das ist ein Thema, auf das nicht genug hingewiesen werden kann, finde ich!
Es ist erschreckend, wieviele Menschen Medikamente verschrieben bekommen und auch nehmen, obwohl sie ohne Medikamente nicht schlechter dran wären oder sogar besser.
Und wenn dann ein Mensch sich gegen Medikamente wehrt, wird oft mit Angst gearbeitet: wenn Sie das Medikament nicht nehmen, kann es sein, daß .....
Hallo Oregano,
eröffnet hatte ich dieses Thema weil mir aufgefallen war, daß hier im Forum eine "Gläubigkeit" und "fast totale Verunsicherung" bezüglich Grenzwerten besteht. Liegt ein beliebiger Wert z.B. bei 3,4 und der Referenzwert ist 1,2 bis 3,4 vermuten viele schon einen Hinweis auf Krankheit. Liegt der eigene Wert bei 3,5 wird das schon als Krankheit angesehen. Daraus entstehen Ängste, die völlig unbegründet sind.
1. ist ein einziger Ausreißer oder zwei oder drei, kein Hinweis auf eine Krankheit, da muß noch vieles mehr zusammen kommen, bevor man einen solchen Hinweis als Krankheit definieren und ernst nehmen kann. Laborwerte sind bestenfalls ein Hilfsmittel, ergänzen die Anamnese, weitere Diagnostik und Symptomatik. Erst all dies zusammen erlaubt eine Diagnose, nie aber nur die Laborwerte allein. Dies trifft ebenfalls auf die inzwischen so beliebten Gene als Krankheitsindikatoren zu. Deswegen brauchen wir ja den Sachverstand der Ärzte - der hier die Zusammenhänge erkennen kann, d.h. den guten Arzt!
2. ist jeder Wert nur ein Ist-Zustand, eine Moment-Aufnahme, der in wenigen Stunden, Tagen, schon wieder ganz anders ausfallen kann.
3. jeder Mensch ist anders, individuell kann ein zu hoher oder zu niedriger Wert für diesen Menschen völlig normal und gesund sein.
4. basieren alle Werte auf statistischen Daten, die für sich genommen schon fragwürdig sind und heftig manipuliert wurden - Grundproblem Manipulationen bei Meta- und Megastudien, falschem Studiendesign, Korrelation herstellen, die keine sind, weil zu vieles unberücksichtigt bleibt. Dazu hier:
Statine,Statin Therapie,Cholesterinsenker,Lipidsenker,Streitpunkt - die Meinungsseite des Info-Netzwerk MEDIZIN 2000 - das Gesamtspektrum der Medizin
So wie hier für die Cholesterinwerte beschrieben wird auch bei allen anderen so gerechnet, daß möglichst viele Patienten gezüchtet werden.
https://www.symptome.ch/threads/med...fehler-in-design-auswertung-von-studien.7686/
Zu falschen und besonders bei Älteren ungeeigneten Medikamenten gibt es noch die PRISCUS Liste. Habe ich andernorts bereits eingestellt. Dort kann man sich informieren, ob verschriebene Medikamente überhaupt bei Älteren eingesetzt werden dürfen. So verschrieb mir mein Phlebologe mal ein Heparinpräparat, extrem hoch dosiert - im Beipackzettel stand: für ab 60-jährige liegen keine Studiendaten vor. Ich brachte es ihm zurück und bat um das Medikament, das ich davor hatte. Er wiegelte ab obwohl ein guter Arzt, aber ich bekam ein neues Rezept.
Ein ähnliches Spiel wie mit Blutdruck, Cholesterin usw. wird mit dem BMI betrieben:
Körpergröße, Gewicht und Geschlecht sind die einzigen Maßstäbe, manchmal wird das Alter berücksichtigt. Doch jeder Mensch ist anders gebaut: diese haben ein so schlankes und hohes Knochengerüst, daß sie sich hinter einem Laternenpfahl verstecken können, jene sind so breit und hoch gebaut, daß allein die Knochen schwerer wiegen, dazu kommt dann noch, wie massiv die Knochen selbst sind. Dazwischen gibt es unzählige Abstufungen und das wird nicht berücksichtigt. Das Alter ist ebenfalls wichtig, so nehmen Frauen nach der Menopause oft zu - gemäß BMI wären sie dann übergewichtig. So werden dann die vielen Diäten und Abnehmmittelchen an die Frau und den Mann gebracht, ihnen ein erhöhtes Herzinfarktrisiko vorgegaukelt.
Angeblich so gesundheitsfördernde Ernährung wie sie uns von den großen Nahrungmittelherstellern vorgegaukelt werden stehen auf tönernen Füßen. Letztlich sind diese sogar gesundheitsschädlich! Dennoch fallen die Leute auf die Werbung herein: Becel-Margarine u.a. sollen vor Herzkreislaufkrankheiten schützen - tatsächlich enthalten sie Chemikalien, die sich an den Herzklappen anlagern und zu Herzklappen-Ersatz-OPs führen, sie fördern die Herzinfarktrate, was an Verstorbenen nachgewiesen werden konnte. Für all diese Versprechungen, Behauptungen von Oetker, Danone, Nestlé u.v.a.m. gibt es keine einzige Studie, die dies belegen könnte. Siehe hier:
Wie synthetische "Vitamine" krank machen - Hans-Ulrich Grimm
Hier wird weit mehr besprochen als nur Vitamine ...
youtube.com/watch?v=EPbx5DjiNYY
Buch "Mein Befund - Laboruntersuchungen verständlich gemacht" von Dr. Woschnagg und Dr. Exel. Diese beiden Ärzte bleiben auf dem Teppich, haben sich nicht manipulieren lassen, wahrscheinlich wurde das Buch deshalb seit 2001 nicht neu aufgelegt, denn es paßt nicht in die heutige Grenzwert-Pharma-Politik - dieses Buch und Band II, der die medizinischen Fachausdrücke erklärt, kann ich jedem wärmstens empfehlen:
Zitat daraus: ... für eine Bewertung des Verkalkungsrisikos gilt folgende Faustregel: der Quotient aus Gesamt-Cholesterin und HDL soll unter 5 liegen. Risiko-Quotient = Cholesterin geteilt durch HDL. Das heißt, daß man Personen mit einem Cholesterinspiegel von 230 mg/l nicht schrecken muß, wenn das HDL z.B. 55 beträgt. Der Quotient liegt dann etwa bei 4 und erfüllt die Bedingung. Zitat ende.
Dies kann man fortschreiben: bei Cholesterin 300 mit HDL 60 wäre keine Behandlung nötig, denn HDL und LDL sind Gegenspieler. Gerade bei älteren Menschen produziert der Körper mehr Cholesterin, weil der Bedarf steigt, nicht zuletzt weil es dafür sorgt, daß die Elastizität von Blutgefäßen erhalten wird, die im Alter brüchiger werden. So kann es bei gesunden Alten zu Cholesterinwerten von 450 und mehr kommen, ohne daß dies einen Einfluss auf die Gesundheit hätte. Im Gegenteil: eine Senkung wäre hier sogar schädlich. Nicht umsonst läßt der Körper eine Beeinflussung durch die Nahrung nur bis zu ca. 3% zu, wird es mehr, produziert er das fehlende Cholesterin sofort selbst nach. Cholesterin wird für zahlreiche Abläufe im Körper benötigt, so führt eine übermäßige Senkung u.a. zu Muskelschwäche bzw. -schwund.
https://thassopunktkom.wordpress.co...ie-hmg-coa-reduktase-inhibitoren-atorvastati/
https://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Report/2012/01/WC500120115.pdf
Oftmals wird nur das Gesamtcholesterin gemessen und dann Statine verschrieben. Die Messung des HDL unterbleibt. Das ist ein gängiger Behandlungs-FEHLER! Cholesterin allein sagt gar nichts aus.
FAZIT: Grenzwerte sind heute durch die Bank manipuliert und so niedrig angesetzt, daß möglichst alle als krank und behandlungsbedürftig erscheinen. Wer sich wirklich daran hält wird dann erst richtig krank, weil die Selbstregulierung des Körpers, sein Streben nach Homöostase bzw. Gleichgewicht verhindert wird.
Gruß,
Clematis