Die (Krypto-)Pyrrolurie in der Umweltmedizin: eine valide Diagnose?

Die (Krypto-)Pyrrolurie in der Umweltmedizin: eine valide Diagnose?

Hier eine Antwort von Karolus in dem anderen Thread (wo mein Zitat im vorigen Beitrag herstammt), in der es um Kuklinskis aktuelles "Verhältnis" zur Pyrrolurie geht:

Wie bereits mal erwähnt, habe ich von KPU keine Ahnung. Dennoch ein kurzer Beitrag. Ein sehr guter Freund von mir stieß vor ca. 2-3 Jahren auf das KPU-Thema. Er machte einen Test (ich weiß nicht mal welchen), der positiv war. Als er etwas später bei Dr. Kuklinski war, hat dieser das Thema vom Tisch gewischt. Er hätte eine Mitochondropathie zumindest aufgrund eines HWS-Traumas. Mein Freund meinte, dass Dr. Kuklinski (zumindest einer) der Vorreiter der KPU-Forschung in Deutschland gewesen sei. Inzwischen lege er darauf (auch bei seinen Patienten) keinen besonderen Wert mehr. Zudem publiziere er auch bezüglich KPU nicht mehr.

Gruß
Kate
 
Die (Krypto-)Pyrrolurie in der Umweltmedizin: eine valide Diagnose?

In diesem Zusammenhang ist dieser Link hier lesenswert:

www.kpu-berlin.de/For_Ei_Chaos.html

Daraus ein Abschnitt, der viele Infos in sich hat, die es in sich haben ;):

.. Betrachtet man die Bedeutung des Vitamins B6 für den Nervenboten-Stoffwechsel, fällt auf, dass die Bildung des Nervenbotenstoffes Serotonin von diesem Vitamin abhängt. Serotonin spielt vor allem im Limbischen System eine Rolle. Es reguliert psychische Stabilität und setzt somit die Streßempfindlichkeit herab. Außerdem ist das Serotonin verantwortlich für Konzentration, Merkfähigkeit und ruhiges, ausgeglichenes Verhalten. Weiter bildet Serotonin nachts das Schlafhormon und ist auch verantwortlich für einen gesunden Blutdruck. Für die Peristaltik, die Darmbeweglichkeit, ist es unabkömmlich. Pyrroliker leiden eher an Verstopfungen und haben niedrige Blutdruckwerte. Bei Serotoninmangel sind die Kinder ängstlicher, streßempfindlicher und folglich die typischen Prüfungsversager.

Auch andere wichtige Nervenbotenstoffe wie Gamma-Amino-Buttersäure (GABA), Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin und Melatonin werden Vitamin-B6-abhängig gebildet. Ebenso ist das Vitamin beim Abbau dieser Nervenbotenstoffe beteiligt. Das GABA ist der stärkste ruhigstellende Nervenbotenstoff im Gehirn. Fehlt er, sind die Betroffenen, Kinder oder auch Erwachsene, überaktiv. Bei Pyrrolikern herrscht also bereits im Nervenbotenstoff-Haushalt eine ausgeprägte Disbalance. Es werden zu wenig gedächtnisfördernde und aktivitätsdämpfende Nervenbotenstoffe gebildet.

Ernährung spielt eine wichtige Rolle

Bei Vitamin B6-Mangel können Fremdeiweiße nicht in körpereigene Eiweiße umgewandelt werden. Proteinhaltige Kost wie Fisch, Fleisch und Milchprodukte werden also schlecht vertragen. Damit fällt aber ausgerechnet eine Hauptquelle der Lieferanten von Zink, Magnesium und Vitamin B6 weg, denn instinktiv essen Pyrroliker wenig Proteinhaltiges und so verstärkt sich ihr Defizit an Mikronährstoffen. Außerdem enthalten die sehr lang gelagerten Nahrungsmittel unserer Zeit nicht mehr so viel Vitamin B6 wie früher, da dieses sehr luftanfällig ist. Kommen dann bei den Kindern noch andere Besonderheiten in der Ernährung hinzu, wie phosphathaltige Erfrischungs- oder Cola-Getränke, werden bestimmte Elemente an der Resorption im Darm gehindert. So verstärken sich die bereits vorhandenen Mangelsyndrome.

Der Serotoninmangel zeigt sich auch in gesteigertem Appetit, ja sogar in einer Gier auf Süßigkeiten. Denn durch zuckerreiche Nahrung erhöht sich der Insulinspiegel, und dadurch kann das Gehirn selektiv verstärkt aus eigener Aminosäure, dem Triptophan, Serotonin bilden. Dadurch verstärkt sich aber fatalerweise der Vitamin B6-Mangel in der Zelle. Da Vitamin B6 aber wiederum außerordentlich wichtig ist für den Histaminabbau, neigen Pyrroliker verstärkt zur Ausbildung von Allergien. Die meisten Ärzte kennen diese Zusammenhänge nicht und verordnen in solchen Fällen Kortison und Antihistaminika. Die Kortisonbehandlung verstärkt jedoch noch zusätzlich den Vitamin B6-Mangel, was das Drama verschlimmert und die Patienten in immer tiefere Abhängigkeit von Medikamenten bringt.

....

Erst einmal: gute Nacht,

Uta
 
Die (Krypto-)Pyrrolurie in der Umweltmedizin: eine valide Diagnose?

Ja, Uta, ein B6-Mangel ist eine folgenreiche Angelegenheit. Das merke ich auch am eigene Leibe, denn der B6-Mangel war bei mir vorhanden (gemessen am Cystathionin-Wert) und seit Supplementierung (die sich auch am Cystathionin-Wert ablesen lies) hat sich zumindest einiges verändert.

Nur ist eben leider leider nicht geklärt, ob die sogenannte Pyrrolurie einen solchen zur Folge hat.

Kate schrieb:
... knüpft an mein Posting #12 an, hier vor allem Punkt 5 in der Aufzählung ("Es ist ebenso ungeklärt, ob dieses Ausscheidungsprodukt B6 und Zink binden kann. (Ihr erinnert Euch an die Diskussion zum Wiki? Jürgen999 äußerte, dass das HPL dies definitiv nicht kann...)").

(...)

Übrigens tangiert das auch die brisante Frage, inwieweit eine erhöhte Pyrrol-Ausscheidung (oder was auch immer mit den Pyrrolurie-Tests gemessen wird, siehe Wiki und Diskussion dazu) tatsächlich einen Zinkmangel verursacht, wie es landläufig behauptet wird. Die Pyrrolurie-Forschung ist soweit ich das weiß, diesen Nachweis auch schuldig. (Falls jemand andere Infos hat, wäre ich dankbar für ein Posting.)

Den letzten Satz möchte ich hier nochmal unterstreichen! Falls hier irgendjemand mitliest (vielleicht auch ein HP oder Laborarzt?), der das je systematisch überprüft hat oder Informationsquellen dazu hat, wäre es sehr hilfreich, wenn diese Person sich äußert ;)

Es grüßt
Kate
 
Grüß Euch,

sowohl mein Sohn als auch ich bekamen 2016 einen positiven HPU (KEAC) Bescheid.

Ich hatte sogar einen Wert von über 2,90. In der Vollblutmessung hatte ich KEINEN großen Zinkmangel. Muss hinzufügen, dass ich davor sogar 8 EDTA/DMSA Infusionen/Kapseln bekam und erhebliche Mengen an Zink und Mangan (schwarz auf weiß messbar/Urin-Labor) bei der Entgiftung ausgeschieden wurden.

Ich frage mich, hätte ich nicht einen riesen großen Mangel haben müssen? Ich habe die letzten Jahre kein Zink zu mir genommen.

Auch mein B6 Wert im Vollblut war nicht unterirdisch.

Mein Sohn hatte einen starken Magnesiummangel. Seine Zinkwerte waren gut (Normbereich).

Im übrigen gibt es mit dem Oligoscan eine super Möglichkeit für ca. 75 Euro seine Mineralstoff/Spurenelement und Schwermetalldepots messen zu lassen. Die Werte vom Oligoscan gleichen denen der Vollblutmessung. ( Ich verdiene nichts mit diesem Gerät, habe es als Patient beim Arzt getestet).

Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie und habe in Kollegengesprächen ebenfalls einige der hier genannten Einwände gehört.

Es wäre mehr als interessant schwarz auf weiß zu wissen, aus was genau dieser Komplex besteht, der beim HPU Test gemessen wird. Bitte korrigiert mich, wenn es dazu schon etwas konkretes gibt.

LG Sturmfee
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich habe HPU leicht erhöht.
Ich habe in den letzten Jahren häufiger Vollblutmineralien messen lassen und meist eine ausgeprägten Zinkmangel. Auch Mangan war im niedrigen Bereich. B6 habe ich nie messen lassen, aber B12 im Urintest unterirdisch, obwohl ich immer hochdosiertes B12 gelutscht habe. Ich habe mir dann 100 Pascoe-Spritzen Hydroxocobalamin i. m. selbst verabreicht und jetzt einmal die Woche (1500 myg).
Mache die Tage einen neuen Urintest.
Nehme regelmäßig 30 mg Zink, 50 mg P5P und Mangan. Nun alles im Lot.
Mein ewiger Eisenmangel wird sich hoffentlich bald geben, da sich meine Mens durch die Wechseljahre verabschiedet hat. Eine Infusion hat mir mein Arzt gegönnt.... Durch Eisentabletten hatte ich ein 12Fingerdarmgeschwür bekommen...
Meiner Tochter, inzwischen 18, geht es mit Depyrrol Basis auch viel besser. Jetzt hat sie aber Hypophysenprobleme (Adenom oder Entzündung, in der Klärung)...immer was Neues!
Gruß
Maarit
 
Mein ewiger Eisenmangel
Der Eisenmangel ist wohl die Ursache von HPU.
Bei HPU ist der Porphyrinstoffwechsel gestört.
Fehlt Eisen, baut der Körper anstelle Hämoglobin Zink in das "Zinkprotoporphyrin" ein mit der Folge, dass Zink im Körper fehlt.
Zinkprotoporphyrin ist ein Marker des Porphyrinstoffwechsels.

D. h. den Eisenmangel beheben und es dürfte sich dann der Zinkmangel etwas bessern.

Man muss aber bedenken, dass Zinkmangel auch durch andere Störungen zusätzlich noch entstehen kann, z. B. bei Kupferüberschuss im Körper.
Der Kupferüberschuss hingegen lässt sich im Blut kaum feststellen. Man kann im BLut niedrige Kupferwerte haben und dennoch ein Überschuss im Körper, d. h. in den Organen wie der Leber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Eisenmangel ist wohl die Ursache von HPU.


Hallo margie,

mit der These wäre ich vorsichtig, diese mal eben als Ursache zu benennen; es sei denn, Du kannst es wissenschaftlich klar belegen.
Ich habe keinen Eisenmangel und seit meiner HPU Diagnose 2004 auch nie gehabt.

Beste Grüße von Kayen
 
Hallo Kayen,

ich bezog die Aussage, dass der Eisenmangel die Ursache der HPU von maarit ist, nur auf deren Fall.
Ich denke, dass es sicher mehrere Ursachen gibt und eine davon ein Eisenmangel ist.
Da HPU ein Symptomekomplex und keine Krankheit ist und Symptome die Folgen irgendeiner Störung oder Krankheit sind, gibt es sicher mehrere mögliche Ursachen.

lg
margie
 
Die (Krypto-)Pyrrolurie in der Umweltmedizin: eine valide Diagnose?

"Die in der früheren Literatur geäußerten Hypothesen über einen Zusammenhang zwischen Pyrrolen im Urin und verschiedenen Erkrankungen wurden nicht bestätigt. Außerdem sind Herkunft und chemische Identität der in Rede stehenden Stoffe nicht hinreichend geklärt. Neuere wissenschaftliche Literatur fehlt. Somit kann bei einer eventuell erhöhten Ausscheidung des Mauve-Faktors oder von Pyrrolen derzeit nicht auf eine Stoffwechselstörung oder eine Erkrankung zurückgeschlossen werden. Eine darauf aufbauende Diagnose oder gar Therapieform entbehrt beim heutigen Kenntnisstand der wissenschaftlichen Grundlage. Die Pyrrolurie ist ein Befund, der nach wissenschaftlichen Kriterien keiner Krankheit zugeordnet werden kann."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kreinfeld,

für Dich scheint klar zu sein, daß es eine Kryptopyrrolurie nicht gibt.
Allerdings finden sich neben dem von Dir angegebenen Link noch weitere Links, u.a. diesen:

...
Leben mit KPU - Kryptopyrrolurie : Ein Ratgeber für Patienten
von Dr. Joachim Strienz
...
Etwa zehn Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum sind an Kryptopyrrolurie (KPU) erkrankt. Aber nur Wenige wissen dies auch. Dabei ist die Diagnose dieser Krankheit eigentlich leicht. Doch die Symptome sind derart verschieden, dass kein Zusammenhang erkannt wird. Und KPU findet keinen Eingang in medizinische Lehrbücher. Deshalb wird sie häufig nicht ernst genommen, und die Patienten fühlen sich allein gelassen.
Trotzdem ist diese Stoffwechselerkrankung real. Unentdeckt kann sie zu schweren Folgeerkrankungen führen, was diesen Ratgeber besonders wichtig macht. Denn durch ihren schleichenden Verlauf bleiben die Beschwerden oft lange unbehandelt. Viele Betroffene werden als psychosomatische Fälle abgestempelt. Dabei ist die Behandlung unkompliziert und führt in den meisten Fällen zu einer vollständigen Kuration der Symptome.
Dr. med. Joachim Strienz hat sich auf den Wunsch seiner Patienten das Thema KPU besonders zu Herzen genommen und als Autor des Ratgebers dazu beigetragen, dass diese Krankheit mehr Beachtung findet. So werden Patienten ermutigt, ihre Beschwerden ernst zu nehmen und vermeidbaren Folgeschäden vorzubeugen. ...
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Ich denke, man kann sich über die KPU, wie sie u.a. von Dr. Strienz bschreibt, nicht einfach hinweg sehen. Sonst würden Betroffenen nicht Besserung finden durch eine entsprechende Behanldung.
Daß es bei der Daignose KPU/HPU Querverbindungen zu anderen Krankheitsbildern geben kann, spricht ja nicht dagegen. Meine Erfahrung ist, daß man sich beim Verdacht auf eine HPU auch mit Intoleranzen beschäftigen sollte, weil es da Überschneidungen gibt.
Das Problem sehe ich eher darin, daß sich nur wenige Ärzte mit einer möglichen HPU/KPU bzw. den Intoleranzen wie Histamin- und Salicylatintoleranz auskennen, und mit Mastzellerkrankungen auch nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Ich denke, man kann sich über die KPU, wie sie u.a. von Dr. Strienz bschreibt, nicht einfach hinweg sehen. Sonst würden Betroffenen nicht Besserung finden durch eine entsprechende Behanldung.
Natürlich kann man über etwas hinwegsehen was es nicht gibt.
Und, dass irgendein Quacksalber dafür seinen Namen hergibt heißt nichts.
Und man kann auch von der Gabe von Vitamin B6 und Zink leicht proftieren - das ist aber kein Beweis dafür, dass es die HPU gibt. Ich mein ich könnte an die Wirkung dieser Gabe beliebige Theorien andocken und behaupten, dass der Effekt davon diese Theorie bestätige.
Was glaubste weswegen diese Schwurbler sich nur an Laien richten die keine einfachen Antworten auf ihre Beschwerden kriegen, aber welche verlangen, und nicht an Profis - die solche Schwurbler ignorieren ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich kann man über etwas hinwegsehen was es nicht gibt.
Und, dass irgendein Quacksalber dafür seinen Namen hergibt heißt nichts.
Und man kann auch von der Gabe von Vitamin B6 und Zink leicht proftieren - das ist aber kein Beweis dafür, dass es die HPU gibt.
Was glaubste weswegen diese Schwurbler sich nur an Laien richten die keine einfachen Antworten auf ihre Beschwerden kriegen, aber welche verlangen, und nicht an Profis - die solche Schwurbler ignorieren ?
Das ist ganz einfach zu beantworten:

Weil die meisten "Ärzte" sich nicht die Bohne für die Beschwerden der Patienten interessieren. Wenn man ein Krankheitsbild schon Jahre mit sich rumschleppt und Ärzte es nur aus "eingebildet" abtun, nimmt man irgendwann natürlich jeden Strohhalm auf "mögliche" Besserung gerne an.

Hier versagt unser Gesundheitssystem auf ganzer Linie.
 
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Betrifft die Beiträge #29 bis #32, die aus einem neu eröffneten Thread hierhin verschoben wurden (Boardregeln C.):

Der Artikel ist ein alter Hut von 2007, der bereits (ab) 2008 von uns diskutiert wurde:

Ich bitte Dich auch, Deinen Ton zu mäßigen.

Gruß
Kate
 
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