Fibro-Pause
Hallo Thuri,
Also ich habe nun gestern und heute mit 5 verschiedenen Ärzten geredet und jeder sagt dasselbe. Der maximale Normwert vom Eisen liegt bei bis 350/400. Kann es sein dass wir aneinander vorbeigeredet haben? Ich rede von Eisen nicht von Ferritin, das soll ja nicht dasselbe sein. Oder wird in anderen Einheiten gerechnet?
Du meinst gar nicht das Ferritin, sondern das Eisen?
Nach dem Eisenwert kann man doch keine Aderlasstherapie machen! Jetzt wird es aber immer "Spanischer".
Ferritin ist das sog. Speichereisen. Meinst Du also nicht das Speichereisen (=das in der Leber gespeicherte Eisen) sondern nur das Eisen, das im Blutserum gemessen wird?
Der Eisenwert im Serum schwankt doch und kann, wenn Du gestern viele Lebensmittel gegessen hast, die Eisen enthalten, hoch sein und übermorgen, wenn Du weniger Eisenhaltiges isst, wieder deutlich niedriger sein.
Die Aderlasstherapie macht man ausschließlich nach den
Ferritinwerten.
Wie hoch sind denn Deine Ferritinwerte? Wurden die dann noch gar nie gemessen?
Und in welcher Einheit werden Deine Eisenwerte gemessen und wie hoch sind bei dem Labor die Normwerte?
Ich finde bei den Laboren, die ich kenne, keinen Normwert, der zu einem Eisenwert von 350 bis 400 passen könnte.
Hier bei Labor Limbach ist der Eisen-Normwert bei Männern von 400 bis 1600 µg/l, das würde heißen, wenn Du bei dem Labor einen Wert von nur 350 hättest, dass Du Eisenmangel hättest.
Leistungs- und Indikationsverzeichnis
Hier bei Labor Seelig ist der Eisen-Normwert wie folgt definiert:
65 - 175
www.laborseelig.de/analysenspektrum/DOCS/04/005179.html (Männer)
www.laborseelig.de/analysenspektrum/HTML/Start2.html
Aber ich vermute, dass Du doch den Ferritinwert meinst?
Für den Ferrtinwert liegt bei Labor Seelig der Normwert bei:
Männer
22 - 322
www.laborseelig.de/analysenspektrum/DOCS/04/005237.html
Und bei Labor Limbach ist er mit
(µg/l) Frauen: 25-150|
Männer: 30-300|
definiert.
Die bei einer Hämochromatose durchzuführenden Aderlässe sind hier beschrieben:
www.gehrke.net/haemo/therapie.htm
Bei Erreichen eines Ferritinwertes im Serum von weniger als 50 µg/l ist die initiale Phase der Aderlaßtherapie beendet. Danach muß der Ferritinwert lebenslang zwischen 20 und 50 µg/l gehalten werden.
Auch wenn der Ferritin_Normwert bis ca. 300 bei Männern bei den meisten Laboren geht,
ist nach den Erkenntnissen der Ärzte ein höheres Ferritin als 50 für die Leber eine zusätzliche Belastung, d. h. die Leber arbeitet schlechter, je mehr das Ferritin über 50 liegt.
Bei sonst gesunden Menschen werden Werte bis 300 toleriert, was aber nicht heißt, dass deren Leber nicht besser arbeiten würde, wenn sie nur ein Ferritin von 50 hätten.
Jemand, der Hämochromatose hat, hat aber zu Beginn der Aderlasstherapie nicht nur ein Ferritin von 300, sondern oft von 1000 und mehr. Um dieses Ferritin aus der Leber herauszuholen, müssen die Blutferritinwerte deutlich nach unten gesenkt werden, d. h. nicht nur auf 300, sondern auf weniger als 50. Da die Leber durch die Riesenmenge an Eisen bei Ferritinwerten über 300 eh schon geschädigt ist, muss die Leber auch entlastet werden, d. h. die Ferritinwerte sollten bei Hämochromatose-Patienten immer auf ca. 20 angestrebt werden (sie steigen ja ziemlich schnell wieder an). Mehr als ein Ferritin von 50 sollte man nie haben, wenn man die kranke Leber entlasten will. Eine kranke Leber kann nämlich weniger Eisen speichern als eine gesunde, d. h. dass bei Hämochromatose-Patienten das Eisen, das die Leber nicht mehr speichern kann, sich anderswo im Körper ablagert (z. B. Gelenke, z. B. Bauchspeicheldrüse) und dort Schäden verursacht, es sei denn man holt es durch eine
effiziente Aderlasstherapie heraus.
Bei Zweifeln, ob überhaupt eine Hämochromatose vorliegt, sollte man den Gentest machen lassen. Der ist bei der Eisenspeicherkrankheit sehr zuverlässig.
Gruß
margie