Kann Religion Schmerzen lindern?

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Religion kann Schmerzen lindern
Die oft beobachtete Schmerzlinderung bei starken religiösen Gefühlen wird von einer
speziellen Gehirnregion gesteuert. Dies zeigt eine neue Studie.
Das haben Forscher der Universität Oxford herausgefunden. Sie konnten die entsprechende Region im
Frontallappen der Grosshirnrinde ausfindig machen. Die Wissenschaftler erhoffen sich von ihren
Erkenntnissen neue Ansätze für die Schmerztherapie, wie sie am Dienstag mitteilten.

Bei einem Experiment verabreichten die Forscher je einem Dutzend praktizierender Katholiken und
Nicht-Gläubigen Elektroschocks, wobei den Testpersonen ein Bild der Jungfrau Maria und ein ästhetisch
ähnliches Gemälde von Leonardo da Vinci gezeigt wurde.

Maria hilft im Leid
Anschliessend wurden die Teilnehmer befragt, wie stark die Schmerzen waren und welches Bild ihnen
besser gefallen hatte. Die Katholiken favorisierten das religiöse Motiv und berichteten von deutlich
geringeren Schmerzen, wenn sie das Maria-Gemälde betrachteten.
Der anderen Testgruppe gefiel das nicht-religiöse Bild besser, aber der Schmerz war während dessen
Betrachtung nicht geringer.

Positive Bedeutung für schlechte Erfahrung
Während des Versuchs wurden die Gehirne der Testpersonen einer funktionellen Kernspintomographie
unterzogen. Dabei wurden bei den Katholiken starke Aktivitäten in einem Hirnbereich hinter der Stirn
(rechter ventrolateraler präfrontaler Cortex) nachgewiesen, wenn sie die Jungfrau Maria betrachteten.
Dieser Bereich des Gehirns ist unter anderem dafür zuständig, einer schlechten Erfahrung positive
Bedeutung zu geben, um damit besser umgehen zu können. Bei den Nicht-Gläubigen tat sich in dieser
Region während des Versuchs nichts. Die Studie ist im Fachjournal «Pain» veröffentlicht. (se/sda)
Erstellt: 30.09.2008, 16:10 Uhr

Quelle: Tages Anzeiger Zürich

Spannend! Aber was ist es wirklich, das die Schmerzen lindert?
Das Bild, dessen Symbolgehalt, oder dient es einfach als "Schlüssel" zum Heil (sein)?

Alles Placebo - für die einen reine Einbildung - für die andern die eigentliche Heilwirkung - alles Placebo?

:) Phil
 
Hallo Phil,

... hm, ein interessantes Thema!

Das Bild, dessen Symbolgehalt, oder dient es einfach als "Schlüssel" zum Heil (sein)?

eigentlich denke ich, kommt letzteres da am nähesten.

Ich habe mal ein wenig weiter geschaut und -gedacht. Interessant ist dass bei Aktivierung der ventrolateraler präfrontaler Cortex die Wirkung vom Amygdala gestört bis manchmal "ausgeschaltet" wird (fand ich in verschiedene andere Studien). Die Amygdala ist wiederum ein wichtiger "Verarbeitungsstation" der Schmerzsignale...

Interessant, also wenn man das eine Hirnteil aktiviert, kann man ein anderes damit deaktivieren.

(Mir war ein vergleichbares Phänomen schon bekannt aus Angst/Stressverhalten bei Hunde: dass das "Lernende" "Logisch denkende" Teil des Hirns abschaltet bei Stress und umgekehrt. Damit kann man (erfolgreich) Angstverhalten reduzieren-therapieren, dadurch den Hund in antizipation auf Angstauslöser eine "Aufgabe" zu geben, zum Beispiel "Sitz" oder "Pas auf" (Hund muss auf Herrchen/Frauchens Gesicht schauen). Bishin zu den Punkt dass ein total verängstlichter erwachsener Hund in relativ kurzer Zeit im durchschnitt normales entspanntes Hundeverhalten zeigt. - Das wiederum ist eigentlich laut offizieller "wissenschaftlich belegter" Lehrmeinung in der Veterinärmedizin und Tierverhaltenstherapie gar nicht möglich, und würde bei derartiges Angstverhalten im erwachsenen Tier oft das Einschläfern als einzige "Lösung" in Betracht genommen werden.

So wie bei Schmerzen offenbar der Mensch vollgepumpt werden soll mit Chemikalien, na ja... immer noch besser als das jemand da auch noch entscheiden würde man solle eingeschläfert werden...

Aber das zur Seite. :rolleyes:)

Also... mit diesem Wissen, könnte man bei sichselbst (möglicherweise, oder eher hochstwahrscheinlich) eine verminderte Schmerzwahrnehmung "Trainieren". Dies scheint mir auch eine angebrachtere/angenehmere Methode als die Abschaltung der Schmerzwahrnehmung durch extremer Stress bzw Todesangst, wobei also das Phänomen vom nicht wahrnehmen des Schmerzes auch Auftritt. ;)

Interessant ist auch dass genau auch dieses Hirnteil (ventrolateraler präfrontaler Cortex) was bei den Religiösen aktiviert wurde, auch aktiviert wird während das Prozess wenn ein Mensch dabei ist aus einer negative Erfahrung die positive Aspekte davon zu suchen, dieser in einer Positiven Weise bewusst versucht zu verarbeiten. Aber dies auch zur Seite...

Hm, und dann weniger "Wissenschaftlich": das Hirnteil liegt ja ungefähr da wo sich das "Dritte Auge" befindet, oder? ...

Hm, irgendwie scheint es auch verwirrend, ich kontrolliere mein Hirn mit mein Hirn - was eigentlich nicht sein kann (logischerweise), aber wenn man das Hirn sieht als mehrere/vielfaltig/vielschichtig und nicht "ein einziges Ding"... dann kann also das eine das andere kontrolieren... und ich (wo bin ich... :confused: wer oder was... :schock:) kann also selber die Hirnteile aktivieren, (durch übung), so wie es mir passt. :) (umso mehr, wenn ich mich darin weiter übe).

Nur... muss man im Stande sein wenn's um Schmerzen geht den Amygdala auszuschalten (oder ein anderer Teil auf dem Schmerzsignaltrajekt) ohne dass man sich bewusst auf irgendwas wie z.B. das Mariabild konzentrieren muss, denn sonst kann man mittlerweile immer noch nicht "normal" funktionieren....


Aber bestimmt kan auch dies geübt werden! :D


.... noch weiter denkend... das ist dann auch wirklich "Mind over Matter" denn, durch ein- und ab-schalten von bestimmte Hirnprozesse und Hirnteile, schaltet man auch die Produktion von bestimmte Botenstoffe durch diese Hirnteile ab und an... noch weiter denkend, müsste indertat also wiedermal viel viel mehr möglich sein an "Wunder" als man so im durchschnitt glaubt.

Ergo das ganze kurz: Das Glauben (an "Wunder") (und an sich) :D muss also der schlüssel sein,
so wie: Das nicht-glauben (an Wunder, Selbstheilungskräfte, Gott, oder.. oder...) die verschlossene Tür zu sein scheint..

Hm. Hätte es auch auf diesen par Sätze beschränken können. :)

Herzliche Grüsse,
Kim

PS: Und dass es möglich ist weiss ich mittlerweile auch aus eigener Erfahrung, da muss ich aber noch viel viel mehr weiterüben ;)

PS: ... weil ich nicht das alles wieder editieren möchte... ich glaube ;) eigentlich auch dass von
Das Bild, dessen Symbolgehalt, oder dient es einfach als "Schlüssel" zum Heil (sein)?
diese drei, das Symbolgehalt des Bildes - für die Studienteilnehmer - ein Teil des Schlüssels darstellt.

PS:
Alles Placebo - für die einen reine Einbildung - für die andern die eigentliche Heilwirkung - alles Placebo?
Hihi, dies wäre Stoff für noch eine ganze weitere Diskussion, denn wenn etwas als "wissenschaftlich wirksam" erwiesen ist, ist es ja eigentlich kein Placebo mehr, obwohl es ja als Placebo zu bezeichnen wäre, sein soll. Da kommt dann auch der wiederspruch, dass dies im Grunde dann eine Objektivierung der Subjektivität ist. Und daher könnte man möglicherweisse schliessen das dem was gängig als "Subjektive" Werte und Einflüsse dargestellt wird (und als wissenschaftlich nicht ernstzunehmen) also Objektiv gesehen sehr wohl existiert. Und wenn Subjektive einflüsse als existent betrachtet werden, kann Objektivität eigentlich nicht existieren, oder nie so absolut sein. Und dies hiesse dass ganz viele Theorieen aus "Wissenschaftliche Belege" auf wacklige Füsschen stehen könnten, oder sogar Platzen könnten.... :schock: :D na ja, also, vieles ist relativ :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Ihr Beiden :), einen Gruß an Alle,

meine These? Vertrauen fördert Entspannung, (niedrigfrequente Wellen) und führt zu heilsamen Prozessen.

Auch in diesem Zusammenhang finde ich die Sendung "Neuronen und Nirwana" Deutschlandfunk - Wissenschaft im Brennpunkt - Neuronen und Nirwana , insbesondere Teil 2, sehr interessant Deutschlandfunk - Wissenschaft im Brennpunkt - Neuronen und Nirwana .

Hier kann man sich die beiden Teile auch anhören:
dradio.de - Wissenschaft im Brennpunkt: Neuronen und Nirwana - Teil 1: Wie das Gehirn die Welt bewältigt - Episode 981020 - podcast.de
dradio.de - Wissenschaft im Brennpunkt: Neuronen und Nirwana Teil 2 Wie das Gehirn die Welt überwindet - Episode 979379 - podcast.de

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Der Titel "Religion...." könnte auch anders heißen, z.B. "Meditation...".

Grüsse,
Uta
 
Hmm, ja Uta, da stimme ich Dir zu, denn ich glaube nicht dass es ein Mariabild braucht, noch dass dieses Phänomen nur an Christen vorenthalten ist, oder andere eine bestimmte Religion in Diesem, eher "vertrauen" oder "glauben" in sog. "Unmögliches"... oder so.. Hmmm, ich glaube ich bräuchte erst noch mal ein Kaffee bevor da eine klarere Antwort von mir kommt. Ich denke es ist auch das "Betreten, aktivieren eines anderen Stufes von Bewusstsein" entweder durch Meditation/Meditatives, oder Religiösität...

Na ja, andererseits - wenn man das Wort Religion, Religio - sich "wiederverbinden" - (in welcher Art und Weise auch) so betrachtet, passt es dann wieder doch..


:morgenkaffee:
Kim :)
 
Hallo,
die BAZ berichtet heute von einer Studie, die zu dem Ergebnis kommt, der Glauben an Gott könne zu Gesundheitsschäden führen. Demnach verstärkt eine Vorstellung von einem strafenden Gott psychische Leiden wie Depressionen. Bei einem liebenden Überpapa sei das anders, mit einem solchen Gott könnten Patienten besser mit psych. Problemen umgehen.

Offensichtlich scheinen unter den Studienteilnehmern jedoch die in der Mehrheit gewesen sein, die einem Rachegott ausgeliefert waren.

«Wir haben starke Anzeichen dafür, dass ein negatives Gottesbild zu psychischen Problemen führen kann», sagt Bernd Krämer, Oberarzt an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Zürich und einer der Autoren der Studie. «Es hat uns sehr überrascht, dass Religiosität nicht in Verbindung mit weniger Depression und Angst gebracht werden konnte.»
Quelle: Wenn der Glaube an Gott krank macht - News Wissen: Medizin & Psychologie - bazonline.ch
 
Mhm... lässt sich ja immer wieder beobachten. So weit so gut - die Untersuchung bezieht sich auf die Religion. Das Problem aber heisst Angst und Schuldgefühle verbreiten. Und da ist die Religion weiss Gott nicht alleine: Wirtschaft, Bildung, Medizin... keinen Deut besser. Nur in der Politik, da schaut es besser aus - die wird vom "gesunden" Bürger immer weniger ernst genommen :D


Phil
 
Hallo,

alles sehr wissenschaftlich und dogmatisch und damit viel zu kompliziert.

Die Quintessenz lautet Suggestion und nichts als Suggestion.

Religionen können gar nicht heilen, das ist eine Mogelpackung deluxe. Nicht nur, dass sämtliche Religionen den Schöpfer auf das Ebenbild arroganterweise reduzieren, sie versuchen sogar zu vermitteln, dass der Mensch als Sünder auf die Welt kommt und tatsächlich sich auf ein Leben reduziert über Himmel und Hölle entschieden wird. An Borniertheit und Verschlagenheit ist soetwas nicht zu überbieten. Inkl. dem Rassismus vieler Weltreligionen. Dies und vieles Faktisches mehr zeigt einem gesund denkenden Menschen deutlich auf, dass Religionen Mogelpackungen sind.

Keine Mogelpackung sind alle Empfindungen die wir in uns tragen, die uns leiten und die uns interessanterweise selten irre führen.

Da fast alles einer Suggestion unterliegt, nimmt hier der Schmerzbereich keine Ausnahmestellung ein. Ob im Zuge der Selbstsuggestion oder Fremdsuggestion (Hypnose), Schmerzen lassen sich mit Suggestion regelrecht abstellen. Religionen, bei welchen man mit gebeugtem Sünderknie geboren wird, nicht.

Herbert
 
Hallo Fehlbesiedlung (wie kommt man nur auf so einen Namen???)

Was ist Suggestion und was Wirklichkeit? Wenn mir jemand das und das sagt und ich reagiere darauf - ist es dann Suggestion oder eine neue Wirklichkeit?

Das erste Prinzip der Hermetik besagt, dass Geist über der Materie steht. Das heisst, dass ohne Geist gar nichts geht. Geist ist es, der denEnergiefluss lenkt, Geist ist es, der die Materie (dieser wilde chaotische Haufen an Atömchen und Molkülchen) organisiert und Form gibt.

Religion heisst bekanntlich Rückverbindung! Zu was oder wem? Zur Quelle, da wo alles Leben seinen Ursprung hat. Wer sich aus seiner selbst heraus bewusst mit der Quelle verbindet braucht keine Hilfskonstruktionen wie die religösen Bewegungen, der kommt auch so ganz gut zurecht.

Fühlte sich jeder und jede Wert alles lebensnotwendige und lebensfreudliche haben und sein zu dürfen, würde dieses Forum auf ein paar wenige Threads zusammen schmelzen. Die Natur zeigt uns nur eines: Überfluss und Grosszügigkeit (und dass was nicht passt, naturwidrig ist, weggeputzt wird).

herzlichst - Phil
 
Hai,

also ich empfehle, mal bei "Neuronen und Nirwana" reinzuhören. Wirklich spannend.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Phil,

da sind wir ja eindeutig einer Meinung, ich sage ja auch, dass dogmatische Strukturen eher von der Quelle weglenken und nur dem Machtmißbrauch und der Kontrolle dienen, statt......

Und Suggestion stellte ich nicht in bewertetes Raster, da Suggestion ja dazu dienen kann, die Kanäle von Geist zur Quelle zu öffnen.

Herbert
 
Hallo phil,

genauso sehe ich das auch: Der Geist beherrscht die Materie. Darum ist es so wichtig, dass wir unsere Gedanken kontrollieren und uns durch unseren freien Willen für die guten Gedanken entscheiden. Gesundet der Geist des Menschen, kann auch der Körper (Materie) gesunden. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass der Glaube an Gott und die Umsetzung der christlichen Lehre zur Heilung führt. Krankheiten wie z.B. Krebs, Depressionen, Osteoporose können somit besiegt werden. Es gibt kein unheilbar, da der gute Geist den Urzustand wieder herbeiführt.

Viele Grüße

Brody
 
Hallo Rudi

Das ist auch logisch, wie das umgekehrte ebenfalls logisch ist.
Nicht die Religion, sondern der laube an einen rachegott, der ist schädlich.
 
Hallo Phil

Wer sich aus seiner selbst heraus bewusst mit der Quelle verbindet braucht keine Hilfskonstruktionen wie die religösen Bewegungen, der kommt auch so ganz gut zurecht.
Die Frage ist, ob man sich eibnfach so mit der Quelle verbinden kann und wenn man sich verbindet, ob man dann erichtig verbunden ist, oder ganz konkret, ob man sich mit einer unpersönlichen abstrakten "Gott" überhhaupt verbinden kann, oder ob es dazu nicht eben eine reale persönliche nicht abstrakte Beziehung braucht.
 
Ich denke mir eine Beziehung zu Gott ist immer persönlich, kann gar nichts anderes sein, da er und der Mensch eins sind.

Grüsse von Juliette
 
Hallo Juliette

Gott und der mensch können nie ganz eins sein, da
- Gott vollkommen ist und der Mensch nicht
- Gott der Schöpfer ist und der Mensch ein Geschöpf
- Beziehungen nur zwiechen zwei "Individuen" herrschen können.
 
Hallo Phil

Wenn Du meinst das man kann...
Mit etwas abstrakten unpersonellen und/oder unpersönlichen verbunden zu werden, finde ich aber nicht anstrebenswert. Das ist doch etwa so, wie sichj mit etwas abstrakten unpersonellen und unpersönlichen Sache zu verheiraten.
 
Es isch doch so: Diä einä bruchid äs Bäbi zum iischlofä, anderei es Nuuscheli, und wieder anderi, gar nüüt söttigs und doch chennid alli drii ganz guet schlofä!

härzlichscht - Phil
 
Hallo Leute!
Ich habe heute in Berlin in einer Zeitung gelesen das Religion krank machen soll. Eine Uni hat 5 Religionen befragt und ist zu dem Ergebnis gekommen das Religion krank macht was sagt ihr nun. Ich hätte das auch nicht gedacht.
 
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