Wie geht es weiter mit uns...

Themenstarter
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19.04.09
Beiträge
327
...wir hatten im Freundeskreis eine interessante Diskussion, nämlich was kommt nach dem Tode?
Kommt noch was ?
Passiert etwas mit unserer Seele?
Oder ist einfach Schluss?
Schon wahnsinn wie jeder einzelne das sieht.
Wie ergeht es euch damit?

Tja bei mir ists so, ich kann und mag einfach nicht glauben das Schluss ist.
Irgendwie muß das Leben einen Sinn haben und warum lebt man wenn man nachher stirbt ? Oder ist das Leben schon Grund genug?

Ich denk schon das es auf irgendeine Weise weitergeht , was man aber denklich vieleicht gar nicht erfassen kann.

LG , Bibo:wave:
 
Hallo Bibo!

Meine erste bewusste und erinnerbare Vorstellung rund
um das Leben, den Tod und "wo es nun ist?"
hatte ich mit knapp vier Jahren.

Meiner Tante war das Lämmchen, das die Mutter nicht
angenommen hatte, gestorben.
Ein winziges, in der Küche liegendes, weisses,
feingliedriges Wesen, das gestern noch sein
Nuckelfläschchen bekommen hatte.Es sah so dünn und krank aus und es war tot.
Ich war untröstlich. Meine Mama führte den Begriff "Schäfchenhimmel" ein.

Dort war es nicht allein.Und sprang herum.
Es folgten der Vogelhimmel, der Hunde - und Katzenhimmel.
Das tröstete sehr.

Mit sechs Jahren starb ein Schulkamerad an einem Gehirntumor.
Die ganze Klasse nahm an der Beerdigung teil.
Ein kleiner weisser Sarg mit Goldrand.
Weinende Eltern und eine eiskalte Aussegnungshalle.
"Die Jungen und die Alten, die Armen und die Reichen, alle müssen weichen"
Kirchenlieder bei denen mich entsetzlich fror.

Den Menschenhimmel konnte mir meine Mutter kaum mehr nahe bringen.
Mit dem Paradies wollte ich nichts anfangen, ein Junge war tot,
und ich wurde nicht fertig mit der Vorstellung, dass alle sterben können.
Und dann noch so grausam.
Es dauerte sehr lange. Gott der die holt die er am meisten liebt, das wurde für
mich eine Vorstellung, die nur mit Kälte und Einsamkeit verbunden ist.
Gott der heim holt?
Ich bin doch bei den Eltern daheim. Ich will doch nicht da hin, da oben.

Alles aus dem Reliunterricht und Konfirmandenunterricht später war mir so
ungreifbar und kalt.
Das blieb bis heute so.

Hajo starb mit 49, allein in seinem Rollstuhl, in seiner Wohnung,
während ich mit meinem halbjährigen Sohn in einer Kur war.
Lungenblutung.
In der Zeit seines Todes hatte ich den Drang ihn mal wieder anzurufen.
Ich erreichte ihn nie mehr.
Er war der Überzeugung, mit dem Tod ist alles weg.
Alles.
Ihn spürte ich in einer Nacht in meiner Wohnung.
Er hatte mir auf die Schulter gefasst und sich verabschiedet. So war mein Empfinden.
Was es wirklich war, weiss ich bis heute nicht.
Aber seit da bin ich der Überzeugung, dass etwas bleibt.
Verbundenheit, Wärme, die einfach ist.

In der Schwangerschaft fiel mir ein Buch in die Hände.
Das Medaillon. Zwei Menschen die sich liebten. Und über die
Jahrhunderte immer wieder begegneten, in unterschiedlichen
Konstellationen. Und immer irgendwie ahnten sie würden sich von
irgendwoher kennen.
Es war eigenartig und anrührend.

Aber Reinkarnation? Nö, ich will nicht schon mal auf dem Scheiterhaufen
gelandet sein und irgendwann, weiss ich wo, noch mal durch eine Mühle
müssen.

Also das auch nicht.

Nun starb mein Vater.
Eine ganz andere Dimension. Der Gedanke, dass er da ist und mich irgendwann in
Empfang nimmt, bestimmt leicht spöttisch lächelnd "So, bist du da"
hat mich getröstet.

Ich weiss es einfach nicht.
Ich denke und hoffe und glaube fast an einen Ort, wo es keine Beschränkungen
gibt, viel Helligkeit, ein ganz anderes, sehr weites Bewusstsein und
Verbundenheit auf eine nicht fesselnde Art und Weise.

Liebe Grüße von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ach so, Bibo, zum Sinn des Lebens.
Da bin ich noch nicht fertig mit.
Für mich hat das Leben ab dem Moment einen Sinn,
wenn ich mich einmal am Tag über etwas gefreut habe,
mit jemandem etwas geteilt habe, oder ganz für
mich alleine etwas Schönes empfunden habe.
Das mag für jemanden in einer anderen Lebenssituation,
einem anderen Land usw. wieder völlig anders sein.

Komplett sinnlos und unerklärbar sind für mich Dinge,
die brutal Leben zerstören.
Das sechs Monate alte Baby, das bei einem Unfall
auf der Autobahn sterben muss, Tod durch Gewalttaten.
Sie ergeben für mich keinen Sinn.
Durch nichts erklärbar, das WARUM
Sinnlos und sinnentleert.

Felis
 
Hallo Felis
Das hast du sehr schön geschrieben .
Ich denk auch , man soll sein Leben leben,irgendwann erfährt man es ja selbst.
das Buch von dem du geschrieben hast, das hat meine Kollegin auch verschlungen und mir davon berichtet.
Es ist schon stark das wir alle gleich da stehn , keiner weiß mehr, man kann nur seine Gedanken äußern.

Die Erlebnisse die man oft hat, ob mit dem Tod oder dem Leben , es läßt auf alles schließen oder auch nicht.
Von daher ists ja so spannend...irgendwie....und irgendwie beängstigend.
GLG Bibo
 
Von daher ists ja so spannend...irgendwie....und irgendwie beängstigend.

Bibo :)

Ja, ich finde es beängstigend. Zumindest zur Zeit.

Für manche Menschen ist es ganz klar: Sie sind bei Gott.Ihrem Vater.
Mit unheimlichem Vertrauen wissen sie sich geborgen.

Das hatte ich nie.
ich achte es, glaube aber selbst nicht daran.
Wir wissen es nicht, können aber glauben, überzeugt sein.

Für meine Omi war es klar. Der Himmel. Sie starb mit 87 im Schlaf.

Für Hajo galt nur der Satz "Die Gedanken sind in meinem Kopf und sind sie nicht in meinem Kopf, dann sind sie nirgendwo".

Er, der an nichts glaubte, ausser an das, was er sah,

(stimmt aber nicht ganz, ich habe ihn beim Philosophieren einmal belauscht :D)
war derjenige, der in mir die, na - fast - Gewissheit entstehen liess,
daß da etwas bleibt. Und nicht nur in meinem Kopf.

Hätte das Ganze nicht in einem guten Gefühlszustand stattgefunden,
wäre ich zu Tode erschrocken.

Jetzt könnte ich auch sagen, das hat meine Psyche für mich
selbst so fabriziert, damit ich mit der schlimmen Vorstellung
zurechtkam, dass er alleine gestorben ist.

Das war es aber nicht.
Auch wenn ich mir versuchte, das so zu erklären :)

Was ich mich oft schon gefragt habe, ob es einen Unterschied macht,
wie ein Mensch stirbt.
Wenn wir davon ausgehen, daß hinterher irgend etwas weitergeht.

Hat dann der Umstand eines gewaltsamen Todes Auswirkungen?
Ist die Seele verhaftet in einem Schockzustand, den sie mitnimmt?

Oder nach einem langen guten Leben?
Wie ist es da?

Und dann merke ich wieder, ich weiss nichts.
Überhaupt nichts.
Und kann nur meine eigenen Vorstellungen dazu haben.

Felis:wave:
 
Liebe Felis

genau das habe ich mich schon so oft gefragt, was ist wenn mann gewaltsam ums Leben kommt, ist das ein Unterschied? als wenn man friedlich im Schlaf stirbt..obwohl ich nicht im Schlaf sterben möchte ...ich möchte das noch einigermassen bewusst erleben..

ich weiss das Asiaten den Glauben haben das Menschen die gewaltsam umgekommen sind, und eventuell ein Körperteil verloren haben..so lange suchen müssen bis sie das abgetrennte Gliedmass gefunden haben sonst könenn sie nicht ins **Licht**also nur als Gesamtheit **aufsteigen** können....

was ja eingentlich ungerecht ist....


liebe grüße darleen:wave:
 
hmm...das ist echt alles kompliziert...
man findet auch oft nicht die richtigen worte wie man es ausdrücken kann.
Eine liebe Bekannte hat ihre gesamte Familie nach hause geschickt die an ihrem Krankenbett saßen....dann ist sie gestorben.
Vieleicht war es ihr bewußt und sie wollte nicht das die Kinder dabei sind?
Sie hat ausdrücklich drauf bestanden das nun alle nach haus fahren , sie bräuchte mal zeit für sich....
ich denk man merkt schon das man auf dem weg zu etwas anderes ist....
 
Es gibt keinen Gott und kein Schicksal. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, das Leben hat keinen tieferen Sinn und danach ist einfach Schluss.
 
hmm...das ist echt alles kompliziert...
man findet auch oft nicht die richtigen worte wie man es ausdrücken kann.
Eine liebe Bekannte hat ihre gesamte Familie nach hause geschickt die an ihrem Krankenbett saßen....dann ist sie gestorben.
Vieleicht war es ihr bewußt und sie wollte nicht das die Kinder dabei sind?
Sie hat ausdrücklich drauf bestanden das nun alle nach haus fahren , sie bräuchte mal zeit für sich....
ich denk man merkt schon das man auf dem weg zu etwas anderes ist....


hallo Bibo

ja kompliziert.und denke auch das man es merkt wenn man auf dem Weg zu etwas Anderem ist....

und die **Angst** dann davor verliert so wie ich mir das vorstelle,..
 
ich finds auch recht "ernüchternd " aber so ists eben, jeder sieht es anders-
Im Endeffekt werden wir es irgendwann alle erleben.
Was auch immer....
 
Es kommt ja drauf an, was man aus der Erkenntnis macht.

Wenn ich was will, mache ich es, möglichst bald, weil irgendwann ist man tod, dann ist es zu spät. Dabei bin ich aber vorsichtig und riskiere nicht zu viel, weil das Leben kann mit einem Fingerschnipp vorbei sein.

Damit meine eher die Kleinigkeiten wie nicht zu schnell zu fahren oder hinterm LKW bleiben oder nicht aufs Eis gehen, wenn man sich nicht 100 % sicher ist oder bei Glatteiswarnung auch mal die geplante Reise ausfallen lassen.

Du hast Stress mit deinem Chef, dann kündige. Dauernd Streit mit der Freundin, dann mach Schluss. Du triffst ne nette Frau im Urlaub, dann Versuch es, trotz der Entfernung. Du willst auswandern? Worauf wartest du? Oder willst dich Selbsständig machen, dann fang heute an aber mach es so, dass du im Fall der Pleite auch wieder rauskommst. Nimm keinen Kredit auf, an dem du vielleicht dein ganzes Leben abzahlen musst und nur noch Stress hast.

Es gibt keinen höheren Sinn, du musst dir deinen Sinn selber suchen. Schreib nen Buch oder lerne ne neue Sprache oder ziehe einfach nur deine Kinder gross.
 
Es kommt ja drauf an, was man aus der Erkenntnis macht.

Wenn ich was will, mache ich es, möglichst bald, weil irgendwann ist man tod, dann ist es zu spät. Dabei bin ich aber vorsichtig und riskiere nicht zu viel, weil das Leben kann mit einem Fingerschnipp vorbei sein.

Hallo derstreeck!

:D Aber all das macht man doch hoffentlich
auch, auch wenn man in Betracht zieht, dass es vielleicht weitergeht.

Wenn wir mal Religionen ausklammern, die aus gewissen Gründen
denen ich aber nicht weiter nachgehe, auf's Jenseits vertrösten oder vertröstet haben.

Und was wirklich sein wird, das weiß kein Einziger von uns, ob mit Logik durchdacht, mit religiösem Hintergrund, esoterisch angehaucht...usw.
Wir wissen nichts.
Wir glauben alle. Oder kommen zu einer Erkenntnis.
Das ist alles.
Die Berichte rund um das Danach sind so vielfältig, wie die Glaubensrichtungen.
Das gilt auch für das "gar nix".

Bibo :wave:

Das finde ich interessant. Jemand will alleine sein in seinen letzten Stunden.
Auch das ist also immer anders.
Für viele ist es ja ganz wichtig zu wissen und zu spüren, dass sie
begleitet werden.

Darleen :):wave:

Mit Glaubensrichtungen, die eine Voraussetzung haben, damit jemand ins Licht, wie du es nanntest, kommt, da tue ich mich unheimlich schwer.....

Liebe Grüße von
Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
huhu Felis:wave:


ja ich weiss das ging auch nur darum wie das so in anderen Kulturkreisen gesehen wird ...ob es sich dabei um eine Weiterreise ins Licht handelt ist nur sekundär zu verstehen, mir ging es um die Erkenntnis der vorrausgesetzten Unversehrtheit..die eben primär eine große Rolle zu spielen scheint..

liebe grüße darleen:wave:
 
@ Felis das stimmt, auch wenn man sich gut vorstellen kann das es nach dem Tode irgendwie weitergeht, so leb ich mein Leben doch jetzt und mach all das was ich kann und möchte.
Ich sitz hier nicht und warte auf den Tod , damit ich gucken kann was dann passiert....was es auch ist,Leben ist jetzt.

@ Darleen ,Es gibt ein Buch "Leben nach dem Tod" ist sehr interessant.
Da stehen Erfahrungsberichte von "Nahtodpatienten " drin, wahnsinn ist das sehr sehr viele menschen das gleiche erleben.
Egal welcher Nationalität und welchem Glauben sie angehören.
LG
 
@ Darleen ,Es gibt ein Buch "Leben nach dem Tod" ist sehr interessant.
Da stehen Erfahrungsberichte von "Nahtodpatienten " drin, wahnsinn ist das sehr sehr viele menschen das gleiche erleben.
Egal welcher Nationalität und welchem Glauben sie angehören.
LG

hallo Bibo, danke für den Hinweis

Habe früher schon die Bücher von Raymond A. Moody und Paul Perry gelesen:

-Leben vor dem Leben
-Nachgedanken über das Leben nach dem Tod
-Das Licht von Drüben

und so Einige mehr wo ich den Verfassernahmen nicht mehr weiß und Titel auch nicht, da an Viele ausgeborgt und nie wieder gesehen:rolleyes:..

ich habe mir soundso schon eine Meinung vor etlichen Jahren dazu gebildet und hoffe sie tritt auch ein..ich lass mich überraschen....

liebe grüße darleen:wave:
 
Das find ich gut Darleen, so muß man es auch sehen, ich lass mich auch überraschen...wer weiß , vieleicht reden wir irgendwann irgendwo drüber das wir uns hier kennengelernt haben und sind dann schlauer weil wir dann ja wissen wo die Reise hingeht;)

Das mit den Büchern kenn ich auch ,mein Regal wird immer leerer....komisch :schock:
 
Das find ich gut Darleen, so muß man es auch sehen, ich lass mich auch überraschen...wer weiß , vieleicht reden wir irgendwann irgendwo drüber das wir uns hier kennengelernt haben und sind dann schlauer weil wir dann ja wissen wo die Reise hingeht;)

ja das wäre schön...diese Vorstellung gefällt mir..:)

Das mit den Büchern kenn ich auch ,mein Regal wird immer leerer....komisch :schock:

ja einfach so Verschwindibus......:schock:...grüßi darleen:wave:
 
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