Ich denke es ist allgemein bekannt, dass Cannabis, insbesondere heute erhältliches meist gentechnisch verändertes mit seinem hohen THC-Gehalt, bei manchen Menschen auch Psychosen auslösen kann.
Bei Thomas sehe ich persönlich nicht, dass dies der Fall war. Cannabispsychosen sind auch ziemlich klar den Psychosen aus dem schizophrenen Bereich zugeordnet. Dazu gehören Wahninhalte, Stimmenhören usw.
Das habe ich hier nirgendwo lesen können. Dennoch finde auch ich es in jedem Fall sicherer, wenn bei einer solchen Diagnose alle Stoffe vermieden werden, die eine Psychose auslösen können.
Thomas Problem waren mMn. ziemlich eindeutig die Amphetamine erst in Form von Speed und dann in der Forensik über Jahre als Ritalin und vor der letzten Einweisung wieder das Speed.
Das macht auch vielmehr Sinn, denn die individuelle Wirkung von Amphetaminen hängt jeweils stark von der Umgebung, Ausgangsstimmung, "Reinheit" des Stoffes und von der eingenommenen Dosis ab.
So ist bekannt, dass es anstatt der gewünschten Wirkung insbesondere unter Amphetaminen auch zu Aggressionsgefühlen, Verfolgungswahn und sogar zu Amphetaminpsychosen kommen kann.
Nicht zuletzt sollen Amphetamine im Zweiten Weltkrieg in Deutschland, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Japan in bedeutendem Umfang in der Armee eingesetzt worden sein, um die Soldaten wach, motiviert und aggressiv zu halten.
Auch Amphetaminpsychosen äussern sich in ihrem Erscheinungsbild wie die Schizophrenie: Die Symptome sind zwanghafte, stereotype Bewegungen, verzerrte Wahrnehmung, Paranoia und Halluzinationen.
Die Amphetaminpsychose verschwindet wie die Cannabispsychose normalerweise wenige Tage nach dem Absetzen der auslösenden Substanz, einige Symptome (vor allem Wahnvorstellungen) können jedoch länger bestehen bleiben.
Von Wahnvorstellungen, Stimmenhören und Halluzinationen habe ich hier aber nichts gelesen. Im Gegenteil.
Ich habe gelesen das ein junger Mann unter Amphetaminen durchgeknallt ist, da er sich tierisch aufgeregt hat als ihn seine Eltern nicht mehr reingelassen haben und würde das als Ereignisbezogene wilde Aggressionen unter Drogeneinfluss bezeichnen.
Daher bin ich persönlich jedenfalls keinesfalls davon überzeugt, dass hier überhaupt zu irgendeiner Zeit eine Psychose vorlag.
Sicher ist mir hier nur das Drogenproblem, dass sich in Bezug auf Amphetamine wohl aktuell erledigt hat, aber dafür zu einem massiven Psychopharmakaproblem wurde.
Das wird aber mit Cannabis auch ohne Psychose definitiv nicht besser werden. Zumal es sich hierbei um eine weitere psychotrope Substanz in Verbindung mit den psychotrop wirkenden Psychopharmaka handelt. Heisst- Zwischen den Psychopharmaka und THC gibt es definitiv Wechselwirkungen. THC beeinflusst die Wirkung von Antidepressiva.
Das ergibt sich daraus, dass Cannabis verschiedene Wirkungen auf den Körper hat, die den Wirkungen der AD entgegenwirken oder ihre Wirkung noch verstärken können.
Der Effekt von Cannabis auf das typische Stresssyndrom, an dem in unserer hektischen Zeit enorm viele Menschen leiden, lässt sich sicherlich durch die offiziell ca. 6-7 Mio. Konsumenten allein in Deutschland (bezogen auf die alte BRD) bestätigen. Zum Stressabbau, zur Sedierung und als Schlafmittel wird es häufig zur Selbstmedikation von "nicht Kranken" gebraucht. Die Cannabinoide senken die Ausschüttung der Stresshormone Noradrenalin und Dopamin, die auch für den Wachheitsgrad verantwortlich sind. Auch Depressionen, im Besonderen Angstdepressionen, werden wirksam therapiert, indem weniger Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt wird. Der angstlösende und relaxierende Effekt ist auch noch durch andere Wirkmechanismen bedingt; vor allem durch THC selbst, was ein Glückhormon darstellt.
Ebenso wirken die Cannabinoide den Tics des Tourette-Syndroms entgegen, indem sie die überschüssige Menge an Dopamin im synaptischen Spalt herabregulieren. Studien haben gezeigt, dass 80% der motorischen und verbalen Tics nach dem Konsum von Cannabis über einen Zeitraum von 7 Stunden verschwanden. Bisher wendet man beim Tourette-Syndrom, wie bei der Schizophrenie, Neuroleptika an, die die Dopamin-Ausschüttung drosseln. Allerdings haben Neuroleptika ein Spektrum an Nebenwirkungen, das von Persönlichkeitsverlust bis zum plötzlichen Tode führen kann.
Beim hyperkinetischen und Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) wirkt Cannabis sedierend und sammelnd, sodass der Aufmerksamkeitsgrad gesteigert und die Nervosität herabgesetzt wird.
Bei der Schizophrenie spricht man den Cannabinoiden auch eine regulierende Funktion zu. Offensichtlich wird die Dopamin-Freisetzung auch gedrosselt, wobei nicht gänzlich geklärt ist, welche Wirkung es in diesem Zusammenhang auf Serotonin entfaltet.
Klärung aller Fragen auf die wirkung von Cannabis : Lifestyle