13 Jahre - noch nicht trocken

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Alleinerziehend

Mein Sohn ist noch immer nicht trocken. Das macht mir echt sorgen, speziell weil er vom Kinderarzt und von der Poliklinik (Kantonsspital Basel) komplett durchgecheckt wurde und nichts zu finden ist. Wir haben alles probiert was nur Menschenmöglich ist. (Nasenspray, Tabletten, Sonne/Regen-Kalender, Weckmethode, Pipi-Wecker, wir haben eine Zeit lang die Windeln weggelassen, sind zum Psychiater und zur Kinesiologie). Es hat nichts geholfen. Ich bin am Ende des lateins. Eric ist körperlich etwas zurückgeblieben, der Kinderarzt meint aber dass dies keinen Einfluss haben sollte auf's trocken werden und dass mit Geduld es von alleine vorübergeht und Eric dann keine Windeln mehr braucht. Was gibt es noch für Möglichkeiten? Wer hat Tips oder erlebt gerade das gleiche?
 
hallo, :)

du schreibst in deinem Vorstellungsthread:
Nach einem schrecklichen Unfall mit Todesfolge bin ich seit 5 Jahren alleinerziehend.
Wie hat dein Sohn das alles verkraftet? Er war ja damals 8 Jahre alt, hat er den Unfall miterlebt?
Möglicherweise liegt da die Ursache des Problems.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Hast du schon mal was von Reiki gehört? ich weiß von einem Jungen, der nachts immer ins bett gemacht hat mit 9 und dann zur Reiki-Behandlung gegangen ist. seitdem ist es wie weggeblasen.
Also Reiki oder Bodytalk würde ich dir empfehlen. Das wäre evtl. auch etwas für dich um trauer besser verarbeiten zu können
 
Hallo Alleinerziehend,

ohne Dein Vorstellungsthread gelesen zu haben würde ich aber genau wie Hexe ebenfalls vermuten, dass Dein Sohn irgend etwas nicht verarbeiten kann was ihn seelisch schwer belastet.
Du schreibst er war beim Psychiater, hat er denn auch eine Psychotherapie gemacht? Vielleicht könnte ihm dies weiterhelfen.

Ist dieses Symptom seit er ein Kleinkind war durchgehend gleichmäßig vorhanden oder gab es auch Zeiten in denen das gut klappte?

Was aber absolut super wichtig ist, Du darfst Deinem Sohn deshalb keinerlei Stress machen. Wenn er nachts wieder Pipi in sein Bett gemacht hat machst Du es frisch und beruhigst ihn und sagst ihm das sei doch gar nicht schlimm. Ich kann durchaus verstehen, dass das sehr nervenaufreibend ist, jedoch jegliche Art von Stress wird dieses Problem momentan mit Sicherheit nur verschlimmern.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Eine Wunderwaffe ???????

Hallo Alleinerziehend,

beim surfen, hab ich das gefunden:

"Es gibt da ein spezielles Baumwolltuch, das man vor dem Schlafen gehen um den Bauch ( Nieren ) wickelt. Das hat bei meiner Tochter auch geholfen-innerhalb 10 Tage.
Hatte Krach mit meiner Frau weil ich eigentlich nicht an solchen "Humbuck" glaube aber siehe da....ich war im Unrecht.
Auch Fußreflexzonenmassage helfen. "

Quelle: Bettnässer mit 6 Jahren - Kinder- und Jugendmedizin - med1


ja, wenn's wirkt, das wär doch was...

schönen gruss
"Augenlicht"
 
Mein Sohn ist noch immer nicht trocken. Das macht mir echt sorgen, speziell weil er vom Kinderarzt und von der Poliklinik (Kantonsspital Basel) komplett durchgecheckt wurde und nichts zu finden ist. Wir haben alles probiert was nur Menschenmöglich ist. (Nasenspray, Tabletten, Sonne/Regen-Kalender, Weckmethode, Pipi-Wecker, wir haben eine Zeit lang die Windeln weggelassen, sind zum Psychiater und zur Kinesiologie). Es hat nichts geholfen. Ich bin am Ende des lateins. Eric ist körperlich etwas zurückgeblieben, der Kinderarzt meint aber dass dies keinen Einfluss haben sollte auf's trocken werden und dass mit Geduld es von alleine vorübergeht und Eric dann keine Windeln mehr braucht. Was gibt es noch für Möglichkeiten? Wer hat Tips oder erlebt gerade das gleiche?

Liebe Alleinerziehend,

Hexe und Heather haben meienes Erachtens die "richtigen" Fragen gestellt. Nach dem wenigen, was Du geschildert hast, vermute ich ebenfalls einen Zusammenhang mit besagtem Unfall. Das körperliche ist - nach meiner ganz persönlichen Auffassung und Erfahrung - immer nur eine Konsequenz des seelischen und emotionalen Zustandes. Körperlich klein(er) bleiben kann der Ruf nach "Beschütze mich - denn ich bin noch klein und brauche Schutz" sein. Auch und gerade nach einem traumatischen Erlebnis. Gleiches gilt für die Blase, die nach medizinischer Sicht auch ein Drainage-Organ ist, soll heißen, dass sich hier die "Ableitung" von Ängsten "realisiert" und - wieder nach meiner ganz persönlichen Auffassung und Erfahrung - realisieren muss, um schwerwiegendere Konsequenzen zu vermeiden. Insofern können schulmedizinische Behandlungen nicht wirklich helfen, sondern würden bestenfalls zu einer Unterdrückung dieser "notwendigen" Drainage führen.

Je nach Typologie des jeweiligen Menschen werden Traumata unterschiedlich kompensiert. Das Du mit rein schulmedizinischer Hilfe diesbezüglich nicht weiterzukommen scheinst, ist eine Erfahrung, die Du mit vielen anderen Menschen (inklusive meiner eigenen Person) teilst. Daher zwei, wenn auch zumindest für den 2. Vorschlag obskur erscheinende Vorschläge:

1. Suche Dir bzw. Deinem Sohn einen wirklich guten und bekannten Homöopathen und begebt Euch (ja, am besten beide!) dort in Behandlung.

2. Wenn Du das ablehnst, kann ich Dir noch jemanden empfehlen, der aber nicht unter medizinisch-psychologischen, sondern ganz anderen Gesichtspunkten heilt, den ich persönlich aber sogar vor einem Homöopathen präferieren würde:

Hi-ah Park, eine Schamanin. Ich habe Sie persönlich kennen- und schätzen gelernt und selbst meine (Heil-)Erfahrungen mit ihr gemacht. Die Art wie sie heilt, würde den Rahmen des hier Erklärbaren sprengen, dass sie aber tatsächlich heilen kann, kann ich bestätigen und findest Du über google leicht heraus (Kontakt:Global Shamanic Healing Arts, -> sie ist auch öfters in der Schweiz, wohnt aber in Wien).

Vielleicht konnte ich Dir einige wenige Denkanstöße geben, davon unabhängig wünsche ich Dir und Deinem Sohn alles erdenklich Gute,


Gordon
 
Zuletzt bearbeitet:
An Homöopathie hatte ich auch gedacht.

Was mir auch eingefallen ist: es könnte sein, daß Dein Sohn irgendwelche Nahrungsmittel nicht verträgt und deshalb nachts nicht zur Ruhe kommt. Das kann natürlich mit Stress zusammen hängen oder sogar dadurch ausgelöst sein.

Weißt Du etwas von Nahrungsmittelunverträglichkeiten Deines Sohnes?

Gruss,
Uta
 
Liebe Alleinerziehende,
es ist mit Sicherheit nicht einfach.

Ich fühle Traumatas bei deinem Sohn!

Kann dies sein?

Wann wurde dein Sohn wieder aus der Trockenheit gerissen?

Er war doch schon trocken oder?

Ist dies so?

Leider hast du nicht viel geschrieben zur ganzen Vorgeschichte, so, dass man sich mehr Gedanken machen könnte.

Herzliche Grüße Jürgen-Ernst
 
[Das körperliche ist - nach meiner ganz persönlichen Auffassung und Erfahrung - immer nur eine Konsequenz des seelischen und emotionalen Zustandes. Körperlich klein(er) bleiben kann der Ruf nach "Beschütze mich - denn ich bin noch klein und brauche Schutz" sein. Auch und gerade nach einem traumatischen Erlebnis. Gleiches gilt für die Blase, die nach medizinischer Sicht auch ein Drainage-Organ ist, soll heißen, dass sich hier die "Ableitung" von Ängsten "realisiert" und - wieder nach meiner ganz persönlichen Auffassung und Erfahrung - realisieren muss, um schwerwiegendere Konsequenzen zu vermeiden. Insofern können schulmedizinische Behandlungen nicht wirklich helfen, sondern würden bestenfalls zu einer Unterdrückung dieser "notwendigen" Drainage führen.

Hallo Gordon
Dass Eric körperlich noch etwas zurückgeblieben ist, das ist wohl zumindest teilweise sicher auch erblich bedingt; auch ich war ein absoluter Spätzünder...
Ich habe mit dem Kinderarzt genau auch darüber gesprochen, dass ich (gleich wie Du, Gordon) darauf tippe, dass Eric noch Schutz braucht und dass das Bettnässen zum Teil vielleicht auch darauf zurückzuführen ist. Der Kinderarzt ist der gleichen Meinung und hat mir darum auch empfohlen Eric dieses "Kleinsein wollen" nicht zu unterbinden zu versuchen, denn vermutlich sei genau dies ein wichtiger Schutz und ein Stück Trauer- und Traumaverarbeitung. Unser Arzt empfiehlt deshalb, dass ich Eric deshalb abends weiterhin wickeln solle.
 
Hallo Alleinerziehend,
leider bist Du auf viele Fragen nicht eingegangen. Vor allem hast Du nirgends geschrieben, ob er schon trocken war und wieder Bettnässer wurde.

Ein 13-jähriger ist wirklich kein kleines Kind mehr. Ich bin vom Vorschlag deines Arztes leicht schockiert und finde ihn grenzwertig.
Mit dem Wickeln konzentrierst Du meiner persönlichen Meinung nach das Problem, dass seine Seele hat, auf das Symptom, dass damit in den Vordergrund gestellt wird. Was nach meinem Eindruck durch die Vorstellung bei allen möglichen Ärzten (Organisches ist somit ausgeschlossen) und das Bereitstellen der Windeln eh schon lange passiert.
Das Bettnässen müsste ihm mit 13 eigentlich schon extrem unangenehm sein. Warum ist es das nicht?

Man sagt auch Bettnässer trauen sich tagsüber nicht, Schwäche zu zeigen, stattdessen "weinen sie am falschen Ort". Deshalb erhebt sich neben der Möglichkeit des Traumas, dass er in sich reinfrisst, auch die Frage, die Du dir selbst stellen musst, ob er nun der Mann im Haus sein muss. Ob er das Gefühl hat, dir ein Halt sein zu müssen und deshalb den Starken spielt.
Ich persönlich würde versuchen eine weitere Thematisierung des Bettnässens zu vermeiden und nur für einen entsprechenden Matrazenschutz und 2-3 waschbare Decken sorgen. Dann kann er sein Bett selbst beziehen, wenn ihm ein Malheur passiert.
Windeln würde ich selbst einfach mal vergessen einzukaufen.:cool: Dann muss er halt abends aufs Klo, vor dem Schlafen.
Wo liegt der Reiz für ihn, trocken und nachts wach zu werden, wenn er immer eine Windel trägt?
Selbst in Altenheimen wird so weit wie möglich auf Windeln verzichtet.

Ich frage mich auch, möchte denn ein Erwachsener gewickelt werden, wenn er psychische Probleme hat? Wie sollte ihm das helfen? Sollte er nicht diese Probleme durch Gespräche nach aussen bringen und so lernen sie zu erkennen und damit fertig zu werden?

Insofern sehe ich gemeinsame und einzelne Gespräche mit dem Kind bei einem Therapeuten einer Erziehungsberatungstelle (ohne Thematisierung des Bettnässens in Gegenwart des Kindes) als Mittel der Wahl.

Alles Gute.:kiss:
 
Hallo,

Man sagt auch Bettnässer trauen sich tagsüber nicht, Schwäche zu zeigen, stattdessen "weinen sie am falschen Ort". Deshalb erhebt sich neben der Möglichkeit des Traumas, dass er in sich reinfrisst, auch die Frage, die Du dir selbst stellen musst, ob er nun der Mann im Haus sein muss. Ob er das Gefühl hat, dir ein Halt sein zu müssen und deshalb den Starken spielt.
Ich persönlich würde versuchen eine weitere Thematisierung des Bettnässens zu vermeiden und nur für einen entsprechenden Matrazenschutz und 2-3 waschbare Decken sorgen. Dann kann er sein Bett selbst beziehen, wenn ihm ein Malheur passiert.
Windeln würde ich selbst einfach mal vergessen einzukaufen. Dann muss er halt abends aufs Klo, vor dem Schlafen.
Wo liegt der Reiz für ihn, trocken und nachts wach zu werden, wenn er immer eine Windel trägt?
Selbst in Altenheimen wird so weit wie möglich auf Windeln verzichtet.
sorry, doch das ist absoluter Blödsinn. Ein Kind macht diese Tortur nicht aus Langeweile oder Quatsch oder um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erregen...

Es gab bereits so einige Tipps in diesem Thema, Alleinerziehende, ich denke da sind einige interessante Ansätze dabei :).


Liebe grüße :wave:.

Heather
 
Hallo,


sorry, doch das ist absoluter Blödsinn. Ein Kind macht diese Tortur nicht aus Langeweile oder Quatsch oder um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erregen...

Liebe grüße :wave:.

Heather
Abgesehen davon, dass Kinder für Aufmerksamkeit bereit sind noch ganz andere Dinge zu machen, habe ich weder was von Aufmerksamkeitserregung, Langeweile oder Quatsch geschrieben.
Da musst Du schon richtig lesen.:rolleyes:
 
An Heather und "nicht der papa"

bitte streitet euch deswegen nicht.

An "nicht der papa" muss ich allerdings schon klar sagen, dass er ganz offensichtlich von Bettnässen nicht viel versteht. Sag mal "nicht der papa", denkst Du denn dass Eric das extra macht? Ich empfehle "nicht der papa", damit er ein bisschen Ahnung von seinem eigenen Vorschlag erhält, dass er doch einmal in sein Bett liegen soll mit einem Matratzenschutz, und dann losbiesseln soll. Bitte nicht vergessen vorher eine Decke drüber ziehen um sich zuzudecken. Wenns geht auch ein Pijama was dann auch noch nass ist. So, und jetzt noch eine halbe Stunde warten, bis dass die Haut brennt, und dann erst aus dem kalten Bett raus, wenns wirklich kalt und schlimm ist. Sodeli, und jetzt bitte mitten in der Nacht aufstehen, Licht anknippsen, das schon wieder nasse Pijama ausziehen, nun in's Badezimmer sich waschen gehen, mitten in der Nacht bitte das Bett neu beziehen, ein neues Pijama anziehen, das Duvet neu beziehen, einen neuen Bettschutz und neues Leintuch überziehen....und dann wieder einschlafen. Das ganze nun bitte nach 3 Stunden nocheinmal durchziehen, also nocheinmal in einem nassen kalten Bett wach werden, aufstehen, das Licht anmachen, das kalte nasse Pijama ausziehen, sich nochmals waschen gehen, das Bett abermals anziehen, Decke wechseln, nocheinmal einschlafen probieren, und ja dann noch kurz die erniedrigung wegstecken dass es wieder schief ging etc. Sodeli, jetzt ist es morgen, der Wecker schällt, und nicht vergessen am Morgen dann rechtzeitig aufstehen, weil jetzt nämlich gut Duschen, nocheinmal gut drann denken, dass es wieder eine nasse Nacht war, nun selber alles in die Waschmaschine bringen, und dann in der Schule, obwohl beinahe nicht geschlafen trotzdem voll dabei sein und niemandem erzählen dürfen weshalb er beinahe nicht geschlafen hat...... Entschuldigung an "nicht der papa", aber viel Ahnung von Bettnässen hast Du nicht, wenn Du einem 13 jährigen Bettnässer die Windeln wegnehmen willst...... das ist vielleicht gut gemeint, aber völlig und komplett weltfremd!!! Gehts noch! Lieber Gruss von Alleinerziehend. PS: Wenn Du Deinen Vorschlag nun mal selber Ausprobiert hast, (auch nur für eine einzige Nacht ! ), dann kannst Du gerne wieder schreiben....). Sorry, aber das musste jetzt raus!!!
 
Hallo Alleinerziehend,

näßt Dein Sohn eigentlich nur nachts ein oder passiert das auch tagsüber?

Gruss,
Uta
 
Hallo :wave:

Ich könnte mir vorstellen, daß es, auch wenn es jetzt merkwürdig und unverständlich klingt, ein Zeichen für Aufmerksamkeitsdefizit sein könnte.
Wenn er dies macht, wird er ja auch automatisch mehr beachtet ;)

Wenn er körperlich etwas zurückgeblieben ist, wird er evtl von seinen Mitschülern deshalb gehänselt. Evtl würde ein Gespräch mit seinem Lehrer dazu Aufschluß bringen. Dabei muß ja sein Lehrer nichts von seinen Problemen erfahren.
 
Dass Eric körperlich noch etwas zurückgeblieben ist, das ist wohl zumindest teilweise sicher auch erblich bedingt; auch ich war ein absoluter Spätzünder...
Ich habe mit dem Kinderarzt genau auch darüber gesprochen, dass ich (gleich wie Du, Gordon) darauf tippe, dass Eric noch Schutz braucht und dass das Bettnässen zum Teil vielleicht auch darauf zurückzuführen ist. Der Kinderarzt ist der gleichen Meinung und hat mir darum auch empfohlen Eric dieses "Kleinsein wollen" nicht zu unterbinden zu versuchen, denn vermutlich sei genau dies ein wichtiger Schutz und ein Stück Trauer- und Traumaverarbeitung. Unser Arzt empfiehlt deshalb, dass ich Eric deshalb abends weiterhin wickeln solle.
Bei Bettnässen gibt es zweifelsohne viele verschiedene mögliche Ursachen und Behandlungsversuche.

Ein 13-Jähriger ist nun aber kein kleines Kind mehr, das von der Mutter gewickelt werden soll. Ich würde ihm schrittweise die Verantwortung für den Umgang damit abgeben und ihn dabei selbstverständlich bei Bedarf begleiten. Möchte er nachts Windeln tragen, kann er die ganz bestimmt selbst anziehen.

Schutz, Begleitung in Trauer- und Traumaverarbeitung kannst du ihm auch anders geben.

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Alleinerziehend,

ich war auch alleinerziehende Mutter eines (autistischen) Jungen und hatte zweimal mit diesem Problem zu tun. Mein Sohn war mit ca. 3 Jahren nachts trocken. Im Alter von 6 Jahren war er für 3 Monate in einer Klinik zur Diagnostik (die Diagnose Autismus bestand noch nicht) In dieser Klinik wurde er nachts mit einem Schlafsack ans Bett gebunden, da er sonst nachts aufstand. Er fing dort an, nachts einzunässen.

Wir haben dann zuhause 1 Jahr gebraucht, bis er nachts wieder trocken durchschlafen konnte. Ich habe ich jede Nacht aus dem Bett gehoben, zur Toilette getragen, auf die Toilette gesetzt, den Wasserhahn tröpfeln lassen und gewartet, bis er pillern konnte. Dann habe ich ihn wieder ins Bett getragen. Irgendwann ist er alleine aufgestanden und ging zur Toilette. Es passierte dann immer seltener, dass er nachts einnässte. Nach ca. 2 Jahren schlief er wieder trocken durch. Dazu möchte ich noch sagen, dass mein Sohn vor diesem Klinikaufenthalt viele stressige oder belastende Erlebnisse hatte (Trennung vom Vater, mehrere Umzüge, Eifersucht auf meinen Freund, Kindergartenwechsel), die nie dazu geführt hatten, dass er nachts einnässte.

Als er 8 oder 9 Jahre alt war, verbrachten wir gemeinsam 3 Wochen auf einer Mutter-und- Kind-Station für Familien mit autistischen Kindern, um neue Therapie- und Fördermöglichkeiten kennenzulernen. Er hatte anfangs ein eigenes Zimmer. Während dieser Zeit nässte und kotete er nachts ein. Der Therapeut empfahl dann eine ähnliche Maßnahme, wie von “nicht der Papa” geschildert. Ich sollte meinem Sohn trockene Bettwäsche bereitlegen und ihm ganz ruhig erklären, er werde die Nacht in diesem Raum verbringen, der zu sein müsse, damit er nicht die anderen nachts störe, ich sei jedoch in der Nähe und werde ihn morgens wecken. Wenn er ein Problem habe, liege eine neue Bettwäsche für ihn bereit. Er wurde während der Nacht gefilmt.

Besonders heftig fand ich, dass mein Sohn ja gar nicht die Möglichkeit hatte, zur Toilette zu gehen! Ich habe in dieser Nacht nicht geschlafen und mir die Aufnahme am Monitor angeschaut. Ich war fest entschlossen, ihn zu retten, wenn es nötig wird. Mein Sohn hat nicht versucht, die Tür zu öffnen. Er hat aber mit allen Mitteln versucht, die Filmkamera, die sehr klein und unauffällig sehr hoch oben angebracht war und von der er nichts wußte, zu erreichen. Er hat seine Versuche dann irgendwann eingestellt, hat in dieser Nacht nicht eingenässt und auch nicht eingekotet.

Danach schlief er wieder, so wie die Kinder der anderen Mütter oder Väter, in meinem Zimmer und es gab kein Problem mehr mit einnässen, einkoten oder nächtlicher Unruhe. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden und kann auch heute nur raten, warum mein Sohn dort anfangs “alles von sich gab” und warum er nach dieser bescheuerten “Maßnahme” wie umgewandelt war. Wir hatten nämlich während dieses Aufenthaltes dann noch sehr viel Spaß miteinander. Das Problem mit dem nächtlichen Einnässen trat dann nur noch auf bei Krankheiten, die mit Fieber verbunden waren.

Mit 20 Jahren wurde meinem Sohn vor einer ambulanten OP ein Beruhigungsmittel gegeben. Im nachhinein habe ich erfahren, dass dies aus einer Überdosis Haloperidol bestand. Dies hatte sehr schlimme Auswirkungen, die aber ärztlicherweise offiziell bestritten wurden. Sein Wasserhaushalt geriet völlig außer Kontrolle. Er speicherte offensichtlich das Wasser, verdünnte damit Natrium und Kalium und musste mehrerer Tage auf der Intensivstation verbringen, damit durch vorsichtige Zuführung der Mineralien seine Elektrolyte wieder normalisiert werden konnten. In dieser Zeit nässte er auch plötzlich ein, nachdem er vorher kein Wasser lassen konnte. Recherchen im Internet der (auch erst einmal ratlosen Ärzte) ergaben, dass dies oft im Zusammenhang mit dem Trinken von viel freiem Wasser passiert. Interessanterweise hatten viele der beschriebenen Patienten ein psychisches Problem und bekamen jahrelang Neuroleptika oder konsumierten Modedrogen.

Kein Arzt wollte sich jedoch darauf festlegen, dass die Elektrolytentgleisung Folgeerscheinung der Überdosierung des Neuroleptikums war, obwohl man mündlich erklärte, dies könne zu einem Infarkt der Nebennieren (oder -rinde) geführt haben. Nach einigen Wochen lag mein Sohn mit der gleichen Problematik wieder im Krankenhaus, diesmal mit zusätzlichen schweren Komplikationen.

Ich war dann nach verzweifelter Suche im Netz bei einem Endokrinologen, der mehrere Untersuchungen zum Ausschluss von z.B. Zuckerkrankheit (Diabetes insipidus) und Erkrankung der Nebennieren(oder Nebennierenrinde) und Hypophyse unternahm. Immerhin habe ich erreicht, dass man empfahl, Neuroleptika nicht zu verabreichen. Ansonsten bleibt mir nur übrig, den Flüssigkeitskonsum meines Sohnes zu kontrollieren und darauf zu achten, dass er nicht viel “freies Wasser” zu sich nimmt und regelmäßig seine Blase entleeren kann.

Soviel zu meinen Erfahrungen mit dem Problem des unwillkürlichen Einnässens. Ich weiß nicht, ob Dir ein solcher Erfahrungsbericht hilft. Das es aber viele verschiedene Ursachen gibt, kann es in Eurem Fall gar kein Patentrezept geben, sondern nur Anregungen, was vielleicht noch untersucht werden müsste. Ich weiß ja nicht, ob Dein Sohn vielleicht auch Neuroleptika oder andere Medikamente nehmen muss, die den Wasserhaushalt durcheinanderbringen können.

Ansonsten kann ich Dir nur noch schreiben, dass der (autistische) Sohn einer Freundin bis zum Alter von 21 Jahren nachts Windeln trug. Dann teilte er seiner Mutter mit, er werde keine Windeln mehr anziehen. Er brauchte dann auch keine mehr.
Zum Schluss möchte ich doch noch etwas empfehlen: nimm vor allem für Dich den Stress raus!

Liebe Grüße
Cassandra
 
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