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Dieses Thema ist hier über mehrere Rubriken verstreut. Ich stelle jetzt den Beitrag zur Diagnose der ASS-Unverträglichkeit hier hin und bitte evtl. um Verschiebung.

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Diagnostik

Die Diagnose von Unverträglichkeitsreaktionen auf ASS ist anamnestisch oft schwierig zu stellen
.
Oft bestehen zusätzlich grippale Infekte, Stress oder gleichzeitiger Kontakt mit anderen Allergenen. Zur symptomatischen Therapie von grippalen Infekten werden häufig NSAIDs eingenommen, wodurch eine Symptom-Exazerbation entstehen kann.

Hinweise auf eine Aspirin-Intoleranz geben folgende Befunde:

- Anamnestisch Asthmaanfälle nach Einnahme von NSAIDs
- therapierefraktäre chronisch verlegte Nasenatmung und wässrige Rhinorrhoe, v.a. bei negativen Allergietests
- nasale Polyposis
- CT-morphologische Pan-Sinusitis
- schwere, Intensivpflege-bedürftige Asthmaanfälle

Kutane Tests wie Prick- und Intrakutantest sind zur Diagnostik ungeeignet. [/B
]Entsprechend ist auch eine spezifische IgE-Messung (z.B. CAP) zum Nachweis einer AERD nicht geeignet, da diese nicht auf immunologische Mechanismen zurückzuführen ist. 

Auch verschiedene in-vitro-Tests sind beschrieben worden. Allerdings sind diese zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend validiert und sollten als alleinige diagnostische Methoden nicht zum Einsatz kommen [17].

Der „funktionelle ASS-Intoleranz-Test“ soll die Leukotrienfreisetzung peripherer Leukozyten nach ASS-Stimulation messen [18]. Zum anderen werden nach ASS-Stimulation verschiedene Mediatoren wie Histamin, Leukotriene bzw. Prostaglandine im Serum bestimmt. Eine weitere Methode zur Diagnostik benutzt die Technik der Durchflusszytometrie, die die basophile Aktivität in vitro bei ASA-Patienten messen soll (BAT= flowcytometric basophil activation test) [19]. 

Zur Diagnostik der ASS-Intoleranz werden auch die Hybrid-Testverfahren, die verschiedene der genannten Methoden kombinieren, angeboten. Auch diese sind zum jetzigen Zeitpunkt nur unzureichend validiert und sollten daher nicht als primäres Diagnostikum zur Anwendung kommen [17]. 

Entsprechend wird in den EAACI (European Academy of Allergology and Clinical Immunology) / GA2LEN (Global Allergy and Asthma European Network)-Leitlinien als „Goldstandard“ in der Diagnostik von Aspirin-induzierten Asthma (AIA), Aspirin-induzierte Urtikaria (AIU) bzw. Aspirin-induzierten Rhinitis (AIR) die einfach-blinde, Placebo-kontrollierte orale oder bronchiale Aspirin-Provokation empfohlen [20].

Bei Patienten, bei denen die nasale Symptomatik der Analgetika-Intoleranz im Vordergrund steht, kann zusätzlich auch die nasale Provokation mit Lysin-ASS erwogen werden. Zur Wertigkeit und Aussagekraft dieser Provokationstestung finden sich allerdings in der Literatur zum Teil gegensätzliche Ergebnisse [20]. 

Die Provokationsverfahren wie auch die adaptive Desaktivierung mit ASS sollten nur in geschulter Hand und in speziell ausgestatteten Zentren mit unmittelbarem Zugang zu entsprechender Intensiv- und Notfalltherapie erfolgen, da die Gefahr einer schweren bronchospastischen bzw. gar anaphylaktischen Reaktion besteht. Die mittlere inhalative Dosis an ASS, nach der sich in entsprechenden Provokationen bereits ein Abfall der FEV1 um >20% zeigt, liegt bei gerade 7,5mg [6].
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Das ASS-Intoleranz-Syndrom

Was ich erst heute gelesen habe:
https://www.symptome.ch/threads/salicylat-intoleranz-ass-benzoesaeure.51853/#post-1091485

Grüsse,
Oregano
 
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