Erfahrung mit Aciclovir?

Die Patienten hatte auffällige Serologien gegen EBV oder HHV6, das sollte man also vorab testen lassen (man braucht ein Labor das mit einem IFT arbeitet - wie in der Studie - damit die Werte vergleichbar sind).

Das verwendete Medikament war Valganciclovir und nicht Aciclovir. Eine Schwachstelle der Studie ist sicher die kleine Probandenzahl und vor allem die fehlende Kontrollgruppe.

Patients with high IgG antibody titers against HHV-6 and EBV who were suffering from central nervous system dysfunction and debilitating fatigue for more than one year (median 3 years, range 1-8 years) were treated with 6 months of valganciclovir in an open label study.

Trotzdem, Valcyte (Valganciclovir) ist ausreichend lange genommen (Monate) eine recht vielversprechende Option, falls man auffällig hohe IgG-Titer im IFT gegen CMV, HHV6 oder EBV hat.
 
Ich recherchiere seit Tagen, weil es mir auch so schlecht geht und nichts helfen will. Leider kann ich es gerade nicht verlinken, aber man soll wohl keine antiviralen Mittel nehmen, da diese auch Immunsuppressiv sind was eh schon ein Problem ist bei CFS. Stattdessen wird geraten L-Lysine zu nehmen.

Ich frage mich auch zunehmend (je tiefer ich tauche), ob diese ganzen verschiedenen Viren, bakteriellen Infektionen, etc... wirklich ursächlich sind oder nur "out of hand" sind, weil es ein noch ganz anderes Problem gibt. Es gibt ja eine Forscherin, die meint, es sei ein Retrovirus. Wie dem auch sei: L-Lysine vor allem bei dem ersten neuen viralen Infekt (hochdosiert wurde da empfohlen) soll insofern helfen, als dass CFS wohl damit zu tun hat, dass man nach einem Infekt nicht mehr hochkommt, weil der Körper weiterhin versucht Viren abzublocken, die garnicht mehr da sind. Daher muss man virale Infekte bereits blocken, bevor sie überhaupt richtig zum Ausdruck kommen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zitrone,

ich frag mich auch, ob ich es mal (vorübergehend) mit Aciclovir bei EBV versuchen soll, um kurzzeitig eine Besserung zu bekommen, langfristig dann andere Sachen. Aber ich meine auch mal gelesen zu haben, dass Aciclovir so einige unerwünschte Nebenwirkungen hat (Nieren?). Ob Lysin von der Wirkung her ein gleichwertiger Ersatz ist?

Das mit dem ursächlich ist so eine Sache. Lt. Kuklinski ist CFS eine Mitochondriopathie. EBV macht Mitochondriopathie. Es wird demzufolge zumindest die Ausgangssituation verschlechtern. Ob es mit Behandlung der Viren allein getan ist, steht auf einem anderen Blatt (zumal es ja Gründe geben muss, warum die Viren immer reaktivieren und die sollte man versuchen, auszuschalten).
Was heißt hochdosiertes Lysin bei Deinen Quellen genau?

Tja, das mit den Retroviren. Mag schon sein, wer will das jetzt beurteilen, wenn es erst neueste Forschungen sind. Ich persönlich warte inzwiscehn lieber ab, um die Relevanz zu beurteilen, bevor ich einen großen Aufwand treibe, es gibt genug andere Sachen, die man tun kann (s. Ursachen für reaktivierte Viren).

Viele Grüße
 
Ich kämpfe aktuell mit Reaktivierung von EBV. Lysine hochdosiert hilft! Alles meiden was Arginin hoch treiben könnte (soweit ich weiss spielt Prolin da eine Rolle). Ich werde die Seite nochmal in meinem Verlauf suchen (Lysine hochdosiert). Den ursächlichen Virus kann man meiner Meinung nach nicht bekämpfen. Das ist ein Fass ohne Boden. Man kann nur dafür sorgen, dass keine zusätzlichen Belastungen dazu kommen und jeder neue viraler Infekt ist eine zusätzliche Belastung! Ich las, dass man dann sofort 3 x Tag L-Lysine einwerfen soll... verlinke es sobald ich es gefunden habe.

Glutathion ist ja wohl bei CFS viel zu niedrig. Arbeite also auch daran und Betain ist auch generell wohl zu niedrig. Was das heisst, weiss ich gerade selbst nicht....

Stimme dir vollkommen zu: das elende Stochern im Dunkeln hilft niemand, geht nur darum, dass man sich soweit stabil hält, dass es nicht ganz schlimm kommt. Ich dachte, das geht mit absoluter Stressminimierung, aber nee, reicht nicht und man isoliert sich immer mehr.

Versuche es gerade nochmal mit Ernährungsumstellung (antientzündliche Keto ohne Zucker)... Problem: bei mir sind auch die Elektrolyte dauernd nicht in Ordnung.

PS: ich finde die Seite leider nicht mehr :(. Aber googlen nach L-Lysine and EBV bringt viele Ergebnisse (wissenschaftlicher Art). Ich las etwas von 1000-1500 mg twice daily (aber nicht festnageln bitte).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Unfortunately, antivirals don’t work for chronic EBV.

Scientists have sorted out the technical reason for this. Antiviral agents work by blocking DNA polymerase, an enzyme the virus uses to replicate inside cells. Latent or chronic EBV infection, however, does not require DNA polymerase for the virus to replicate — therefore, current antiviral agents are ineffective against chronic EBV infection.

- Cohen J. Optimal Treatment for Chronic Active Epstein-Barr Virus Disease. Pediatr Transplant. 2009 Jun; 13(4): 393–396.
 
Hallo Zitrone,

mir ist aktuell nicht ganz klar, was der Unterschied ist zwiscehm chronischem und reaktiviertem EBV - als Grundlage, um unterscheiden zu können, wann eine Massnahme sinnvoll ist. Ich denke, die Viren stören doch v.a., wenn sie sich vermehren?! Lysin soll z.B. auch nur der Vermehrung entgegenwirken, so hab ich es bis jetzt verstanden. Ca. 3g Lysin nehme ich jetzt auch, aber vielleicht sollte ich es auf 2 Dosen aufteilen.

Ansonsten überlege ich mir, wegen EBV eine Mikroimmuntherapie zu machen. Soll lt. der Ärztin sehr gut wirksam sein (wenn auch teuer), ich wollte mich aber erstmal grob dazu belesen. Stressminimierung ist bei mir auch wichtig, aber davon alleine wird es nicht besser, das sehe ich auch so.

Wo Du das jetzt mit Glutathion und Elektrolyten schreibst, würd ich erst recht mal in den Methylierungsthread reinschauen und auch, was z.B. Kuklinski schreibt. Ich würde aber eher eine Grundversorgung an NEMs nehmen und das aus dem Thread und dem Buch dann zusätzlich.

Viele Grüße
 
Ich versuch mich da gerade mal zu sortieren:

- EBV ist oft ein Thema bei CFS. Jedoch haben fast alle EBV und nicht jeder CFS. Warum macht EBV (und andere Viren) bei Menschen mit CFS/ME so Probleme und bei anderen nicht? Was ist die Ursache für die Immunschwäche? EBV ist es offensichtlich nicht.

- Die chronische Müdigkeit ist also offensichtlich bedingt dadurch, dass der Körper permanent virales und antibakterielles so bekämpft als wäre es akut, wodurch auch irgendwann die HPA Achse (adrenal fatigue?) nicht mehr richtig funktioniert (?). EBV verursacht zusätzlich Mitochondriopathie.

- Neurologische Probleme kommen irgendwann dazu, möglicherweise bedingt durch einen dauernd reaktivierten/chronischen EBV, der im zentralen Nervensystem wirkt.

Habe ich das so richtig zusammen gefasst? Demnach ist das eigentliche ursächliche Problem nicht EBV oder andere Viren/Bakterien, sondern eine Immunschwäche. Wodurch entsteht eine Immunschwäche? Jetzt bin ich bei der Genetik angelangt. Frage: war es bei dir schon immer so, dass du "oft krank" warst? Bei mir ja.

PS: sehe ich auch so, dass es vor allem "stört", wenn die Viren sich vermehren (ich nenne das "reaktiviert"). Wegen der Mikro-Immuntherapie frage ich mich, ob das langfristig Besserung bringt. Ich würde gern den Kern finden. Die Ursache für die Immunschwäche.

Zunächst denke ich, dass eine streng antientzündliche Ernährung das Ganze auch in Schach halten könnte. Hast du das schon probiert?

Könnte die Ursache für die Immunschwäche in einer genetisch bedingten Entgiftungsstörung liegen (ich schau auf jeden Fall in den von dir genannten thread).

Wurde bei dir schon mal wegen der Genetik geschaut?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Zitrone,

ah, ich dachte, Du redest bei Immunschwäche (s. anderer Thread) von nachgewiesenem Immundefekt. Eine Immunschwäche kann ja von den üblichen Verdächtigen herrühren: schlechter Darm, schlechte Nährstoffversorgung, Gifte, schlechte Entgiftungsfähigkeit, entzündete/tote Zähne, Stress und wenn ein Erreger sich erstmal breitgemacht hat, schwächt er erstmal das Immunsystem und je mehr Erreger man dann angesammelt hat, umso schwerer ist es fürs Immunsystem dann rauszukommen. Von daher gibt es nicht DIE Ursache, meiner Meinung nach, sondern kann bei jeder Person unterschiedlich sein und je mehr von den Faktoren man hat, umso mehr gerät man in einen Teufelskreis. Genetik wäre ein weiterer möglicher Einflussfaktor, aber auch Epigenetik.

Ich habe es immer so verstanden, dass durch die Erreger die ATP-Produktion verringert wird, entweder weil die Erreger das ATP für eigene Zwecke verwenden oder weil wie beim EBV Mitochondriopathie entsteht. Und dass so die chronische Müdigkeit entsteht.

Nein, ich war nicht schon immer oft krank,es begann bei mir vor ca. 15 Jahren, die Müdigkeit ist erst in den letzten Jahren dazu gekommen.

Wegen der Mikro-Immuntherapie frage ich mich, ob das langfristig Besserung bringt. Ich würde gern den Kern finden. Die Ursache für die Immunschwäche.
Klar. Aber erstmal wieder handlungsfähig werden und dann die Ursachen angehen.

Zunächst denke ich, dass eine streng antientzündliche Ernährung das Ganze auch in Schach halten könnte.
Was verstehst Du unter antientzündlich? Da gibts ja offenbar unterschiedliche Definitionen davon. Ich hab mal lange AIP gemacht. Wie ich jetzt erfahren habe, soll das auch bei EBV ganz gut sein.

Viele Grüße
 
Nein, ich meinte eher die nachweisbare Immunschwäche (z.B. angeborene, nachweisbar über IgA)... sorry, bin da auch eher neu in der Materie. So wie ich es verstehe gibt es Menschen, denen all das von dir gelistete absolut nichts ausmacht und andere, die damit arge Probleme haben. Für mich liegt die Ursache dann in der Genetik. Für schlechte Entgiftung liegt ja meist auch ein genetischer Grund vor (MTFHR z.B.). Und solang man das nicht weiss, kann man ja auch mit allem Entgiftenden im Prinzip nur alles schlimmer machen. Wer nicht ordentlich entgiften kann, braucht sich auch nicht um Schwermetallausleitung kümmern (war ein Fehler meinerseits). Mir fällt noch ein: zu wenig Magensäure, so dass garnichts aufgenommen wird gross an wichtigen Nährstoffen etc. (?)

Ich war schon immer "schwächlich" und oft krank, allerdings wurde es richtig schlimm mit ca. 32, was wohl ja auch Standard ist bei CFS (Beginn oft zwischen 29-34 Jahre).

Ich weiss gerade auch nicht mehr, was ich unter antientzündlich verstehe... halte mich an eine Diät mit viel Glutathion minus peanuts und potatoes und lese mich in antientzündliche Ernährung ein (Zucker weg ist ja immer eine gute Idee....):

https://duramental.de/en/glutathionsgehalt-in-lebensmitteln/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da es mit Aciclovir (Threadthema) ja nichts mehr zu tun hat, hab ich hier geantwortet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben