Sucht, Geister und die Überwindung.
Nach Gott ist wohl die Liebe das am häufigsten missbrauchte und verfälsche Wort und Begriff.
Haben wir Liebe von unseren Eltern erfahren und erleben können?
Haben wir dieses Einssein was Liebe bedeutet jemals beobachten können?
Oder haben wir nur Liebe als Bedürfnis, als Erwartung, als gegenseitige Verpflichtung erlebt?
Haben sich die Eltern völlige Freiheit gegeben?
Woran orientieren sich die Menschen?
Sagen nicht alle Religionen "Gott ist Liebe"?
Es sind gute Fragen! Ich versuche selber auch, Antworten darauf zu finden.
Die Liebe, die durch die Eltern erfahren wird, ist immer nur die, die diese selber auch geben können, die sie selber auch erfahren haben in ihrer Kindheit. Es ist aber sicher auch möglich, Liebe an Kinder zu geben, die man nicht erfahren hat. Es gehört wahrscheinlich viel Bewußtheit dazu, nicht in die selben Fehler wie die eigenen Eltern zu verfallen. Fehler wird man trotzdem machen.
Unlängst habe ich von einem (allerdings recht zynischen) Psychologen gehört, es reiche völlig aus, bis zum 14 Lebensjahr überlebt zu haben. Dann habe man als Kind soviel Zuwendung erfahren, dass es zum Überleben ausreichte. Mehr dürfe man von seinen Eltern nicht erwarten und dafür könne man dankbar sein. Vielleicht ist es in der Tat eine Hilfe, es so zu sehen.
(gelöscht, zu privat) Meine Eltern haben mich so geliebt, wie sie dazu in der Lage waren. Und dafür bin ich dankbar.
(gelöscht, zu privat)
- Die Liebe als Bedürfnis, ja so wird sie wohl meistens erlebt. Wenn sie nicht nur Bedürfnis ist, sondern auch geben und teilen, dann finde ich es nicht schlimm. Was ist schlimm daran Bedürfnisse zu haben? Sind sie verboten?
Anders verhält es sich mit der Erwartung. Wie kann man erwarten, geliebt zu werden? Ist es nicht ein Geschenk?
Gegenseitige Verpflichtung ist nicht Liebe, es ist bestenfalls Fürsorge, aber auch die ist ohne Freiwilligkeit kalt und dürre, ja lieblos.
- Tja, hat das jemand erlebt? Ich habe es auch nicht erlebt. (gelöscht, zu privat) In der Generation meiner Eltern war es noch Usus, dass der Familienvater das Sagen hatte, die Frau und die Kinder hatten zu gehorchen. Von Freiheit kann da wenig Rede sein, weil es gar keine Gleichberechtigung gab, keine Augenhöhe, weder unter den Ehepartner, noch zwischen Eltern und Kindern. Klare Hierarchie, nicht schön, aber es war eben so.
- Mein Eindruck ist, die Menschen orientieren sich am meisten am sozialen Status, am Besitz, am Geld, an dem, was sie sich leisten können und was sie vorzeigen können, und an der Anerkennung, die sie von anderen erhalten. Alles Orientierungspunkte, die von außen kommen. Ich frage mich, ob es das ist, was allgemein als soziales Netz bezeichnet wird. Es scheint alles unwirklich, falsch und sogar die Anerkennung, wo noch am ehesten sowas wie Miteinander vermutet werden könnte, ist oft geheuchelt, weil sie mit dem Menschen wenig zu tun hat, sondern nur mit seiner Darstellung, Status......
- Ich weiß nicht, ob alle Religionen sagen, Gott ist Liebe, ich glaube nicht. Ist es nicht vor allem das Christentum?
Aber diesen missbrauchten Gott wird Eifersucht, Rachsucht bis in die siebente Generation angedichtet.
Du meinst, den biblischen Gott des alten Testaments? Ich halte das auch für eine Andichtung, die den Vorstellungen der Menschen entsprach. Warum hatten sie diese Vorstellung? Warum mussten sie sie haben? Wozu war sie dienlich? Dazu müsste man sich die Lebensumstände der damaligen Zeit genauer betrachten.
Man könnte auch bei sich selbst anfangen nachzuschauen. Wann gab es Situationen, die Rachegedanken produzierten. Es waren Situationen der Ohnmacht. (gelöscht, zu privat)
Er hat angeblich ein Volk auserwählt,angeblich ein gotteseigenes Land geschaffen welches nun besonders aggressiv ist,
eine einzige heilige und wahre Kirche gegründet, nur einen Sohn gehabt.
Es ist schier Gotteslästerung zu behaupten, Gott liebt alle Menschen gleich.
In jedem Krieg wurde behauptet, Gott ist mit uns!
Zum ersten habe ich schon was geschrieben. Der zweite Satz ist m.E. dadurch mit beantwortet, es ist nur vor dem Hintergrund der Geschichte zu sehen und zu verstehen. Die Mühe muss man sich schon machen. Das Christentum hat den Gott der Israeliten nicht aufgedrängt bekommen, es hat ihn übernommen.
Ich habe ein andere Anschauung von Gott, für mich gibt es nur eine göttliche Kraft und die hat eben viele Namen, so wie die Menschen sich in der jeweiligen geschichtlichen und persönlichen Sitation ihren Gott wünschen, wie er ihnen am besten als Autorität beistehen kann.
Gott kümmert das wahrscheinlich garnicht.
Die Idee, dass wir alle Kinder Gottes sind, finde ich besser.
Die Idee, dass Gott Liebe ist und universelle Schöpfung, bedeutete, Gott liebt alle Menschen, wenn alle Menschen sich selbst in Gott lieben und/oder auch Gott in sich und Gott im Nächsten lieben. Dann wäre es keine schiere Gotteslästerung. Gott gäbe die Verantwortung an uns selbst ab. Man könnte auch sagen, so wie er uns hilft, sind wir gefordert, ihm zu helfen. Wir kämen der Augenhöhe immer näher. Aber auch der Verlassenheit.
- Heute habe ich gehört, es gab eine Menschheitsepoche (Mars), in der Kriege und das reine, klare Denken gleichermaßen berechtigt waren. Diese Anschauung hatte ich zuvor noch nie gehört. Heute aber, seien Kriege überholt. Ich weiß noch nicht, wie ich über die erste Aussage denke. Sie ist erst mal zu fremd. Ich sehe jedoch, dass sich die Kriege und die Kriegsführung verändert hat. Wir sprechen vom dunklen grausamen Mittelalter, aber wenn ich mir die Auswirkungen der jetzigen Kriege anschaue, sie sind ungleich grausamer! Sie sind noch um vieles grausamer und unpersönlich geworden. Die Schlachten vor dem Bildschirm....Eigentlich taugt das Nervensystem der heutigen Menschen doch gar nicht mehr dazu, diese Grausamkeit auszuhalten, zu überleben, wenn wir schon von den Schlägen unserer Eltern so traumatisiert sind, dass wir noch Jahrzehnte darunter leiden. Wie aber ist es dann möglich, dass Kriege weiterhin geführt werden können????
Kannst Du unter diesen Umständen diesen Gott wirklich lieben?
Ja, denn so wie wir leiden, leidet Gott auch. Wie sollte ich "ihn" nicht lieben?
Nicht falsch zu verstehen: nicht,
weil "er" auch leidet, sondern, weil "er"
trotzalledem liebt!
Kannst Du nun verstehen, daß es verwundert, wenn überhaupt noch jemandüber die Liebe etwas wissen und erfahren will?
Ja, ich kann es jetzt verstehen. Und doch, ist es nicht gerade wichtig, jetzt über die Liebe zu wissen und zu erfahren?
Wenn schon in der Familie die Liebe nicht wirklich erlebt wurde,
noch in der "Religion",
wie können wir dann noch auf die wahre Liebe hoffen?
Sie ist die Lebenskraft. Es gibt keine Alternative.