Argentum - der lateinische Name des Silbers
Wie bei vielen Elementen geht das chem. Symbol Ag aus dem lateinischen hervor. Argentum bedeutet ursprünglich weißes, hellglänzendes Metall.
Das Bild rechts zeigt Feinsilber in Form von Granalien.
Den Namen Argentum trägt es zu Recht, denn Silber besitzt von allen Metallen das höchste Refelektionsvermögen und den wärmsten weißen Farbton. Licht wird bis zu 98% reflektiert. Die Spektralfarben gelb, orange und rot werden von Silber stärker reflektiert. Seine Leitfähig für Strom und Wärme ist unter den Metallen unübertroffen.
Silber - Geschichte
Die erste Be- und Verarbeitung von Silber geht auf das sechste vorchristliche Jahrtausend zurück. Die ältesten datierbaren Funde in Form von Ringen stammen aus Anatolien. Die Sumerer hatten sich ein großes Wissen im Umgang mit Silber erarbeitet. Durch ihre Wanderungen in den Süden verbreiteten sie es unter anderem auch in Mesopotamien. In Uruk (2800 v. Chr.) fand man eine größere Anzahl von silbernen Gefäßen. Etwa zur gleichen Zeit wurde Silber als Lot für Kupfer und Bronze verwandt.
Die ersten datierbaren Funde aus Ägypten stammen aus El Gerzeh (3800 v. Chr.). Zu den größten bislang bekannt gewordenen Silberarbeiten gehört eine über ein Meter lange Trompete. Sie stammt aus dem Grab des Tut-ench-Ammun (1352 v. Chr.).
Silber verhalf den Griechen zu einem politischem Aufstieg. Besondere Bedeutung kam dem Silber durch die Prägung von Münzen zu, welche die Griechen seit 600 v. Chr. betreiben.
331 v. Chr. erobert Alexander der Große einen enormen Staatsschatz, darunter 290.000 Talente Silber in Form von Barren, Gerät und Münzen. Dies waren etwa 7.600 Tonnen Silber.
217 v. Chr lässt der römische Konsul Flaminius den Silberdenar als allgemeine Wärungsmünze einführen. Technologisches und organisatorisches Geschick, sowie ausgesprochene Rücksichtslosigkeit führten bald zu außergewöhnlichem Silberreichtum, der sich in silbernen Geräten, Schmuck und sogar Möbelstücken niederschlug.
Die Blütezeit der mitteldeutschen Silberproduktion fällt in das 16. Jahrhundert. Etwa 5.500 Tonnen kamen aus Freiberg.
Erst im 19. Jahrhundert steigen die USA zum zweitgrößten Silberproduzenten der Welt auf. So wurde 1867 Alaska von Rußland an die vereinigten Staaten von Amerika verkauft.
Silber spielte in seiner Rolle als Geldmetall bis in das 20. Jahrhundert einen weitaus bedeutenderen Part als Gold. Zur Zeit ist sein Ruhm als Schmuckmetall verblasst. Nur vergleichbar geringe Mengen werden heute zu Schmuck und Gerät verarbeitet. So kommen aufwendige Silberarbeiten nur noch sehr selten vor. Auf der anderen Seite wurde das Silber von der Industrie entdeckt, wo es breite Verwendung in der Lebensmitteltechnik, der chem. Industrie, der Pharmazie, bei der Fotoindustrie und der Elektrotechnik findet.
Silber - Vorkommen
Die wichtigsten Fundländer sind Russland, Mexiko und Peru. Dahinter liegen Kanada, USA und Bolivien, gefolgt von Australien und Japan. Es kommt hier gelegentlich gediegen (in metallischer Form) vor und ist dabei immer mit anderen Metallen legiert (vermischt). Silberfunde wie der sogenannte Silbertisch (2 mal 4 Meter, aus der St. Georg Grube bei Schneeberg) mit einem Gewicht von über 20 Tonnen sind einmalige Ausnahmen.
Silber fällt immer mehr als Nebenprodukt bei der Nickel-, Kupfer- und Zinkgewinnung an. So soll der Anteil der Weltproduktion des auf diese Weise gewonnenen Silbers bei über 75% liegen.
Bei der Gewinnung von Silber wird unterschieden zwischen den verschiedenen Erzen. So kommen je nach Begleiter (Kupfer, Zink, Gold usw.) ganz unterschiedliche Verfahren zum Tragen. Die Endraffination, bei denen Reinheiten von 99,999% erziehlt werden können, wird mit Elektrolyse-Verfahren bewerkstelligt.
Silber - Eigenschaften des reinen Elements
Silber hat, wie oben schon erwähnt, einen warmen, weißen Farbton und weist das höchste Reflektionsvermögen unter den Metallen auf. Seine Dichte beträgt 10,5 g ⁄ cm³. Damit ist es immer noch schwerer als z. B. das Eisen mit 7,86 g ⁄ cm³. Es besitzt die beste Leitfähigkeit für Wärme und Elektrizität.
Der Schmelzpunkt von Silber liegt bei 961° Celsius. Mit dem Sauerstoff in der Luft bildet es eine mit dem bloßen Auge nicht erkennbare Silberoxidschicht. Diese ist in geringen Mengen wasserlöslich und hat eine sporen- und pilztötende Wirkung. Diese und seine antiseptische Wirkung nennt man oligodynamisch.
In Königswasser, also dem Säuregemisch, welches Gold und Platin zu lösen vermag, ist Silber unlößlich. Es bildet hier Silberclorid, was als Schutzschicht ein weiteres Auflösen verhindert. Salpeter-, konz. Schwefelsäure und Kalium- bzw. Natriumcyanidlösung lösen Silber auf.
Die große Affinität des Silbers zu Schwefel und seinen Verbindungen führen zu diesem eigenartigen Geruch. Auch mögen viele Menschen keine Eier mit dem Silberlöffel essen. Von Schwefel wird Silber angegriffen und nach einiger Zeit kommt es zu der bekannten Schwarzfärbung.
Silber ist etwas härter als Gold. Aus einem Gramm können 2.000 Meter Draht hergestellt werden. Wenn man Silber zu einer Folie ausschlägt, schimmert das Licht blau-grün hindurch. Es ist neben Kupfer der wichtigste Legierungspartner in Goldlegierungen....