Hallo Preisdorfer,
Tetracycline greifen Mitochondrien an (die im Ursprung Bakterien waren), weswegen in Folge von solchen Behandlungen eine sekundäre Mitochondriopathie mit Nitrostress nicht selten, um nicht zu sagen sehr wahrscheinlich ist. Die Folgen sind u.a. Organstörungen, MCS und andere Unverträglichkeiten, Histaminintoleranz, Darmstörungen etc. Unter anderem Kuklinski hat diese Zusammenhänge recht gut beschrieben.
Ich kann ein Lied davon singen. Diese Mitochondrienstörung ist Ursache vieler gestörter Prozesse und Organerkrankungen, die sie nach sich zieht, u.a. führt sie bei schwererer Ausprägung zu einem schweren Energiemangel in den Organen, auch im Gehirn, und muss behandelt werden, um schlimmere Folgen zu vermeiden.
Oft werden die Symptome dieser Folgeerscheinungen missgedeutet als Borreliosesymptome, und es wird mit immer noch mehr AB dagegen vorgegangen, was die Situation immer mehr verschlimmert. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Symptome tatsächlich sehr ähneln. Wenn man jedoch, wie ich, bereits vor der Borreliose mit HIT, Nitrostress, Unverträglichkeiten und MCS-Symptomen vertraut war, dann kann man durchaus unterscheiden. Unter der AB-Behandlung mit Doxycyclin haben sich meine o.g., bis dahin gut behandelten Beschwerden wieder massiv verschlimmert, und es kamen neue (z.B. Neuropathien) dazu. Hätte ich nicht bereits Kenntnis von den ganzen bestehenden Störungen und Unverträglichkeiten gehabt, dann hätte ich das nicht unterscheiden können.
Ich habe erfolgreich gezielt mit Mikronährstoffen (Mitochondrientherapie siehe Kuklinski) und vitalstoffreicher Kost behandelt und die geschwächten Mitochondrien wieder fit bekommen. Eine weitere Folge der AB-Behandlung war eine Überlastung des Entgiftungssystems und der Leber, was ebenfalls bei MCS eine Rolle spielt und es verschlimmern oder bei Exposition auslösen kann. Außerdem ist diese Überlastung mit weiteren Symptomen verbunden wie Brainfog und Müdigkeit. Mir hat da eine gründliche Leberreinigungsdiät sehr flott geholfen, die außerdem die Unverträglichkeiten und Histamin berücksichtigte. (Leberwerte waren dennoch immer in Ordnung, so dass die üblichen ärztlichen Untersuchungen also nichts über den tatsächlichen Zustand aussagen). Mit dieser Diät bekam ich auch die latenten Entzündungsprozesse gut in den Griff.
Zudem unterstütze ich die Glutathionbildung, unterstütze die Entgiftungsleistung nur sanft mit Mikronährstoffen und änderte meine Lebensgewohnheiten in Richtung maximal mögliche Expositionsvermeidung. Seither ist das MCS bedeutend besser geworden, trotz weiter bestehender Expositionsquellen, die sich einfach nicht vermeiden lassen.
Möglicherweise spielt eine offene Blut-Hirn-Schranke hier auch eine Rolle. Ich habe u.a. mit Vitamin B1 behandelt und bei mir hat sich die Hirnschrankenstörung wieder gelegt, was Laboruntersuchungen ergeben haben. Da B1-Mangel lt. Kuklinski die Blut-Hirn-Schranke schädigt, könnte dies ursächlich zusammen hängen, was ich aber nur vermuten kann.
Noch eine Warnung aus Erfahrung: wenn du MCS hast, am besten sofort alle Putz- und Waschmittel mit Duftstoffen meiden wie die Pest und rigoros umstellen auf duftstofffrei und schadstofffrei. Ich habe die leidvolle Erfahrung gemacht, dass sich bei mir eine nur leichte MCS binnen Minuten nach nur kurzer Exposition mit einem Markenputzmittel, das kennzeichnungspflichtige Duftstoffe enthält massiv verschlimmert hat, so dass ich beinahe meinen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Selbstverständlich müssen auch andere Expositionen vermieden werden, aber jene Duftstoffe sind wirklich gefährlich, auch in geringen Dosen, und allergieauslösend.
Viele Grüße
Lealee