Psychoaktive Substanzen zur Bewusstseinserweiterung?

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Hallo,

ich interessiere mich sehr für die Bewusstseinserweiterung des Menschen. Ich "übe" dies auch täglich und beobachte meine Gedanken über den Tag so gut es geht. Ich habe auch schon Erfahrungen mit Cannabis gemacht, das ja schwach halluzinogen wirkt. Ich hatte dabei auch oft das Gefühl das es bewusstseinserweiternd wirkt.
Jetzt habe ich einen Artikel entdeckt in dem eher das Gegenteil behauptet wird. ( https://www.vidaya.de/spirituelles-bewusstsein-und-drogen/ )

Kann jemand was dazu sagen?

Vielen Dank!
 
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Hallo Coslo12,

es ist schon richtig, dass Cannabis und andere Psychedelika wahrnehmungserweiternd wirken, indem sie die neuronalen Filter im Nervensystem außer Kraft setzen. Der Sinn dieser Filter ist es, das Gehirn vor einer Überflutung mit Sinneseindrücken zu schützen und nach Möglichkeit nur wirklich überlebenswichtige Signale durchzulassen. Wenn man z. B. in eine Landschaft schaut, nimmt man die meisten unbeweglichen Objekte gar nicht wahr, während Dinge, die sich bewegen, sofort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen - es könnte ja eine Bedrohung sein. Auch Gewöhnung basiert auf solchen Filtermechanismen, wer ständig Schokolade isst, merkt gar nicht mehr, wie gut sie schmeckt.

Wenn Cannabis nun diese Filter vorübergehend ausschaltet, schmeckt die Schokolade wieder so großartig wie beim ersten Mal, man wird tatsächlich wieder Kind. Der Nachteil dabei ist, dass man den Tiger, der sich anschleicht, nicht mehr sieht, weil alles so schön und bunt ist.

Den Folgerungen aus dem Artikel kann ich so nicht folgen, aus meiner Sicht bringt die Erfahrung, wie die Welt ohne Filter aussieht, bewusstseinsmäßig schon eine ganze Menge. Denn wie soll man sich sich selbst und seiner Umwelt bewusst werden, wenn man schon so vernagelt und eingefahren ist, dass nichts mehr im Kopf ankommt?

Bewusstseinserweiternde Mittel sind sicher nicht der Königsweg zur Erleuchtung, die Hochsensibilität kann sogar bei zu häufiger Anwendung in Stumpfheit umschlagen. Aber als Erfahrung können sie wertvoll sein. Ich habe mich mal mit Buddhisten über Cannabis unterhalten und sie meinten, dass man ähnliche Bewusstseinszustände auch mit Meditation erreichen kann, allerdings erst nach mehrjähriger Übung. Schneller geht es mit Sport, die wohlige Mattigkeit nach dem Training kommt einem Cannabisrausch sehr nahe.
 
Wäre Cannabis bewußtseinserweiternd, würde es niemals legalisiert werden.

Sämtliche Psychedelika hingegen waren schon immer oder wurden, falls noch nicht geschehen, kriminalisiert.. (nichts ist unerwünschter als Menschen mit erwachtem Bewußtsein).

Da es aber -zumindest längerfristig- wohl eher das Gegenteil bewirkt, ist es dem System dienlich. Vgl. Alkohol.
 
Sämtliche Psychedelika hingegen waren schon immer oder wurden, falls noch nicht geschehen, kriminalisiert..

So war es nicht, die Kriminalisierung ist eine Erfindung des 20. Jahrhunderts. In den Millionen Jahren davor wurden Psychedelika bei besonderen Gelegenheiten verwendet, z. B. religiösen Festen, Initiationsriten etc. In manchen Kulturen war der Gebrauch auch bestimmten Kasten vorbehalten, z. B. den Priestern. Davon abgesehen konnte jeder im Wald Pilze sammeln, Hanf pflücken oder Zucker vergären wie er wollte und es sich leisten konnte. Der recht schwache einheimische Hanf war hierzulande früher ein preiswerter Tabakersatz ('Knaster').
 
ja klar...ich meinte natürlich in "unserer" Zeit und Zivilisation ("Westen") ... In Südamerika ist bspw. Ayahuasca (DMT), Bufo, Peyote (Meskalin) etc im Schamanismus nicht wegzudenken.
 
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Ich habe halt schon viele Erfahrungsberichte gelesen von Menschen die zB Ängste hatten, bei denen zB LSD sehr geholfen hat oder die auch Einheitserfahrungen damit gemacht haben. Natürlich gibt es auch welche die danach Psychosen entwickelt haben aber ich denke wenn man das in der Absicht macht es als Erweiterung des Bewusstseins zu nutzen und nicht als Partydroge zu missbrauchen, dann kann es schon hilfreich sein. Hab auch über Microdosing von LSD gelesen das auch manchen Menschen helfen kann. Ich würde LSD auch gerne mal selbst testen, habe aber irgendwie Angst davor.
Die wohlige Mattigkeit empfinde ich jetzt nicht so wie ein Cannabis Rausch aber vielleicht hast du da andere Erfahrungen gemacht.
 
eine Alternative könnte für dich ja Holotropes Atmen sein. Kann auch niemand verbieten ;)


In seinen Arbeiten behauptet Grof, dass LSD eine effektive Methode zur Behandlung von Angstzuständen und Depressionen bei todkranken Patienten sein kann. Nachdem allerdings viele Länder LSD in den 1960ern kriminalisierten, arbeiteten er und seine Frau Christina mit einem weitaus weniger kontroversen Werkzeug: der Atmung. Das Ehepaar sah in der Atemtherapie das Potenzial, das Bewusstsein ähnlich zu erweitern wie durch LSD. Auf diese Weise könnten Patienten verschiedenste persönliche Traumata überwinden – oder sich zumindest leichter mit diesen abfinden.

Forscher der Stanford University fanden heraus, dass sich bei einer Gruppe Kriegsveteranen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung nach einigen Sitzungen Atemtherapie drastisch mindern ließen. Eine andere Studie der Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich für ein besseres Verständnis psychedelischer Substanzen einsetzt) schaute sich Rückmeldungen von 482 freiwilligen Atemtherapie-Anwendern an. 82 Prozent der Teilnehmer berichteten von sogenannten "überpersönlichen Gefühlen" – außerkörperliche Erfahrungen, die die Grenzen der eigenen Wahrnehmungen zu überschreiten scheinen. 16 Prozent der Teilnehmer gaben an, immerhin etwas gespürt zu haben. Nur zwei Prozent fühlten nichts. Allerdings können gerade für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder Asthma derartige Atemtherapien gefährlich sein.
 
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Danke dir, das kenne ich. Ich mache zb schon länger was ähnliches, den Quantum Light Breath und auch die Wim Hof Atmung. Man kann damit auch ähnliche Effekte erzielen. So richtig krass wie LSD ist es aber nicht, hab ich jetzt von einigen gehört.
 
LSD ist halt schon eine derbere Nummer als Cannabis, man ist auf Trip definitiv nicht mehr Herr seiner Sinne. Ich würde die bekannten Ratschläge unbedingt beherzigen und das nur mit einer nüchternen Vertrauensperson an einem sicheren und stressfreien Ort ausprobieren. Für den Notfall solltest du auch ein starkes Schlafmittel besorgen.

Mit LSD kann man Euphorien und beeindruckende Halluzinationen erleben, aber eben auch übelst abstürzen. Mir ist das vor vielen Jahren mal passiert, seitdem meide ich das Zeug. Psilocybin-Pilze fand ich damals viel angenehmer und 'wärmer' als LSD. Das sind jetzt aber nur meine Eindrücke, viel hängt auch vom Setting ab. Es macht einen enormen Unterschied, ob man einen Trip in einer überfüllten Kneipe oder in der freien Natur einschmeißt.

Ich habe gelesen, dass man mit LSD Depressionen heilen kann. Ob das bei Ängsten auch funktioniert, weiß ich nicht. Ich hatte als junger Mensch Depressionen und einen Dauerweltschmerz, das war aber nach der Triperfahrung einfach weg. Es scheint also zu funktionieren ...
 
Im Grunde genommen ist das mit der Angst ja einfach ausgedrückt so: Man hat ( oft in der Kindheit ) irgend welche traumatischen Erlebnisse. Dieses Trauma wird dann im Körper eingeschlossen und in der Zukunft wenn irgendwas wieder in diese Richtung vorkommt wird dieses Trauma erneut getriggert und da man es nicht nochmal spüren möchte wird versucht es zu verdrängen um den Schmerz nicht noch einmal zu fühlen. Und das immer und immer wieder und auch oft unbewusst. Aber man muss einfach das Gefühl nochmal fühlen um die gespeicherte Ladung im Körper abzubauen. Und je länger man damit wartet umso schwieriger wird es. Ich bin selbst das beste Beispiel.

Ich denke das man sich unter Einfluss von zB LSD dies alles besser bewusst wird und eventuell sogar das Thema dann auflösen kann. Aber so wie du es sagst Max kann dies bestimmt auch nach hinten los gehen und davor hab ich Angst. Deshalb auch die Idee mit dem Microdosing. Dort kann man nämlich alles noch selbst steuern und ist nicht total "verspult".
 
Hallo Coslo,

daß wir alle mehr oder weniger Traumata erlebt und gespeichert haben, ist meiner Ansicht nach richtig.
Allerdings denke ich, daß es in der Traumatherapie Möglichkeiten gibt - u.a. Hypnose und EMDR - diese Traumata aufzulösen, ohne das Risiko einzugehen, über mögliche „Horrortrips“ noch mehr Traumata zu erleben.


Ich schätze sehr die Ausführungen von Verena König:

Grüsse,
Oregano
 
...und sind die Depressionen und der Dauerschmerz ganz ohne "Mittel" weggeblieben?

Wie meinst du das? Ich bin nicht unter Dauermedikation mit LSD, um Depressionen zu bekämpfen. Mein letzter Trip ist bald 40 Jahre her.

Aber so wie du es sagst Max kann dies bestimmt auch nach hinten los gehen und davor hab ich Angst.

Ich bin ehrlich gesagt kein Anhänger der Theorie, dass man Traumata durch Retraumatisierungen heilen kann. LSD verstärkt vorhandene Gefühle, denen man dann ziemlich hilflos ausgeliefert ist. Meinen Angstdämonen möchte ich jedenfalls nicht auf LSD begegnen. Wenn du in diese Richtung weiter experimentieren willst, solltest du dir vielleicht professionelle Unterstützung suchen.

Wenn du dich im Alltag unsicher fühlst und dir wenig zutraust, könnte Krafttraining etwas für dich sein. Damit wird nicht nur der Körper stärker und ausdauernder, sondern auch Selbstvertrauen und Zuversicht nehmen zu. Und psychisch abgestürzt ist dabei noch keiner. :cool:
 
Hallo Coslo,

ich habe auch reichlich Erfahrungen damit in der Vergangenheit sammeln können und mein Rat ist, wenn, dann nur in professioneller Begleitung in einem angenehmen Setting.

Aber da LSD und Psylocybin offiziell nicht zugelassen sind, wird es wohl schwierig mit so einer Begleitung.

Eine Möglichkeit wäre wohl noch Ketamin, wie sie in dieser Praxis angeboten wird.


Aber grundsätzlich würde ich andere Alternativen, wie bereits hier genannt wurden, anraten. Und niemals etwas im Alleingang!
 
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ich interessiere mich sehr für die Bewusstseinserweiterung des Menschen.
Ich "übe" dies auch täglich und beobachte meine Gedanken über den Tag so gut es geht.
Ich habe auch schon Erfahrungen mit Cannabis gemacht, das ja schwach halluzinogen wirkt.
Ich hatte dabei auch oft das Gefühl das es bewusstseinserweiternd wirkt.
Jetzt habe ich einen Artikel entdeckt in dem eher das Gegenteil behauptet wird. ( https://www.vidaya.de/spirituelles-bewusstsein-und-drogen/ )

Ja, Coslo, was da in dem Yoga-Vidya-Artikel gesagt wird, ist ganz anders, gleich zu Anfang heißt es:
Anstatt zu erwachen, fällt man in Wirklichkeit ins Babyalter zurück.
Das Programm und die Idee von Yoga-Vidya ist ja auch ganz anders als ein Mittel oder eine Substanz von außen ins Innere zu bringen - und schon bin ich etwa "ein anderer Mensch" .... oder so ähnlich.

Was stellst du dir selber unter "Bewusstseins-erweiterung" vor?
Hast du dazu gelesen oder von anderen gehört?
Und wie bist du auf diese Dinge gekommen?
Hat das vielleicht mit dem schweren Unfall zu tun, den du wohl vor 10 Jahren hattest?
Dazu schreibst du in einem anderen thread.

Was meinst du mit "täglich üben"?
Es sind ja vielleicht nicht nur Gedanken, die das Bewusstsein ausmachen .....
 
Hallo @Gleerndil,
unter Bewusstseinserweiterung stelle ich mir eigentlich vor wie man sein Bewusstsein so weit erweitern bzw schärfen kann das man die ganzen "Filter " wie zb Konditionierungen, die sich vors Bewusstsein legen, durchbrechen kann um die Welt so zu sehen wie sie wirklich ist. Quasi den reinen Seins Zustand erfahren.
Oder halt "Sich mehr seiner Selbst bewusst zu werden".

Mit dem üben meine ich das ich täglich meditiere. Das ist ja quasi auch eine Bewusstseinserweiterung nur etwas sanfter.

Mit dem Unfall hat es eigentlich auch indirekt zu tun.
 
Wenn du dich im Alltag unsicher fühlst und dir wenig zutraust, könnte Krafttraining etwas für dich sein. Damit wird nicht nur der Körper stärker und ausdauernder, sondern auch Selbstvertrauen und Zuversicht nehmen zu. Und psychisch abgestürzt ist dabei noch keiner. :cool:

Das finde ich auch eine gute Idee,
ich gehe auch in ein Fitnessstudio, ich habe auch eine Schwerbehinderung, dort kann ich gezielt trainieren und man lernt seinen Körper detailliert beim Training kennen.
Ich übertreibe es keinesfalls mit den Gewichten, Hauptsache gut durchbewegt und jeden Muskel bewusst wahr genommen.



Mit dem üben meine ich das ich täglich meditiere.

Ich halte vom Meditieren nichts, da es vor allem für Menschen mit verschobener Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit und Umwelt dies noch verzerrer wahrgenommen werden kann.
Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Bei Spaziergängen in der Natur oder langsam durch die Natur radeln und alle Geräusche und Gegebenheiten und Naturschönheiten bewusst wahr nehmen ist eine enorme Bereicherung für Geist und Seele.
 
... das mit der Angst .. einfach ausgedrückt ..
Man hat ( oft in der Kindheit ) irgend welche traumatischen Erlebnisse. ...
Aber man muss einfach das Gefühl nochmal fühlen um die gespeicherte Ladung im Körper abzubauen.
Und je länger man damit wartet umso schwieriger wird es.

Ich bin selbst das beste Beispiel.

Mit Angst und Trauma und "gespeicherter Ladung im Körper" auf zur Bewusstseins-Erweiterung? .... zu umfassenderer Wahrnehmung? .... auf dem Weg in höhere, geistige Welten vielleicht?

Ich würd mich erst um Angst / Ängste und Trauma(ta) kümmern, wenn es die gibt in dir.
 
Hallo,

ich habe verschiedene Erfahrungen zum Thema "Bewußtseinserweiterung" sammeln dürfen,auch mit Drogen.
Ich muss dazu sagen,dass ich als Jugendlicher schwer abhängig war,und eine Drogensucht auszuleben ist alles andere als das Bewußtsein vorsichtig und achtsam zu erweitern oder behutsam zu öffnen.Vor allem,wenn man/frau traumatisiert ist oder anderweitig schwere Verletzungen hat,muss man/frau vorsichtig sein mit Stoffen,die das Innenleben durcheinanderschütteln (Psychedelika).
Jede Droge birgt sowohl Vorteile und Vorzüge als auch erhebliche Risiken und mögliche Nebenwirkungen.
Mittlerweile bin ich bei Microdosing angelangt.Dabei nutze ich einen schamanischen Pilz in geringster Dosierung.Mir hilft das bei meiner depressiven Stimmung und auch mit meiner chronischen PTBS.
 
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