Hallo Tarajal,
.....
dass oftmals zwischen Eltern und Kindern kaum oder keine vernünftigen Gespräche darüber möglich sind, weil jeder meint Recht zu haben, beziehungsweise ein Recht auf den anderen zu haben.
...
Ich wandle jetzt das Thema etwas ab und benütze den Ausdruck "unterdrücken"
Klare Aussagen und klare Denkweisen helfen hier am ehesten weiter.
Wenn solche Probleme nicht ausdiskutiert werden können, oder wenn der eine Partner zu schwach ist sich auszudrücken, dann kann es schnell zu unterdücken kommen.
Der Partner leidet dann stumm.
Ein Beispiel, das ich in den Tiefen dieses Forums schon einmal eingestellt habe, das aber gut hierher paßt.
Ein lieber Freund dessen hingebungsvolle Menschenfreundlichkeit mich manchmal beschämt hat indem ich gestehen mußte, das ich so geduldig nie sein könnte, hatte eine Mutter, die er, wenn er von seinen Vortragsreisen zurückkam täglich im Pflegeheim besuchte. Eines Tages mußte er wieder fliegen und hat sich sehr besorgt verabschiedet. Als er die Türe hinter sich geschlossen hatte, sagte die alte Mutter zu der Pflegerin:
"So Schwester.... jetzt muß ich aber ganz schnell sterben, sonst läßt er mich wieder nicht".
Das ist für meine Begriffe eben auch "Unterdrückung", denn der Wunsch der alten Dame nach "Weggehen" wurde einfach nicht erkannt. Wenn das so ist, dann fragt sich der "Verlassene" sein ganzes weiteres Leben, warum das so war, daß er nicht dabei sein durfte, als seine Mutter starb.
Vielleicht wollte sie aber auch nicht, daß er an ihrem Bett verzweifelt, wenn sie weggeht. Mit ihrem Sterben mußte sie ihrem Sohn Schmerzen zufügen, das wußte sie. Sie konnte aber nicht weglaufen um sich vor seiner Liebe in Sicherheit zu bringen. Das klingt jetzt ......ich finde kein Wort dafür...
Eines sollten Menschen die in Familien zusammenleben voneinander wissen, daß die Liebe die sie sich untereinander geben nicht einengen darf und wenn es trotzdem mal so ist, daß das verzeihlich ist und man sich ohne zu verletzen darauf aufmerksam machen kann.
In den letzten Wochen ist mein Mann öfter einmal mit dem Auto ohne mich weggefahren. Da ich weiß, daß er sehr schnell müde wird und nicht immer rastet, wenn das so ist, habe ich mir entsprechende Sorgen gemacht. Das ging so weit, daß es mich im Herzen geschmerzt hat.
Ich hätte ihn abhalten können, wenn ich darüber gesprochen hätte, habe ihn aber fahren lassen, weil er auch heute noch seine Freiheit liebt und er hätte sich sehr gewundert, wenn ich plötzlich nach 47 Jahren angefangen hätte mit Verlustängsten.
Mein Mittel gegen die Angst war dann, was Schönes zu Weihnachten für ihn auszusuchen.
Liebe Grüße
Rota