Meine Informationen (und das sind um Gottes Willen meine und nicht "das wahre Wissen"!) besagen, dass Antihormone wenn denn ohnehin nur 1, 2 Jahre wirken. So solltet Ihr Euch mal bei mehreren (!) Ärzten diesbezüglich erkundigen.
Ich stehe nun schon über 2.5 Jahre unter Hormondeprivation, mit einem Unterbruch von einigen Monaten. Die direkten Nebenwirkungen sind sehr heftige und viele Hitzewallungen, allgemeine Müdigkeit, Verlust der Libido, gelegentliche Erschöpfung, Abbau von Muskelmasse und eine viel trockenere, schrumpeligere Haut. Im Falle von Männern kommt der Verlust der Erektion dazu.
Also insgesamt eher trist, doch trifft das bei weitem nicht Alle gleich heftig.
Auch hab ich mal drei Monate lang gekotzt, nachdem mir ein anderes Depot-Medikament gespritzt worden war, das ich nicht so gut ertrug.
Längerfristig und vorerst nicht direkt erlebbar ist der beschleunigte Knochenabbau durch Oestrogenmangel, mit der Spätfolge von Katzbuckel und Frakturen (Davon bin ich vorerst nicht betroffen, wie eine Knochendichtemassung neulich zeigte).
Biphosphonate rate ich, zu vermeiden und erst dann zu nehmen, wenn ein Knochenabbau nachgewiesen ist, denn die schützen nicht nur vor Knochenabbau, sondern verhindern auch den -aufbau, womit die Knochen verspröden.
Hat halt wie so vieles zwei Seiten.
Was geschieht, wenn man die Therapie vorübergehend absetzt, ist, dass der Krebs da weiterwächst, wo er unterbrochen worden war, sobald sich der Hormonhaushalt erholt hat, also nach ein bis zwei Monaten. Eine Therapiepause sollte man so legen, dass man den daraus resultierenen Gewinn an Lebensqualität richtig geniessen kann.
Hinterher haut man dann eben wieder mit der Spritze drauf und hofft, dass die Therapie noch mal möglichst lange wirken soll. Tut sie dies nicht mehr, wird es eng ...
Neoajuvant vor Radiatio dient die AHT zur Tumorverkleinerung und kann so gelegentlich auch mal die Heilung unterstützen, in allen anderen Fällen ist sie palliativ, wird also eingesetzt um systemischen Krebs zu bremsen.
Ob die AHT lebensverlängernd wirke, oder ob der Gewinn an relativ beschwerdefreier Zeit durch einen heftigeren Verlauf der Krankheit hinterher erkauft werde, ist umstritten und auch in den Daten breit gestreut.
Einen Überblick über die recht vielfältige Palette der AHT des Mammakarzinomes gibt es auf Wikipedia:
Brustkrebs
Wie man die Wirksamkeit der Therapie beim Brustkrebs überwacht, weiss ich nicht, bei Prostatakrebs geschieht dies mit dem Tumormarker PSA.
Carpe diem!
Puistola