z.B. Umckaloabo: Vorsicht wegen der Leber !

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.835
Aufgrund des Anstiegs von Verdachtsmeldungen von leberspezifischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) im Zusammenhang mit der Anwendung von Pelargonium-haltigen Arzneimitteln zur Behandlung der akuten Bronchitis leitete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Oktober 2011 ein Stufenplanverfahren der Stufe I mit dem Ziel des Informationsaustausches mit den pharmazeutischen Unternehmern ein. Derzeit prüft das BfArM adäquate Maßnahmen zur Risikominimierung.
Arzneimittel, die Wurzelextrakte aus der südafrikanischen Kapland-Pelargonie – Pelargonium sidoides – enthalten (z.B. Umckaloabo®), befinden sich seit über 40 Jahren in Deutschland im Verkehr und sind hier zur Behandlung der akuten Bronchitits für Kinder ab einem Jahr und Erwachsene zugelassen.
1 Die Behandlungsdauer ist auf maximal drei Wochen beschränkt. Als Wirkmechanismus werden immunmodulierende, antibakterielle, antivirale sowie mukolytische Wirkungen diskutiert.
2,3
Die Verkaufszahlen sind mit ca. 32 Millionen verkauften Tagesdosen jährlich sehr hoch.
4 In den klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen mit Pelargonium-haltigen Arzneimitteln wurden gelegentlich Erhöhungen der Leberenzyme beobachtet; schwerwiegendere Fälle von Leberschädigungen traten in den klinischen Studien nicht auf. Erhöhungen der Leberwerte sind daher als gelegentlich auftretende Nebenwirkungen in der Fach- und Gebrauchsinformation aufgeführt. Des Weiteren ist die Anwendung bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen kontraindiziert.5
...
FAZIT
Auf Grundlage der verfügbaren Daten muss der Zusammenhang zwischen der Einnahme Pelargonium-haltiger Arzneimittel und dem Auftreten von Leberschäden, Hepatitiden und Ikterus zumindest als möglich eingestuft werden, in Einzelfällen wurde der Kausalzusammenhang als wahrscheinlich bewertet.
Bei Pelargonium-haltigen Arzneimitteln handelt es sich um rezeptfreie Arzneimittel, welche vor allem im Rahmen der Selbstmedikation eingesetzt werden. Es ist somit zu vermuten, dass die tatsächliche Anzahl der Nebenwirkungen höher ist. Daher ruft das BfArM Ärzte und Apotheker dazu auf, Verdachtsfälle von leberspezifischen UAW im Zusammenhang mit der Anwendung von Pelargonium-haltigen Arzneimitteln zu melden. Hierdurch soll die Datenlage zum hepatotoxischen Risiko von Pelargonium verbessert werden. Dabei sind gut dokumentierte Fälle einschließlich serologischer, sonografischer und histologischer Untersuchungsergebnisse besonders hilfreich.
.....
www.pei.de/cln_101/nn_154420/SharedDocs/Downloads/fachkreise/sik-bulletin-dl/2012/1-2012
 
denkst du, dass wenn man umckaloabo nur kurzfristig anwendet während einer bronchitis man dennoch mit erhöhten leberwerten rechnen muss? oder nur dann wenn man eine lebererkrankung hat?

ich hatte schon zweimal innerhalb von mehreren jahren Umckaloabo eingenommen auch unter absprache mit meinem behandelnden arzt, und normalerweise bessert sich die bronchitis, egal wie hartnäckig sie ist, nach kurzer zeit der einnahme. jedenfalls waren das meine erfahrungen die durchwegs positiv waren.
was wäre denn ein ersatzmittel gegen bronchitis das empfehlenswerter wäre?
danke fürs einstellen des berichtes, ich wusste das gar nicht!
gruss agnetae
 
AUFFORDERUNG ZUR MELDUNG VON VERDACHTSFÄLLEN
UNERWÜNSCHTER ARZNEIMITTELWIRKUNGEN ODER IMPFKOMPLIKATIONEN

halte ich für enorm wichtig .

wichtig wäre auch festzustellen und bekannt zu geben wie und in welcher menge der einzelne verbraucher ein medikament hier zbs. umckaloabo einnimmt .
mir ist von vielen bekannt das sie umckaloabo in mengen konsumieren , sogar als vorbeugung einer eventuellen infektion jeden tag .

das solch ein verbrauch nebenwirkungen mit sich bringt kann man sich gut vorstellen .
vorstellen kann ich mir aber auch das ein "normaler" begrenzter verbrauch womögliche nicht die nun angezeigten nebenwirkungen hat.


angeregt durch den beitrag von oregano habe ich dies gefunden :https://www.evb.ch/cm_data/Hintergrund_Umckaloabo_was_Schwabe_verschweigt_170702008.pdf

lg ory
 
hallo agnetae,

was wäre denn ein ersatzmittel gegen bronchitis das empfehlenswerter wäre?

Zwei weitere Pflanzen mit antibakterieller Wirkung sind das Kraut der Kapuzinerkresse (Tropaeoli majoris herba) und die Meerrettichwurzel (Amoraciae rusticanae radix).
Beide werden seit Jahrhunderten als Heilmittel verwendet.
Das Fertigarzneimittel Angocin kombiniert die Wirkstoffe beider Pflanzen und hat in Kombination ein breiteres Einsatzspektrum als beide Pflanzen alleine. Eingesetzt wird Angocin in der Behandlung von Atemwegs- und Harnwegsinfektionen.
Wirksame Bestandteile sind Senföle (Isothiocyanate), die im menschlichen Körper sehr schnell aufgenommen und mit dem Blut an ihre Wirkorte in der Lunge und im Harnwegstrakt transportiert werden.
Ihre Wirkung gegen Infektionen kann damit sehr schnell einsetzen.
Angocin hemmt die Vermehrung von Bakterien, Pilzen und Viren und stellt daher eine wirksame Alternative zu Antibiotika dar.
gesundzuhause: Welche pflanzlichen Arzneimittel eignen sich als Alternative?

lg ory
 
herzlichen dank ory für deinen vorschlag, ich werde mich gern mit den beiden ersatzvorschlägen vertraut machen und sie allenfalls versuchsweise gegen meine bronchitis einsetzen. hier gibt es einiges zu lesen, was ich bisher noch gar nicht gekannt habe, tolle infos danke!
lg agnetae
 
Oben