Eine Vitamin-D-Einnahme MUSS sein!?

Vitamin D als Marker für allgemein schlechten Gesundheitszust

Anscheinend ist die Diskussion über die unbedingte Einnahme von Vitamin D noch nicht beendet. Anscheinend ist noch nicht einmal eine einheitliche Bestimmung der Werte vorhanden:

26/01/2012

Vorsicht bei Vitamin D-Gabe
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie: Für neue Anwendung liegen nicht genügend valide Daten aus großen Interventionsstudien zur Vitamin D-Gabe vor.

Für die Gabe von Vitamin D gibt es über die bekannten Anwendungen hinaus keine neuen Erkenntnisse. Darauf verweist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). In neueren Studien würden sich keine Hinweise finden, die auf einen Nutzen bei bisher mit Vitamin D unbehandelten Krankheiten hinweisen, heißt es in einer Aussendung.
International gilt ein 25(OH)-Vitamin D-Spiegel von über 30 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) als optimal, 20 bis 29 ng/ml werden als ausreichend angesehen. Bei 10 bis 19 ng/ml spricht man von einer Insuffizienz und unter 10 ng/ml von einer Defizienz. Verschiedene Experten und Gremien befürworten auch höhere Werte: Die amerikanische Endocrine Society bezeichnet Werte unter 20 ng/ml bereits als defizient.
"Über die klinische Bedeutung eines alleinigen, als insuffizient oder auch ausreichend eingestuften Vitamin D-Wertes – ohne zusätzliche Risikofaktoren zum Beispiel für eine Osteoporose – wird heftig diskutiert", betont Helmut Schatz von der DGE (Endokrinologie).
Die 25(OH)-Vitamin D-Messwerte würden zwar immer noch von der Bestimmungsmethodik abhängen, heute stimmen aber die verschiedenen Messverfahren vergleichsweise gut überein. Im mittleren Referenzbereich seien jedoch die Abweichungen vielfach noch beträchtlich. Eine Bestimmung des 25(OH)-Vitamin D koste in Großbritannien ungefähr 20 britische Pfund, in Deutschland sind es 18,40 Euro. Nach einem Kommentar in "Lancet" seien generelle Vitamin D-Bestimmungen "costly, confusing, and without credibility" (3).
Zur Frage einer über die muskuloskeletale Wirkung hinausgehenden, pleiotropen Wirksamkeit von Vitamin D liege laut dem Lancet-Kommentar keine Evidenz für ein vermindertes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes vor. Eine Metaanalyse vom Dezember 2011 ergab keine einheitlichen, robusten Daten für eine vor Krebs schützenden Wirkung von Vitamin D. "In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie an über 5.000 älteren Personen bewirkten 800 Einheiten Vitamin D pro Tag keinen Schutz vor Herz-Gefäßtod, Krebserkrankung oder Krebstod", so Schatz. Eine weitere Analyse von 2011 ergab keinen Effekt von Vitamin D auf einen Herz-Kreislauf-Tod, die Krebssterblichkeit nahm darin insgesamt nicht signifikant ab. Hingegen errechneten die Forscher hier eine signifikante Zunahme einer Hyperkalzämie.
Zurzeit laufen laut DGE zwei große Studien zur Wirksamkeit einer Vitamin D-Zufuhr an, geplant an je 20.000 Personen in den USA und in Großbritannien: In der amerikanischen VITAL-Studie werden täglich 2.000 Einheiten Vitamin D gegeben, in der britischen VIDAL-Studie monatlich 100.000 Einheiten, was 3.200 E/Tag entspricht. Ergebnisse sind frühestens 2016 zu erwarten.
"Bevor man aber Vitamin D ohne ausreichende Evidenzen aus Interventionsstudien zur Vorbeugung von Erkrankungen außerhalb des muskuloskeletalen Bereichs breit bei großen Bevölkerungsgruppen einsetzt, bleibt abzuwarten, ob sich die zahlreichen Hinweise aus Assoziations-, Observations- und epidemiologischen Studien sowie kleineren randomisierten, prospektiven Untersuchungsreihen bestätigen werden oder nicht", fasst Schatz zusammen. (moe/mmb)
Quellen: JCEM (abstract), Clinica Chimica Acta (abstract), Lancet 2012 (Preview), Annals of Internal Medicine (abstract), The Cochrane Library (abstract), Stellungnahme DGE
Vitamin D and Cardiovascular Outcomes: A Systematic Review and Meta-Analysis (jcem.endojournals.org/content/96/7/1931.abstract?sid=de92f979-cd5e-4791-a2be-ba0dc1c66f63)

Ich bin gespannt, was neue Studien ergeben.

Grüsse,
Oregano
 
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Hallo Oregano!

Ich würde das Vitamin D Rätsel auch gern lösen..:confused:

Bei meiner Suche auf Antworten bin ich gerade auf diese gestoßen:

IIH: Gentest für die “Vitamin-D-Vergif*tung”
Donnerstag, 16. Juni 2011

Münster – Die an sich sinnvolle Vitamin-D-Prophylaxe führt bei einigen Säuglingen zu einem Anstieg der Kalziumkonzentration im Blut. Die Ursache dieser idiopathischen infantilen Hyperkalzämie (IIH) ist ein Gendefekt in einem Enzym, das Vitamin D abbaut, wie ein internationales Forscherteam im New England Journal of Medicine (2011; doi: 10.1056/NEJMoa1103864) berichtet.
....

Einige Säuglinge entwickelten eine Entwicklungsstörung, sie erbrachen häufig, es kam zur Dehydration, zu Fieber und zur Nephrokalzinose und zum Nierenversagen. Todesfälle waren keine Seltenheit. Die Ursache wurde in erhöhten Kalziumspiegeln und in einer Suppression des Parathormons gefunden, was auf eine “Vitamin-D-Vergiftung” hindeutet.

Heute ist bekannt, dass die Erkrankung, die mit einer Prävalenz von 1 zu 47.000 keineswegs selten ist, genetische Ursachen hat. Ein Gendefekt wurde jetzt von der Gruppe um Glenville Jones, Queens Universität in Kingston/Ontario und Martin Konrad von der Universität Münster entdeckt.

Die Forscher sequenzierten bei sechs erkrankten Kindern das Gen CYP24A1. Es kodiert das Enzym 25-hydroxy-Vitamin D 24-Hydroxylase, ein Schlüsselenzym für den Abbau von Vitamin D3 in menschlichen Körper. Bei allen Kindern lagen Mutationen vor, die zu einem Ausfall des Enzyms führten, was die erhöhten aktiven Vitamin D-Spiegel erklärt.

Die Gendefekte wurden auch in einer zweiten Kohorte von Kindern mit IIH gefunden, was den Schluss nahelegt, dass die Defekten zumindest einen großen Anteil der Erkrankungen erklären. Der Erbgang ist autosomal rezessiv. Jones kündigt die Entwicklung eines Gentests an. © rme/aerzteblatt.de

Deutsches Ärzteblatt: IIH: Gentest für die Vitamin-D-Vergiftung

Wenn man mal nach Vitamin D Vergiftung sucht, findet man eher Deine beschriebenen Symptome wie Übelkeit, Schwäche,..
Vielleicht wäre das noch ein Erklärungsansatz.

Gruß - tiga
 
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Hier habe ich noch was zu Vitamin D bei Autoimmunerkrankungen gefunden, aber noch nicht weiter recherchiert:

Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Allergien nahmen bislang häufig Vitamin D, um einen Mangel auszugleichen. Das könnte nicht nur kontraproduktiv, sondern sogar schädlich sein.
...

Patienten mit Autoimmunerkrankungen haben oft einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Er ist aber, anders als bislang vermutet, keine Ursache, sondern eher eine Folge des Leidens. Eine Nahrungsergänzung mit dem Vitamin kann im Gegenteil die Krankheit eher verschärfen.

Steroid statt Vitamin
..
Vitamin D aus der Nahrung und aus Nahrungsergänzungsmitteln, das 25-Hydroxyvitamin D (25-D), hat mehr mit Steroiden gemein als mit Vitaminen. Wie steroidhaltige Medikamente kann auch Vitamin D deshalb Kranken kurzzeitig Erleichterung bringen, in dem es Entzündungen dämpft. Auf lange Sicht wird sich dieser Effekt aber eher ins Gegenteil umkehren.

Der Grund dafür ist, dass 25-D seine Rezeptoren eher inaktiviert als aktiviert. Diese speziellen Rezeptoren dienen der Entschlüsselung von 913 Genen und kontrollieren das angeborene Immunsystem. Dazu beeinflussen sie die Menge antimikrobieller Eiweiße im Körper, die Bakterien bekämpfen und so vor Krankheiten schützen.

Unbekannte Eindringlinge

Dieser Effekt ist sehr wichtig, denn erst kürzlich wurde bekannt, dass geschätzte 90 Prozent der Körperzellen nicht menschlich sind. Die Menge an Bakterien im Körper ist also immens. Das wiederum erhöht jedoch das Risiko für Autoimmunerkrankungen – insbesondere, wenn sich langlebige Krankheitserreger im Körper ansiedeln. Viele dieser Erreger sind noch nicht einmal bekannt.

Blockiert nun zusätzlich eingenommenes Vitamin D die Rezeptoren und damit das Immunsystem, fühlt sich der Patient zwar zunächst besser, da die Entzündungsreaktionen abnehmen. Da das Immunsystem aber geschwächt ist, kann der Körper sich auf lange Sicht viel schlechter gegen die unerwünschten Eindringlinge wehren. Dieser Effekt blieb Forschern offenbar deshalb so lange verborgen, weil manche Bakterien sich sehr langsam verbreiten. Die Folgen – wie Allergien oder andere Überempfindlichkeitsreaktionen – sind deswegen oft erst nach Jahrzehnten erkennbar.

;) Naja, die Forscher brauchen Jahrzehnte, wir ein paar Tage, um zu bemerken, dass da was schief läuft .
...
Autoimmunkrankheiten: Vitamin D verstärkt das Leiden - weiter lesen auf FOCUS Online: Autoimmunkrankheiten: Vitamin D verstärkt das Leiden - News - FOCUS Online - Nachrichten

Grüsse - tiga
 
Hallo tiga,

da taucht bei mir aber gleich die Frage auf, wieso es dann bei unseren Babys "anders" sein sollte? Deren Immunsystem ist ja noch gar nicht ganz ausgebildet und dem entsprechend müsste dann ja auch dies gelten : " Auf lange Sicht wird sich dieser Effekt aber eher ins Gegenteil umkehren."

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo Ulrike!

Tjaa, ich habe dazu gestern ganz gegenteilige Aussagen gefunden.
Einerseits, dass z.B. das Allergierisiko durch D3-Gabe bei Säuglingen deutlich sinkt, andererseits, dass das Allergierisiko durch D3-Gabe deutlich steigt.

Dasselbe gilt z.B. für die als Autoimmunkrankheit eingestufte MS.
Einmal, dass das Risiko zu erkranken durch D-Mangel steigt und eine VitD-Gabe die Schübe und Symptome mildert, dann wiederum steht oben, dass es langfrisitg bei Autoimmunerkrankungen schadet.

Allergien werden doch glaube ich auch Autoimmunerkrankungen betrachtet, oder?

Was da nu stimmt :confused:

Vielleicht ist es schlichtweg eine individuelle Geschichte?

Somit sind wir weider beim Ausgangspunkt:
Nix genaues weiß man nicht :cool:

Gruß - tiga
 
Hallo tiga,

Nix genaues weiß man nicht

Hier gibt es zumindest mal eine gute Zusammenfassung des "Nichtwissens" zu Vitamin D :

Cholecalciferol daraus zu der Studie, die eine langfristig betrachtete "Schädigung" vorhersagt fand ich doch dies ganz interessant: "
"Es gibt Studien, die eine Supplementierung mit Vitamin D im Zusammenhang mit der Entstehung von Allergien bringen. [31] Ob das auch für andere Autoimmunerkrankungen gilt, ist umstritten.[32] Allerdings ist die wirkungsvolle Therapie von Allergien durch Vitamin-D-erzeugende UVB-Strahlen kein Gegenargument, da sich die orale Aufnahme pharmakologisch erheblich von der endogenen Produktion in der Haut unterscheidet [33] [34] [35] [36]

Der Eingriff in körpereigene Regulations-Mechanismen (Vitamin D Supplementierung) ist nie so gut, wie die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen (Aufenthalt im Freien), die eine gute Eigenregulierung überhaupt ermöglichen. Auch Frühchen im Wärmebett auf die Terrasse geschoben, sind daher eine gute gesundheitliche Maßnahme.

Allergien werden doch glaube ich auch Autoimmunerkrankungen betrachtet, oder?

Ja, dies ist richtig. Ich war mit einem meiner Kinder in einer Spezialklinik, die sich auf diese Erkrankungen spezialisiert hatte. Der Einfluss von Cortison (ein anderes Steroidhormon) im Sinne einer schnellen Minderung der Symptome, ist wohl unbestritten. Dennoch ist Cortison keine Lösung, weil es längerfristig betrachtet eben auch eine "Schädigung" erwarten lässt. In dieser Klinik mit vielen Kindern, die Neurodermitis hatten, wurden überhaupt keine Cremes verwendet, weil das Ziel der Therapie war, die Selbstregulation der Haut nicht zu stören. Primäres Ziel jeglicher Therapie sollte meiner Meinung nach genau dies sein: Die Eigenregulation zu optimieren.

Andererseits kann es manchmal schon sinnvoll sein zu substituieren, nämlich dann, wenn der Organismus grundlegend und dauerhaft, durch eine Schädigung, nicht mehr in der Lage ist, notwendige Einzelsubstanzen selbst herzustellen.


Liebe Grüße

Ulrike
 
Die orale Aufnahme pharmakologisch erheblich von der endogenen Produktion in der Haut unterscheidet

Hallo Ulrike

Darin wird vieleicht auch ein Knackpunkt liegen, da diese Supplemtierung ersmtal den* inneren Gang* absolvieren muss, durch erhebliche Stoffwechselvorgänge-Staionen muss, die eben darauf nicht ausgerichtet sind ...bzw..weiß man nicht was die Supplememtierung so Alles veranstaltet im körper auf seinen Stationen.? das Irgendwas fociert wird, was eigentlich gar nicht angeschubst werden sollte..

hört sich komisch an , aber so stelle ich mir das vor..


liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo darleen,

.weiß man nicht was die Supplememtierung so Alles veranstaltet im körper auf seinen Stationen.

dies war ja auch der Grund, warum sich Hahnemann der Homöopathie zu gewand hat. Es gibt einen Anteil gewünschter Wirkungen, aber auch den anderen Anteil, den der unerwünschten Wirkungen. Es gibt automatisch ja immer eine "Gegenregulation" des menschlichen Organismus. Es ist illusorisch z.B. Cortison zu verabreichen und davon auszugehen, dass nicht auch der Blutzuckerhaushalt beeinflusst wird (den man aber gar nicht beeinflussen wollte).

Man kann eben auch nicht Vitamin D supplementieren ohne dabei in diese Prozesse einzugreifen:

"Die Bildung des 1,25(OH)2Vitamin D3 in der Niere ist fein reguliert: die wichtigsten Faktoren, die seine enzymatische Bildung über eine Aktivierung der 1α-Hydroxylase direkt fördern sind unabhängig voneinander ein erhöhtes Parathormon, ein erniedrigter Calciumspiegel und ein niedriger Phosphatspiegel im Blut. 1,25(OH)2D3 selber hemmt die 1α-Hydroxylase und aktiviert die 24-Hydroxylase. Indirekt, zumeist über das Parathormon, beeinflussen unter anderem Calcium, Östrogen, Glucocorticoide, Calcitonin, Somatotropin, und Prolactin die Calcitriolbildung. Glucocorticoide bewirken einen Mangel an Calcitriol. (Deshalb ist es während einer systemischen Corticoidtherapie, wenn Vitamin D genommen werden muss, notwendig, Vitamin D in aktiver Form als Alphacalcidol (derzeitige Medikamente in Deutschland: „EinsAlpha“, „Bondiol“, „Doss“), zu verwenden.) All diese Regulationen dienen dazu, gerade soviel des Vitamins zu synthetisieren, dass der Körper in seiner momentanen Situation seinen Calcium- und Phosphatbedarf decken kann. Die Regulation der 24R,25(OH)2D3-Bildung erfolgt durch die gleichen Faktoren, jedoch in umgekehrter Richtung.[42]

Liebe Grüße

Ulrike
 
liebe Ulrike

und da sehe ich Probleme, das die natürlich Regulierung außer Kraft gesetzt wird aus diversen Gründen ,wo die Abfolge die zu erwarten ist nicht zutrifft.. ...denn es gibt mintunter( auch ich) Menschen bei denen das Parathormon gleichzeitig mit dem niedrigen Vitamin-D-Spiegel eben auch erniedrigt ist oder gar unter der Normgrenze..was passiert da..?wo gleichzeitig trotzdem eine Hypocalzämie auftritt bei normal hohem Phosphat..ect..

ein Paradoxum in sich..:confused:

was für eine Regelung findet da statt? jedenfalls nicht die, die zu erwarten ist..

liebe grüße darleen:wave:

.
 
Liebe darleen,

hier sind jetzt mal die Regelkreise ganz gut aufgeführt:Vitamin D (Cholecalciferol, Calciferol, Vitamin D-Mangel, Rachitis, Osteomalazie, Hypervitaminose D): Symptome, Diagnose, Therapie - eesom

da die Schild/Nebenschilddrüse wichtige regulative Beteiligte sind, ist es dann schon schwierig, diese Regulation "künstlich" zu gestalten. Ich bin jetzt gerade ein wenig in Zeitnot, aber wir können uns ja vielleicht mal gemeinsam später Gedanken darüber machen, ob denn möglicherweise da noch was zu verbessern ist.

Bis bald

Ulrike
 
Liebe Ulrike

danke :) für den Link aber den kenne ich schon.

diese Reguletion des Parathormons (Nebenschilddrüsen), die ist eben nicht immer des *natürlichen* Regelkreis unterworfen..warum das so ist, das würde mich interessieren , warum Vitamin D-Mangel bei Einigen diese zu erwartende Regulation ablaufen lässt und warum bei Anderen wieder ein entgegengesetzter Ablauf eintritt..:confused:

danke für deine Zeit :)


liebe grüße darleen:wave:
 
Liebe darleen,

ich nehme jetzt einfach zunächst mal an, dass die Regulierung Deines Organismus "richtig" ist.

Richtig ist dann ein niedriges Parathormon, ein niedriger Calcium Spiegel, ein niedriger Vitamin D Spiegel mit normal hohem Phosphat (Phosphat im oberen Normbereich?).

Schauen wir uns doch nun mal genauer an, was passiert sein könnte, dass es Dir so schlecht unter der Vitamin D Substitution ging.

"Die Menge an Kalzium und an Phosphat im Blut stellt der Körper mit den drei Hormonen Calcitonin, Vitamin D und Parathormon fein ein."
Zunächst einmal zum Calcitonin.

Calcitonin wird in den Zellen der Schilddrüse gebildet und da die Schilddrüse bei Dir entfernt wurde, gehe ich davon aus, dass Calcitonin bei Dir nicht mehr gebildet werden kann. Daher wird Dein Organismus nicht mehr über diese Regulations- Möglichkeit verfügen:
"Calcitonin senkt den Blutcalciumspiegel: Es hemmt die Calciumfreisetzung aus dem Knochen (Die Aktivität der Osteoklasten wird herunter reguliert), fördert die Calciumausscheidung über die Niere, setzt die Calciumresorption im Darm herab. Es wirkt bezüglich des Calcium-Spiegels im Blut also antagonistisch zum Parathormon. Die Phosphatausscheidung in der Niere steigert es jedoch ebenfalls, wie Parathormon. Calcitonin hat in höherer Dosierung beim Menschen eine diuretische Wirkung. Diese vermehrte proximale Natriurese wird circa 80 Minuten nach der intravenösen Calcitoningabe durch eine vermehrte distale Natriumreabsorption wieder ausgeglichen. Daneben senkt Calcitonin den Phosphatspiegel im Blut durch Hemmung der Rückresorption von Phosphat über die proximalen Tubuluszellen der Niere (synergistische Wirkung zum Parathormon).
Im Vergleich zu den anderen calciumregulierenden Hormonen Parathormon (PTH) und D-Hormon (Calcitriol) scheint Calcitonin allerdings eine stark untergeordnete Rolle zu spielen.
Einen zu niedrigen Calcitoninspiegel gibt es vermutlich nicht. Auch bei Gesunden kann Calcitonin unter der Nachweisgrenze der derzeit verfügbaren Tests liegen.

aus: Calcitonin

Ich folgere daraus, dass Dein Organismus nicht mehr in der Lage ist bei einer Hypercalcämie und einer Hyperphosphatämie mit Calcitonin "gegenzusteuern".

Vitamin/Hormon D wirkt nun wie folgt:

". Das Vitamin D befiehlt dem Darm, mehr Kalzium aus der Nahrung in den Körper aufzunehmen, und es befiehlt der Niere weniger Phosphat mit dem Urin auszuscheiden. Daneben befiehlt es der Nebenschilddrüse, weniger Parathormon herzustellen, um einen erneuten Abfall der Phosphatmenge im Blut zu verhindern, und baut mehr Kalzium und Phosphat in den Knochen ein, um den Knochen zu stabilisieren. Dadurch normalisieren sich die Menge an Kalzium und an Phosphat im Blut."

Wenn jetzt aber Vitamin D "künstlich" zugeführt wird, ist zu erwarten, dass es zu einem "mehr" an Calcium und Phosphat kommt. Genau dieses "mehr" kann aber auch schnell zu einem "zu viel" führen, was Beides schädlich wäre. Es kann natürlich ein zu viel an Calcium und/oder Phosphat kommen. Beides ist nicht ungefährlich und daher wäre vielleicht auch Deine Verschlechterung unter Vitamin D zu erklären.
Habt ihr eigentlich mal bemerkt, ob gerade Menschen mit Schilddrüsen Problemen unter Vitamin D Gabe teilweise mit einer ungünstigen Symptomatik reagieren?

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo Ulrike,

danke für Deine Erklärungen. Teilweise hat Rosmarin zu ihrer Zeit das auch schon erklärt.
Ich vertrage ja auch kein Vitamin D, egal in welcher Form: es geht mir schnell schlecht.
Aber ich habe meine Schilddrüse noch, vom Calcitonin her scheint alles ok.

https://www.symptome.ch/threads/vit...hselwirkung-phosphat-calcium-magnesium.21293/

Unter dem Stichwort "Calcitonin" finden sich noch mehr Threads im Forum.

Grüsse,
Oregano
 
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Liebe Ukrike, erstmal danke für deinen ausführlichen Beitrag:)

ich nehme jetzt einfach zunächst mal an, dass die Regulierung Deines Organismus "richtig" ist.

das nehme ich doch mal ganz stark an..hmmm..:confused:

Richtig ist dann ein niedriges Parathormon, ein niedriger Calcium Spiegel, ein niedriger Vitamin D Spiegel mit normal hohem Phosphat (Phosphat im oberen Normbereich?).


und ich hatte auch öfters einen Phosphatmangel, bei gleichzeitigem Vitamin D-Mangel :confused:

ich hatte Symptome während der Vitamin D-Gaben, das Gefühl eines Calziumsüberschuss..ging ich messen--> Pustekuchen, im unteren Drittel des Refernezwertes...deshalb schrieb ich dir ja schonmal, das ich auch Calziumüberschuss merke ,wenn meine Werte oben an der Norm sind,oder bei Vitamin.D-Gabe an der untersten Grenze des Refs..:confused:

Calcitonin wird in den Zellen der Schilddrüse gebildet und da die Schilddrüse bei Dir entfernt wurde, gehe ich davon aus, dass Calcitonin bei Dir nicht mehr gebildet werden kann. Daher wird Dein Organismus nicht mehr über diese Regulations- Möglichkeit verfügen:

Das schon , aber wie du auch schreibst , Calzitonin soll ja laut Literatur nur wenig Einfluss prozentual zum Calziumhaushalt haben..

Ich folgere daraus, dass Dein Organismus nicht mehr in der Lage ist bei einer Hypercalcämie und einer Hyperphosphatämie mit Calcitonin "gegenzusteuern".

und da kommt eben dieser Knackpunkt der nicht passt,keine Hyperphosphatasie, entweder Normgerecht oder eben wie schon öfter sogar unter der Norm, bei gleichzeitigem Vitamin D-Mangel..

Auch Minder-werte beim Phosphat bei Gabe von Vitamin D....bzw. kein Anstieg...

Habt ihr eigentlich mal bemerkt, ob gerade Menschen mit Schilddrüsen Problemen unter Vitamin D Gabe teilweise mit einer ungünstigen Symptomatik reagieren?

Also eher nicht, nun kenne ich auch nicht Soviele die SD-Los sind,die Hashis die ich kenne , oder das was ich lese, da kann ich keine erhöhte Porblematik erkennen bei Vitamin -D-Gaben, halt das Übliche verschieben von Magnesium,Calzium , aber auch das beheben die Meisten ratz-fatz..und im Gegenteil teilweise hört man von erlösenden Berichten , das es ihnen dank Vitamin D.endlich mal wieder richtig gut geht..

was bei mir auch noch komisch ist,das bei Vitamin D-Gaben meine SD-Werte sich gen Keller bewegen, konnte das 2 mal nachweisen anhand von Messwerten ,die anderen Male nicht, da ich wegen Schwächezustände durch Vitamin D.nicht zur BE konnte....

ich kennn nur 3 SD-Patienten(mich eingeschlossen) bis jetzt, bei denen das auch so ist..alle Anderen haben keine Einbuße bei den SD-Werten oder eben gegenteilig, ein Anstieg ist zu verzeichnen..

Alles irgednwie nicht passend bei mir..:rolleyes:

dir liebe grüße, darleen:):wave:
 
Hallo darleen und Oregano,

**Wenn die Knochen der Wirbelsäule (und der Schienbeine schmerzen) ist das
Wenn ein Abbau da ist, ist die Hypocalciämie/Hypophosphatämie-Gefahr bei VD-Aufsättigung unbedingt zu bedenken

rosmarin

mmh, rosmarin beschreibt aber die Gefahr des Gegenteils meiner Annahme, nämlich Hypocalciämie/Hypophosphatämie .


ch kennn nur 3 SD-Patienten(mich eingeschlossen) bis jetzt, bei denen das auch so ist..alle Anderen haben keine Einbuße bei den SD-Werten oder eben gegenteilig, ein Anstieg ist zu verzeichnen..

Kannst Du mal Dein Medikament zur Hormonsubstitution benennen? Man müsste dann ja eigentlich was zu Wechselwirkungen finden.

und ich hatte auch öfters einen Phosphatmangel, bei gleichzeitigem Vitamin D-Mangel
Dies wäre ja eigentlich "normal".

keine Hyperphosphatasie, entweder Normgerecht oder eben wie schon öfter sogar unter der Norm, bei gleichzeitigem Vitamin D-Mangel.

Wurde das Phosphat denn unter Vitamin D Substitution bestimmt? Die Vitamin D Substitution müsste ja eigentlich zu einem Anstieg von Phosphat führen.



ich hatte Symptome während der Vitamin D-Gaben, das Gefühl eines Calziumsüberschuss..ging ich messen--> Pustekuchen, im unteren Drittel des Refernezwertes...deshalb schrieb ich dir ja schonmal, das ich auch Calziumüberschuss merke ,wenn meine Werte oben an der Norm sind,oder bei Vitamin.D-Gabe an der untersten Grenze des Refs..

Man misst ja "nur" im Blut. Daher würde ich auch an diese Möglichkeit denken:
"Falsche Erniedrigung (Pseudohypokalziämie)
Erniedrigung des Gesamt-Calciums, der aktive Anteil des Calciums ist aber normal. Das Calcium ist also nicht wirklich zu niedrig. Kommt bei Zuständen mit erniedrigter Eiweißkonzentration im Blut vor.
Ein bestimmter Teil des Calciums im Blut ist immer an Eiweiß gebunden und daher nicht wirksam. Wichtig ist aber nur das freie, wirksame Calcium. Haben wir wenig Eiweiß, mag das Gesamtcalcium (also die Summe aus freiem und Eiweiß-gebundenem) vermindert sein, das wirksame freie Calcium kann dennoch ausreichend sein.
Kennt man die Eiweißkonzentration, gibt es Formeln, mit denen man den Einfluss des Eiweißes berechnen und ausgleichen kann. Oder man misst mit Spezialmethoden nur das nicht an Eiweiß gebundene Calcium (auch ionisiertes Calcium genannt)." Calcium - bersicht

Mein Gedanke ist also, dass das freie (aktive) Calcium viel zu hoch sein kann, dies bei niedriger Eiweißkonzentration aber gar nicht zu auffälligen Werten führt.

Zitat von Oregano:
Aber ich habe meine Schilddrüse noch, vom Calcitonin her scheint alles ok.

Hast Du Hashi? Auch da wird doch Schilddrüsengewebe zerstört. Auch null Calcitonin gilt ja noch als normal.

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo darleen und Oregano,

hallo Ulrike

Kannst Du mal Dein Medikament zur Hormonsubstitution benennen? Man müsste dann ja eigentlich was zu Wechselwirkungen finden.

ich nehme LT von Henning -sanofi aventis



und ich hatte auch öfters einen Phosphatmangel, bei gleichzeitigem Vitamin D-Mangel

Dies wäre ja eigentlich "normal".

aber an irgendeiner Stelle müsste es sich doch konträr verhalten , es kann doch nicht in Beiden *Zuständen* (Aufsättigung/Mangel) sich gleich verhalten..:confused:

Wurde das Phosphat denn unter Vitamin D Substitution bestimmt? Die Vitamin D Substitution müsste ja eigentlich zu einem Anstieg von Phosphat führen.

eben nicht , da tat sich Garnichts.

Mein Gedanke ist also, dass das freie (aktive) Calcium viel zu hoch sein kann, dies bei niedriger Eiweißkonzentration aber gar nicht zu auffälligen Werten führt.

Alles möglich, eine ionisiertes Calcium-Messung, da musste ich mir von den Ärzten anhören das wäre überbewertet..:rolleyes::rolleyes:

also schlussfolgerst du daraus , das ich schon erhebliche höhere Werte hätte als in der Blut-Serum-Messung auftaucht??

denn ich hatte im Jahre 2009 einen Gesamteiweißmangel und 2010 geringen Gesamteiweißwerte..was ja wieder dazu passen würde, wenn ich jetzt nichts durcheinandergebracht habe.?

liebe grüße darleen:wave:
 
denn ich hatte im Jahre 2009 einen Gesamteiweißmangel und 2010 geringen Gesamteiweißwerte..was ja wieder dazu passen würde, wenn ich jetzt nichts durcheinandergebracht habe.?

Genau. Hast nichts durcheinander gebracht. Du hast ja auch beschrieben, dass Du Deine Symptomatik mit einer Hypercalciämie in Verbindung bringen konntest.

Alles möglich, eine ionisiertes Calcium-Messung, da musste ich mir von den Ärzten anhören das wäre überbewertet..

Vorschlag: Kopie von Pseudohypokalziämie mit zum Arzt nehmen und noch mal auf die niedrigen Eiweißwerte hinweisen.
 
Dank dir Ulrike

es handelt sich ja um den gleichen Arzt..;) eben Hypercalzämie so füht sich das an..aber für die Ärzte unwahrscheinlch , die halten sich an den Serumwert, Basta,Punkt , Aus..da kann man reden wie man will..

ich werde bald nochmal eine Gesamteriweiß-Messung machen lassen , hatte das total aus den Augen verloren..
und auf eine ionisiertes Calcium-Messung bestehen , wenn das nicht immer so nervig wäre..
hatte letztens schon so einen Disput über die Abnhame des 25 OH-Wertes und Lagerung des Blutes..;):D

es nervt irgendwann..:rolleyes:

ich habe vor nochmal auf eigene Kosten ins Labor zu fahren und mir Werte machen zu lassen, die für mich relevant sind, wo ich bei den Ärzten nicht weiterkomme..:rolleyes:..

liebe grüße darleen:wave:
 
Vielleicht vereinbaren, dass das ionisierte Calcium nur bestimmt wird, wenn das Gesamteiweiß niedrig ist. Das Problem mit den Ärzten ist halt die Budgetierung. Ich kann auch verstehen, dass Ärzte ungern Untersuchungen anordnen, wenn es dadurch vielleicht ans eigene Geld geht.

es nervt irgendwann..

Wem sagst Du das. Ich habe einen Knoten in der Schilddrüse und es ist mir noch nicht mal gelungen die freien Schilddrüsenwerte bestimmen zu lassen, weil mein TSH normal war.

Es gibt bei den Ärzten auch eine gewisse "Gläubigkeit" was erhobene diagnostische Befunde an geht. So hatten mal zwei meiner Kinder die Symptomatik von Keuchhusten. Bei dem einen Kind kam es dadurch zu heftigen Erstickungsanfällen und Blutbeimischung im Sputum und es wurde stationär während des Urlaubs im Ausland aufgenommen. Das andere Kind war gegen Keuchhusten innerhalb einer Studie geimpft worden (würde ich heute nicht mehr machen lassen, da ich mittlerweile nicht mehr "Impfgläubig" bin)

In Deutschland war bei ersterem Kind (vor dem Urlaub) ein Keuchhustentest vorgenommen worden, der negativ war. Dieser wurde dann im Ausland wiederholt und war immer noch negativ. Behandelt wurde dann (im Ausland) auf Lungenentzündung auf Grund von Mykoplasmen (ganz viel Antibiotika).

Wieder in Deutschland wurden beide Kinder nachgetestet. Ergebnis: Erstes Kind hatte nun auch diagnostisch nachgewiesen Keuchhusten gehabt, (Mykoplasmen negativ) bei zweitem Kind (geimpft) konnte dazu gar keine eindeutige Aussage gemacht werden. (aber auch Mykoplasmen negativ)

Gelernt habe ich daraus, dass auch immer die Diagnostik zu hinterfragen ist.

Liebe Grüße

Ulrike
 
Hallo Ulrike,

ich finde es toll, wie Du Dich in dieses Thema reinkniest :). Ich bin es im Augenblick einfach leid, mich weiter damit zu beschäftigen, weil das alles so kompliziert ist.

Gesamteiweiß, Phosphat, Calcium waren bei mir immer ok.
Das Parathormon ist erhöht, dabei Vitamin D-Mangel, was ja zusammen passt. Die Frage bleibt:warum ist der Hyperthyreoidismus entstanden?

Ich bestrahle mich ja seit Silvester mit der UVB-Lampe und bin neugierig, wie die VD-Werte dann im Mai aussehen.
Hashimoto habe ich nicht, allerdings seit Jahren einen kalten Knoten, der sich aber seit 10 Jahren nicht verändert hat. Meine Schilddrüsenwerte sind einschl. Antikörper in Ordnung.

Grüsse,
Oregano
 
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