für Deine aufmunternde Mitteilung. Das mit dem Tanzen hatte ich in der Vergangenheit auch schon einige Male spontan ausprobiert. Mach weiter so, du bist sicherlich auf einem guten Weg.

Wenn ich den bisher "mäßigen Erfolg" der letzten OP etwas besser verdaut habe, werde ich auch meine Aktivitäten langsam wieder steigern. Mir fehlt es nach 4 Jahren extrem eingeschränkter Lebensqualität leider an Geduld. Falls wir zu neuen Erkenntnissen gelangen oder sich irgendwelche Änderungen oder weitere gute Ideen ergeben, werden wir uns, denke ich, auf dem Laufenden halten.

Es ist schön zu wissen, daß es einen verständnisvollen Mitmenschen gibt.

Alles Gute,
Hernia
 
Guten Abend ihr Lieben ...
Ich habe heute eure Beiträge gefunden und auch wenn einige schon älter sind hoffe ich eventuell Ratschläge bei euch zu finden :(
Ich befinde mich Aktuell in einem sehr schlechten Gesundheitszustand ...
Mir Wurde letztes Jahr nach 6 Vor Operationen ( Hernien) Ein Netz eingesetzt ca einen Monat später war es ausgerissen und es kam ein zweites rein in den Bauch :/ Und Seitdem quäle ich mich ...Mein Körper hat in der Bauchwand eine Art Kuhle gebildet in der sich Flüssigkeit sammelt :( Am Anfang wurde es noch punktiert dann gingen die Op´s los ... Die erste war im Oktober die Flüssigkeit wurde entfernt ich wurde entlassen ,die nächste am 7, Januar Flüssigkeit wurde entfernt ich bekam drainagen und durfte mit dieser nach Hause gehen :( Somit begleitete mich die Olle Flasche die nächste Zeit ...10 Tage später wurde sie gezogen ( eigentlich sollen sie ja nicht länger als drei Tage drin bleiben ) Am 30 Januar bin ich Abends ins die Notaufnahme da unten aus meiner alten Kaiserschnitt Naht flüssigkeit lief übel riechende Flüssigkeit ... Es wurde Ultraschall gemacht und ich hatte wieder 500 ML Flüssigkeit in der Bauchwand am nächsten Tag wurde ich sofort operiert..Wieder wurde ich mit diesmal zweid rainagen entlassen :( die genau vor zwei wochen wieder gezogen wurden ...Freitag war ich zur Ultraschall Kontrolle und natürlich ist die Flüssigkeit wieder da :/ Habe sofort eine Einweisung bekommen und muss mich am Montag im Kh Vorstellen :( Ich habe nun Kontakt nach HH aufgenommen warte aber auf einen Rückruf ...( Meine Befunde habe ich mit der Post hingeschickt ) Die letzte Flüssigkeit die raus geholt wurde war infiziert ...Somit könnte es sein das auch das Netz infiziert ist ...Ich weiß einfach keinen Ausweg mehr schrappe ich doch immer und immer wieder an einer Sepsis vorbei ...Ich habe Angst um mein Leben das hört sich vielleicht übertrieben an aber ich habe wirklich keine Kraft mehr langsam ...Die werden nächste Woche wieder operieren und immer und immer wieder :( Vielleicht hat jemand von euch einen Rat für mich was ich tun kann oder wo es einen Chirugen gibt der mir schnellst möglich helfen kann :( Lieben Gruß Kathi Ps : Ich habe zwei Ipom Netze die Brüche die ich hatte sind durch einen Längs Kaiserschnitt entstanden .. das heißt die Naht ist von der Brust bis unten hin :( Gebrochen war es immer unter dem Bauchnabel dort sitzen auch die Ipom Netze
 
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Hallo kathi ,
auch von mir ein herzliches willkommen ,wenn auch für dich der anlass dazu weniger erfreulich war. :eek:)

Die letzte Flüssigkeit die raus geholt wurde war infiziert ...
wurde eventuell dann auch nach den MRSA-krankenhauskeim geschaut !?.

lieben gruß
ory
 
Liebe Kathi,
du tust mir furchtbar leid und du hast alles Recht der Welt, Angst um dein Leben zu haben, da wurde ja bei dir richtig gemetzelt.Aber dS hilft dir aktuell nicht. Mit den Keimen ist nicht zu spassen, bei mir haben sie zu einer Sepsis geführt und zu schweren Komplikationen, unter denen ich noch nach 5 Jahren leide. Diese Drainagen gehören ganz sicher nicht so lange in den Bauch, dann auch noch zu Hause, wo sich das Ganze noch mehr infizieren kann. Ich hatte mehrere Vac.- Versiegelungen, wodurch die Keime ( Darmbakterien) aus der Bauchhöhle entzogen wurden. Diese wurde immer wieder gewechselt und die kleinere Wunde blieb 2 Monate offen und wurde alle zwei Tage gesäubert und verbunden. Dadurch ging die Infektion zurück und Flüssigkeit saugte sich in den Schwamm.
Wurde das bei Dir nicht gemacht? Und MRSA? Hast du Fieber?
Du brauchst ganz schnell Hilfe, ich würde an Deiner Stelle ganz schnell in ein anderes KH gehen, warte nicht auf einen Termin in 6 Wochen. HH wohnst Du? Ich kenn mich da nicht so gut aus, aber schau doch im Netz nach Kliniken mit Viszeralchirurgie, die Besten werden zuerst genannt. Ich glaube, Asklepios in Hamburg ist ganz gut, aber ist nur vom Hören- Sagen.
Ich hoffe, dass du einen Weg aus Deinem Dilemma findest und du übertreibst wirklich nicht!
LG Morchel
 
Hallo Ihr Lieben :) Liebe Morchel
Ich komme aus Schweinfurt in Franken .
Kontakt nach Hh habe ich aufgenommen da ich gelesen habe das dort Spezialisten sind.
Die Vac Therapie wurde mir auch schon vorgeschlagen ...Ich hab aber wahnsinnig Angst davor :(
Morgen muß ich hier vor Ort ins kh ...Mal sehen was sie sagen.
Aus der Klinik die mir das Netz einsetzte bin ich schon weg fühlte mich dort
irgendwie nicht mehr wohl :( ich habe drei Kinder bin 35 und weiß nicht mehr was ich noch tun soll .
Jeder sagt die Entfernung des Netzes ist schrecklich gefährlich :(
Aber mein Körper lehnt das olle Ding ab .
Ich nehme Momentan Antibiotika ( elobact 500 ) da ich fieber hatte :(
Auf welchen Keim die das letzte mal untersucht haben weiß ich leider auch nicht .
Als Schmerzmittel nehme ich Tilidin.
Ich will einfach nur gesund werden und meine Kinder aufwachsen sehen :(
 
Hallo Kathi,
ich kann deine ganzen Ängste gut verstehen, man kann da irgendwie nicht mehr klar denken. Aber aufgeben darfst du nicht, denn gegen die Infektipn bekommst du ja schon etwas. Jetzt musst du etwas den Ärzten vertrauen und wenn du da nicht ernst genommen wirst, solltest du das kundtun. Vielleicht kann dich ja jemand begleiten. Es geht ja jetzt erstmal darum, dass es dir besser geht und die Infektion weggeht. Frag doch morgen ganz viel, denn Wissen beruhigt vielleicht, bei mir ist das jedenfalls so.
Leider sind wir in solchen Situationen ziemlich hilflos, es bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als den Ärzten zu vertrauen. Kommst du in dem KH, wo du jetzt bist, besser zurecht?
Ich wünsche dir morgen viel Erfolg, erzähl mal, wie es war und alles Gute für dich
Morchel
 
hallo rota.ich habe deinen älteren tip gelesen mit dem gürtel. könntest du mir sagen wo es so etwas gibt.meine tochter hat eine hernie vom bauchnabel aufwärts bis zum magen.sie muss es sich auch immer reindrücken.werd sie mal den tread lesen lassen,da sie auch überlegt sich ein netz legen zu lassen.lg sanara:)
 
Hallo Kathi,

ich kann nur zu gut nachvollziehen, wie besch... Du Dich fühlen mußt. Du sagtest, daß Du einige Hernien-OPs hattest, bevor dann die Netze eingesetzt wurden?? Wurden die Brüche damals nur genäht? Wie heißen die IPOM-Netze, die Du jetzt hast, d.h. weißt Du, aus welchem Material Sie sind? Ich habe inzwischen zwei verschiedene Netztypen ausprobiert und beide nicht vertragen. Ich bin sicher, daß mein Körper diese Netze einfach nicht toleriert und verstehe, ehrlich gesagt nicht, wie überhauupt jemand mit diesen Fremdkörpern im Bauch ohne Schwierigkeiten klar kommt. Das scheint aber fast immer der Fall zu sein. Ich habe übrigens Allergien auf verschiedene Dinge.

Bei der IPOM-Methode sollen eigentlich immer zunächst Serome auftreten. Daß Du eine Entzündung entwickelt hast, ist natürlich sehr übel. Ich hatte bei zweien meiner inzwischen 4 offenen Bauch-OPs ein Serom, die aber von alleine weggingen. Ist die Entzündung denn durch die Antibiotika zu beheben? Das wäre wahrscheinlich erst mal das Wichtigste. Daß es so gefährlich sein soll, IPOM-Netze wieder zu entfernen ist mir eigentlich neu. Auf jeden Fall ist es möglich. Das Problem in diesem Fall ist allerdings die Deckung des so entstehenden Bauchwanddefektes. Wieder ein neues Netz scheint ja bei Netzunverträglichkeit auch keine wirkliche Lösung. Nach meiner Netzentfernung (sublay) habe ich wieder ein großes Rezidiv entwickelt. Jetzt habe ich seit gut 2 Monaten ein Netz aus einem anderen Material, mit dem ich aber - bisher - auch überhaupt nicht klar komme. Wie Du siehst, ist auch bei mir guter Rat teuer.

Mit welchem Krankenhaus in Hamburg hast Du Kontakt aufgenommen? Ich war zur Konsultation in der Asklepios-Klinik, Hamburg-Altona, und in Hamburg-Wilhelmsburg (Großsand). Überzeugt war ich nicht wirklich, weil die Netze für mich offensichtlich keine befriedigende Lösung sind. Es gibt ja auch Bionetze, die aber nicht lange halten sollen und die Rezidivgefahr soll deswegen sehr groß sein.

Wie Du siehst, kann ich Dir auch keinen brauchbaren Rat geben. Schicke doch einfach mal an einige Hernienchirurgen entsprechende e-mails. Einen guten Ruf hat auch ein Prof. in Baden-Baden. Ich würde aber nie wagen, jemanden zu empfehlen.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir sehr, daß erst mal die Entzündung unter Kontrolle gebracht werden kann. Ich drücke Dir die Daumen, daß es Dir bald zumindest besser geht.

Alles Gute
Hernia
 
Hallo Hernia :)
Ich war vor drei Wochen in HH bei Professor Dr Med Niebuhr aber auch er sagte nur das mit den Drainagen sei erstmal die beste Lösung o_O
Nun habe ich Kontakt zu der Wilhelmsburger Klinik ...Aber von dort warte ich auf einen Rückruf ..
Die erste Entzündung also die erste Infizierte Flüssigkeit hatte ich im Oktober ...Das was vorher drin war war nicht infiziert.
Mein Körper verarbeitet die Flüssigkeit überhaupt nicht sobald die Drainage raus ist kann ich die Uhr nach Stellen das ich zwei Wochen später wieder in die Klinik muss :(
Antibiotika nehme ich seid Oktober regelmäßig ... Welches Material das Netz hat weiß ich leider auch nicht genau ich werde aber morgen im Kh nachfragen ;)
Die Hernien vorher wurden einfach immer nur vernäht :( Ich will das olle Netz los werden aber niemand wil es entfernen ...
Es ist wirklich zu verzweifeln und vor dieser Vac Thearpie habe ich riesen Angst :( Und ich bin mir sehr sicher das das Netz auch infiziert sein muss so wie die Flüssigkeit die sich da so sammelt ...
 
Hallo Kathi,

zu Dr. Niebuhr hatte ich auch vor ein paar Jahren Kontakt. Er soll allerdings hauptsächlich Leistenhernien operieren. Sehr beeindruckt war ich nicht. Dr. Reinpold ist total gegen IPOM-Operationen, ich habe mich nicht bei ihm operieren lassen, aber er soll einen guten Ruf genießen. Ob er für Deinen Fall der geeignete Chirurg ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Hilfreich fand ich auch einen e-mail Kontakt zu Dr. Klinge oder Dr. Junge an der Uniklinik, Aachen. Diese Ärzte sind auch sehr mit Forschungen befaßt. Auch Dr. Klosterhalfen (in Düren?) ist sehr bewandert. Er ist allerdings Pathologe und kein Chirurg, könnte Dir aber vielleicht einen geeigneten Hernienchirurgen nennen, da er alle Ärzte, die in einer Vereinigung von Hernienchirurgen sind (Herniamed) kennt.

Ich bin außerdem Mitglied in der SHG Verwachsungsbauch. Das ist eine sehr nette Truppe. Einige der Mitglieder hatten ähnliche Probleme wie Du nach Bauchoperationen, die Vac-Therapie wurde z.B. mehrmals erwähnt. Vielleicht versuchst Du mal, Kontakt aufzunehmen.

Obwohl ich mich vor meiner zweiten Netzimplantation sehr "schlau" gemacht hatte, habe ich jetzt auch wieder scheußliche Probleme mit dem Netz. Ich gehöre offensichtlich zu den 10 bis 15%, die diese blöden Netze nicht vertragen. Was ich weiter machen soll, weiß ich noch nicht, denn total ohne Netz scheinen Rezidive vorprogrammiert. Eine ziemlich fatale Situation. In ein paar Wochen wird erstmal eine MRT erfolgen.

Ich bin gespannt, was Du herausfindest und hoffe, daß man Dir bald dauerhaft helfen kann.

Hernia
 
Hallo Ihr Lieben :(
Mein Besuch im KH war nicht erfolgreich heute ...Der OA hat mich an die Uni Klinik Würzburg überwiesen er sagt die Op um diese Höhle zu schliessen sei einfach zu groß und er hat zu wenig Erfahrung :/ Nun ja wenigstens war er ehrlich ...Ich habe am Donnerstag einen Termin bekommen bei Professor Dietz es wird wohl auf einen Vac hinaus laufen :( Aber wissen tue ich es aktuell noch nicht ...
Der Arzt auch HH hat auch immer noch nicht zurück gerufen :( Der OA hier in Schweinfurt sagt das er selten jemanden gesehen hat der so Massiv Reagiert wie ich ...Toll hilft mir auch nicht weiter. Mittlerweile habe ich ca 400 Ml Flüssigkeit in der Bauchwand in dieser Höhle die sich da gebildet hat :/ Und das ist nur geschätzt es könnte weniger aber auch mehr sein ...Ich versuche irgendwie nicht die Nerven zu verlieren und durchzuhalten ...Liebe Hernia wo finde ich denn diese Truppe? Lieben Gruss Kathi
 
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