Auszüge aus:
https://medplus-pm.net/oft/012.pdf
In der ärztlichen Aus- und Weiterbildung spielen in Deutschland Vitamine,
Spurenelemente, Fett- und Aminosäuren keine Rolle. Aus eigener Erfahrung in
ärztlichen Weiterbildungen, auch von Neurologen, ist der diesbezügliche
Kenntnisstand nicht vorhanden. Stationär tätige Neurologen lassen Vitamine,
Spurenelemente und Methionin nicht bestimmen. Sie wissen nicht um die Bedeutung
des Methionins für die Methylierung von Phospholipidfettsäuren im Gehirn, auch
nicht, dass ohne Vitamin B6 eine Resynthese von Myelin nicht möglich ist. Vitamin
B6 kann aber nur wirken, wenn auch andere B-Vitamine, Zink und Magnesium
ausreichend in den Zellen vorhanden sind. Diese Kenntnislücken beruhen auf einer
defizitären Ausbildung der deutschen Hochschulmedizin! Die Folgen für die
deutsche Medizin sind gravierend, auch in ökonomischer Hinsicht.
Einige Beispiele:
1. Schlaganfälle. 80 % der Schlaganfälle werden durch Blutgerinnsel in Hirnadern
ausgelöst. Der wichtigste Risikofaktor ist hierzu das toxische Homocystein, das
bei Mangel an Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 ansteigt und durch
entsprechende Verordnung gesenkt werden kann (81). Auch für die Entstehung
von Herzinfarkten ist Homocystein einer der aggressivsten Risikofaktoren. Eine
Analyse und therapeutische Senkung erhöhten Homocysteins erfolgt bis heute in
neurologischen Kliniken nicht.
Ein hoher Homocysteinspiegel bedeutet ein 40-fach (!) erhöhtes
Schlaganfallrisiko. Zum Vergleich (82):
Bluthochdruck: 18-fach erhöht
Nikotinabusus: 3,6-fach erhöht
Blutfetterhöhung: kein erhöhtes Risiko
Eine simple Therapie mit B-Vitaminen, wie sie zwingend notwendig wäre (84),
erfolgt bis heute nicht.
2. Ca. 10 % der Deutschen leiden an Kopfschmerzen und/oder Migräne. Die
häufigste Ursache ist ein Mangel an Serotonin. Dieser Nervenbotenstoff wird
Vitamin-B6-abhängig gebildet. Bei B6-Mangel ist die Serotonin-Neubildung am
empfindlichsten gestört. Untersuchungen in Deutschland ergaben, dass 13 %
gesunder 30-Jähriger, 67 % gesunder Senioren und 81 % von über 65 Jahre
alten Krankenhauspatienten Vitamin-B-Defizite aufwiesen (83). Seitens des
Fachgebietes Neurologie werden Serotoninwiederaufnahmehemmer verordnet,
um den Serotoninspiegel anzuheben. Sie sind teuer und mit einer hohen
Nebenwirkungsrate belastet. 20 Kapseln kosten 60,- bis 80,- DM. Bei einer
Tagesdosis von ein bis vier Kapseln liegen die Kosten bei 3,- bis 16,- DM pro
Tag. Die billigste, einfachste und nebenwirkungsarme Vitamin-B6-Defizitkorrektur
erfolgt nicht. 100 Dragees Vitamin B6 kosten 17,- DM, d. h., bei einem Dragee a
100 mg/Tag betragen die Tageskosten nur 17 Pfennig.
Wir selbst therapieren s.
g. “MS”-Patienten seit Jahren nach dem gleichen Prinzip erfolgreich. Wir können
dem Gericht “MS”-Patienten präsentieren, die “schulmedizinisch” erfolglos behandelt
wurden. Allein die Substitution stark defizitärer B-Vitamine und Spurenelemente war
ausreichend, den Gesundheitszustand so zu stabilisieren, dass diese wieder voll
berufstätig wurden und Immunsuppressiva sowie andere Medikamente völlig
abgesetzt werden konnten.
Die Verordnung von Multivitaminpräparaten, Vitamin-B-Komplex, Selen, Magnesium
und mehrfach ungesättigten Fettsäuren war aufgrund internationaler Kenntnisse
indiziert. Eine MS-Therapie ist dann um so erfolgreicher, je mehr sie an pathogenen
Dysbalancen des Organismus korrigiert. Die bei dem Kläger eingeleitete Therapie
war ärztlich-ethisch indiziert, da Nebenwirkungen, Früh- und Spätkomplikationen
nicht zu erwarten waren. Die Therapie war nicht nur indiziert, sondern sie ist bei MSPatienten aufgrund internationaler Erkenntnisse zwingend erforderlich. Das
Schrifttum nach 1995 bestätigte die Richtigkeit der damals eingeleiteten
Behandlung. Wenn die deutsche Neurologie diese Erkenntnisse negiert, spricht dies
eher für deren einseitige Betrachtungsweise.
Die angewandte Therapiemethode deckt sich mit dem internationalen Trend, in der
kurativen Medizin verstärkt Vitamine, Spurenelemente und Fettsäuren einzusetzen
und ihr therapeutisches Potential zu nutzen. Dieser Erkenntniszuwachs beruht auf
wissenschaftlichen Ergebnissen aus der Grundlagenforschung, dass letztendlich
sehr viele, wenn nicht die meisten Krankheiten auf molekularbiologischer Ebene
"Freie-Radikale-assoziierte Erkrankungen" sind.
Bei MS-Patienten mit nachgewiesenen Defiziten sind
Spurenelemente und Vitamine Heilmittel. Aufgrund des aktuellen internationalen
Wissensstandes schätzen wir deren Nichtverordnung als Verletzung der ärztlichen
Sorgfaltspflicht ein.