Das Bienensterben am Oberrhein im vergangenen Jahr ist nicht auf Pflanzenschutzmittel zurückzuführen, sondern mangelhaft gebeiztes Saatgut und eine bestimmte Aussaattechnik. Das geht aus einem Untersuchungsbericht hervor, den der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) jetzt in Stuttgart vorlegte. Es gebe allerdings nicht genug Hinweise, um etwa einen einzelnen Saatguthersteller gerichtlich zu belangen, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Dazu sei das Problem zu komplex.
„Das Bienensterben vom letzten Jahr darf sich keinesfalls wiederholen“, betonte Hauk. Die Untersuchungen machten deutlich, dass eine Verbesserung der Beizqualität von Saatgut und deren Überwachung zwingend notwendig seien.
Im Frühjahr 2008 waren in der Oberrheinebene rund 12000 Bienenvölker zugrundegegangen, nachdem sie in Kontakt mit Clothianidin gekommen waren. Das Pestizid wird auf Saatkörner aufgebracht, um den Schädling Maiswurzelbohrer zu bekämpfen. Saatguthersteller hatten die Körner mit zu wenig Haftmittel versehen. Daraufhin war das Gift verstärkt abgerieben worden und durch die Sätechnik, bei der die Luft nach oben abgeführt wird, in die Umwelt gelangt.