Spurensuche im Blut
Manchmal sind Hauttests nicht möglich, beispielsweise bei akut geschädigter Haut. Auch bei Säuglingen sind solche Tests oft schwierig durchzuführen. In diesen Fällen kann ein spezieller Bluttest weiterhelfen. Im Gegensatz zum Hauttest wird dieser nicht durch akute Infektionen oder die Einnahme von Medikamenten wie Kortison verfälscht.
Bei Allergien, Heuschnupfen, Neurodermitis und Asthma bronchiale sind in vielen Fällen die Immunglobuline E (IgE) im Blut stark erhöht. Der RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbens-Test) zeigt, wie viele spezifische, allergieauslösende Antikörper (IgE) vorhanden sind.
Für den RAST-Test wird Blut mit allergenbeschichteten Filterpapieren untersucht. Enthält die Blutprobe etwa Antikörper gegen Birkenpollen, binden diese an die Birkenpollen im Filterpapier. Diese Bindung lässt sich dann mit chemischen Analyseverfahren nachweisen. Die Ergebnisse werden in verschiedene Rast-Klassen eingeteilt: Je höher der RAST-Wert, desto stärker ist die Sensibilisierung. Klasse 0 bedeutet, dass keine Antikörper entdeckt wurden. Ab Klasse 3 sprechen Mediziner dagegen von einer starken Reaktion. Mit dem RAST-Test kann also ermittelt werden, ob und wie stark ein Patient auf einen Fremdstoff überempfindlich reagiert. Ein positives Testergebniss etwa auf Birkenpollen ist aber kein 100-prozentiger Beweis, dass die Symptome auch wirklich von diesem Allergen verursacht werden. Letzte Sicherheit würde nur der Provokationstest auf der Haut liefern.
Seit einigen Jahren gibt es Tests auf spezifisches Immunglobulin G (IgG) zum Nachweis von Unverträglichkeiten oder Allergien gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln. Fachverbände warnen davor, sich auf die Ergebnisse dieser kostenpflichtigen Tests zu verlassen. Im Gegensatz zur Untersuchung von spezifischen IgE-Antikörpern lassen sich mit IgG-Tests keine Allergieauslöser nachweisen.