Wenn man Yasko‘s Buch Autism: Pathways to Recovery liest, dann findet man in den Kapiteln über die einzelnen Mutationen die jeweiligen Tests/Parameter aufgelistet, die man überprüfen muß. Auch gibt sie an, in welchen Zeitrastern man während des Therapieverlaufs die Befunde wiederholen muß. Jedenfalls soweit, wie ich mich im Buch bis jetzt vorgearbeitet habe.
Da Yasko überwiegend schwerstkranke Kleinkinder therapiert, kann sie nicht nur drauflos therapieren und ziellos NEMs verordnen, da muß auch alles durch entsprechende Funktionstests gewissenhaft überprüft werden ist. Und genau das tut sie.
Hier eine Liste ihrer Tests:
A Complete List of Health Tests
In Erfahrung zu bringen, was sie in den einzelnen Tests überprüft und wo sie Referenzbereiche ansetzt, ist für uns die Crux an der Sache. Es ist extrem zeitintensiv und schwierig, ins Netz eingestellte Befunde aufzuspüren, und längst nicht jede Suche führt zum Ziel. Am einfachsten wäre es wahrscheinlich noch, von allen Tests einen Probebefund anzufordern, um zu sehen, was genau alles untersucht wird. Ob wir die aber bekommen? Manche Tests haben sich im Vergleich zu ihrem Buch aus 2004 im Namen geändert - eine zusätzliche Hürde bei der Recherche.
Ich habe mich mit den Tests für die CBS-Überregulierung intensiver beschäftigt. Was ich nicht finden konnte, waren vergleichbare Tests über Aminosäuren und Ammoniak im Urin. Runow bietet einen solchen Test an, der enthält aber nur eine geringe Auswahl an AS und längst nicht alle, die Yasko untersucht. Der Urin muß nach den USA geschickt werden. Ebenso schwierig ist es, einen Test für Ammoniak im Urin zu finden. Ich konnte nur ein einziges deutsches Labor aufspüren – das macht den Test aber erst ab einer gewissen Stückzahl. Der OAT/MAP-Test (S. 138/151…), jetzt im Namen geändert (aber wie?) – schien mir von der Methylmalonsäure abgesehen so exotisch, daß ich gar nicht weiter danach recherchiert habe. Ich bin aber auch nicht vom Fach, vielleicht gibt es einige Parameter bei uns. Auch Mineralstoffe und Spurenelemente untersucht Yasko im Urin. Ich denke, sie hat ihren Grund für die Urintests.
Weiter finde ich die Sulfit-Teststäbchen als ungenügend (im Bereich 0-20 zu ungenau), ebenso fehlt uns der BH4-Test: GanzImmun macht ihn nicht mehr, obwohl ich Dr. Kirkamm unsere Situation geschildert habe und um eine Neuauflage des Tests gebeten habe. Wenn, dann haben da nur noch Therapeuten Erfolg, wir symptome-Patienten zählen da nicht.
Zu den „vielen“ NEMs von Yasko:
Wenn man sich die SupplementList von Yasko anschaut, dann wird schnell klar, warum die Liste der NEMs so lange ist. Da macht sie nämlich zu jeder Mutation bzw. erhöhtem/erniedrigten Parameter genaue Angaben, welche NEMs man ggf. wegen anderer Mutationen nicht, oder nur in geringer Dosierung nehmen darf. Da kann eine lange Liste schnell zu einer kurzen werden. Und wenn man dann noch ein
erhebliches Problem damit hat, einen Wert in die Norm zu bekommen, und ein einzelnes NEM nicht ausreicht, dann ist man froh, wenn dann noch 3 oder 4 andere dort angegeben sind, die man noch zusätzlich einnehmen kann. Das haben wir im CBS-Thread gesehen: Nicht bei jedem genügt Ornithin allein, um Ammoniak in die Norm zu bekommen.
Fazit: Yasko arbeitet gründlich und gewissenhaft, hat Gründe für ihre vielen aufgelisteten NEMS, und sie hat Tests, die wir uns nur wünschen können. Last but not least: Ihre Erfolge sprechen für sie, - und daß sie sich die Mühe gemacht hat, ihr Wissen in Buchform weiterzugeben, – das alles verdient Respekt!
LG Gini