Hallo Krankerman,
Ich will Dir sicher nicht einen M. Wilson aufreden. Nur bin ich der Meinung, dass man bei Auffälligkeiten im Stoffwechsel von Metallen an die Speicherkrankheiten denken sollte.
Speicherkrankheiten sind:
Die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) und die Kupferspeicherkrankheit (M. Wilson- MW).
Beiden liegt als Ursache ein Gendefekt zugrunde. Dies hat zur Folge, dass die Transporteiweiße, die die Metalle aus dem Körper transportieren (Transferrin und Coeruloplasmin) vermindert sind und demzufolge die Metalle nicht bzw. nicht genügend aus der Leber heraus kommen und dort gespeichert werden bis die Leber ziemlich stark geschädigt ist.
Das Besondere ist, dass diese Transporteiweiße nicht nur Eisen oder Kupfer transportieren sollen, sondern noch einige andere Metalle auch.
Das schrieb mir ein bekannter MW-Experte. Ich vermute, dass es dazu kaum wissenschaftliche Veröffentlichungen gibt, weil das vermutlich nicht bis ins Letzte untersucht wird (die Forschungsgelder sind dazu wohl auch zu knapp, um solche Details genau zu untersuchen).
Daher würde ich, wenn auch andere Metalle erhöht sind, nicht nur an das Amalgam denken, zumal das Quecksilber bei Dir nicht erhöht ist.
Anmerkung: Ich selbst war jahrelang davon überzeugt, dass ich eine Amalgamvergiftung habe und erst nach längeren Irrwegen erfuhr ich etwas über MW und hatte dann bei der Leberbiopsie auch über 6 Mal mehr Kupfer in der Leber als die Obergrenze des Normbereichs es angibt.
Ich hätte mich sicher auf MW zur Zeit meiner "Amalgamkarriere" untersuchen lassen, wenn ich davon gewußt hätte.
Ich will damit sagen, dass jemand, der einen oder 2 Gendefekte für diese Krankheiten hat, auch mit der Ausleitung von anderen Metallen Probleme hat, weil bei ihm die Transporteiweiße vermindert sind.
Jeder 10. Mensch ist Genträger für die Eisenspeicherkrankheit, jeder 80. Mensch ist Genträger für die Kupferspeicherkrankheit. Letzteres aber mit Fragezeichen, da man mit der Genuntersuchung beim MW noch nicht am Ende aller Möglichkeiten ist, d. h. man kann damit leider immer noch nicht alle potentiellen Patienten diagnostizieren, weil immer noch nicht alle Gendefekte bekannt sind.
Daher sind auch die Angaben zur Häufigkeit eines MW mehr oder weniger eine Schätzung. Man schätzt auch, dass mind. 2 Drittel aller MW-Patienten fehldiagnostiziert werden, d. h. die Dunkelziffer liegt bei mind. 66 %.
Da bei Dir das Kupfer erhöht war, wäre an M. Wilson zu denken.
Zink:
Wurde bei Dir mal das Zink im Blutserum bestimmt? Danach kann man beurteilen, ob man einen Zinkmangel hat (natürlich auch nach den Werten im Vollblut).
Meines Wissens ist es beim DMPS-Test im Urin doch immer erhöht.
Es muss bei Leberkrankheiten zu Anfang nicht erniedrigt sein (ich meine den Blutwert). Man sagt, dass es bei einer Zirrhose erniedrigt sein kann. Doch die hat man zu Anfang sicher nicht gleich.
Gruß
margie