Bevor wir uns über die Entgiftung von Quecksilber aus dem menschlichen Organismus Gedanken machen, müssen wir uns darüber klarwerden, wie sich Quecksilber im Körper verhält. Nur bei ausreichender Kenntnis dieser Tatsachen ist eine den speziellen Anforderungen genügende Entgiftung möglich.
Allgemeines: Quecksilber (Hg) ist das giftigste nicht*radioaktive Element, es wirkt meist relativ langsam und damit oft für die Betroffenen scheinbar unauffällig. Auf dem Weg von den Zahnfüllungen zu den Zielorganen wird das elementare Hg0 in organisches Hg+ und Hg2+ umgewandelt:
1. der aus Amalgamfüllungen freiwerdende Quecksilberdampf ist elementares Hg0. Wegen seiner Fettlöslichkeit durchdringt er problemlos die Mundschleimhaut und gelangt so in den Blutstrom und die roten Blutkörperchen. Er wird relativ stark * zu etwa 80 % * resorbiert und nach wenigen Sekunden im Blut oxidiert zu
2. Hg+: Methylquecksilber (CH3Hg) ist eine sehr toxische organische Verbindung, die aufgrund ihrer guten Fettlöslichkeit im Körper beweglich ist und innerhalb kurzer Zeit im Körper verteilt wird. Über das Blut erfolgt eine Einlagerung vor allem ins Gehirn. Schwerste Schädigungen des Zentralnervensystems können die Folge sein. Durch weitere Oxidation zu entsteht dann extrem giftiges
3. Hg2+*Ion: welches sich fest an intrazelluläre Strukturen bindet und in dieser Form nur schwer wieder aus der Zelle und noch weniger aus dem Gehirn transportiert werden kann. Es wird Bestandteil anorganischer Quecksilberverbindungen (Salze), z.B. HgCl2. Es ist unbeweglich und wird kaum ausgeschieden.
Einige Bakterienstämme wie Streptokokken können es wieder in organisches Quecksilber umwandeln.
4. Die Ausscheidung von Quecksilberverbindungen erfolgt hauptsächlich durch die Leber und Stuhl, deutlich weniger über die Nieren, Schweiß und Atmung. Da organische Quecksilberverbindungen nicht wasserlöslich, sondern fettlöslich sind, ist die Verweildauer im Blut nur kurz. Sie werden schnell im Körper * vorwiegend in Fettgewebe, z.B. im Gehirn * deponiert.
Damit Quecksilber wieder ausgeschieden werden kann, muß es unbedingt aus den Depots mobilisiert und in eine wasserlösliche Form überführt werden. Hierzu gibt es nun verschiedene Methoden, die es in ihrer spezifischen Wirksamkeit zu kennen und einzuschätzen gilt um eine schonende und effektive Entgiftung in die Wege leiten zu können.
Vorbereitungen:
Der eigentlichen Entgiftung muß zwingend der sogenannte Expositionsstop vorangehen, d.h. sämtliche Amalgamfüllungen müssen aus den Zähnen entfernt worden sein, alle anderen möglichen Zufuhrquellen müssen ebenfalls abgestellt sein. Vor Beginn der eigentlichen Entgiftung stellen sich weitere Fragen: Die erste Frage, wie hoch denn nun der Körper durch Quecksilber belastet ist, läßt sich unmittelbar durch kein Labor*Verfahren beantworten, außer im Rahmen einer Autopsie. Die Quecksilberkonzentration in den Nervenzellen ist am lebenden Menschen nicht nachweisbar. Möglich ist die Messung der Ausscheidung nach Einnahme eines Chelatbildners, jedoch sind auch damit falsch*negative Testergebnisse möglich, wenn die Ausscheidung blockiert ist. Leider gibt es keine Testmethode, die die Ursache von z.B. Migräne eindeutig der Quecksilberbelastung zuordnet. Der Beweis, daß Quecksilbervergiftung die Ursache der Migräne war, wird erst geliefert, wenn die Migräne durch Entfernung der Amalgamfüllungen und durch Entgiftung allmählich verschwindet.
Die zweite Frage, mit welcher der zur Verfügung stehenden Methoden eine Entgiftung durchzuführen ist, oder ob es der Kombination verschiedener Techniken bedarf, läßt sich für Kenner bioenergetischer Testmethoden jedoch recht eindeutig beantworten.