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Können mit medizinischer Kohle auch Weichmacher ausgeleitet werden?
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Die Frage ist so allgemein, daß sie hier nicht umfassend zu beantworten ist.
Es gibt diverse Weichmacher, die zu unterschiedlichen Stoffgruppen gehören und deren Adsorption durch Kohle sehr unterschiedlich sein kann (und die auch unterschiedlich toxisch sind).
Wenn wir mal nur von Phtalaten reden (z.B. DEHP) kann man sagen, daß diese von Kohle adsorbiert werden. Auch Bisphenol A aus Kunststoffen (kein Weichmacher, sondern Antioxidans) wird adsorbiert. Wie gut, hängt aber auch noch von den Umgebungsbedingungen ab (Temperatur, Konzentration, pH, konkurierende Substanzen, Kontaktzeiten usw.).
Ansonsten ist darauf hinzuweisen, daß Kohle nicht mehr tut, als durch Magen und Darm zu rutschen. Damit können auch nur Stoffe erreicht werden, die dort vorhanden sind. Außerdem kann Kohle auch erwünschte Stoffe binden (Nährstoffe oder auch Medikamente). Daher ist Dauergebrauch keine gute Idee. Am besten ist erst mal, Plastik so weit wie möglich zu verbannen (besonders im Nahrungsmittelbereich). Untersuchungen haben gezeigt, daß sich damit in wenigen Wochen derartige Stoffe im Körper deutlich reduzieren lassen (siehe auch die Fernseh-Sendung
"Ohne Plastik leben" ).
Ansonsten kann man überlegen, Kohle kurzfristig einzusetzen, zum Beispiel bei einer Leberreinigung oder wenn im Rahmen einer reduzierten Ernährung viel Fett in kurzer Zeit abgebaut wird, so daß gespeicherte Schadstoffe verstärkt freigesetzt und damit für Kohle erreichbar werden, sofern die entsprechenden Stoffe nicht in erster Linie über die Nieren ausgeschieden werden.
Gruß
Phylon