Themenstarter
- Beitritt
- 16.03.10
- Beiträge
- 1.248
Hallo !
Neulich hatte ich Termine bei 2 Gutachtern.
1x Internist, 1x Neurologe und Psychiater.
Der Termin beim Internisten verlief relativ unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass eine Kopie mit Informationen zu CFIDS/ME incl. Symptomliste parat lag, die z.T. als Gesprächsleitfaden genutzt wurde.
Dies überraschte mich doch recht positiv.
Nach Befragung, einer Reihe von Untersuchungen folgte zum Abschluss ein Belastungs-EKG.
Alter Schwede, die ersten 2 Minuten gaben mir ein tolles Gefühl!
Ich konnte Ergometer fahren! Das war wohl ohne Widerstand...
Nach 2 Minuten kam ein Widerstand hinzu. Den konnte ich, so sehr ich mich auch anstrengte kaum überwinden. Nach ein paar Sekunden musste abgebrochen werden. Extreme Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel, Schwäche, Weinen, Frustration...
Danach 7 oder 8 Tage übelste Schmerzen unterschiedlicher Art, Dauer-Zittern, noch weniger Energie und Ausdauer als sonst, noch intensivere andere Symptome als sonst.
Im Nachhinein fühlte es sich an wie Körperverletzung. Aua.
Dieses war der 1. Streich...
Der 2. folgte 1 Woche später.
Der Termin beim Neurologen und Psychiater.
Ich machte mich darauf gefasst, dass jetzt wieder die rein psychologische Betrachtungsweise auf mich zu kommt, so wie ich es schon erlebte.
Es bestand ja bereits 1 psychiatrisches Gutachten, bei dem aus der bestehenden Diagnose CFS eine „schwere Somatisierungsstörung“ gebastelt wurde.
Die aktuelle Begutachtung verlief jedoch gänzlich entgegen meinen Erwartungen!
Zu Beginn wurde zunächst deutlich Autorität demonstriert und Druck auf mich ausgeübt, aber dies ließ nach einiger Zeit nach.
Fragen in Richtung psychische Verfassung und Gesundheit wurden respektvoll gestellt und beanspruchten nur sehr wenig Zeit.
Es wurde viel Wert darauf gelegt, etwas über den Beginn meiner Erkrankung zu erfahren und was sich seitdem verändert hat. Ich wurde recht ausführlich neurologisch untersucht.
Hierbei kamen einige Defizite zum Vorschein, die ich auch seit der Überanstrengung beim Belastungs-EKG bemerkte.
Was mich jetzt allerdings sehr bewegt und ganz schön durcheinander bringt, weshalb ich das hier auch schreibe ist:
Der Gutachter meinte abschließend zu mir, dass ich aus seiner Sicht unzureichend untersucht wurde. Ihm sei das bisherige viel zu einfach gedacht.
Man könne mir doch nicht eine Somatisierungsstörung diagnostizieren, ohne mich gründlichst zu untersuchen. Dadurch hätte man es sich viel zu leicht gemacht...er würde einiges vermissen...er könne leider nicht alle Untersuchungen, die er für nötig halte im Rahmen dieser Begutachtung durchführen, aber ich solle mich in meinem eigenen Interesse in eine neurologische Fachklinik begeben...Auch das mit dem CFS sei für ihn Humbug!
Dieser Mensch meint das wirklich ernst!
Er hat einen kurzen Brief an meinen Behandler geschickt und dazu angeregt, mich in einer neurologischen Fachklinik gründlichst untersuchen zu lassen.
Erstmal bin ich wirklich sehr, sehr positiv überrascht, dass es tatsächlich einen Psychiater gibt, der einen diagnostizierten CFS-Fall begutachten soll und sich tatsächlich nicht mit der umgeschriebenen Somatisierungsstörung zufrieden gibt! Hut ab! Das ist ein Meilenstein!
ABER:
Auf der anderen Seite bin ich völlig verunsichert.
Habe den Gutachter einige Zeit später nochmal gefragt, in welche Richtung er in meinem Fall denke...
Er war sehr darum bemüht, mir zu verdeutlichen, dass er eine weitere neurologische Untersuchung in einer Fachklinik für äußerst wichtig hält. Ich solle mich doch bitte gezielt auf entzündliche Nervenerkrankungen untersuchen lassen!
Die bisherigen Diagnosen CFS, auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, oder Somatisierungsstörung seien aus seiner Sicht das Resultat einer unzureichenden Untersuchung und führten dazu, dass nicht mehr weiter untersucht würde und somit Tatsachen unentdeckt blieben, was er für sehr bedenklich halte!
Seitdem rotiert mein Gedankenkarussell
Immerhin wurde erkannt, dass mit meinem Organismus etwas nicht stimmt und der Verdacht auf ein entzündliches Geschehen geäußert....aber ich stelle mir nun so viele Fragen.
Habe ich doch etwas anderes?
Wieso hält so ein gewissenhafter Arzt CFS für Humbug? Das ist eine Schande.
War ich vielleicht sein 1. CFS – Fall?
Welche entzündliche Nervenerkrankung kommt noch in Frage?
Oder habe ich CFS + etwas anderes?
Ich fühle mich in die Zeit der 2-jährigen völligen Ahnungslosigkeit ob meiner Gesundheit / Krankheit zurück versetzt.
Es ist, als würde nun alles in Frage gestellt. Ich bin echt verunsichert und weiß nicht so recht, wie ich nun mir dieser Situation umgehen soll. Die aktuellen Gutachten liegen mir noch nicht vor.
Von diversen Untersuchungen habe ich die Nase gestrichen voll, will aber auch nichts übersehen.
Ich weiß auch nicht so recht, was ich mir nun durch diese Mitteilung erhoffe....irgendeinen Austausch....
Es grüßt - tiga
Neulich hatte ich Termine bei 2 Gutachtern.
1x Internist, 1x Neurologe und Psychiater.
Der Termin beim Internisten verlief relativ unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass eine Kopie mit Informationen zu CFIDS/ME incl. Symptomliste parat lag, die z.T. als Gesprächsleitfaden genutzt wurde.
Dies überraschte mich doch recht positiv.
Nach Befragung, einer Reihe von Untersuchungen folgte zum Abschluss ein Belastungs-EKG.
Alter Schwede, die ersten 2 Minuten gaben mir ein tolles Gefühl!
Ich konnte Ergometer fahren! Das war wohl ohne Widerstand...
Nach 2 Minuten kam ein Widerstand hinzu. Den konnte ich, so sehr ich mich auch anstrengte kaum überwinden. Nach ein paar Sekunden musste abgebrochen werden. Extreme Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel, Schwäche, Weinen, Frustration...
Danach 7 oder 8 Tage übelste Schmerzen unterschiedlicher Art, Dauer-Zittern, noch weniger Energie und Ausdauer als sonst, noch intensivere andere Symptome als sonst.
Im Nachhinein fühlte es sich an wie Körperverletzung. Aua.
Dieses war der 1. Streich...
Der 2. folgte 1 Woche später.
Der Termin beim Neurologen und Psychiater.
Ich machte mich darauf gefasst, dass jetzt wieder die rein psychologische Betrachtungsweise auf mich zu kommt, so wie ich es schon erlebte.
Es bestand ja bereits 1 psychiatrisches Gutachten, bei dem aus der bestehenden Diagnose CFS eine „schwere Somatisierungsstörung“ gebastelt wurde.
Die aktuelle Begutachtung verlief jedoch gänzlich entgegen meinen Erwartungen!
Zu Beginn wurde zunächst deutlich Autorität demonstriert und Druck auf mich ausgeübt, aber dies ließ nach einiger Zeit nach.
Fragen in Richtung psychische Verfassung und Gesundheit wurden respektvoll gestellt und beanspruchten nur sehr wenig Zeit.
Es wurde viel Wert darauf gelegt, etwas über den Beginn meiner Erkrankung zu erfahren und was sich seitdem verändert hat. Ich wurde recht ausführlich neurologisch untersucht.
Hierbei kamen einige Defizite zum Vorschein, die ich auch seit der Überanstrengung beim Belastungs-EKG bemerkte.
Was mich jetzt allerdings sehr bewegt und ganz schön durcheinander bringt, weshalb ich das hier auch schreibe ist:
Der Gutachter meinte abschließend zu mir, dass ich aus seiner Sicht unzureichend untersucht wurde. Ihm sei das bisherige viel zu einfach gedacht.
Man könne mir doch nicht eine Somatisierungsstörung diagnostizieren, ohne mich gründlichst zu untersuchen. Dadurch hätte man es sich viel zu leicht gemacht...er würde einiges vermissen...er könne leider nicht alle Untersuchungen, die er für nötig halte im Rahmen dieser Begutachtung durchführen, aber ich solle mich in meinem eigenen Interesse in eine neurologische Fachklinik begeben...Auch das mit dem CFS sei für ihn Humbug!
Dieser Mensch meint das wirklich ernst!
Er hat einen kurzen Brief an meinen Behandler geschickt und dazu angeregt, mich in einer neurologischen Fachklinik gründlichst untersuchen zu lassen.
Erstmal bin ich wirklich sehr, sehr positiv überrascht, dass es tatsächlich einen Psychiater gibt, der einen diagnostizierten CFS-Fall begutachten soll und sich tatsächlich nicht mit der umgeschriebenen Somatisierungsstörung zufrieden gibt! Hut ab! Das ist ein Meilenstein!
ABER:
Auf der anderen Seite bin ich völlig verunsichert.
Habe den Gutachter einige Zeit später nochmal gefragt, in welche Richtung er in meinem Fall denke...
Er war sehr darum bemüht, mir zu verdeutlichen, dass er eine weitere neurologische Untersuchung in einer Fachklinik für äußerst wichtig hält. Ich solle mich doch bitte gezielt auf entzündliche Nervenerkrankungen untersuchen lassen!
Die bisherigen Diagnosen CFS, auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, oder Somatisierungsstörung seien aus seiner Sicht das Resultat einer unzureichenden Untersuchung und führten dazu, dass nicht mehr weiter untersucht würde und somit Tatsachen unentdeckt blieben, was er für sehr bedenklich halte!
Seitdem rotiert mein Gedankenkarussell
Immerhin wurde erkannt, dass mit meinem Organismus etwas nicht stimmt und der Verdacht auf ein entzündliches Geschehen geäußert....aber ich stelle mir nun so viele Fragen.
Habe ich doch etwas anderes?
Wieso hält so ein gewissenhafter Arzt CFS für Humbug? Das ist eine Schande.
War ich vielleicht sein 1. CFS – Fall?
Welche entzündliche Nervenerkrankung kommt noch in Frage?
Oder habe ich CFS + etwas anderes?
Ich fühle mich in die Zeit der 2-jährigen völligen Ahnungslosigkeit ob meiner Gesundheit / Krankheit zurück versetzt.
Es ist, als würde nun alles in Frage gestellt. Ich bin echt verunsichert und weiß nicht so recht, wie ich nun mir dieser Situation umgehen soll. Die aktuellen Gutachten liegen mir noch nicht vor.
Von diversen Untersuchungen habe ich die Nase gestrichen voll, will aber auch nichts übersehen.
Ich weiß auch nicht so recht, was ich mir nun durch diese Mitteilung erhoffe....irgendeinen Austausch....
Es grüßt - tiga