Clematis
Hallo,
ein sehr bedenklicher Trend, der sich bislang bereits in Schulen und anderen Ausbildungsstätten breit machte - Werbung von Konzernen für ihre Krankmacher - hält jetzt auch in Kitas Einzug.
Newsletter der CBG:
Wie lange dauert es dann noch, bis in Kitas für Ritalin u.ä.m. geworben wird?
Gruß,
Clematis
ein sehr bedenklicher Trend, der sich bislang bereits in Schulen und anderen Ausbildungsstätten breit machte - Werbung von Konzernen für ihre Krankmacher - hält jetzt auch in Kitas Einzug.
Newsletter der CBG:
Erschreckend ist bei der Präsentation des Buches in der Kita, die Blindheit bzw. Unverfrorenheit des Behördenvertreters und insbesondere der Leiterin der Kita. Beide beweihräuchern dieses Propaganda-Machwerk als segensreich - wie tief kann man eigentlich noch sinken?Presse Info vom 18. Dezember 2015
Coordination gegen BAYER-Gefahren
BAYER-Tochterfirma: Werbung in städtischen Kindergärten „Kleinkinder vor Konzern-Propaganda schützen!“
Das Unternehmen Currenta weitet sein Marketing aktuell auf Kindergärten aus. Von einem Illustrator ließ die Firma hierfür eigens ein „Wimmelbuch“ erstellen. Gezeigt wird darin das fröhliche Treiben in einer Chemie-Fabrik: Kranfahrer, Taucher, Besucher aus aller Welt, Clowns und viele Luftballons (Auszüge hier ansehen: <https://www.cbgnetwork.de/6484.html> www.cbgnetwork.de/6484.html). Gestreut wird das Buch an den BAYER-Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen.
Philipp Mimkes vom Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Nirgendwo sind Kinder vor der Einflussnahme von Unternehmen mehr sicher - nicht einmal in Kindertagesstätten. Da Kleinkinder die Risiken chemischer Anlagen nicht einordnen können, sind sie gegenüber solcher Propaganda wehrlos. Es ist ein Skandal, dass Currenta und BAYER diesen Schutzraum derart verletzen. Wir benötigen dringend Regeln, um Kindergärten und Schulen vor Werbung und Akzeptanzförderung der Industrie zu schützen!“.
Mimkes verurteilt auch die Rolle der Stadt Leverkusen: eine Vertreterin von Currenta durfte das Wimmelbuch in einer städtischen <https://www.leverkusen.com/presse/db/presse.php?view=00032783> Kindertagesstätte präsentieren – zusammen mit Marc Adomat, dem Leverkusener Dezernenten für Kinder, Jugend und Schulen. Das Kommunale Bildungsbüro der Stadt versendet das Buch kostenlos; von den 15.000 gedruckten Exemplaren wurden bereits 4.000 verteilt.
Auszug aus „Nachbarschaf(f)t Erleben“ Norbert Hocke, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert das Vorgehen von Currenta ebenfalls: „Das Buch hat in der Kita nichts zu suchen.“ Hocke fordert <https://www.sueddeutsche.de/bildung/werbung-fuer-kleine-kinder-konzerne-in-der-kita-1.2785361> in der Süddeutschen Zeitung: „Es ist dringend geboten, dass wir Regelungen für den Umgang mit Werbung bekommen und dass Erzieher besser geschult werden“. Auch das Landesjugendamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), zuständig für die Betriebserlaubnis von Kindertageseinrichtungen, „steht dem Versuch einer direkten oder indirekten Einflussnahme von Unternehmen in Kindertagesstätten kritisch gegenüber“, so ein Sprecher gegenüber der SZ.
Die Firma Currenta gehört zu 60 % zum BAYER-Konzern und zu 40 % der ehemaligen BAYER-Tochter Lanxess. Currenta betreibt die Chemie-„Parks“ an den BAYER-Standorten Leverkusen, Dormagen und Uerdingen. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen im Umfeld der Fabriken bereits vier Projekte für Grundschüler durchgeführt.
Mit Hilfe von Unterrichtsmaterialien, Schulwettbewerben und Lehrerfortbildungen nehmen Lobbyisten und Werbeagenturen gezielt Kinder und Jugendliche ins Visier. So auch der BAYER-Konzern, der über die „BAYER Science & Education Foundation“ Einfluss nimmt. Stiftungsvorstand Thimo Schmitt-Lord räumt ein, dass dabei keine altruistischen Motive im Vordergrund stehen: „Ich muss gestehen, wir fördern die Schulen nicht ganz uneigennützig. Wir sehen das als langfristige Investition“.
Das Unternehmen bietet zudem kostenlose Lehrer-Fortbildungen an, unter anderem zum Thema Gentechnik. Die Deutsche Umwelthilfe kritisierte dieses Vorgehen: „Mit Veranstaltungen dieser Art versucht der Konzern immer wieder, Einfluss auf Schüler zu nehmen, um so die nächste Generation reif für Genfood zu machen“. Der Verband fordert daher: „BAYER raus aus den Schulen.“
Weitere Informationen: * Artikel SZ: „Konzerne in der Kita“ <https://www.sueddeutsche.de/bildung/werbung-fuer-kleine-kinder-konzerne-in-d er-kita-1.2785361> www.sueddeutsche.de/bildung/werbung-fuer-kleine-kinder-konzerne-in-der-kita- 1.2785361 * Auszüge des Wimmelbuchs: <https://www.cbgnetwork.de/6484.html> www.cbgnetwork.de/6484.html * Präsentation des Buchs durch den Leverkusener Schul-Dezernenten in einer Kita: www.youtube.com/watch?v=xAsgeQYwsJs
Wie lange dauert es dann noch, bis in Kitas für Ritalin u.ä.m. geworben wird?
Gruß,
Clematis