Test auf Co-Infektionen

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Hallo,

ich möchte einmal nachfragen, wann der richtige Zeitpunkt ist, auf Co-Infektionen testen zu lassen. Kann man das während der Antibiotika Infusion machen oder muß man nach der Antibiotikagabe ein paar Wochen warten, damit keine falsch negativen Werte zustande kommen?

LG Kerstin
 
Hallo Sonnenblume,

es sind ja nicht alle AB, die gegen Borrelien wirksam sind, auch gegen alle Co- Erreger wirksam. Aber ich denke, besser wäre es, so ca. 6 Wochen nach der Antibiose damit zu warten, um sicher zu gehen.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Quittie,

danke für Deine Antwort.
Mein Arzt, der sich sogar selbst als Borreliose Spezialist bezeichnet, hat nur leider während der laufenden Rucephin Infusionen auf Co-Infektionen untersucht und sie sind alle negativ. Ich kann ihm dieses Ergebnis nicht glauben und ich wundere mich, dass er nicht weiß, dass man nicht während der Antibiotikagabe auf Co-Infektionen untersuchen kann. :mad:

Jetzt habe ich in seinen Augen keine Co-Infektionen und werde dementsprechend auch anders therapiert, als wenn ich welche hätte. Was kann ich jetzt bloß machen?

LG Kerstin
 
Hallo Kerstin,

besser wäre es natürlich gewesen, dass der Doc noch etwas gewartet hätte, wie Quittie schon schreibt.

Aber ich halte ihn eigentlich für so kompetent, dass er sicher weiß was er tut.
(Dr.G?)

Es gibt zwar einige Erreger, die lassen sich durch die Antibiotikaeinnahme nicht mehr so wirklich anzüchten, aber ich bin schon fest davon überzeugt, dass er das weiß. Ich würde erstmal ganz beruhigt sein.

Ganz herzliche Grüße
Kayen
 
Hallo Kerstn,

welche Co-Erreger wurden denn alle untersucht?

Herpesviren, Yersinien, Chlamydien und Bartonellen z.B. sollten besser öfters überprüft werden, grad auch, wenn weiterhin Beschwerden vorhanden sind.

Herpesviren können ja nach Primärinfektion reaktiviert werden bei schwacher Immunlage, und die anderen genannten können persistieren und man kann sich mit ihnen immer wieder neu infizieren, da dies sogenannte opportunistische Erreger sind, die bei chron. Borrelikern nach Eindringen leichteres Spiel haben, da das Immunsystem stark gefordert ist. Diese werden u.a. nicht durch einen Zeckenstich (außer Bartonellen) übertragen und man kann sich diese jeder Zeit wieder neu aufschnappen.

Hier noch einige Infos zu Co-Erregern (auch deren Herkunft)
https://www.b-c-a.de/fileadmin/user_upload/BCA_Co_Infektionen.pdf

Viele Grüße Quittie
 
Aber ich halte ihn eigentlich für so kompetent, dass er sicher weiß was er tut.
(Dr.G?)

Es gibt zwar einige Erreger, die lassen sich durch die Antibiotikaeinnahme nicht mehr so wirklich anzüchten, aber ich bin schon fest davon überzeugt, dass er das weiß. Ich würde erstmal ganz beruhigt sein.

Ganz herzliche Grüße
Kayen

Hallo Kayen,

nach dem ich mich jahrelang auf so manche Kompetenz verschiedener Ärzte verlassen habe und damit mehr als baden gegangen bin, bin ich mehr als skeptisch geworden (oder auch traumatisiert), so dass ich alles, was ich kann, überprüfe und so schnell nichts mehr glaube, was mir ein Weißkittel sagt.

Ich weiß zumindest, dass ich nach der Helicobacter Eradikation auch immer 6 Wochen warten sollte, bevor ich einen neuen Test mache, weil die Tests sonst falsch negativ sein können. Dies habe ich nun auch bei den Co-Infektionen vermutet :mad:

LG Kerstin
 
Hallo Kerstn,

welche Co-Erreger wurden denn alle untersucht?

Herpesviren, Yersinien, Chlamydien und Bartonellen z.B. sollten besser öfters überprüft werden, grad auch, wenn weiterhin Beschwerden vorhanden sind.

Herpesviren können ja nach Primärinfektion reaktiviert werden bei schwacher Immunlage, und die anderen genannten können persistieren und man kann sich mit ihnen immer wieder neu infizieren, da dies sogenannte opportunistische Erreger sind, die bei chron. Borrelikern nach Eindringen leichteres Spiel haben, da das Immunsystem stark gefordert ist. Diese werden u.a. nicht durch einen Zeckenstich (außer Bartonellen) übertragen und man kann sich diese jeder Zeit wieder neu aufschnappen.

Hier noch einige Infos zu Co-Erregern (auch deren Herkunft)
https://www.b-c-a.de/fileadmin/user_upload/BCA_Co_Infektionen.pdf

Viele Grüße Quittie

Hallo Quittie,

Chlamydien, Herpes, EBV, Bartonellen, Babesien.

Leider hat er keine Rickettsien, Mykoplasmen und Erlichen untersucht, obwohl ich es wollte. Ich finde, wenn man schon Co-Erreger untersucht, sollte man auch alle untersuchen oder nicht? Und eben am besten vor der Antibiotika-Therapie. Ich verstehe einfach nicht, warum er die nicht gleich mit untersucht hat, bevor wir mit der Infusionstherapie angefangen haben.

LG Kerstin
 
Hallöchen,

nach meinen Informationen werden die meisten Co-Infektionen nicht über direkten Erregernachweis gemacht, sondern über die Antikörper-Tests und die sind auch nach Antibiose vorhanden. Bei Borrelien habe ich gelesen, dass manchmal erst nach AB-Gabe die AK nachweisbar sind, weil vorher dasImmunsystem daniederlag und auf einmal vorher negative Tests positiv werden.

Ich hatte auch eine sehr fragliche Serologie (Labor meinte "grenzwertiger" Westernblot) bei eindeutiger Symptomlage (seit 3 Monaten beidseitige Coxarthritis mit Erguß und leichte Gonarthritis links. außerdem im Becken-Leisten-Bereich jede Menge Tendomyopathien).

Ich habe jetzt 4,5 Wochen Doxy mit Quensyl ohne jegliche Verbesserung (eher Verschlechterung in der Beweglichkeit meiner Gelenke) hinter mir und habe alles nochmal testen lassen. Da ich mittlerweile wesentlich besser Bescheid weiß über Infektionen als mein Arzt, habe ich ihm genau gesagt, auf was ich gerne Tests hätte. Von einigen Infektionen hat er noch nie gehört und das auch zugegeben. Auch sein Labor in Berlin hat nachgefragt, weil die Laborassistentin noch nie etwas von z.B. Bartonellen gehört hat.... Da kommt natürlich echtes Vertrauen in die teuren Tester auf....;)

Da wir kaum patente und kompetente Ärzte hier haben und die wenigen Checker hoffnungslos ausgebucht sind, wird den meisten von uns nichts anderes übrig bleiben als die Sache selbst in die Hand zu nehmen, obwohl natürlich auch ich am liebsten zu einem Arzt gehen würde, der mir die "Rund-rum-wohl-fühl-Behandlung" mit 100%ig gesichertem Heilungserfolg verschreibt und dem ich das auch glaube. Diese Sehnsucht hat oder hatte wohl jeder von uns mal und jeder muß schmerzhaft erkennen, dass auch die meisten Behandler ziemlich irrlichtern, was die Behandlung betrifft. Selbsthilfe über Recherge und teilweise Forschung am eigenen Körper ist momentan zumindest bei der Borreliose unumgänglich. Da ist der Austausch in diesem super Forum extrem hilfreich.

In dem Zusammenhang kann ich gleichmal die KollegInnen fragen, wasSie mir empfehlen. Ich möchte noch einen zweiten Antibiosezyklus an meine 4,5 Wochen Doxy mit Quensyl dranhängen und favorisiere momentan Makrolide. Hier schwanke ich zwischen Azi und Clari. Wer hat hier Erfahrung oder bei welchem AB gibt es die besten Ergebnisse für Infektionen gerade der festen Gewebe wie Sehnen und Gelenke???

Schönen Abend und trotzdem viele Späße!

Mark
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mark,

empfehlen kann ich nichts, nur sagen, dass mir Makrolide, wie das Clarithromycin, bei der Lyme-Arthritis gut geholfen haben. Ich hatte es als Monotherapie, man kann es allerdings auch kombinieren. Das Azithromycin hat eine sehr lange Halbwertzeit. Es muß bei jedem Einzelnen ausprobiert werden, was bei welchen Beschwerden am besten anspricht und hilft. Das Erythromycin soll, so weit ich weiß, allerdings nicht so wirksam gegen Borrelien sein.

Aber es gibt auch sehr sinnvolle Kombinationen von Antibiotika.
So wird z.B. von Prof. Donta empfohlen, Roxithromycin, Clarithromycin
oder Erythromycin in Kombination mit Quensyl, Resochin
oder Amantadin einzusetzen, um eine intrazelluläre Alkalisierung
und dadurch auch eine Wirkungsverstärkung der Makrolide zu
erreichen. Azithromycin (Zithromax) sei noch wirksamer als Clarithromycin
und kann ebenfalls mit Quensyl kombiniert werden. Es
kumuliert intrazellulär, aber man benötigt nur 1 Tablette täglich. Es ist
deshalb günstig, nach 4 Behandlungstagen 3 Tage Einnahmepause
einzulegen.

https://www.zeckenbiss-borreliose.de/Vortrag.pdf

Besser du stellst in deinem schon vorhandenen Thread

https://www.symptome.ch/threads/borreliose-einsteiger-fragt-die-unfreiwilligen-borre-profis.77904/

weitere Fragen diesbezüglich, dann kann besser auf dich eingegangen werden und es geht nichts unter.;)

Viele Grüße Quittie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Quittie,

danke für Deine Einschätzung. Momentan hat sich bei mir nach einer 4 wöchigen Doxycyclin - Therapie und neuerlicher wesentlich ausführlicherer Serologie ein dringender Verdacht auf eine Yersiniose ergeben. Diese Co-Infektion ist womöglich die Hauptinfektion, zumindest sind die Borreliose-Test wieder recht mager. Außerdem habe ich eine vermutlich durchgemachte Bartonella- Infektion und eine Mycoplasmen-Infektion. Bei beiden sind IgG-AK vorhanden.Ich werde meine genauen Testergebnisse hier noch ins Forum stellen.

Lieber Gruß

Mark
 
Hi Mark,

bei den Bartonellen ist es so, dass diese sich auch schwer nachweisen lassen und es ist nicht zwangsläufig gesagt, dass wenn nur IgG-AK vorhanden sind, dass es sich um eine ausgestandene Infektion derer handelt, sondern sie kann auch florierend sein. Denn bei Bartonellen werden sehr früh schon IgG-AK gebildet, IgM-AK müssen nicht da sein.
Bartonellen können auch das Immunsystem unterdrücken, - könnte auch u.U. die mageren Borrelien-Test erklären.
Außerdem können einige Co-Erreger auch persistieren, wie die Borrelien, sodass dann evtl. nur IgG-AK gefunden werden.

Nach erfolgreicher Antibiose steigen oftmals auch erst die Borrelientiter an, und du schriebst, dass das Doxy keinerlei Besserung gebracht hat, somit würde ich auch ein anderes AB probieren und die Co-Infektionen mit einbeziehen lassen.

Viele Grüße Quittie
 
Hi Quittie,

danke für die Antwort, meine genauen Ergbnisse sind wie folgt:

Yersinia - IgG AK positiv 35 kD, schwach positiv 51 kD, 41 kD, 37 kD
Yersinia - IgA AK positiv 35 kD, schwach positiv 37 kD

Borrelia burgd. - IgG AG <5 AU7ml (negativ)
Borrelia burgd. - IgM AG 5 AU7ml (negativ)

Borrelien Immunoblot IgG schwach positiv p41, sonst alles negativ
Borrelien Immunoblot IgM schwach positiv p41, sonst alles negativ

Ehrlichien - AK negativ IgG und IgM

Babesien IgG mit 1:16 grenzwertig
Babesien IgM negativ

Bartonella hens. AK IgG positiv
Bartonella hens. AK IgM negativ
Bartonella hens. AK IgA negativ

NK Zellen 15,9 % o.B.
NK Zellen 249/myl o.B.

CD 57+ 51,5 vermindert (NB 60-360)

Mycoplasma pneumoniae IgG 30 U/ml erhöht (NB bis 20 U/ml)
Mycoplasma pneumoniae IgM normal
Mycoplasma pneumoniae IgA normal

basales TSH 2,7 (leicht erhöht)
Östradiol leicht erhöht
Progesteron leicht erniedrigt
Gluthadion in Ordnung
Testosteron in Ordnung

HLA B27 positiv

Leberwerte ok, Blutbild ok, aber mittleres Thrombozyten-Vol. und Leukos an der unteren Grenze, sonstige Werte o.B.
[/I][/I]

Yersinien sind also alle positiv und sie machen bevorzugt Arthritiden. Passt ziemlich gut. Dass eine Bartonella-Infektion auch dabei ist und quasi das Feld bereitet kann durchaus sein, denn die niedrigen Leukos und keinerlei Erhöhung der unspezifische Entzündungsparameter (BSG und CRP) verwundern mich schon.

Eigentlich soll Doxy mit Quensyl ja ganz gut gegen Yersinien helfen. Was hilft den gegen Bartonella?

Ich nehme seit heute Clont 400 2x1, also Metrodinazol als Monotherapie. Ich bin am überlegen,ob ich noch Minocyclin dazu nehmen soll.

Ist es wirklich so, dass man sagen kann, wenn es unter Antibiose keinerlei Verbesserung der Arthritissymptome gegeben hat, dann wirkt das Antibiotikum nicht und man soll wechseln? Welches Kriterium gibt es für die Wirksamkeit eines AB?

Viele offene Fragen......

Lieber Gruß

Mark
 
Hallo Mark,

nicht jedes AB schlägt immer (gleich gut, auch bei jedem) an, es kommt auch immer darauf an, wo oder in welchem Zustand sich die Erreger grad befinden und auch eben, welche Erreger aktiv sind, wenn eben auch noch Co-Infektionen vorhanden sind. Außerdem kann es auch an der Dosierung und Dauer der Gabe liegen.

Als Kriterium für eine Wirksamkeit gilt ja eine Besserung bzw. das Verschwinden der Beschwerden, aber auch eine Verschlimmerung der Symptomatik kann erstmal eintreten und Herxheimer Reaktionen. Allerdings kann auch erst eine Weile nach einer AB-Therapie eine Besserung eintreten.

Minocyclin ist auch gegen Bartonellen wirksam. Hier findest du, weiter unten, Infos über Bartonellen.

https://www.b-c-a.de/fileadmin/user_upload/BCA_Co_Infektionen.pdf

Zu deinen Werten hattest du ja schon einen Thread eröffnet.;)

Viele Grüße Quittie
 
Hi Quittie,

ich kann in dem bca-Beitrag nicht finden, dass speziell Mino gegen Bartonella wirkt, wohl aber Doxy. Mino kommt da eigentlich nie vor.

Mich wundert sowieso, dass nicht gleich immer Mino als Teracyclin genommen wird. Es scheint mir so zu sein, dass es in allen Punkten das beste Tetra ist. Täusche ich mich da, oder gibt es einen Grund Doxy zu nehmen?

Lieber Gruß

Mark
 
Hallo Mark,

mein Arzt erwähnte, dass das Mino auch gegen Bartonellen wirksam sei, dies steht auch in dem Waschzettel von meinem Minopräparat, - auch gegen Yersinieninfektionen.

Hier ist es auch mit aufgeführt
Minocyclin - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Viele Grüße Quittie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sonnenblume,

auf sehr viele auf jeden fall die beiden in Augsburg, BCA und Armin Labs. Dort kann man auch erstmal einen Fragebogen zur Symptomatik beantworten, um rauszufinden, welche Erreger überhaupt in Frage kommen, da die Tests schon recht teuer sind.

Viele Grüße
 
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