MCS (Multiple Chemical Sensitivity)

Die Top 10 Artikel im CSN Blog im Monat September 2008

Die nachfolgenden Artikel wurden von den CSN- Bloglesern im Monat September am häufigsten gelesen:

* MCS – Wenn chemische Substanzen und Duftstoffe krank machen” Interview zur Neuerscheinung des Buches
* MCS- Blogfrage der Woche: Welche Chemikalien lösen bei Euch am häufigsten Reaktionen aus und schränken damit Euer Leben ein?
* MCS- Blogfrage der Woche: Wie können sich MCS- Kranke für einen Notfall vorbereiten?
* Umweltschutz geht jeden an und 18 Tipps zum Realisieren
* Bundesgerichtshof entschied zugunsten einer an Multiple Chemical Sensitivity erkrankten Frau
* Zur Unterstützung von Dr. Peter Binz und allen anderen Ärzten, die sich in besonderer Weise um ihre Patienten kümmern
* Anstieg von Allergien, Asthma, MCS - Verbot von Parfum von Asthma- und Allergieverein gefordert
* 11 Schüler und ein Busfahrer mussten ins Krankenhaus wegen verschüttetem Parfum

Die Antworten finden sich hier: CSN Blog
*******************************************************

Übrigens:
Hinweis Karolinska Studie

Der Blutabnahmetermin für die Karolinska Studie wurde auf die letzte Oktoberwoche verlegt. Wir geben Euch den genauen Termin, sobald Dr. Binz aus dem Urlaub zurück ist. Weitere detaillierte Informationen über die Studie erhaltet Ihr in Kürze, Prof. Scordo schreibt gerade eine Präsentation darüber. Anmeldungen zur Teilnahme sind noch möglich. Blutabnahme ist in Trier, Furth im Wald und ev. in Hamburg möglich.

Näheres über CSN (s.oben)

Gruss,
Uta
 
Die MCS-Liga Schweiz hat zusammen mit dem Verein MCS-SOS zwei Vorträge zum Thema MCS an der Universität Zürich und am Inselspital Bern organisiert: (Programm-Flyer mit Details per Email anfordern [email protected] )

- Do. 4. Dez. 2008 Universität Zürich 16.00 - 19.00 Vortrag mit Prof. Martin Pall, USA zum Thema MCS und Umweltmediziner Dr. Peter Ohnsorge, Würzburg, Hauptgebäude Rämistrasse 71, 8006 Zürich, im Hörsaal: KOL - F- 101 (Organisation PD Dr. Margret Schlumpf, AefU (Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz Sektion Zürich)

- Mi. 3. Dez. 2008 Inselspital Bern 14:00 - 18:00 Vortrag mit Prof. Martin Pall, USA zum Thema MCS und Umweltmediziner Dr. Peter Binz, Trier, Hörsaal Ettore Rossi, Kinderklinik EG (Eingang 31 B) (Begrüssung: Nationalrätin Dr. med.Yvonne Gilli, Organisation MCS-SOS, MCS-Liga Schweiz, CFS Verein, Dr. med. Roman Lietha FEOS )

Hoffentlich können ein paar Schweizer dorthin gehen und dann hier berichten. Die Besetzung ist ja wirklich hochkarätig.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta, wenn Du eine Stelle suchst, dann Klickst Du bei den gelben Punkten rechts oben "Search" an und gibst MCS ein, dann kommen die Abschnitte in denen MCS erwähnt wurde; der Einfachheit halber setze ich Dir das was ich einfügte hier nochmal her:

Alle Multiple Sklerose-Kranken sollten auf MCS ( Multiple Chemical Sensitivity ) getestet werden! Leiden MS-Patienten auch an MCS, verschlimmert sich dadurch ihre MS.

Entspricht MCS einer chronischen Entzündung ? Ja

Publikation in "Zeitschrift für Umweltmedizin", Heft 3/2002

Es wurden bei MCS ( Multiple Chemical Sensitivity ) Patienten hochempfindliche immunologische Messmethoden eingesetzt, die ausschließlich bei Patienten, nicht aber bei gesunden Kontrollpersonen, in einem in-vitro-Provokationstest mit Chemikalien eine ausgeprägte entzündliche Immunreaktion hervorriefen.

Darüber hinaus zeigte sich, dass auch bei adäquater Antigenexposition die T-Zellantwort durch die Bildung von IFN-Gamma; geprägt war.

Das Vorhandensein von IFN-Gamma; erklärt zumindest einen Teil der klinischen MCS-Problematik :
- Hyperreagibilität
- Müdigkeits-/Erschöpfungssymptomatik
- Schmerzhafte entzündliche Komplikationen

Vorgeschlagene Therapie: IFN Gamma C30 , wird nur über die Hildegard Apotheke in Brüssel nach ärztl.Verordnung und an eine Deutsche Apotheke ausgeliefert, hilft tatsächlich auch gegen die Elektrosensibilität, die wohl auch zu MCS gehört.

Dann habe ich noch ein lustiges Bild gefunden und eingefügt, nachdem mir MArcel mitgeteilt hat wie das geht. Probiere es gleich noch einmal.

Immunologie der MS .

Publikation in "Nature", Vol. 420,19-26. Dez. 2002; S. 879-884

IFN-Gamma; induziert bei MS-Patienten eine deutliche Verschlimmerung des Krankheitsbildes.

Gabe von IFN GAmma C 30 verhindert die Verschlimmerung

Entnommen aus dem Ausbildungskonzept zur Mikroimmuntherapie Teil III
der Deutschen Medizinischen Gesellschaft für Mikroimmuntherapie e.V.
Basler Strasse 115-79115 Freiburg. Tel.:0761/4787133-Fax: 0761/4787100-101
Redaktionelle Überarbeitung:Hildegard

Du hast in Deinen Ausführungen recht!, Wenn das nur jeder so wüßte.

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Silvia K. Müller von CSN Deutschland kommt nach Bern und
referiert über das Leben mit MCS im Inselspital, Bern


Multiple Chemical Sensitivity

Nachmittag zum Thema
Umweltmedizin (MCS und CFS)
3. Dezember 2008
am Inselspital Bern
Hörsaal Ettore Rossi
Kinderklinik EG (Eingang 31 B)

Hier noch der Link zum Anlass:
https://www.inselspital.ch/fileadmin/inselspital/users/Bildung/Allgemein/Pdf/mcs-pall.pdf
 
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* MCS – Wenn chemische Substanzen und Duftstoffe krank machen” Interview zur Neuerscheinung des Buches
* MCS- Blogfrage der Woche: Welche Chemikalien lösen bei Euch am häufigsten Reaktionen aus und schränken damit Euer Leben ein?
* MCS- Blogfrage der Woche: Wie können sich MCS- Kranke für einen Notfall vorbereiten?
* Umweltschutz geht jeden an und 18 Tipps zum Realisieren
* Bundesgerichtshof entschied zugunsten einer an Multiple Chemical Sensitivity erkrankten Frau
* Zur Unterstützung von Dr. Peter Binz und allen anderen Ärzten, die sich in besonderer Weise um ihre Patienten kümmern
* Anstieg von Allergien, Asthma, MCS - Verbot von Parfum von Asthma- und Allergieverein gefordert
* 11 Schüler und ein Busfahrer mussten ins Krankenhaus wegen verschüttetem Parfum

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Gruss,
Uta

Silvia K. Müller von CSN Deutschland kommt nach Bern und
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Nachmittag zum Thema
Umweltmedizin (MCS und CFS)
3. Dezember 2008
am Inselspital Bern
Hörsaal Ettore Rossi
Kinderklinik EG (Eingang 31 B)

Hier noch der Link zum Anlass:
https://www.inselspital.ch/fileadmin/inselspital/users/Bildung/Allgemein/Pdf/mcs-pall.pdf
 
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* MCS – Wenn chemische Substanzen und Duftstoffe krank machen” Interview zur Neuerscheinung des Buches
* MCS- Blogfrage der Woche: Welche Chemikalien lösen bei Euch am häufigsten Reaktionen aus und schränken damit Euer Leben ein?
* MCS- Blogfrage der Woche: Wie können sich MCS- Kranke für einen Notfall vorbereiten?
* Umweltschutz geht jeden an und 18 Tipps zum Realisieren
* Bundesgerichtshof entschied zugunsten einer an Multiple Chemical Sensitivity erkrankten Frau
* Zur Unterstützung von Dr. Peter Binz und allen anderen Ärzten, die sich in besonderer Weise um ihre Patienten kümmern
* Anstieg von Allergien, Asthma, MCS - Verbot von Parfum von Asthma- und Allergieverein gefordert
* 11 Schüler und ein Busfahrer mussten ins Krankenhaus wegen verschüttetem Parfum

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Nachmittag zum Thema
Umweltmedizin (MCS und CFS)
3. Dezember 2008
am Inselspital Bern
Hörsaal Ettore Rossi
Kinderklinik EG (Eingang 31 B)

Hier noch der Link zum Anlass:
https://www.inselspital.ch/fileadmin/inselspital/users/Bildung/Allgemein/Pdf/mcs-pall.pdf
 
Die MCS-Liga Schweiz hat zusammen mit dem Verein MCS-SOS zwei Vorträge zum Thema MCS an der Universität Zürich und am Inselspital Bern organisiert: (Programm-Flyer mit Details per Email anfordern [email protected] )

- Do. 4. Dez. 2008 Universität Zürich 16.00 - 19.00 Vortrag mit Prof. Martin Pall, USA zum Thema MCS und Umweltmediziner Dr. Peter Ohnsorge, Würzburg, Hauptgebäude Rämistrasse 71, 8006 Zürich, im Hörsaal: KOL - F- 101 (Organisation PD Dr. Margret Schlumpf, AefU (Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz Sektion Zürich)

- Mi. 3. Dez. 2008 Inselspital Bern 14:00 - 18:00 Vortrag mit Prof. Martin Pall, USA zum Thema MCS und Umweltmediziner Dr. Peter Binz, Trier, Hörsaal Ettore Rossi, Kinderklinik EG (Eingang 31 B) (Begrüssung: Nationalrätin Dr. med.Yvonne Gilli, Organisation MCS-SOS, MCS-Liga Schweiz, CFS Verein, Dr. med. Roman Lietha FEOS )

Hoffentlich können ein paar Schweizer dorthin gehen und dann hier berichten. Die Besetzung ist ja wirklich hochkarätig.

Gruss,
Uta

Auch CSN Deutschland ist dabei:

Silvia K. Müller von CSN Deutschland kommt nach Bern und
referiert über das Leben mit MCS im Inselspital, Bern


Es gibt auch einen direkten Link zur Veranstaltung

https://www.inselspital.ch/fileadmin/inselspital/users/Bildung/Allgemein/Pdf/mcs-pall.pdf
 
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hier ein Hinweis auf eine VOX TV Sendung über die Umweltkranke MCS-Betroffene Aida von heute zwischen 16:00-und 17:00 (genaue Zeit unbekannt, ca. 20 Min.) Aida Infantes Geschichte ist recht eindrücklich. Vergiftet durch Pestizide. Ein anderer TV Bericht kam kürzlich über sie auf RTL, wo ja auch noch ein bereits gedrehter Bericht mit mir irgendwann gesendet wird.
freundliche Grüsse Christian Schifferle www.mcs.liga.ch

Und das sehen Sie heute 11.12.2008 TV-Sender VOX 16:00-17:00

Duft-Allergie - Schicksal einer MCS-Kranken VOX Kochen

Aida Infante ist 41 Jahre alt. Seit 5 Jahren leidet die gebürtige Dortmunderin an einer ausgeprägten multiplen Chemikalienunverträglichkeit - kurz MCS. Düfte jeglicher Art sind für Aida pures Gift. Die Gerüche von Parfum, Waschmittel oder sogar von Leder können für sie ganz schnell zur Lebensgefahr werden. Aida will Dr. Müller treffen, um endlich zu erfahren, was es für neue kostengünstige Therapiemöglichkeiten gibt und ob MCS mittlerweile heilbar ist. Und es gibt einen Hoffnungsschimmer: Eine Therapie, die ihr eventuell helfen kann und von den Krankenkassen bezahlt wird.

Diese Info kommt von [email protected].

Gruss,
Uta
 
sorry schlechte nachrichten ... Vox sendung verschoben

hi christian,
der sendetermin von dem beitrag hat sich verschoben, wird heute nicht ausgestrahlt. wann ist noch ungewiss...nur, dass du bescheid weißt.
grüße, inga (vox produktion)
 
CSN Blog - Top 10 Artikel des Jahres 2008
Die nachfolgenden Artikel wurden von den Lesern im CSN-Blog im Jahr 2008 am häufigsten gelesen. Zum Lesen der Artikel, einfach anklicken >>>
1. Reaktion auf Parfum auch ohne Riechen des Parfums möglich
2. Strafanzeige und das zivilrechtliche Verfahren gegen Dr. Peter Binz - Hintergründe
3. Wissenschaftlicher Sachstand zu Multiple Chemical Sensitivity (MCS)
4. WIDERLEGT Lüge Nummer 2: MCS ist selten
5. Die 10 größten Lügen über MCS
6. Mutige Ärzte fehlen unserem Land
7. Umweltmedizin: PET Scan zeigt, dass die Geruchsverarbeitung bei Chemical Sensitivity (MCS) gestört ist
8. Wannsee-Schwimmer berichtet: Fachgespräch "Wenn Umwelt krank macht - muss die Politik handeln"
9. Umweltmedizin: MCS durch Farbstoffe in Bonbons
10. Diagnostik von Chemikalien-Sensitivität / MCS in der Praxis

CSN Blog

Alles interessante Themen.

Gruss,
Uta
 
Hallo .. Habe den Thread gerade gefunden Uta .. Meine Frage besteht darin was es sein kann wenn man auf viele Medis heftig mit Nebenwirkungen hat da ich aus meiner dauer allergie anscheinend nicht rauskomme *lauf blutwerte* reagieren tue ich zur zeit auf fast alles Parfüm *mein lieblingszeug* duschgel Reiniger und habe das Gefühl auf manche Medi`s .. Nun habe ich gelesen MCS syndrom .. nu weiss ich nicht ob es das iss *hoffe nicht* weiss nur das ich auf alles reagiere zur zeit sogar auf medis ich weiss nicht wie es vorher war *ich brauchte nie welche war immer gesund*

Antwort wäre lieb von Dir LG und danke
 
Dank an Ch.Schifferle:

Am Anfang dachte Ingrid Hecker, sie hätte sich einen starken Schnupfen eingefangen. Aber warum rang sie nach Luft, wenn ihr das Parfüm der Arbeitskollegin in die Nase stieg? Der Arzt konnte die Beschwerden nicht erklären. Im Internet stieß die 50-Jährige auf Menschen, die über die gleichen Symptome klagten. Scheinbar litt sie an einer Krankheit, von der sie nie zuvor gehört hatte: Multiple Chemikalienunverträglichkeit, kurz MCS (von englisch: multiple chemical sensitivity).

Schätzungen zufolge leiden 2 bis 10 Prozent der Bevölkerung an MCS. Schon das Rasierwasser des Sitznachbarn oder der Geruch im neuen Auto können bei ihnen zu Atemnot, Kopfschmerzen und Müdigkeit führen.
Die Symptome sind vielfältig, die Betroffenen wissen oft gar nicht, warum es ihnen schlecht geht. Wenn MCS auftritt, hat das Immunsystem bereits schweren Schaden genommen. Viel mehr weiß man nicht über die Krankheit.
Ingrid Hecker bezeichnet ihre vielen anderen Allergien als Wegbereiter für die Krankheit. Seit dem frühen Erwachsenenalter leidet sie an Heuschnupfen, Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien gegen Tierhaare und Milben. „Außerdem habe ich 30 Jahre in einer Apotheke gearbeitet, das waren 30 Jahre im falschen Beruf“, erklärt sie. Denn so kam sie täglich mit unzähligen Chemikalien in Kontakt. Als es einmal eine Zeit lang auf der Arbeit mehr zu tun gab und es zu Hause nach der neuen Möbelpolitur roch, begannen die Beschwerden. Familie und Freunde konnten erst nicht begreifen, warum Ingrid Hecker ihre Stelle
aufgeben wollte: „Das wird schon wieder“, meinten sie. Doch nichts wurde wieder.
In Heckers Fall war das Problem relativ schnell erkannt, doch MCS ist eine Krankheit, die nicht leicht zu fassen ist. Bei welchem Patienten eine Multiple Chemikalienunverträglichkeit vorliegt, ist auch für den Arzt nur schwer zu diagnostizieren. „Es gibt nicht die eine Methode, mit der man sagen kann, dieser Mensch hat MCS“, erklärt Klaus Runow. Er leitet das Institut für Functional Medicine und Umweltmedizin im nordhessischen Bad Emstal. Dort könne er zwar den
Einfluss chemischer Substanzen auf den Körper messen, aber den Patienten auf Tausende von Chemikalien zu untersuchen, sei unmöglich. Außerdem entwickeln MCS-Patienten oft Überempfindlichkeiten gegenüber Stoffen, die nicht aus der Chemie kommen. Dazu gehören Schimmelsporen und elektronische Strahlung.
„Den einen Test für MCS wird es niemals geben“, meint Runow.

Bei Christian Schifferle wurde die Krankheit fast 40 Jahre lang nicht erkannt. Er lebt in der Schweiz, sein Vater besaß eine Möbelfabrik. Wegen der dort verwendeten giftigen Lösungsmittel entwickelte er schon als Kind eine MCS. Bereits während der Schulzeit fühlte er sich ständig krank, an ein Studium war nicht zu denken. Man stempelte ihn als lernfaul ab. Erst vor etwa 10 Jahren fand er endlich einen Arzt, der sein Leiden ernst nahm, und lernte andere Betroffene kennen.
Heute lebt er in einem alten Wohnwagen außerhalb von Zürich. Dort ist er Chemikalien und Schadstoffen weniger ausgesetzt als in der Stadt. Er hofft, dass MCS in der Schweiz anerkannt wird und die Industrie gefährliche Chemikalien reduzieren muss: „Als Sensibler merkt man, wie unsensibel die Welt ist.“ Dahinter steckt das Problem, dass auch die Wissenschaft die Krankheit kaum zu fassen bekommt. Im Jahr 2003 versuchte das Robert-Koch-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes, die Krankheit besser zu definieren. Dazu wurden Patienten und Ärzte aus 6 umweltmedizinischen Zentren in ganz Deutschland befragt.
Das Ergebnis: Die Symptome bei MCS lassen sich nicht eingrenzen, der Zusammenhang zwischen Schadstoffen und Beschwerden bleibt unklar. Die Studie konnte die medizinischen Vermutungen weder nachweisen noch widerlegen.
Der Sachverständigenrat der Bundesregierung für Umweltfragen fordert deshalb in einem Gutachten aus dem Jahr 2004 weitere Forschungen. Erst dann könne man MCS als eigenständige Krankheit anerkennen. Das Leiden der Patienten stellt der Rat allerdings nicht in Frage. Das Expertengremium setzt sich dafür
ein, dass Menschen mit MCS medizinisch gut versorgt und ihre gesundheitlichen Einschränkungen akzeptiert werden.
Das wäre auch juristisch ein wichtiger Schritt. Nicht nur könnte, wie Christian Schifferle es sich wünscht, die Industrie zu einem vorsichtigeren Umgang mit Chemikalien gezwungen werden, auch die arbeitsrechtlichen Konsequenzen von MCS wären für die Betroffenen leichter zu tragen.
Ingrid Hecker musste nicht nur ihren Sport, sondern auch ihre Arbeit aufgeben. Sie sucht nach einer anderen Beschäftigung; findet sie keine, der sie trotz ihrer Krankheit nachgehen kann, wird sie sich auf unsicheres rechtliches Terrain begeben müssen. In der Anlage zur Berufskrankheitenverordnung ist MCS nicht aufgeführt. Deshalb lässt sich eine Berufskrankheit nur über andere Befunde anerkennen, wenn zum Beispiel Lösungsmittel das Gehirn geschädigt haben.
Eine Erwerbsminderungsrente oder der Schwerbehindertenstatus wegen MCS sei zwar möglich, sagt der Würzburger Jurist Burkhard Tamm, der schon einige MCS-Patienten vertreten hat. Oft werde aber schlicht die Diagnose angezweifelt. Und seine Mandanten wehrten sich dagegen, als psychisch krank hingestellt zu werden, obwohl ein psychiatrisches Gutachten das Verfahren vorantreiben würde.

Der Schweizer Christian Schifferle hat eine Arbeit gefunden, für die er seine ganze Kraft einsetzt: Er leitet die Selbsthilfegruppe MCS-Liga Schweiz und versucht, auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Seit Anfang des Jahres ist er außerdem Präsident der MCS-Wohnbaugenossenschaft. Die Stadt Zürich unterstützt
ihn dabei, Häuser mit biologischen Baumaterialien zu planen oder bestehende Wohnungen günstig zu sanieren. Die Einheiten seien „theoretisch ausgebucht“, so Schifferle. Auch Gesunde, die sich bewusst vor Allergien und schädlichen Stoffen schützen wollen, interessierten sich. Für ihn selbst bietet das Projekt die Chan-
ce, zum ersten Mal in eine eigene Wohnung einzuziehen.

Umweltmediziner Klaus Runow hält es für wichtig, dass Betroffene den Mut nicht verlieren, sich vor allem aber nicht komplett von allen als belastend empfundenen Einflüssen isolieren: „Man darf nicht die Glocke darüber stülpen, der Körper muss sich mit der Umwelt auseinandersetzen“, erklärt er. Die Räume in seinem Institut sind deshalb schadstoffarm, um die MCS-Patienten zu entlasten, doch völlig frei von synthetischen Stoffen sind sie absichtlich nicht. Aber auch das Fingerspitzengefühl und Verständnis der Umgebung sei wichtig. Das kann Patient Christian Schifferle nur bestätigen: „Wenn etwas ein Heilmittel ist, dann sind es Menschen, die einen mit der Krankheit respektieren und ernst nehmen.“
Aus: A L L T A G S M A N A G E R
DI E R HE I NP F A L Z A M S ONNT A G
2 5 . J A N U A R 2 0 0 9
S. 21

Gruss,
Uta
 
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Neues von CSN:

Diese Woche traf eine E-Mail von Dr. Martin Pall aus den USA ein, die wir gleich für Euch übersetzt haben, weil sie eine sehr wichtige, hoffnungsvolle Information enthält. MCS fließt in ein großes Standardwerk der Toxikologie ein. Was dies für uns alle bedeuten kann, könnt Ihr im CSN Blog nachlesen >>>

Umweltmedizin: Dr. Martin Pall bringt MCS in Standardwerk der Toxikologie ein
CSN Blog Blog Archiv Umweltmedizin: Dr. Martin Pall bringt MCS in Standardwerk der Toxikologie ein
CSN - Forum - CSN Blog / Aktuelle News zu MCS
CSN - Forum - bersicht

Gruss,
Uta
 
CSN Deutschland hat einen "Merkzettel" zu MCS erstellt, den man dort anfordern kann oder sich ausdrucken kann:

MCS – Multiple Chemical Sensitivity, wie auch TE – Toxische Enzephalopathie und CFS – Chronic Fatique Syndrome, sind seit Ende der 80er Jahre wissenschaftlich anerkannt, und zwar als schwere organische Erkrankungen. Dies lässt sich zweifelsfrei durch die Internationalen Diagnoseklassifikationen der WHO (ICD-10) beweisen (https://www.csn-deutschland.de/dimdi_icd-schreiben.pdf). Für Ärzte sind die damit verbundenen Diagnosecodes verbindlich. Für die Juristen auch, denn sie stellen den “anerkannten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis” dar und sind damit verbindlich für jeden Gutachter. Gutachter, die sich nicht daran halten, können somit nicht nur wissenschaftlich, sondern auch juristisch erfolgreich attackiert werden.

Weil dem so ist und das - in Deutschland - keiner weiß, hat der “Workshop Anerkennungsverfahren” das Informationsblatt “Ärzteinformation” für die Betroffenen ausgearbeitet, um etwas an die Hand zu geben, dass keiner bestreiten kann.

Dr. Tino Merz, Sachverständiger in Umweltfragen, 29. Juni 2009

Download des Infoblattes >>> https://www.csn-deutschland.de/aerzteinfo.pdf

Anm: Die Ärzteinformation kann bei CSN – Chemical Sensitivity Network gegen einen mit 1.45€ frankierten, mit Adresse versehenen Din A5 Rückumschlag angefordert werden. Es werden jeweils 5 Ärzteinformationen pro Person auf speziellem festem Papier gedruckt kostenlos bereitgehalten.
CSN Blog Ärzteinformation zu MCS, CFS, FMS, EMS und TE zum Weitergeben

Wie immer ist dieser Blog voller Informationen.

Gruss,
Uta
 
MCS in Stern-tv:

Stern TV wird morgen in seiner Sendung die Krankheit Chemikalien-Sensitivität (MCS) als Thema darstellen. Es wurde ein Bericht mit der chemikaliensensiblen Tierärztin Coretta Danzer gedreht, die zusammen mit Dr. Runow als Studiogast während der Sendung mit Günther Jauch anwesend sein wird. Das Stern TV Team hat sich größte Mühe gegeben, diese Sendung zu realisieren und eigens einen Raum hergerichtet, in dem die MCS-Patientin sich aufhalten kann, um Fragen zu beantworteten. Im Vorfeld hatte das Stern TV Team intensiv über die Krankheit recherchiert und sich für die beiden Drehtage auf die besondere Problematik eingestellt. Coretta Danzer berichtet im CSN Blog für uns:

MCS in Stern TV: Bericht über den Drehtag zur Sendung

CSN Blog Chemikalien-Sensitivität – MCS in Stern TV: Bericht über den Drehtag zur Sendung

09. Dezember 2009 um 22.15 Uhr im RTL um 22.15 Uhr; STERN - TV mit Günther Jauch.
Live-Sendung zum Thema "Multiple Chemikalien Sensibilität (MCS)"; Studiogast: Umweltmediziner Klaus-Dietrich Runow.



Gruss,
Uta
 
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