Hallo,
ja, die Dualität.... Klar, kein Sein ohne Haben
Als ich vor über 20 Jahren in der Firma anfing, war mir, die ich aus dem hohen Norden kam, als hätte ich das große Los gewonnen. Die Firma wurde als Mutter _ bezeichnet. Eltern brauchten sich keine Sorgen machen, dass Ihre Kinder keine Arbeit bekämen, es wurde sehr viel für alle Mitarbeiter getan und es war ein super Klima. Jeder ging gern zur Arbeit in seine Firma. Gab es mal eine Rezession, packten alle an und standen es gemeinsam durch. Die Vorstände kamen alle von der Basis und kannten sich aus.
Ich habe sehr gern dort gearbeitet, hatte immer benachteiligte Jugentliche betreut, für die damals sehr viel getan wurde. Habe eine sehr gute Idee gehabt und verwirklichen können, die von anderen grossen Firmen nachgeahmt bzw. übernommen wurde. Ich war also recht erfolgreich.
Dann kam der erste Kaufmann in den Vorstand..... und wenig später ging die Firma an die Börse. Von da an gings bergab. Langsam, aber stetig fielen immer mehr Sozialleistungen weg, Die Preise für Firmenwohnungen wurden dem örtlichen Mietspiegel angepasst, Kindergärten würden öffentlichen Trägern übergeben und und und.. so ging es weiter. Das Klima wurde immer unpersönlicher und kälter. Die alten Meister und Betriebsleiter, die teilweise Vaterersatz für junge Menschen waren, starben aus, dafür kamen Studienabgänger, die alles besser wussten.
Menschen wurden zu Material oder Human Ressorces und es ging nur noch darum, möglichst viele von ihnen los zu werden und Betriebe, die nicht im geplanten Soll lagen, zu schliessen oder erst mal auszugliedern.
Diese Entwicklung ging natürlich auch an mir nicht spurlos vorüber. So war für mich irgendwie eine Zeit abgelaufen, eine Aufgabe erfüllt und ich wollte etwas ganz anderes machen, weil ich mich nicht mehr mit dem, was da lief identifizieren konnte. Immerhin haben es mir die 20 Jahre dort ermöglicht, ein kleines Haus zu bezahlen und eine, wenn auch kleine Pension und Firmenrente eingebracht. So brauche ich mir um meinen Lebensunterhalt keine Gedanken zu machen und konnte so etwas ganz Neues beginnen. Eigentlich bin ich sogar dankbar dafür, dass ich so krank wurde.......
Mein Sohn war inzwischen erwachsen und selbständig.
Wir kauften ein Stück Land, dass hinter unserem Grundstück liegt und vorher ein Fichtenwald war. Eine wunderschöne Lebensaufgabe, hier ein Zentrum aufzubauen, dass spiritueller Treffpunkt für Suchende sein wird. Alte Obst und Gemüsesorten in Permakultur, sowie Kräuter und Heilpflanzen werden Grundlage für ein Leben MIT der Natur sein. Ein par Tiere werden diesen Lebensraum mit uns teilen. Schön ist, dass Nachbarn auch mitmachen und sehr interessiert sind und schon 2 Hochbeete vergeben sind. Später soll es dann auch Seminare für andere Menschen, die interssiert sind geben.
Alles in allem wie ich finde, ein wieder sehr ausgeglichenes Verhältnis von Haben und Sein ;-)
Liebe Grüsse
jo