Deutsche haben die geringste Lebenserwartung in Westeuropa

"Im Vergleich zu Mittelmeer-Ländern wie Spanien oder Frankreich seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen hierzulande deutlich stärker verbreitet. Das liege insbesondere an der Ernährung. Die Mittelmeerküche basiert nicht bloß auf vielen Fischgerichten, sie enthält auch deutlich mehr Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte und Obst. In Deutschland dominieren dagegen kalorienreiche, fetthaltige Gerichte"

also am fett kann es nicht liegen (höchstens am falschen).
ich war früher nicht nur oft im urlaub in südfrankreich (per anhalter, hab dadurch land und leute besser kennengelernt als im urlaub im hotel) und habe längere zeit da gelebt und gearbeitet.

die traditionelle ernährung dort (man kann es auch in alten kochbüchern sehen) war alles andere als fettarm. es gab immer reichlich fleisch und fett (viel tierisches, wie butter und sahne usw.), dazu aber tatsächlich auch viel gemüse (schon als vorspeise als crudites und dann gekocht zum hauptgang).

damals waren die frauen dort auch noch schlank (obwohl die reichliche hauptmahlzeit mit 3-4 gängen rel. spät am abend war).
als ich vor ein paar jahren noch mal da war, waren nur noch die älteren frauen, die sich traditionell ernährt haben noch schlank, die jungen, die ebenso wie hier fast food und supermarktdreck essen, waren genauso dick wie hier.
wie es da allgemein mit dem rauchen aussah weiß ich nicht, aber alle, die ich damals kennengelernt habe und auch die, die ich in restaurants usw gesehen habe, haben nicht geraucht.

lg
sunny
 
hallo,

an was es liegt kann man in den links,gut herauslesen.

Lebensstil - Botschaft von Finnland, Berlin : Finnland-Info : Lebensstil

https://www.survivalinternational.de/indigene/sentinelesen

Bolivien: Die Tsimane sind das gesündeste Volk der Welt - SPIEGEL ONLINE


der auszug bringt es auf den punkt.

"Die Studie beantwortet sie mit statischen Daten. Die kardiovaskulär gesundeste Menschengruppe der Welt setzt auf eine mit wenigen Sätzen zu beschreibende Ernährung:

Die Tsimane essen auffällig fettarm. Nur 14 Prozent ihrer Energie gewinnen sie aus Fett. Transfette sind in ihrer Nahrung gar nicht zu finden.
Kohlenhydrate liefern 72 Prozent der Energie. In der "High-Carb"-Ernährung der Tsimane spielen Reis, Mais, Maniok, Kochbananen und Früchte eine wichtige Rolle.
14 Prozent der Energie wird in Form von Eiweiß konsumiert - vor allem aus Fisch, seltener aus Fleisch.
Alles frisch und lebensmitteltechnisch unbehandelt.

Nicht rauchen, viel Bewegung und eine kohlenhydratreiche, viel Rohkost und unbehandelte Lebensmittel enthaltende Nahrung mit geringem Fleischanteil: So einfach sieht das Tsimane-Rezept zur kardiovaskulären Gesundheit offenbar aus."

das traurige ist ,daß man die indigenen völker nicht in ruhe lässt.

lg gabi
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für das Teilen dieser Artikel und ich schließe mich dem Beitrag von gabi0 an!

Außerdem kenne ich gut die italienische Küche. Meines Erachtens werden weniger als Salate als früher gegessen, aber das ist vor allem in den Städten der Fall. Es wird denk ich kein Zufall sein, dass auf Sardinien vergleichsweise viele Personen mit mehr als 100 Jahren leben.
 
Global betrachtet ist die Lebenserwartung zwischen 1950 und 2017 um fast 50 Prozent gestiegen.
Westeuropa beträgt die Lebenserwartung für Neugeborene mittlerweile im Schnitt 79,5 Jahre (männlich) und 84,2 Jahre (weiblich). Deutschland liegt den Angaben zufolge mit 78,2 und 83 Jahren deutlich darunter. Verglichen mit allen 22 westeuropäischen Nationen bilden die Deutschen bei der Lebenserwartung der Männer sogar das Schlusslicht. Bei den Frauen schneiden nur Großbritannien und Dänemark mit 82,7 Jahren schlechter ab. Und über beide Geschlechter betrachtet, liegt Deutschland ebenfalls auf dem letzten Platz.
Am längsten in Europa leben der Studie zufolge Männer in der Schweiz mit 82,1 Jahren und Frauen in Spanien mit 85,8 Jahren. Auch bei der Kategorie „Lebenserwartung für derzeit 60-Jährige“ bildet Deutschland zusammen mit Dänemark das westeuropäische Schlusslicht. Männer in diesem Alter haben hierzulande dann noch mit 21,6 Lebensjahren zu rechnen, Frauen mit 25,1 Jahren.

Mannoman, das ist nun aber meckern auf hohem Niveau. Man kann doch zufrieden sein, wenn man 80 Jahre lang lebt und einigermaßen über die Runden kommt. Ich wäre es jedenfalls.:):wave:
 
Ich würde aber trotzdem lieber 79,5 statt 78,2 Jahre alt werden. Eigentlich sogar 120, so wie mein Hund. ;)

Was bei diesen Statistiken fehlt, ist die Dauer des Siechtums vor dem Abgang. Da soll es auch nicht gut aussehen für Deutschland ....
 
Die Tsimane essen ...

Die Essensgewohnheiten von wilden Völkern sind eine interessante Inspirationsquelle, aber man muss kritisch bleiben. Der Mensch war in seiner Geschichte immer wieder zum Auswandern gezwungen, sei es durch Überbevölkerung, Kriege oder Naturkatastrophen. So hat er nach und nach den ganzen Planeten erobert und besiedelt.

Gegessen werden konnte nur, was das jeweilige Land hergab. Wer das nicht vertragen hat, war in einer Generation ausgestorben. Die Anpassung an sehr unterschiedliche Lebens- und Ernährungsbedingungen muss also evolutionstechnisch sehr schnell verlaufen sein. Zusätzlich beschleunigt wurde dieser Prozess durch die Paarung mit alteingesessenen, bereits gut angepassten Hominidenpopulationen wie dem Neandertaler in Europa.

Langer Rede kurzer Sinn: Anstatt die Essensgewohnheiten von Exoten zu übernehmen, könnte es sich mehr lohnen, einmal über die Ernährungsweise seiner Vorfahren nachzudenken. Zufall oder nicht, ich bin nach jahrelangen Versuchen mit Nahrungsumstellungen letztendlich bei Getreide, Kartoffeln, Kohl, Rüben, Eiern und gelegentlich Milch- und Fleischprodukten gelandet - das ist eine bäuerliche Ernährungsweise, die in Nordeuropa seit langer Zeit üblich ist.
:idee:
 
Ich würde aber trotzdem lieber 79,5 statt 78,2 Jahre alt werden. Eigentlich sogar 120, so wie mein Hund. ;)


Ja, das verstehe ich schon, wenn man erst einmal die 80 erreicht hat, dann möchte man auch die 85 oder noch mehr erreichen. Die Vorstellung auf die Sonne und den singenden Vögeln zu verzichten fällt mir auch schwer.
Zufall oder nicht, ich bin nach jahrelangen Versuchen mit Nahrungsumstellungen letztendlich bei Getreide, Kartoffeln, Kohl, Rüben, Eiern und gelegentlich Milch- und Fleischprodukten gelandet - das ist eine bäuerliche Ernährungsweise, die in Nordeuropa seit langer Zeit üblich ist.
:idee:
Ich auch, nun sind meine Vorfahren zum großen Teil auch Bauern und da gab es halt diese Kost vom Lande. Sind auch alle über 80 Jahre geworden;)
 
hallo maxjoy,

das stimmt ,daß mit den indigenen völkern war nur als beispiel gedacht.
ich vertrage auch keine exotischen gerichte und teilweiße deren kräuter und gewürze nicht.
tomaten und kartoffeln kommen auch aus amerika.
aber ab und an esse ich doch tomaten ,obwohl ich weiß das ich gleich wieder hautjucken und brennen bekomme.:eek:)

lg gabi
 
Kartoffeln sind sehr reizarm und nahrhaft, die werden im Gegensatz zu Tomaten überall gut vertragen. Außerdem sind sie auch schon ein paar hundert Jahre gut eingeführt bei uns.

Hin und wieder lasse ich auch die Sau raus und feiere eine Orgie mit allem, was knallt. Wär ja sonst langweilig, dafür bezahle ich auch gerne mal den Preis. ;) Aber meine Ernährungsgrundlage bleiben eine Handvoll gut verträglicher traditioneller Lebensmittel. :cool:
 
Diese Werte sind doch eh nur Durchschnittswerte. Da fallen alle Todesfälle mit rein und diese Durchschnittswerte haben jetzt mal gar nichts damit zu tun, wie alt der Einzelne wird.

So korrespondieren z.B. die Indikatoren Säuglingssterblichkeit und Lebenserwartung miteinander, weil eine niedrige Lebenserwartung in vielen Entwicklungsländern auf die hohe Säuglingssterblichkeit zurückzuführen ist, während sich umgekehrt in den reichen Ländern der drastische Rückgang der Säuglingssterblichkeit — vor allem dank guter medizinischer Versorgung — in einer hohen durchschnittlichen Lebenserwartung niederschlägt. Am schlimmsten betroffen von hoher Säuglingssterblichkeit und daher niedriger Lebenserwartung sind die schwarzafrikanischen Länder südlich der Sahara. Auch die Müttersterblichkeit ist in ihnen fast genau einhundert Mal so hoch wie in den Industrienationen.
Heißt, alle die -warum auch immer- früh versterben, drücken die errechnete Lebenserwartung nach unten.


Wie alt der Einzelne wird, bestimmt aber nicht das Durchschnittsalter, sondern ganz andere Faktoren als statische Werte. Manchmal auch nur Pech oder eine Sekunde der Unaufmerksamkeit.
 
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