Philosophie, Geschichte des (Nach)Denkens

Beanwortet bitte die Frage in dem Zitat von mir.Das wäre echt lieb.Gruß tiger!

Mike, deine anderen beiden Fragen werde ich später beantworten.Und danke Leon ,für die zwar schon gewusste, aber doch ganz gute Erklärung der Sophisten.Ich halte die Redekunst zwar für sehr nützlich, aber so wie sie die Sophisten größtenteils angewendet haben, war sie falsch. Sie haben die Menschen damit manipuliert, um für sich ein Vorteil daraus zu schöpfen,sehr egoistisch.Sie waren der Meinung,"der Mensch sei das Maß aller Dinge." Und das ist ja auch wieder eine Art Selbstvergötterung und die ist meiner Meinung nach nicht richtig.Das ist nämlich auch wieder egoistisch.Die Fähigkeit der Manipulation ist eine sehr mächtige Fähigkeit, aber man darf sie nicht falsch einsetzen .Wann und wie erkennt man,dass man sie richtig einsetzt? Diese Frage überlasse ich euch einfach mal.OK!
Die Kunst der Sophisten ist ja nicht an sich falsch, sondern wie sie sie nutzen.

Bitte beantwortet die Frage und alles Gute und viel Glück, bei der Beantwortung und im Leben!

Liebe Grüße und :wave:

Tiger

:wave:
 
Kliener Tiger, große Fragen...

der Manipulator der sich nicht manipulieren lässt ist noch nicht erfunden. Alles und jeder hängt am Schicksal (oha!) anderer und so greift das eine verbale Zahnrädchen in das andere.

Nehmen wir mal an es gäbe die Wahrheit als Synonym für etwas echtes hätte es der Manipulator echt schwer. Schauen wir nun in unsere Welt entdecken wir das vieles versteckt wird. Eher das meiste und nur wenig liegt auf der Straße. Würde es dem Menschen gelingen sein Auto in das Haus zu verfrachten (Garage) wären die Straßen leergefegt und alles Wissen sowie Ding wäre in kleinen oder großen Hütten gesichert.
Grundsätzlich gilt, wer frei von Kreativität ist muss sich wohl oder übel einer Manipulation aussetzen. So ist unsere Gesellschaft aufgebaut und funktioniert irgendwie.

Die Fähigkeit der Manipulation ist also keine mächtige Fähigkeit wen der Mensch sein unglaubliches Potential an Kreativität ausspielen würde. Leider neigt der Mensch zur Faulheit und überlässt das denken oder entscheiden einfach anderen. Hinzu kommt die Last der Suggestion die durch mangelnde Selbsterkenntnis eine Spirale bildet und sich z.B. im Augenblick gan ungünstig gegen uns stellt. Denn mit Sugestion werden Ängste installiert die zum Glück aufrecht erhalten werden müssen da der Mensch recht schnel vergisst. Das Ende von dieser Spirale wirst Du in vollem Umfang erleben müssen. Ich z.B. wehre mich gegen die Meinugsmache und zwanghafte Kriegspolitik weil ich andere Lösungen bevorzuge. Was jetzt nicht heissen soll das ich Pazifist bin sondern lieber individuelle Lösungen bevorzuge. Ist also einer schuld und ich möchte Ihn bestrafen bemühe ich mich die Gruppe in der er lebet aussen vor zu halten. Wir erleben gerade das unglaublichste was der Planet vermutlich bisher erleben musste. Viele Gruppen werden wegen dem handeln einzelner völlig verwirrter in einem Maß bestraft wie es vermutlich noch niemals war. Wir stecken hier ganz übel im Würgegriff der Manipulanten und jeder versucht die Lage zu seinem Vorteil zu nutzen. Natürlich alles zum Wohl der Gemeinschaft! Treten die Manipulanten ganz plötzlich in den bereits gebauten Schatten zurück werden wir es schwer haben die Hoffnungen aufrecht zu halten. Aber das ist eine Geshichte die noch nicht geschrieben ist. In jedem Fall ist die Manipulation Teil einer unechten oder unehrlichen Sache und somit nicht Teil eines Verständnisses um den Sachvrehalt. Manipulation ist immer eine Lüge oder tarnt sich postmodern in eine Teillüge. Das ganze heisst das moderne Informationverbreitung und entsprich im ungefähren dem Verhalten von extremen Feiglingen. Wer also glaubt er braucht zur Durchsetzung seiner Ziele eine Manipulation und verletzt dabei niemanden hat den Sinn einer Manipulation nicht verstanden. Manipulation ist die Bevorteilung und damit ausnahmlos sinngemäß die Benachteiligung einer oder mehrer manipulierter Gruppen. Die Summe der Kräfte einer Sache sind immer gleich und die naturfremde Manipulation verschiebt diese zielgerichtet.
 
Tja,so ist das.Naja, schaut mal auf ein neues Thema von mir: "Jesus sagte..."

Danke und liebe Grüße an alle.
Tiger
 
Sobald du aufhörst an das zu glauben wo für du lebst, wird die Welt um dich herum zusammenbrechen.
 
Ja vielleicht, aber eine Illusion ist auch Realität, wenn man sie so nimmt. Weiß man was Realtität ist? Ist Realität das, was man fühlt oder empfindet, was man mit Sinnen aufnehmen kann. Für einige ist das so. Dann wäre ein Traum ja auch Realität!Naja, real ist was man alls real bezeichnet.Es ist schwer zu sagen,zu definieren.Jeder hat da wohl eine andere Auffassung, die sich aber sehr ähnlich sein können.Jeder soll selbst entscheiden was für ihn real und Realität ist!Was ist denn für dich Realität?
Liebe Grüße
Tiger
 
Ich würde sagen es gibt da so ein Basis-Realitätspaket das jeder hat und dann hängt es ein wenig von Erfahrungen oder Erziehung oder Bildung ab wie sich das weiter entwickelt. Zwischen den Realitätsverweigerern die irgendeinen Gott für alles heranziehen oder Ihr Leben danach ausrichten (völliger Verlust jeglicher realen Beziehung) und den krasso-Realitos (von Haribo) die eingentlich nur sich selber kennen und akzeptieren gibt die gane Brandung des Pazifiks als Spektrum anzubieten. Ich würde mich selber als Mittelding mit Tendenz zum krasso bezeichen aber das ist in der Selbstreflektion ein wenig schwierig bei so einem Thema. Also, ich habe auch einen Gott in mir Wohnen der aber keine Kirche braucht noch für irgendwas zuständig ist oder was aufgeschrieben hat. Zudem habe ich Ihn in Gewahrsam genommen weil er hier und da mal frech wurde. Ansonsten akzeptiere ich das es Radiowellen gibt auch wenn ich Sie nicht sehen kann weil ich mir sonst nicht erklären kann wie mein Radio funktioniert. Träume sind aber der anständigere Faktor weil ich das bestimmen kann und niemand es nötig hat zu lügen weil Seine Gedanken ja die Meinigen sind. Das macht die Traumkommunikation ein wenig transparenter als die realen Gespräche die man heutzutage immer intrepretieren darf um Sie zu verstehen. Bei den Indianer der Vorzeit (also vor dem Whiskey und denen der Ihn mitgebracht hat!), so sagt man, gilt der Traum dem Leben und das was wir als Realität bezeichnen ist nur zur Versorgung des Körpers da. Eine schöne Ansicht wie ich finde.

viel Spass beim Nachdenken und Analysieren

Mike
 
Aha,also ich finde ich gehöre zu den Weltverbesseren die sich in alles einmichen wollen und denen, die nicht verstehen als Lehrer beiseitestehen wollen. Ist nicht immer richtig, da jeder seinen eigenen Weg bestreiten muss und seine eigene Meinung entwickeln muss. ICh versuche einige nur in eine Richtung zu lenken, sodass sie verstehen können und ihre eigene Subjektive Ansicht bilden können. Naja, wie schon gesagt "ich VERSUCHE".
Danke und liebe Grüße
Tiger
 
Ich habe eine Art eigene universelle Religion für mich geschaffen, die mir hoffentlich immer helfen wird anderen zu helfen, beizustehen und vieles zu verändern. Diese (universelle) Religion von mir wird sich mit der Zeit und der Entwicklung vielleicht immer wieder ändern , aber das macht ja nichts.So ist ja das Leben: "Sein ist werden." Heraklit
 
Hallo Sema, Mike, Sanne und Tiger,

Mann, wart Ihr fleißig!
Ich war ja fast eine Woche "offline", jetzt muss ich mit dem Lesen images.google.de/images?q=tbn:UoAtATiBOMJ8wM:http: erstmal nachkommen!

Herzliche Grüße von Leòn
 
Hallo, Mike,

ich danke Dir für Deine ausführliche Antwort im Beitrag 47. Jetzt verstehe ich Deine Sichtweise besser. Danke! www.gifart.de/gif234/feuerwerk/00003389.gif Gruß von
Leòn
 
Hallo Leon,

hier meine Gedanken zur Hausaufgabe:

1. Glaubst Du an das Schicksal?

Ja! Wobei jeder Schicksal anders definiert. Ich definiere Schicksal als "ALLES hat seinen (positiven) Grund" und nicht es ist vom Schicksal vorherbestimmt.

2. Ist Krankheit die Strafe der Götter?

Um diese Frage beantworten zu können muss man a) an einen Gott glauben und b) wer an den einen Gott glaubt, kann es nicht so hinnehmen, dass statt Gott Götter steht. Ok, gehen wir mal davon aus, dass du einen Gott meinst, so lautet meine Antwort definitiv NEIN. Gott straft nicht! Die Menschen ziehen nur Konsequenzen aus ihrem Denken und Handeln.

3. Welche Kräfte lenken den Lauf der Geschichte?
Gedanken, Emotionen, Machtstreben, Ego und Habgier und noch so einige..

(kurz und bündig) :zunge:

Bin jetzt auf meine Note gespannt! ;)

Lieben Gruß
Sema

Hallo Sema,

hihi, nein, um Noten geht es mir ganz bestimmt nicht. Ich freue mich dagegen sehr, dass Du mitmachst, und dafür gibt es eine 1 ....
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.

Wie ich oben schon erwähnt habe, stammen die Fragen von Jostein Gaarder und sind typische Leitfragestellungen aus der vorsokratischen Epoche!

Nochmals: Herzlichen Dank!

Viele Grüße von
Leòn
 
....Und jetzt würde ich mich gerne Sokrates nähern, dem unser großer Tiger ja bereits den Beinamen "der Große" gegeben hat.

Typische Fragen und Aussagen, die Sokrates Denken betreffen, könnten folgende sein:

Existiert ein natürliches Schamgefühl?
Die Klügste (der Klügste) ist die/ der weiß, was er/ sie nicht weiß.
Die richtige Erkenntnis kommt von innen.
Wer weiß, was das richtige ist, wird auch das Richtige tun.

Es würde mich interessieren, was Euch zu diesen Sätzen einfällt!

Herzliche Grüße von

Leòn
 
Existiert ein natürliches Schamgefühl?
- Das ist kulturell und dann auch noch altersmäßig unterschiedlich. Völker,
bei denen jeder mehr oder weniger nackt herumläuft, entwickeln körperlich
ein ganz anderes Schamgefühl als z.B. US-Amerikaner, die eher prüde sind.
Diese Prüditität (?) hängt wohl auch mit dem religiösen Hintergrund
zusammen.
Kinder zeigen zunächst gar keine Scham, rennen fröhlich nackt herum und
fühlen sich dabei gut. - Aber plötzlich kommt dann das Schamgefühl auf...
Keine Ahnung, warum.
Fazit: Ja, ich glaube, daß es ein natürliches Schamgefühl gibt, aber in
verschiedenen Ausdrucksformen.

Der/die Klügste ist, der/die weiß, was er nicht weiß
SOKRATES.jpg

- Soweit einverstanden. Nur sollte das dann nicht in ständige Betonung des
Nichtwissens ausarten sondern dazu anstacheln, das eigene Wissen zu
erweitern. Es kann schon deprimierend sein zu merken, daß man auf vielen
Gebieten ganz schön dumm ist. - Aber es kann auch ganz schön motivierend
sein zu merken, daß man sich auf vielen Gebieten Wissen aneignen kann und
zu sehen, wie der Horizont sich damit erweitert.

Die richtige Erkenntnis kommt von innen
- Frage: was ist "richtig"? Wer bestimmt, was "richtig" ist? Was ist "Erkenntnis" in diesem Zusammenhang? Da mir das ziemlich
unklar ist, kann ich zu dieser Frage wenig sagen.

Wer weiß, was das richtige ist, wird auch das Richtige tun.

- Auch wieder das Wort "das richtige"... Ich würde es anders formulieren: wer
weiß, was für ihn selbst das richtige ist bzw. das, was ihn ruhig,
zufrieden und heiter sein läßt, wird das auch tun, wenn sein Ziel diese
Heiterkeit ist.
Ist aber dieses Ziel ganz anderer Art, z.B. reich zu werden, dann sieht
es auch mit der Richtigkeit ganz anders aus.

Grüsse,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüss euch,

Existiert ein natürliches Schamgefühl?
Die Klügste (der Klügste) ist die/ der weiß, was er/ sie nicht weiß.
Die richtige Erkenntnis kommt von innen.
Wer weiß, was das richtige ist, wird auch das Richtige tun.

Ich glaube schon - spätenstens dann, wenn Du "davor" stehst, wirst Du es bemerken...

Ich weiss, dass mein Wissen eine Summe ist des Gelernten, des Verstandenen, des Aufgenommenen und Wahrgenommenen ist. Dies als absolutes Minimum. Wer weiss wie er zu Wissen kommt, wird ganz leicht drauf kommen, dass da noch viel mehr sein muss... und wird sich tieferer Weisheit und Wissen hingeben.

Kann ich bestätigen, eigene Wahrnehmung - Intuition, Inspiration, Gedanken die einem zufliegen... - und durch den Verstand zum Verstehen verarbeitet. Ein ganz anderes Wissen, als das von Aussen eigetrichterte... Die Quellen sind weitaus authentischer, Mitschöpfer einer unglaublichen Erfolgsgeschichte: das Allganze!

Gäbe es das Richtige, warum nicht. Aber gibt es das Richtige? Das Passende ja, aber das Richtige, ich glaube nicht. Ist denn etwas falsch, nur weils nicht passt...? Mit "passend" stünde ich zu der 4. Aussage.

herzlichst - Phil (osoph)
 
Sokratische Gedankenwelt

Hallo Uta, hallo Phil,

wie schön, dass Ihr mit"philosophiert". Ja, das ist so eine Sache, mit dem "Richtigen" und dem "Wahren".
Wie gesagt, sollen diese Aussagen in Sokrates Denken einführen. Der behauptete - in Opposition zu den damaligen Sophisten - dass es allgemeingültige Werte gebe, die überall gelten. Die Sophisten, als ursprünglich FAHRENDE LEHRER behaupteten nämlich - ganz richtig aus ihrer Erfahrungswelt heraus - , dass Werte, Gesetze, "Gut und Böse" relativ seien. Gab es doch nun mal in den griechischen, kleinasischen und italienischen (Stadt)Staaten , unterschiedliche Gesetze, Bräuche und Gepflogenheiten.
Sokrates hielt nun dagegen, dass bestimmte Normen allgemeine Gültigkeit hätten. So zum Beispiel die Unverletzlichkeit von Leben.

Aber dazu schreibe ich ein ander Mal was. Macht übrigens Spaß!

Herzliche Grüße von

Leòn
 
Sokrates - Ich weiß, dass ich nicht weiß!

Athen:
athen-6.jpg




Sokrates

Zur Person

Wer genau Sokrates war und was er exakt gedacht hat, ist nicht bekannt, denn es ist nicht ein schriftlicher Satz von ihm überliefert.
Fest steht, dass er in Athen geboren wurde, dort lebte und auch starb.
Das meiste, was heute Sokrates zugeschrieben wird, ist durch Platon, seinen Schüler, der selbst ein bedeutender Philosoph war, überliefert. Es existiert eine Personenbeschreibung, nach der er klein, dick und „unansehnlich“ gewesen sei. Sein „Inneres“ aber sei „vollkommen herrlich“ gewesen.

Überlieferung durch Platon

Platon verfasste viele so genannte „Sokratische Dialoge“, das heißt philosophische Zwiegespräche, in denen e3r Sokrates mit anderen Zeitgenössischen Persönlichkeiten reden ließ.
Was Sokrates davon wirklich gesagt hat, ist heute nicht mehr ermittelbar.
Daher ist es heute nicht leicht, Sokrates Lehre von der seines Schülers Platon zu unterscheiden.

Letztendlich ist es heute kaum von Bedeutung, zu wissen, wer Sokrates wirklich war. Denn seine entscheidende Wirkung auf das westliche Denken ist durch das Bild entstanden, das Platon von ihm gezeichnet und überliefert hat.

Die sokratische Methode

Ein wesentlicher Bestandteil von Sokrates Wirken war, dass er die Menschen nicht belehrte, sonder den Eindruck vermittelte, von seinen Gesprächspartnern zu lernen.
Seine Methode war also nicht die des schulmeisterlichen Frontalunterrichts sondern die Gesprächsführung.

Sokrates stellte im Dialog Fragen, mit denen er „Einsichten zur Geburt verhalf“ (seine Mutter soll Hebamme gewesen sein und diese Aussage wird ihm zugeschrieben).

Sokrates stellte die These auf, dass „wirkliche Erkenntnis“ von Innen kommen müsse. Sie könne nicht aufgepfropft oder übernommen werden. Nur von Innen kommende Erkenntnis sei wirklich Einsicht.

Ich glaube, wir können es uns vorstellen, dass er meinte, „wirkliche Erkenntnisse“ seien die Einsichten, die man durch eigenes Denken – auch Über- und Durchdenken, gewinnt.


Humanistisches Menschenbild

Sokrates wird die Aussage zugeschriebnen, dass philosophisches Denken ebenso natürlich sei, wie die Fähigkeit, Kinder zu bekommen. Alle Menschen seien zum philosophischen Denken in der Lage.

Sokrates „philosophisches Projekt“

Sokrates Methode bestand im Stellen von Fragen.
Der Gegenstand seiner Philosophie war nicht der der Naturphilosophen, die auch als „Vorsokratiker“ bezeichnet werden. Er war ein Zeitgenosse der Sophisten und beschäftigte sich – wie sie – mit dem Menschen und dem Leben der Menschen. Er hat seine Zeitgenossen bewegt, über Leben und Sitten, wie die Frage nach Gut und Böse, nachzudenken.

Anders als die Sophisten, die vorrangig als (fahrende) Lehrer auftraten, betrachtete Sokrates sich als Philo – Soph. Als „Liebhaber der Weisheit“. Also als jemanden, der danach strebt, Weisheit zu erlangen.
Ein echter Philosoph ist, nach Sokrates, jemand, der erkennt, dass er wenig weiß und das „stört“ ihn. Also strebt er nach mehr Wissen, nach „echter Einsicht“.

Fragen können sehr viel Bewegung erzeugen. Ich merke es zum Beispiel daran, wie ich „in Bewegung gerate“, wenn zum Beispiel meine Tochter mir Fragen stellt, die ich mit meinem bisschen Wissen beantworten soll.

Fragen können demzufolge auch gefährlich sein, zum Beispiel für (politische) Systeme, wie wir an Sokrates Schicksal, weiter unten, sehen werden.

Es gibt immer wieder grundlegende, oft schwierige Fragen, die die Menschheit beschäftigen. Drei Reaktionsweisen sind darauf möglich
a) die erste ist es, so zu tun, als wisse man alle Antworten
b) die zweite ist es, mit Gleichgültigkeit zu antworten („wozu muss ich das wissen“) und c) die dritte Reaktionsmöglichkeit kann sein, weiter zu fragen und nach Antworten, also nach neuem Wissen zu suchen.
Die Aussage, über das Bedürfnis Fausts, im Drama des Geheimrates
„…zu wissen, was die Welt
Im Innersten zusammen hält“, drückt meines Erachtens diese dritte Herangehensweise aus und ist, meiner Ansicht nach, zutiefst sokratisch.

Folgende Kernsätze lassen sich als sokratische Leitgedanken zusammenfassen:
„Richtiges Erkennen führt zu richtigem Handeln. Wer weiß, was gut ist, wird auch das Richtige tun. Nur wer das richtige tut, wird zum richtigen Menschen. Wenn wir falsch handeln, dann weil wir es nicht besser wissen. Darum ist es wichtig, unser Wissen zu vermehren!“

Sokrates ging es darum, allgemeingültige Definitionen für Recht und Unrecht zu finden.
Die Fähigkeit, Recht und Unrecht zu unterscheiden, liege in der Vernunft des Menschen, nicht in der Gesellschaft. Natürlich könne man leben, ohne das Richtige zu tun. Aber das Wissen um das (eigene) falsche Handeln mache, so Sokrates, den Menschen unglücklich.


Der unbequeme Denker

Die Haltung des „Nichtwissens“, bzw. das „sich dümmer stellen als man wirklich ist“, wird noch heute als „sokratische Ironie“ bezeichnet.

Nicht selten gab er seine – oft prominenten Gesprächspartner – in aller Öffentlichkeit, der Lächerlichkeit preis.
Sokrates wird die Bemerkung zugeordnet, das Athen wie eine träge Stute sei und er wie eine Bremse, die ihr in die Flanke steche, um ihr Bewusstsein wach zu halten.
Er stellte dar, dass er eine „göttliche innere Stimme“ höre, der er folge.
So kommentierte er auch öffentlich politische Vorgänge in Athen. Sokrates protestierte zum Beispiel gegen die Todesstrafe und gegen die Denunziation (und Verfolgung) von politischen Gegnern.

Schlussendlich wurde der Philosoph angeklagt, die Jugend mit aufrührerischen Gedanken zu verderben.

Sokrates hätte Athen verlassen und sein Leben retten können.
Aber er verteidigte sich öffentlich und versicherte zum Beispiel, nur zum Wohle des athenischen Volkes zu handeln.

Er wurde zum Tode verurteilt und starb, bekanntermaßen, durch den Schierlingsbecher.

Heute wird gesagt, ihm seien sein Gewissen und „die Wahrheit“ wichtiger gewesen, als sein Leben.

Gelegentlich werden Parallelen zwischen dem Leben und Sterben von Sokrates und Jesus von Nazareth gezogen (beide haben gelehrt, von beiden gibt es keine direkten schriftlichen Hinterlassenschaften, beide starben für ihre Überzeugung eines gewaltsamen Todes).

Herzliche Grüße von
Leòn
 
"Platonische" Fragen

Hallo,

einen Gruß an alle!

Ich möchte gerne ein paar Fragen aufwerfen, die in Richtung der Lehre Platons weisen!

1. Wie kann ein Bäcker fünfzig völlig gleiche Kuchen backen?

2. Sind alle Pferde gleich?

3. Glaubst Du, dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat?

4. Sind Frauen und Männer gleich vernünftig?

Herzliche Grüße von

Leòn
 
Also, ich versuch's mal:

1. Nein, jedes Brötchen ist ein Individuum. Er kann versuchen sie alle gleich zu backen, aber auch hier, allenfalls selbstähnlich, aber mehr nicht.

2. Meinst Du jetzt männliche oder weibliche Pferde?

3. Glaubt die Seele, dass sie einen unsterblichen Körper hat?

4. Selbstverständlich nicht, manchmal dauert's etwas länger!

herzlichst - Phil (anthrop)
 
1. Nein, es bleibt beim Versuch
2. Nein, um es mit Huxley zu sagen: manche Pferde sind gleicher.
3. Weiß ich im Moment nicht wirklich (ob ich das glaube). Da muss ich erst
über den Begriff "unsterblich " in diesem Zusammenhang nachdenken...
4. Kein Mensch ist gleich vernünftig.
 
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