Eine Nebennierenunterfunktion kann schließlich zu chronischen Infektionen, rheumatischer Arthritis, Beschwerden der oberen Luftwege, Kreislaufinstabilität und Hypoglykämie führen.
Mittels einer Laboruntersuchung kann HPL im Urin angezeigt werden. Hierfür reichen zehn Milliliter Urin, wobei ein Konservierungsmittel zugefügt werden muss. Ein Patient mit erhöhtem HPL-Wert (> 1,0 nmol/l) im Urin wird täglich
2 g Vitamin B6 brauchen, um dessen Konzentration zu normalisieren. Pyridoxal-5’Phosphat ist aber viel effektiver.
Bei einer Behandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln, die Pyridoxal-5’-Phosphat, Zink und gegebenenfalls auch Mangan enthalten, sind schizophrenartige Symptome ausgeblieben. Der Zustand der Patienten verbesserte sich meist innerhalb weniger Wochen, der Atem roch nicht mehr nach Aldehyden. War auch der Histaminspiegel herabgesetzt, dauerte die Wiederherstellung jedoch erheblich länger ‐ eine vollständige Gesundung kann viele Monate in Anspruch nehmen. Beendet der Patient die Einnahme, können das biochemische Ungleichgewicht und die Symptome innerhalb von ein bis
zwei Wochen zurückkehren. HPU-Patienten berichten, dass sie keine Traumerinnerung hätten. Bei genügend Pyridoxal-5’-Phosphat und Zinkergänzung kommt die Traumerinnerung jedoch zurück. Ist die Dosis jedoch zu hoch, wird sie zu schnell gesteigert oder das Mittel während der Abendmahlzeit eingenommen, sind die Träume so lebendig, dass die Patienten erwachen und nicht mehr schlafen können. In diesem Fall soll die applizierte Menge erheblich vermindert werden. Die behandelnden Ärzte müssen ebenso darauf gefasst sein, dass Menschen mit HPU, die viel durchlebt haben, diese Erlebnisse ungenügend verarbeitet haben ‐ selbst nach einer Psychotherapie. Mit der Medikation beginnt deren Verarbeitung. Auch hier kann eine zu hohe Gabe oder zu schnelle Steigerung für den Patienten sehr von Nachteil sein: Er kann in eine Psychose oder Depression geraten.