Eltern-Kind-Probleme / Mutter-Tochter-Konflikt

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13.11.08
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Liebe Leute,:cool:
ich bin von einer "Mitstreiterin" hier mehr oder weniger aufgefordert worden, mal zu versuchen Euch zu erklären, warum ich ein Problem mit meiner Beziehung zu meiner Mutter habe! Na, wer mag kann es ja lesen - wer nicht, der blättert bitte weiter!!!!:confused:

Ich muss dazu weit vorne anfangen, mit dem Hinweis dass ich fast in der Buddelkiste gezeugt wurde und meine Mutte damals 19 war. Das war im Osten eine Schande, Volljährigkeit war da erst mit 18 und verh war sie auch net. Bei der Geburt verletzte ich Ihren Körper (wie sie mir oft zu verstehen gab) da es ein Kaiserschnitt war. Und das schlimmste war, dass ich ein Mädel war - also erhielt ich den Namen S o (h)n j a Marina. Wenn Ihr daraus lesen könnte, wie sie es meinte! (Aus diesem Grunde möchte ich auch oft nur Marina genannt werden!) Soweit so gut....mit ca 4 Monaten bekam ich angeblicherweise Ernährungsstörungen und kam in eine Klinik. Dort blieb ich, bis meine Mutter inzwischen einen neuen Mann kennen und lieben lernte. Dieser erhielt - als ich ca 18 Monate als war - ein Schreiben eines Heimes, aus dem hervor ging, dass ich abgeholt werden solle. Dieser Herr, ---von mir herzlich gern Papa genannt---tat es sofort, was meiner Mutter zwar aber nicht gefiel - aber ich ihm Leid tat. Sie heirateten darauf hin - nur konnte ich nicht adoptiert werden, weil dazu mein leiblicher Vater (besser hier Erzeuger genannt) sein Einverständnis hätte geben müssen.
Als ich zur Schule kam, waren die Konflikt zwischen Mutter und mir immer größer - ich durfte sie außerhalb der 4 Wände auch nur mit dem Vormamen anreden, weil sonst jeder gleich gewusst hätte, dass sie eine doch zu junge Mutter sei. Ich kam zu Großeltern (Eltern meines Papas) und blieb dort, bis ich 13 war, dann verstarben sie. Ich war bis dahin nur an den Wochenende ab und an sowie in den Ferien bei meinen Eltern, was ich sehr genoss, da Mutter meist arbeiten war. Und war sie zu hause, so war ich nur draußen. Es kam mit der Zeit auch hinzu, dass sie immer mehr dem Alkohol zusprach - solange es mit Ihrer Arbeit noch klappte, ging es ja noch. Ach ja, als ich 7 war, bekam ich noch eine (Halb-)Schwester, die meine Mutter fast genauso sehr liebte wie mich! Da Vater aber immer Nachtdienst hatte, war er nachmittags für sie oder uns eben da - und wir genossen es sehr.
Als ich 14 war und endlich Geld verdienen durfte, zeigte ich meinen ersten 50,- DM-Schein voller Stolz mal sonntags am Kaffeetisch. Darauf nahm mir Mutter das geld weg und sagte, dass das Kostgeld wäre. Aus meinen Kommentar, dass ich dann auch ausziehen könne, meinte sie nur, dass das das Beste wäre, was mir je eingefallen wäre. Mithilfe meines Papas und dem Jugendamt bekam ich auch eine eigene Wohnung - zwar im Hinterhaus mit Ofen und Außenklo - aber...es war MEINE!
So konnte ich, wenn ich wollte, jederzeit nach Hause aber eben immer nur dann, wenn sie net da war! Ich machte meine Schule fertig - 12 Jahre - machte meine Lehre und reiste später arbeitsmäßig viel umher.
Als Vater aber mal längere zeit in der Klinik war, rief mich meine Schwester mit 9 Jahren (ich war 16) an und fragte, ob ich mal nach Hause kommen könne. Gesagt getan, und ich stellte fest, dass sie um 1 h morgens noch vor der Tür stand. Mutter hatte von innen abgeschlossen und öffnete nicht. Ich holte die Polizei, die die Tür öffnete - da wir dachte, dass Ihre Leber evtl. "geplatzt" sei. Nein, dem war nicht so, sie vergnügte sich mit einem Typen - dabei hätte Schwester gewiss gestört. Ich warf diesen Typen raus - sie ging gleich mit ...besser so....und ich erhielt einige Tage später einen brief von ihr, in dem sie mir mitteilte, dass ich durch dieses Verhalten meine Mutter verloren hätte. Gruß...Deine nicht mehr existierende Mutter!!!
(Ein Jahr später wurden meine Eltern dann geschieden - da sah ich sie das letzte Mal von weitem!)

Nun, dieses Thema war ab dato für mich abgehakt - im Gegenteil, der Störfaktor, war besiegt! Und da sagen Ärzte, dass ich Kontakt mit ihr aufnehmen soll...um meinen Rücken in Ordnung zu bekommen? Nein, als ich sie hätte brauchen können, war ich eine Last für sie - und heute, wäre sie es für mich!!! Das hab ich auch oft schon den Psychologen erklärt aber jedesmal kamen sie wieder darauf zurück, dass ich mit ihr reden solle. NEIN und nochmals NEIN!
(Und irgendwie verstehe ich es auch net wirklich, wie das meinen verschlissenen Bandscheiben helfen könnte?)

So, auf Anraten einer einzelnen Person hab ich Euch das mal versucht zu erklären....

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende:bang:
lieben Gruß
Marina, die selber Mutter einer fast 18jährigen Tochter ist und "nur" die Pubertät-Trotzphase überstehen muss
* Maraike, ich liebe und brauche Dich sehr :kiss:
 
Hallo Marina,

du hast das sehr anschaulich erklärt, und es macht mich betroffen zu lesen wie schlimm deine Kindheit für dich gewesen sein muß.
Was du erlebt hast, das prägt natürlich, und beeinflußt über Jahre.

Was meinst du, hat das alles Einfluß auf deine heutigen Probleme und Krankheiten?

Es klingt schon seltsam wenn ein Arzt sagt die abgenutzten Bandscheiben könnten damit zusammenhängen, ich verstehe da deine Zweifel sehr gut. :)

Was den Kontakt betrifft, da gibt es ja verschiedene Meinungen dazu. Einerseits heisst es, man solle solche Kontakte wieder aufnehmen und an der Beziehung arbeiten, andererseits gibt es aber auch die Meinung, man solle Kontakte, die einem zu sehr schaden, abbrechen. Ich glaube keine Therapeut der Welt kann wissen, was genau für dich in deinem Fall das Richtige ist. Du selbst spürst welchen Weg du da gehen solltest.

Was ich aber immer und auf jeden Fall als richtig erachte, ist Folgendes:
Ganz unabhängig vom realen Kontakt hilft es sehr, wenn man es schafft diesen Konflikt mit der Person, in deinem Fall deine Mutter, für sich selbst in sich zu bearbeiten und zu beenden.
Dazu gehört zum Einen dass man anerkennt wie sehr man als Kind gelitten hat und wie sehr es einen heute noch beeinflußt. Dazu gehört, zu sehen wie sehr man diese Person heute noch hasst, oder doch noch liebt, oder eventuell bemitleidet - oder was auch immer für Gefühle man hegt. Und auch zu sehen, was hat die Mutter damals so reagieren lassen? Von allen Seiten die damalige Situation beleuchten, und dabei die Gefühle sehen, die damit zusammenhängen.
Irgendwann ist es dann sogar möglich, zu verzeihen. Tief innen allen Beteiligten zu verzeihen weil man sieht, jeder tat damals nur das, was er für richtig hielt, was er/sie konnte und wonach es "drängte".
Und dabei kam es dann dazu, dass so viel Leid entstand. Bei allen Beteiligten. Aber das ist ein langsamer Prozeß den man nicht herbeizwingen sollte, glaube ich.

Mein Mann hatte auch eine sehr schwere Kindheit, da war es der Vater. Er neigte zur Gewalt und war als Vater eher lieblos und hart.
Die Mutter meines Mannes starb als er 17 war, und er zog sofort von daheim aus, reduzierte den Kontakt zu seinem Vater auf ein Minimum.
So ein mal im Jahr besuchte dieser uns, und es war immer ein sehr kurzer Besuch, alle atmeten auf wenn er vorüber war.
Bis mein Schwiegervater dann nicht mehr alleine zuhause wohnen konnte, dement wurde und kaum noch ass oder trank.
Mein Mann zwang sich zähneknirschend nach ihm zu sehen, wir suchten einen guten Platz in einem "Altersheim", in unserer Nähe, die sich auf Dementkranke spezialisiert hatten.
Und wir besuchten ihn oft, mein Mann war fast täglich bei ihm.
Sein Vater war so glücklich dass sein Sohn ihn besuchte, ihn erkannte er immer und er erzählte von früher, wie schön es war. In dieser Zeit ließ der Haß und die Wut meines Mannes auf seinen Vater nach. Natürlich war es, wie es damals war, das konnte man nicht rückgängig machen. Und wie oft haben wir in dieser Zeit über seine Kindheit geredet, war er wütend und auch hilflos. Aber er konnte ihm verzeihen, mit der Zeit, nach und nach ein wenig mehr, sah, dass dieser alte, gebrechliche Mann selber so viel gelitten hatte, sah wie anders sein Vater alles von damals interpretierte, und er sah dass sein Vater ihn nicht quälen wollte, damals, er tat einfach was er für richtig hielt, im Rahmen seiner eigenen Zwänge und Probleme.

Mein Schwiegervater war nicht lange in diesem Heim, er schlief friedlich ein. Diese kurze Zeit was für meinen Mann so wichtig, er konnte die Beziehung zu seinem Vater glätten, seine eigenen inneren Konflikte im Bezug auf seinen Vater lösen.

Nun, dieses Thema war ab dato für mich abgehakt - im Gegenteil, der Störfaktor, war besiegt!
Wenn das so ist, auch ganz tief in dir drin nichts mehr nagt, dann sehe ich auch nicht was es bringen sollte da erneut den Kontakt zu suchen.
Weisst du denn wo deine Mutter lebt und wie es ihr geht?
Und hast du Kontkat zu deiner Halbschwester?

Nun hast du deine eigene, kleine Familie mit einer Tochter, die du sehr liebst. Ich finde auch das ist etwas das solche alte Wunden heilen lässt.

Darf ich dich fragen, was würde geschehen wenn du deine Mutter doch mal treffen würdest um mit ihr zu reden? Was meinst du kämen da für Gefühle auf, oder kämen überhaupt welche auf?
Was würdest du ihr sagen wollen?

Das ist so intim und persönlich, du musst darauf natürlich nicht antworten. Meist genügt es, wenn man so etwas für sich im Stillen beantwortet, ehrlich zu sich ist und sich Zeit und Raum gibt um darüber nachzudenken.
Ich hoffe ich bin dir hiermit nicht zu nahe getreten.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Es ist so schwierig, zu so einem Thema etwas zu schreiben. Hexe, du hast es sehr gut beschrieben. Ich kann es nicht so gut und möchte deshalb nur einen Gedanken zum Ausdruck bringen.

Ich empfinde es immer als eine sehr große Tragödie, wenn Kinder, aufgrund der Erlebnisse in ihrer Kindheit nicht mehr anders kennen, als ihre Eltern zu hassen und voller Wut auf sie zu reagieren. Für mich ist dieser Hass ein Ausdruck der Sehnsucht nach dieser Liebe auf die wir als Kinder so sehr angewiesen sind und die uns unser ganzes Leben lang tragen sollte.

Liebe Marina, ich kann dir keinen Rat geben. Ich glaube darum geht es auch überhaupt nicht. Ich wünsche dir alles Liebe und Gute.

Hania
 
Hallo,
ich bin eben über deinen Beitrag "gestolpert". Du fragst dich, warum Psychologen dich zu einer Kontaktaufnahme mit deiner Mutter bringen wollen? Ob man die Hintergedanken der Psychologen anhand deiner Schilderungen erraten kann....?
Irgendwie frag ich mich, warum der Titel Mutter/Tochter Konflikt heißt. Ein richtiger aktiver Konflikt scheint ja nicht zu bestehen. Du gehst Deinen Weg, sie geht den ihren. Vielleicht ist genau hier ein Problem. Denn Anlass für einen Konflikt gäbe es ja für dich zu Genüge... Sie hat ja deinen Schilderungen zu folge immer alles schön auf dich geschoben und es sich sehr einfach damit gemacht. Sogar in dem von ihr begangenem Fehler, der wohl zur Scheidung führte, sieht sie scheinbar deine Schuld, wg. dir flog es ja auf...
Kann es vielleicht sein, das du die Schuld für dein Zustandekommen auch auf dein Kreuz geladen hast? Wie viele andere Sachen auch? Vielleicht könntest du bei einer neuen Kontaktafnahme, die Frage stellen, welche Mutter du denn eigentlich verloren hast. Hattest du eine Mutter in ihr? Ich entnehme deiner Beschreibung nur ein hinnehmendes Verhalten. Du scheinst auch nie richtig wütend gewesen zu sein... Kann es sein, das deine Bandscheiben die Last nicht mehr tragen wollen, die du ihnen auferlegt hast?
Liebe Grüße
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht kannst du damit was anfangen:

Nimm einfach Kontakt in Gedanken mit ihr auf. Oder schreib einen Brief, den du wahrscheinlich nie abschicken wirst.

Lass die Wut zu auf deine verpfuschte Kindheit. "Erzähl" ihr, wie du dich gefühlt hast. Lade diese Last auf ihre Schultern, um deinen Rücken zu entlasten. Dieser innere Dialog kann auch schon sehr befreiend sein.

Die wichtigen Schritte sind oft: Trauer - Wut - loslassen
 
Hallo Marina

(Und irgendwie verstehe ich es auch net wirklich, wie das meinen verschlissenen Bandscheiben helfen könnte?)

Wie andere schon geschrieben haben, hat der Rücken mit "sich zu viel aufbürden", etc. zu tun.
Und wie Uta sagt denke ich, ist wichtig wie du zu deiner Mutter stehst. Wenn für dich die Sache abgeschlossen und "verdaut" ist, dann wird dein Problem wohl an einem anderen Ort sein. Wichtig ist einfach, dass du wirklich ehrlich zu dir bist und nicht etwa deine Wünsche hineinprojizierst("ich wünschte ich hätte schon abgeschlossen")

Ich finde, du hattest auch Glück in deiner Kindheit, dass dein Papa sich für dich eingesetzt hat. Das war ja früher auch nicht selbstverständlich, dass ein Mann eine Frau mit Kinder heiratete. Und dass du anscheinend auf Grund seines Einsatzes zurück konntest, zeigt wirklich, dass ihm viel an dir lag!

Liebe Grüsse
Johanna
 
Ich danke Euch erstmal für Eure Antworten und muss das Geschriebene erst mal etwas sacken lassen. Ja, teilweise habt Ihr sogar recht? Ich weiß es wirklich nicht. Ich stelle aber fest, dass jetzt irgendwie alles in mir "arbeitet" und ich momentan gerade etwas "sauer" bin. Aber, bitte....NICHT auf Euch!
Ich melde mich ein anderes Mal bei Euch - bitte, gebt mir diese Zeit!
Danke und ein schönes Wochenende wünscht Euch
Marina
 
liebe Marina,

du hast alle Zeit die du brauchst, bitte nimm sie dir!
Hab ein gutes und schönes Wochenende, und sei nett zu dir. :)

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
[


Liebe :hexe:

Ich bat Dich um Zeit und ich hab' sie mir genommen! Ja, im Urlaub hab' ich über Deine Worte nachgedacht, als ich stundenlang am Strand mit dem Hund spazieren war!
Du fragtest u. a. wie ich reagieren würde, wenn ich zufällig meine Mutter treffen würde? Wenn es wirklich der Zufall wäre, so würde ich versuchen - auf neutralem Boden - mit ihr einen Kaffee trinken zu gehen! So gäbe ich ihr die Gelegenheit mir zu erklären, warum damals so vieles schief lief. Nur....direkt ein treffen zu "arrangieren", nein das kann ich mir nicht vorstellen. Denn dann hätte sie Zeit, sich die Worte festzulegen (ihre Phantasie war schon damals sehr gut). Weißt, wenn , dann möchte ich nur noch mit offenen Karten spielen - und ich nehme mir das Recht, die Spielart selber zu wählen.
Aber ...an diesen Zufall glaube ich nicht (mehr)! Ja, irgendwie hatte ich es mir sogar erhofft (?) als Maraike noch klein war....ich dachte, dass sie vlt noch eine gute Oma geworden wäre - aber, meine Tochter ist nun erwachsen. Sie versteht es aber, dass ich keinen Kontakt mit meiner Mutter habe; auch sie hätte es wohl nicht anders gemacht.
Nur, worüber ich jetzt bei Tochter staune ist, dass.... sie möchte, dass ich zu meinem leiblichen Vater Kontakt aufnehme. Damit liegt sie mir immer mehr in den Ohren, da sie Angst hat, dass er aus altersgründen vlt net mehr lange lebt. Dazu muss ich sagen, dass ich diesen Menschen nur aus der Vaterschaftsurkunde kenne. Ach nein, ein Foto schenkte mir meine Mutter mal - damit ich wüsste, "von wem ich abstamme"! Ja, nun denk ich oft darüber nach.....Ich weiß doch net, ob seine Frau / Familie von mir weiß? Wie schaut es aus, wenn ich als Frau nach Herrn XY frage - was denkst Du?

Lieben Gruß und :kiss: Marina
 
Vielleicht kannst du damit was anfangen:

Nimm einfach Kontakt in Gedanken mit ihr auf. Oder schreib einen Brief, den du wahrscheinlich nie abschicken wirst.

Lass die Wut zu auf deine verpfuschte Kindheit. "Erzähl" ihr, wie du dich gefühlt hast. Lade diese Last auf ihre Schultern, um deinen Rücken zu entlasten. Dieser innere Dialog kann auch schon sehr befreiend sein.

Die wichtigen Schritte sind oft: Trauer - Wut - loslassen


Liebe Traeumerin...

ich hab Deine Zeilen gedanklich mit in meinen Urlaub genommen. Ja, ich habe mich dort oft mit meiner Familie - besonders meiner Mutter - beschäftigt. Ja, bei langen Strandgängen habe ich meiner Mutter wirklich reichlich erzählt, was mir damals (und heute) nicht gefallen hat. Ich habe es rausgeschrieen, geheult und es hatte eine Art Punching-Ball gefehlt. Wäre sie mir da über den Weg gelaufen - ich weiß nicht, was dann geschehgen wäre?! Nur...ob mir das geholfen hat? Ich weiß es nicht - aber...es tat mir sehr gut!

Danke und lieben Gruß
Marina
 
Hallo Marina,

hast Du dieses Thema schon gesehen :):
Mutter und Tochter Beziehungen

Suche Dir dies doch einmal über die Suchfunktion. Ich würde Dir gerne den genauen Link nennen, doch meine Technik... :traurigwink:.

In diesem Thread habe ich meine Geschichte aufgeschrieben.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Na gut, Heather...ich schau mal, ob ich Dich da irgendwo finde (ohne Navi = manchmal schwer);):eek:)
Lieben Gruß:fans:
Marina
 
liebe Marina,

ich finde es toll dass du dir im Urlaub die Zeit genommen hast, um über deine Beziehung zu deiner Mutter nachzudenken.
Und ich finde es auch ziemlich mutig von dir. Denn das war für dich bestimmt nicht angehnehm, und hat weh getan.
Du schreibst es tat dir gut, alles rauszuschreien, zu heulen, es mal hochzuholen und rauszulassen. Meist verschließen wir solche schmerzhaften Dinge tief in uns drin, damit wir nicht damit in Kontakt kommen. Da gärt es dann trotzdem oft vor sich hin, wir sind es so ja nicht losgeworden, es ist noch in uns.
Wenn man, wie du, es nun wieder nach oben holt, und es dann rauslassen kann, dann denke ich dies ist eine Art der Verarbeitung, praktisch ein "verdauen". Und irgenwann hat man das dann verdaut, und wir können es so hinter uns lassen, es schmerzt nicht mehr. Das ist der Unterschied zum Verdrängen. Denn Verdrängtes schmerzt immer wieder, sobald man sich dessen wieder bewusst wird. Und meist schmerzt es auch unbewusst, wir wissen nur nicht woher dieser vage Schmerz kommt.

Ich wünsche dir, dass du das alles so loslassen und "verdauen" kannst, dass es dich nie wieder schmerzt. :kiss:

Deine Tochter wünscht sich, dass du Kontakt zu deinem leiblichen Vater aufnimmst? Was wünscht du dir denn? Möchtest du das gerne?
Weisst du denn, wo er sich aufhält?
Du könntest ihm, wenn du seine Adresse hast, einen Brief schreiben.
Oder natürlich auch anrufen und um ein Treffen bitten.
Er weiss doch von dir, dann wird er ja nicht allzu überrascht sein.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Liebe Traeumerin...

ich hab Deine Zeilen gedanklich mit in meinen Urlaub genommen. Ja, ich habe mich dort oft mit meiner Familie - besonders meiner Mutter - beschäftigt. Ja, bei langen Strandgängen habe ich meiner Mutter wirklich reichlich erzählt, was mir damals (und heute) nicht gefallen hat. Ich habe es rausgeschrieen, geheult und es hatte eine Art Punching-Ball gefehlt. Wäre sie mir da über den Weg gelaufen - ich weiß nicht, was dann geschehgen wäre?! Nur...ob mir das geholfen hat? Ich weiß es nicht - aber...es tat mir sehr gut!

Danke und lieben Gruß
Marina

Danke für deine Zeilen Marina.
Die Gedanken stammen allerdings nicht von mir. Falls du einmal nachlesen willst:
"Vergiftete Kindheit" von Susan Forward

Aber wenn es dir gut tat, war es immerhin schon mal nicht schlecht, oder?
Viel Erfolg auf deinem weiteren Weg.
lg Stefanie
 
Und da sagen Ärzte, dass ich Kontakt mit ihr aufnehmen soll...um meinen Rücken in Ordnung zu bekommen? Nein, als ich sie hätte brauchen können, war ich eine Last für sie - und heute, wäre sie es für mich!!! Das hab ich auch oft schon den Psychologen erklärt aber jedesmal kamen sie wieder darauf zurück, dass ich mit ihr reden solle. NEIN und nochmals NEIN!
(Und irgendwie verstehe ich es auch net wirklich, wie das meinen verschlissenen Bandscheiben helfen könnte?)

So, auf Anraten einer einzelnen Person hab ich Euch das mal versucht zu erklären....

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende:bang:
lieben Gruß
Marina, die selber Mutter einer fast 18jährigen Tochter ist und "nur" die Pubertät-Trotzphase überstehen muss
* Maraike, ich liebe und brauche Dich sehr :kiss:
Hallo Marina,
ich kann gut verstehen, dass Du keinen Bock darauf hast deine Mutter zu treffen. Du warst wie ich ein Unfall, meine Mutter war auch 19 und ist später alkoholabhängig geworden, nur dass meine Eltern geheiratet haben. Ob das so nun so viel besser für alle Beteilgten war, sei dahin gestellt.

Bei dem Bezug von Krankheit und Seele fällt mir willkürlich das Buch "Krankheit als Chance" ein. Man kann nichts ausschliessen.
Ich habe vor 17 Jahren eine Gesprächstherapie gemacht, bei der das Verhältnis meiner Eltern (ohne dass ich das so beabsichtigt hatte) zueinander und zu uns Kindern/mir das zentrale Thema wurde.
Es hat mir geholfen zu erkennen wie viele Dinge man im Leben als Erwachsener macht (und wenn es aus einer früheren Verweigerungshaltung resultiert), die im Elternhaus ihre Wurzeln haben. Es hat mir auch gezeigt, welch ein auf ungesunde Weise intensives Verhältnis (Hassliebe?) meine Eltern hatten und dass Kinder da eigentlich so überflüssig waren wie ein Kropf.:cool:

Andererseits finde ich, dass es bei der Aufarbeitung der Kindheit letztlich nicht nur um verstehen, sondern auch um akzeptieren und verzeihen geht.

Meiner Meinung nach verhält sich jeder Mensch, egal ob gut oder schlecht, immer nur so wie er sich zu dem jeweiligen Moment verhalten kann, sonst würde er es besser machen. Auch deine Mutter ist wahrscheinlich nur die Summe ihrer Erfahrungen, denn nach deiner Schilderung war sie zu all ihren Kindern recht gefühlskalt.

Jeder Mensch bleibt in seinem Herzen ein Stück weit Kind. Wenn man eine problematische Kindheit hatte, trägt man die Enttäuschungen und Verletzungen oft ewig mit sich rum und hat häufig das Bedürfnis nach Klärung. Überlege dir gut, ob Du Fragen hast, denn nur solange deine Mutter lebt, besteht die Chance diese Fragen beantwortet zu bekommen.
Auch wenn sie so ist, wie meine Eltern beide waren, und die Welt größtenteils nur mit ihren Augen sieht (Realitäten negiert) und sich viele Dinge zurechtdreht, wie sie es braucht, (Vielleicht muss sie das sogar.) ist nicht auszuschließen, dass dich ein Treffen weiterbringen könnte (aber nicht zwangläufig muss).

Falls Du das nicht kannst oder willst, fällt mir noch ein, dass mein Gespächstherapeut mich damals aufgefordert hatte mir einen Gegenstand auszusuchen, dem ich statt meiner Mutter alles an den Kopf schmeißen sollte, was mir auf dem Herzen liegt. Viele Wege führen nach Rom.:)
 
Lieber ... nicht der Papa,
ich danke Dir für Deinen Bericht hier - er bringt mich wieder einmal ins Grübeln.
Ja, einesteils will ich auch - irgendwie im Inneren - einen Kontakt aufnehmen. Wenn ich mir dann aber mal eine Liste mit Pro und Contra mache, so ist es immer ein schlechtes Ergebnis. Andererseits habe ich auch aus materieller Hinsicht Angst davor. Denn den letzten gerichtlichen Kontakt hatte ich mit ihr vor gut 30 Jahren, als ich in einem großen Unternehmen zu arbeiten anfing und dort auch sehr gut verdiente. Sie war derzeit wohl arbeitslos - wegen Alkoholproblemen gekündigt. So erwirkte sie durch ihren Anwalt eine Lohnpfändung, da es ihr ja sooo schlecht ginge. Ja, damals dachte sie doch wieder einmal daran, dass sie eine Tochter hat, die sie nun schröpfen könne. Auch ich nahm mir damals einen Anwalt und versuchte ihm klarzumachen, dass sie ja von mir aus nicht hungern müsse; nur wollte ich ihr kein Geld zur Verfügung stellen, dass sie für Alk ausgab. Es brachte nichts - mir wurden monatlich fast 700,- DM gepfändet. Ich fand das sehr ungerecht. das ganze erstreckte sich über 2,5 Jahre - dann kam ich durch einen Trick eines anderen Anwalts aus der Sache raus. Ich habe nun auch Angst davor, dass sie sich jetzt dann evtl. auch wieder so in unser Leben einschleicht. Wir haben gebaut und stehen finanziell abgesichert im Leben. Jetzt momentan zwar nicht so recht, da ich seit 5 Jahren gesundheitlich nicht mehr in der Lage bin arbeiten zu können. Jetzt beziehe ich - wenn überhaupt - Hartz IV, hoffe aber, dass das Rentenverfahren sich nun dem Ende nähert. Und ich möchte nicht, meine lange erkämpfte Rente, dann mit ihr teilen. Sehe ich das zu egoistisch? Ich bin damals ohne Unterstützung zu Hause ausgezogen - habe mit nichts angefangen. Ich hatte mir meine Möbel über Hausrat-Sammlungen zusammen gesucht. Nach und nach konnte ich mir neue Stücke anschaffen. Und zwar dadurch, dass ich vor und nach der Schule viel gearbeitet hatte. Ich war stolz, als ich mit knapp 18 Jahren aus dem Hinterhaus mit Außen-WC und Ofen in eine 1 1/5 Zimmer-Whg. ziehen konnte, die eine Heizung und ein Bad hatte. Dafür kam dann auch bald der Hammer ihrerseits und ich wusste wieder einmal nicht, wie ich mir was zu Essen kaufen konnte. Also musste ich neben meiner Arbeit wieder arbeiten gehen - diesmal allerdings dann doch schwarz, da sie den mir zusätzlichen Verdienst sonst ja wieder "geklaut" hätte.
Ach, es redet sich manchmal so einfach! Schade, dass ich keinen Scanner habe, sonst würde ich einen Zettel hier einstellen, auf dem sie mir schriftlich gab, dass sie für mich nicht mehr existiere. Aber selbst dieser Zettel half mir damals schon nicht bei Gericht! Leider.........
Mit lieben Gruß
Marina

P.s.: und die Sache mit dem Gegenstand - übe ich schon seit Jahren aus. Es kam mal ein Tag, an dem es mir sehr schlecht ging, da ich mich mal wieder wahnsinnig über sie aufregen musste. Mir war da sehr übel und ich übergab mich da auch reichlich. Und beim Spucken dachte ich sehr an sie. So gehe ich noch heute öfter auf das "stille Örtchen" um den frust dann in Richtung WC-Becken loszuwerden. Allerdings (meist) nur verbal!
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, nicht der Papa, dann bin ich also doch nicht so egoistisch = beruhigt bin!

Ich danke Dir aber trotzdem und grüße Dich lieb
Marina
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:wave:

Irgendwie kommt man vielleicht nie 100% darüber hinweg, wenn man nicht die Mutter/Eltern hatte, die man sich gewünscht hätte.:eek:) Man kann nur ein Stück weiter kommen.:rolleyes: Man kann sich sagen, ok, erledigt, abgeschlossen. Geklärt, soweit es möglich war, etwas zu klären.
Aber wenn man dann andere Schicksale liest, dann kriechen sie doch wieder hoch. Die eigenen Gefühle. Jedenfalls geht es mir so.:eek:) Weiß nicht wie es anderen geht.

Freue dich um so mehr, dass Du es so viel besser gemacht hast.:)
:kiss:
 
Hallo,

@nicht der papa
nicht der papa schrieb:
Meiner Meinung nach verhält sich jeder Mensch, egal ob gut oder schlecht, immer nur so wie er sich zu dem jeweiligen Moment verhalten kann, sonst würde er es besser machen.
das sehe ich etwas anders.
In meinem Fall (Marina, meine Technik ist nu´ wieder etwas besser :)):
https://www.symptome.ch/threads/mutter-und-tochter-beziehungen.29341/
ging es nicht nur darum sich nicht anders verhalten zu können, sondern zu WOLLEN, hier nur mal als ganz kleines Beispiel:
Heather schrieb:
Ich bekam seit ich ca. 10 J. war z.B. weder ein Mittagessen wenn ich von der Schule heimkam, noch ist sie morgens mit mir aufgestanden um mir Frühstück und Pausenbrot zu machen. Das waren aber weiß Gott nicht ihre einzigen "Fehlzeiten" als Mutter.
Und dies hat nun wirklich nichts mit "nicht können" zu tun sondern doch eher mit "keinem Bock aufzustehen...", verstehst Du was ich meine?

Wenn aber eine alleinerziehende Mama z.B. viel arbeiten muss um über die Runden zu kommen und daher sehr wenig Zeit hat für ihre Kinder ist das zwar traurig und schade für den Nachwuchs, doch wie Du sagst
nicht der papa schrieb:
sonst würde er es besser machen.
es ist dann einfach nicht anders zu handhaben.

Ich bin eben im Bezug auf meine Eltern immer und immer wieder enttäuscht worden und ich habe dazu einfach keine Lust mehr. Mit meinem "Erzeuger" :schlag: werde ich mit Sicherheit eh nie mehr etwas zu tun haben, und mit meiner Mutter wird das eher auch nie mehr was. Sie lässt halt aber auch bis heute keine Gelegenheit aus um über uns zu schimpfen und das ist mir einfach zu blöde.

Liebe Grüße 👋.
Heather
 
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