Was tun gegen seelische Gewalt?

Hallo,

das ist der springende Punkt. Wahrscheinlich weiss niemand, wie sehr MariaG traumatisiert ist. Bei schwerem PTBS verändern sich Menschen. Jeder Ratschlag kann zum Schlag werden, nämlich ein Schlag mitten ins Gesicht. Manch Traumatisierter wird vielleicht an einem Punkt von seinen Gefühlen überwältigt und "sieht rot". Andere ziehen sich aus der Gesellschaft zurück, was mit zunehmender Zeit einfacher wird, weil man ganau abschätzen lernt, was man ertragen kann und was nicht. :)

Gruss
Kathy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kathy,

ja ich denke auch, dass es hier eigentlich um ein grundsätzliches Thema geht, das Du hier, wie ich finde wunderbar zusammen gefasst hast:

.... Bei schwerem PTBS verändern sich Menschen. Jeder Ratschlag kann zum Schlag werden, nämlich ein Schlag mitten ins Gesicht. Manch Traumatisierter wird vielleicht an einem Punkt von seinen Gefühlen überwältigt und "sieht rot". Andere ziehen sich aus der Gesellschaft zurück, was mit zunehmender Zeit einfacher wird, weil man ganau abschätzen lernt, was man ertragen kann und was nicht.

Daraus nehme ich die "Erkenntnis", dass es wichtig ist, besonders vorsichtig, behutsam, eher vorsichtig fragend als mit mit dem forschen "Ratschlagshammer" ;)vorzugehen.

Vielen Dank!:)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kathy,

ja ich denke auch, dass es hier eigentlich um ein grundsätzliches Thema geht, das Du hier, wie ich finde wunderbar zusammen gefasst hast:

Daraus nehme ich die "Erkenntnis", dass es wichtig ist, besonders vorsichtig, behutsam, eher vorsichtig fragend als mit mit dem forschen "Ratschlagshammer" ;)vorzugehen.

Vielen Dank!:)

Herzliche Grüße von
Leòn

So ist es, Leòn

da können leicht mal alle Stricke unter Druck reissen. ;)

Eigentlich ist es sogar ein gutes Zeichen, finde ich, wenn jemand noch genügend Energie hat, um auszurasten. Aber leider habe ich den gelöschten Beitrag nicht gesehen, kann also, genau genommen, diese ganze Geschichte auch nur "auf der Basis unzulänglicher Kenntnis" einschätzen. :eek:) Vielleicht hätte ich lieber bei meiner Zurückhaltungstaktik bleiben sollen. :D

Viele Grüsse
Kathy
 
Hallo Shelly

das ist der springende Punkt.


Gruss
Kathy
Der springende Punkt ist für mich, dass Shelley ursprünglich ganz genau Bezug genommen hatte, wie sie hier von MG vorgeführt wurde. Das ist aus dem editierten Beitrag nun leider nicht mehr nachzuvollziehen.

Ich finde es unfair, wenn auf Shelleys Tagebuch Bezug genommen wird. Dort geht es um ganz andere Dinge und ich möchte nicht wissen, was ich schreiben würde, wenn ich in Shelleys Situation gewesen wäre.

Ganz abgesehen davon, wie ignorant und zynisch sich MG als Antwort auf Shellyes Beitrag verhalten hat.:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
ich komme wieder auf mein massenmörderbeispiel zurück: entschuldigst du die taten eines massenmörders, wenn sie daraus entstanden sind, dass er als kind vergewaltigt und misshandelt wurde und er deswegen ein ptbs hat?

Es ist nicht meine Aufgabe, irgend etwas zu entschuldigen. Ich sitze nirgendwo als Richter.
 
Hallo Kathy,:)

ich danke Dir für Deine Antwort,

und ich finde es gut, dass Du das Thema ansprichst.
da können leicht mal alle Stricke unter Druck reissen.

Das heißt ja, dass von "ausnutzen" kaum die Rede sein kann, wenn ich das richtig verstehe. Und das bedeutet, so wie ich das einschätze dann auch, dass die anderen eine Mitverantwortung tragen.

Und zwar an der Stelle wo man, wie ich das oben angedeutet habe, nicht wertschätzend und behutsam sondern urteilend und wertend vorgeht.

Oder sehe ich das falsch?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Kathy,:)

ich danke Dir für Deine Antwort,

und ich finde es gut, dass Du das Thema ansprichst.


Das heißt ja, dass von "ausnutzen" kaum die Rede sein kann, wenn ich das richtig verstehe. Und das bedeutet, so wie ich das einschätze dann auch, dass die anderen eine Mitverantwortung tragen.

Und zwar an der Stelle wo man, wie ich das oben angedeutet habe, nicht wertschätzend und behutsam sondern urteilend und wertend vorgeht.

Oder sehe ich das falsch?

Herzliche Grüße von
Leòn

Nein, Leòn,

Du siehst das absolut richtig. Der Ton macht eben immer die Musik - aber PTBS-Leidende können sich kaum gegen eine oberflächliche Reaktion wehren. Da fehlt einfach die notwendige Energie. Das ist schwer nachvollziehbar für Gesunde, auch wenn wir es hier im Forum schon einige Male erlebt haben.

Viele Grüsse
Kathy
 
Hallo Kathy,

habe Dank für Deine Antwort.
Vergleichbare Gedanken sind auch in der Fachliteratur zu finden.
...Dies kann z.B. Schlaflosigkeit bewirken, übermäßige Wachsamkeit (Hypervigilanz), Reizbarkeit und Wutausbrüche sowie Konzentrationsschwierigkeiten (Fischer G.,Becker Fischer M., Düchting C., Kölner Opferhilfe Modell ,1998) ...
Allgemeines zur PTBS

Herzliche Grüße und einen schönen Tag von
Leòn

apomarketing-content: Single News[tt_news]=32&tx_ttnews[backPid]=1&cHash=bcf2853087
 
. . . was mich vor allem wundert, daß jetzt und hier über den richtigen Umgang mit problem-beladenen Menschen diskutiert wird, und zwar von Teilnehmern, die vorher, soweit ich das alles mitgelesen habe, gerade NICHT mit MariaG gesprochen haben.
Dabei hat sie doch immer wieder genau nach solchen "verständnisvollen, achtsamen" Menschen gesucht - mit dem bekannten Ergebnis.

In ihrem letzten erhaltenen Beitrag, Seite 3, heißt es:

"Wo könnten die Menschen sein, mit denen es sich lohnt, sich zu unterhalten?
Vor allem, wo sind die Menschen, mit denen ich achtsam kommunizieren könnte, ohne Gefahr, verletzt zu werden?"

Ja, wo waren sie da, die jetzt schreiben? . . .

Gerd
 
Du siehst das absolut richtig. Der Ton macht eben immer die Musik - aber PTBS-Leidende können sich kaum gegen eine oberflächliche Reaktion wehren. Da fehlt einfach die notwendige Energie. Das ist schwer nachvollziehbar für Gesunde, auch wenn wir es hier im Forum schon einige Male erlebt haben.

Hier waren nicht nur Gesunde, die - zum Teil mit Engelsgeduld - versucht haben, auf Fragen einzugehen. Überhaupt, gesunde Menschen würden sich wahrscheinlich überhaupt nicht in diesem Forum tummeln, ausser wenn sie Rat für andere suchen.

Wie kann man in einem Beitrag um Rat bitten:


Was tun gegen seelische Gewalt, die einem (bewusst oder unbewusst) von anderen Menschen zugefügt wird?
................
................
Wie ist es mit seelischer Gewalt im Alltag (also nicht den direkten inneren Freundes- und Verwandtenkreis betreffend), wie geht ihr damit um? Trifft es euch, oder sehr ihr das eher locker? Alltag: Beruf, Schule, Umwelt.

um dann im nächsten sowas schreiben:

Ungefragte und noch dazu falsche, weil nicht passende Tipps machen mich extrem agressiv, weil sie reine seelische Gewalt sind. Ich empfinde sie als unverschämte Einmischung in mein Privatleben, und dementsprechend behalte ich mir vor, darauf zu reagieren.

Ich gebe anderen auch nur Tipps, wenn ich darum gebeten werde. Ich mische mich auch nicht mit "wohlmeinenden" Tipps in anderer Leute Privatleben und/oder mache denjenigen hinterher runter, der dann noch nicht das tut, was ich sage.

Schlimmere seelische Gewalt als diese, über die Hintertür des "helfen-wollens", gibts ja wohl nicht.

Da hier jemand einerseits um Rat bittet aber andererseits nicht nur jeden Rat verwirft und sich sogar darüber beschwert, dass man versucht hat, einen Rat zu geben, frage ich mich: Was war überhaupt der Grund, diese Threads zu eröffnen ?

Wollte jemand nur sein Herz ausschütten, weil er niemand anders hat ? Und falls ja, warum hat er niemand anders ? Vielleicht weil er im richtigen Leben genau so aggressiv reagiert wie hier im Forum, weil er meint, dass er aufgrund seiner Empfindlichkeit für sich in Anspruch nehmen zu können, andere zu beleidigen, aber von diesen erwartet, dass sie nicht in ähnlicher Weise reagieren ?

Dieser Jemand braucht unbedingt psychologische Hilfe, aber wie er selbst zugegeben hat, kommt seine Therapeutin mit ihm auch nicht richtig weiter. Er tut mir sehr leid, aber ich und einige andere, die versucht haben, auf ihn einzugehen, haben auch gesundheitliche Probleme (entweder körperliche und/oder seelische), und wir haben auch Gefühle.

Liebe Grüsse
Amy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist ja einiges ''gegangen'' -> auf- und auch weg-gegangen.

Es ist hier sehr schwierig - behutsam zu kommunizieren ist ein schweres Ding..
Wenn jemand empfindlich ist, beinahe unmöglich.

Die Message entsteht beim Emfpänger:

Die Geschichte mit dem Hammer

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen.
Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen.

Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will ?
Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was ?
Ich habe ihm nichts angetan, der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht ?
Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen ? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich.

Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie sich Ihren Hammer, Sie Rüpel!"

aus: Paul Watzlawick, Anleitung Zum Unglücklichsein
 
Es ist hier sehr schwierig - behutsam zu kommunizieren....
Da hast Du Recht. Ich habe mir jetzt Gedanken gemacht. Dabei ist mir etwas eingefallen.
Vor ein paar Jahren habe ich versucht meinem Bruder, einem Junkie, aufgrund einer damals aktuellen Problematik einen Brief zu schreiben. Obwohl ich den am PC geschrieben und zig Mal überarbeitet habe, war es mir unmöglich, den so zu schreiben, dass er frei von Emotionen war.:eek:)
Vielleicht sollte ich hier noch erwähnen, dass ich meinen kleinen Bruder früher über alles geliebt habe, bevor ich später aus Selbstschutz um meine Gefühle eine hohe Mauer errichtet habe, weil er rein theoretisch seit mehr als 25 Jahren von einem auf den anderen Tag an einer Überdosis sterben könnte.
Mein Mann hat den Brief dann zum Schluss so überarbeitet, dass er frei von meinen versteckten Vorwürfen, meiner Trauer, meiner Angst und meiner Enttäuschung war.:cool:

Für mich ist es also um so schwerer, behutsam zu kommunizieren, um so stärker ich emotional reagiere, weil ich in irgend einer Weise involviert bin, denn dann verliere ich ein Stück weit die Distanz und meine Emotionen dominieren meinen Verstand.:eek:)

Ich kann diese Emotionalität an mir nicht wirklich leiden und mache gerne meinen Krebsaszendenten dafür verantwortlich.:cool:
Vielleicht habe ich mir deshalb einen technischen Beruf gewählt.:D
 
Genau in solchen Gefühls-Treads, sollte auch mit Gefühl geschrieben werden. Und wer das nicht kann soll lieber schweigen.
Gruss Ruedi:wave:
 
Lieber Ruedi

Da hast du auf der einen Seite recht auf der anderen Seite -> ist somit ein Redeverbot erteilt ??? So wie ich Dich kennen gelernt habe, denke ich nicht dass Du das SOOO gemeint hast.

Denn wenn jemand von Seelischer Gewalt betroffen ist - sich, wie einige hier richtig verstanden haben (aus welchen Gründen) auch immer noch darin befindet...

Dann ist es einerseits sehr wohl richtig hier mal Dampf abzulassen, um dann hoffentlich andererseits -> seinen eigenen Weg findet zu reflektieren.

Und wieder einmal währen wir beim Thema
Be und Verurteilen bzw Annehmen oder nicht.

Herzlichst Morja
 
Hier ein Klassisches beispiel

aus dem Vier-Seiten-Modell -> es gibt sicherlich auch noch andere, diese habe ich jetzt auf die Schnelle nicht gefunden


Ein Mann (zunächst Sender der Nachricht) und eine Frau (zunächst Empfängerin) sitzen beim Abendessen.

Sender (Mann) sagt: „Da ist etwas Grünes in der Suppe.“

Sachebene: Ich sehe etwas Grünes.
Selbstoffenbarung: Ich weiß nicht, was es ist.
Beziehung: Du wirst es wissen.
Appell: Sag mir bitte, was es ist!

Empfängerin (Frau) versteht: „Da ist etwas Grünes in der Suppe.“

Sachebene: Er sieht etwas Grünes.
Selbstoffenbarung: Ihm schmeckt das Essen nicht.
Beziehung: Er hält mich für eine schlechte Köchin.
Appell: Ich soll künftig nur noch kochen, was er mag.

Die Frau antwortet also: „Wenn es dir nicht schmeckt, kannst du ja selber kochen!“

Quelle: Vier-Seiten-Modell ? Wikipedia
 
Hallo, ihr Lieben!

Das, was ihr hier als wünschenswertes Kommunikationsmodell beschreibt, kommt mir vor wie ein einziger Eiertanz! Dafür muss jede Emotion ausgeschaltet werden und es darf nur bestimmte Floskeln geben, mit denen man sich artikuliert, damit auch bestimmt niemand auf irgendeine Weise an irgendeinem Wort Anstoß nehmen kann. Wo bleibt da dann die jeweilige Idividualität? Wie kann ich mich mit Floskeln so ausdrücken, dass ich meine Empfindungen weitergeben kann?

Für mich bedeutet gewaltfreie Kommunikation, dass ich angstfrei alles das aussprechen kann, was mich bewegt. Ich spreche nicht davon, jemanden anzugreifen. Aber ich finde, zu einer gesunden Unterhaltung muss unbedingt gehören, dass man sich so weit fallenlassen kann, dass man ohne Angst die Worte wählen kann, die einem aus dem Mund kommen, und nicht jedes einzelne Wort vorher im Kopf bewegen muss.

Wenn jemand ein gewaltfreier Mensch mit einem liebenden Herzen ist, dann kann das, was aus ihm herauskommt, gar nicht so falsch sein, wie es hier dargestellt wird. Sollte etwas falsch verstanden werden, dann fragt man halt einfach nach.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Ruedi,

da kann ich Dir nur zustimmen.

Hallo Morja,

tolle Beiträge, danke! :)

Wir können dem 'Lösungsorientierten Ansatz' nach Steve de Shazer und Insoo Kim Berg aber folgendes entnehmen:
"Entscheidend ist bei der Kommunikation, wie es ankommt. Nicht wie es gemeint ist."

Und da trägt dann zunächst einmal der/die SenderIn die Verantwortung für ihre/ seine Botschaft. Und wenn die nicht so zu senden ist, wie beabsichtigt, dann solle man besser Schweigen.

Denn - nicht behutsame Kommunikation an sich ist meiner Ansicht und Erfahrung nach schwierig, sondern dies in diesem rein auf Schrift ausgelegten Medium Forum zu bewerkstelligen. Das empfinde ich als wahrhaft schwere Aufgabe, wenn nicht in manchen Situationen als unmögliche. Auf der Sachebene (siehe Dein Beitrag oben) ist dies natürlich noch leicht lösbar. Kommen aber emotionsbeladene und persönliche Aspekte zum Tragen, wird das problematisch.
https://www.symptome.ch/threads/hilfreich-formulieren-kommunikation.17649/
https://www.symptome.ch/threads/wie-kann-kommunikation-gelingen.45826/
Die wenigen Fachleute hier im Forum wissen, wie problematisch Online-Beratung ist.
Nicht umsonst weisen professionelle therapeutische und beratende Foren einen hochgradig umfriedeten Schutzraum und ausreichende Auffangsysteme auf.

Deshalb bin ich der Meinung, dass sich manche Themen eben nicht so gut für dieses Forum eignen.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und noch etwas: die Art und Weise, wie hier von Einzelnen "Nachlese" betrieben wird, finde ich wenig konstruktiv. Auch aus diesem Grund verabschiede ich mich wieder aus diesem Thread.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Oben