Süchtig nach falschem Essen?

Hallo Zusammen!
Antwort auf Christianes letzten Satz: das finde ich auch und melde mich bald.
Gruß Manfred
 
Hallo Uta, Heather und Christiane!

Dank für Eure Beiträge, die mir zeigen, dass es – wenn auch geteiltes – Interesse an meinem Hypothesenansatz gibt. Uta sieht diesen Ansatz mit großer Skepsis, soll das auch weiter tun, aber bitte in der Diskussion bleiben. Sie hat schon so viele gute Beiträge in dieses Forum gebracht, und ich möchte auf ihr großes Wissen und auf keine sachliche Kritik verzichten.
Trotzdem, Uta, möchte ich Dir sagen, dass Du nach meiner Meinung bei Deiner Ursachenfindung zu früh aufgehört hast.
Ich weiß für mich, wann meine Probleme anfingen und was der Auslöser dazu war: es war eine Wohnungsrenovierung, die ich miterlebt habe, als ich noch Kind war und gleichzeitig kamen die ersten Amalgamfüllungen dazu.
Wahrscheinlich spielte dabei auch noch die Gelbsucht meiner Mutter, während sie mit mir schwanger war, eine Rolle...
Insofern ist für mich das Problem gelöst.

Heather macht mir zumindest Mut, den ich auch brauche, und ich freue mich darüber, dass sie die Diskussion um den Gedanken einer Parallelität zwischen Histamin und Adrenalin bereichert hat. Darüber sollten wir gemeinsam nachdenken. Aber meinen Versuch, den „einen Satz“ zu finden, möchte ich noch nicht aufgeben. Ich will ihn ja bearbeiten, ihn evtl. so lange verallgemeinern, bis er passt, und notfalls auch drei Sätze daraus machen. Das Bemühen, dieses Krankheitsgeschehen in einem Satz oder einer These zu beschreiben, zwingt zur Konzentration auf das Wesentliche und erleichtert auch „Außenstehenden“ das Verständnis für die Problematik.

Besonders gefreut habe ich mich über Christianes Beitrag, nicht nur wegen ihrer Zustimmung, sondern wegen der Offenbarung sehr interessanter Gedanken.
Und bleiben wir bei dem neutraleren Begriff "Stressor", ohne diesen auf chemische Stressoren zu reduzieren, kommen wir eventuell genau da heran, unser "System" besser zu "verstehen", und zwar mit einem ganzheitlichen Ansatz.
Finde es jedenfalls spannend, den Gedanken im Dialog erst einmal freien Lauf zu lassen. Aussortieren geht später immer noch - mögliche Möglichkeiten zu finden ist dagegen viel schwieriger.
dass bei der Heilung von seelischen Verletzungen jeweils an die Stelle in der Entwicklung zurückgegangen werden muss, an welcher die Verletzung stattgefunden hat.
Mit der Leber bin ich noch nicht im Klaren, denn ich weiss nichts um die Zusammenhänge der HIT mit der Leber - Triglyceride
Steigerung der Sensitivität - auch wieder psychisch wie auch physisch möglich? Psyche und Physis sind in ein permanentes Wechselspiel eingebunden ...
Im Einzelnen:
- Stressoren – der Begriff muss in den Satz!
- ganzheitlicher Ansatz – das sollten wir stets versuchen. Ohnedem bleibt jeder Erklärungsversuch dem Verdacht der Singularität ausgesetzt. Aber eine Warnung: Die Ganzheitlichkeit ist nur auf die Lebensvorgänge in einem Individuum im Wechselspiel mit seiner Umwelt zu beziehen. Eine Ausweitung auf die Gesamtheit von wissenschaftlichen Abhandlungen nach dem Motto: hast du denn die Beiträge von X, Y, Z nicht berücksichtigt?, ist zu vermeiden. Es sei denn, es gibt dort wirkliche Erklärungen für Symptombeschreibungen/ Erfahrungen Betroffener. Wir setzen uns sonst der Gefahr aus, der Herangehensweise der meisten Mediziner zu verfallen, die Krankheiten nicht anerkennt, die nicht in den individuellen Wissenshorizont passen. Wir sollten nach dem Grundsatz handeln: die Erfahrung Betroffener hat Priorität!
- Zu: Dialog, freier Lauf und Aussortieren: das ist das richtige Rezept.
- Zu: Heilung von seelischen Verletzungen – hiermit stößt Christiane ein Tor auf und dahinter liegt ein weites Feld, das wir unbedingt beackern müssen! Die Zusammenhänge von Psyche und Physis sind längst nicht mehr zu übersehen und es gibt spannende Ansätze, dies mit Stoffwechselvorgängen zu erklären. Eine zentrale Rolle spielt auch da offensichtlich immer wieder das Histamin. Wenn auch von Histamin an keiner Stelle die Rede ist, so ist ein von Uta im Juli eingestellter Beitrag der Autorin Dr. Eleonore Procházka aber ganz wichtig für unsere Diskussion:

https://www.symptome.ch/threads/medizinische-oekologie.8660/

Es ist verwunderlich, dass offensichtlich niemand durch diesen Beitrag bereits darauf gekommen ist, dass es für womöglich alle hier beschriebenen Symptome einen Nenner gibt: den Histaminstoffwechsel. Und die wichtige Erkenntnis, dass der ein zartes Pflänzchen ist!
- Die Frage Leber und HIT und Steigerung der psychischen und physischen Sensitivität findet in Procházka's Artikel einige erste Antworten.
Ich würde nach meinen Erkenntnissen etwa so antworten: Ein oder mehrere Stressor/en hat/haben in genügend hoher Intensität und Zeit das Potential der Immunabwehr erschöpft. Dies geschah über die Auslösung und Aufrechterhaltung eines viel zu hohen Histaminspiegels der an vielen Organen einschließlich Leber Schäden hinterlassen hat. Die Leber als wichtigster Akteur beim Histaminabbau hat ähnlich wie beim Alkoholismus ihre Funktionsfähigkeit für diesen Prozess (sprich: die Produktion der N-Methyl-Transferase – wahrscheinlich das Mittel gegen Histamin im Blut) ziemlich plötzlich verloren. Damit hört die Maskierung der Allergien/ Pseudoallergien/ Unverträglichkeiten auf und alle damit zusammenhängenden Symptome verschärfen sich oder erscheinen zum ersten Mal. Damit erhöht sich auch die Sensitivität gegenüber den ursächlichen Stressoren. Jeder kleine Ausrutscher, der zu viel Histamin in das System bringt, wird sofort und ungepuffert mit Symptomen beantwortet.

Als Erklärung füge ich hinzu, dass ich irgendwo gelesen habe, dass Histamin aus dem Darm, wenn dort die Diaminooxydase zum Abbau nicht reicht, ins Blut gelangt, wo es von der Leber hauptsächlich mittels der N-Methyl-Transferase abgebaut wird. Und dazu noch meinen Erfahrungsbericht: wegen einer Gallenkolik hatte ein Internist bei mir bereits in den 1970ern sonografisch eine Fettleber festgestellt und wollte hinten herum von mir wissen wieviel Alkohol ich so trinke. Ich konnte dazu nur so viel beitragen, dass ich Alkohol eher ab- als zugetan bin, da ich ihn schon immer nicht gut vertrage. Ich denke heute, dass das bereits die ersten Anzeichen meiner vermeintlichen MCS bzw. meiner heutigen HIT waren. Da ich diese Alkoholunverträglichkeit bereits auf das 16. Lebensjahr datieren kann und ich eine MCS als Ursache vermute, muss die Initialzündung dafür in meiner Kindheit gelegen haben. Diese Erkenntnis bekomme ich jetzt beim Schreiben. Bisher stand immer noch Formaldehyd aus Möbeln im Verdacht. Diese haben bei mir aber erst viel später eine Rolle gespielt. Was bleibt ist der nunmehr noch größere Verdacht, dass es die 4 Jahre Kindheit in einem mit Karbolineum behandelten bretterverkleideten Haus gewesen sein müssen.

Abschließend noch was zum Theme:

In den letzten Jahren wurden zunehmend Beweise dafür gefunden, dass Histamin in Stresssituationen freigesetzt wird. Dieses Phänomen beruht darauf, dass periphere Nerven Mastzellen aktivieren können, und dadurch Histamin freigesetzt wird. Dies ist auch deshalb von Bedeutung, weil bestimmte Krankheitsbilder wie Migräne oder Asthma, denen eine psychosomatische Komponente zugeschrieben wird, mit einer Aktivierung von Mastzellen verbunden sind. Als Neurotransmitter kann Histamin so schließlich auch in physiologische Regelkreise eingreifen und z.B. das Schlaf-Wach-Verhalten, die Temperaturregulation sowie Lernvorgänge und Gedächtnisbildung beeinflussen.
Sension GmbH

In der Leber wirkt neben der DAO die Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT)
https://web.archive.org/web/2008091...ktuell/2007/17/haupt/haupt17_2007nahrung.html

Entschuldigt die Länge.
Gruß Manfred
 
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Hallo Manfred!

Hallo Uta, Heather und Christiane!

Heather macht mir zumindest Mut, den ich auch brauche, und ich freue mich darüber, dass sie die Diskussion um den Gedanken einer Parallelität zwischen Histamin und Adrenalin bereichert hat. Darüber sollten wir gemeinsam nachdenken.

Bevor ich´s vergesse die Idee mit dem Adrenalin kommt von der mitdiskutierenden Christiane. Ich möchte mich schließlich nicht mit fremden Federn schmücken :rolleyes:.

Besonders gefreut habe ich mich über Christianes Beitrag, nicht nur wegen ihrer Zustimmung, sondern wegen der Offenbarung sehr interessanter Gedanken.
Im Einzelnen:
- Stressoren – der Begriff muss in den Satz!
- ganzheitlicher Ansatz – das sollten wir stets versuchen. Ohnedem bleibt jeder Erklärungsversuch dem Verdacht der Singularität ausgesetzt. Aber eine Warnung: Die Ganzheitlichkeit ist nur auf die Lebensvorgänge in einem Individuum im Wechselspiel mit seiner Umwelt zu beziehen. Eine Ausweitung auf die Gesamtheit von wissenschaftlichen Abhandlungen nach dem Motto: hast du denn die Beiträge von X, Y, Z nicht berücksichtigt?, ist zu vermeiden. Es sei denn, es gibt dort wirkliche Erklärungen für Symptombeschreibungen/ Erfahrungen Betroffener. Wir setzen uns sonst der Gefahr aus, der Herangehensweise der meisten Mediziner zu verfallen, die Krankheiten nicht anerkennt, die nicht in den individuellen Wissenshorizont passen. Wir sollten nach dem Grundsatz handeln: die Erfahrung Betroffener hat Priorität!
- Zu: Dialog, freier Lauf und Aussortieren: das ist das richtige Rezept.
- Zu: Heilung von seelischen Verletzungen – hiermit stößt Christiane ein Tor auf und dahinter liegt ein weites Feld, das wir unbedingt beackern müssen! Die Zusammenhänge von Psyche und Physis sind längst nicht mehr zu übersehen und es gibt spannende Ansätze, dies mit Stoffwechselvorgängen zu erklären. Eine zentrale Rolle spielt auch da offensichtlich immer wieder das Histamin. Wenn auch von Histamin an keiner Stelle die Rede ist, so ist ein von Uta im Juli eingestellter Beitrag der Autorin Dr. Eleonore Procházka aber ganz wichtig für unsere Diskussion:

https://www.symptome.ch/threads/medizinische-oekologie.8660/

Es ist verwunderlich, dass offensichtlich niemand durch diesen Beitrag bereits darauf gekommen ist, dass es für womöglich alle hier beschriebenen Symptome einen Nenner gibt: den Histaminstoffwechsel. Und die wichtige Erkenntnis, dass der ein zartes Pflänzchen ist!
- Die Frage Leber und HIT und Steigerung der psychischen und physischen Sensitivität findet in Procházka's Artikel einige erste Antworten.
Ich würde nach meinen Erkenntnissen etwa so antworten: Ein oder mehrere Stressor/en hat/haben in genügend hoher Intensität und Zeit das Potential der Immunabwehr erschöpft. Dies geschah über die Auslösung und Aufrechterhaltung eines viel zu hohen Histaminspiegels der an vielen Organen einschließlich Leber Schäden hinterlassen hat. Die Leber als wichtigster Akteur beim Histaminabbau hat ähnlich wie beim Alkoholismus ihre Funktionsfähigkeit für diesen Prozess (sprich: die Produktion der N-Methyl-Transferase – wahrscheinlich das Mittel gegen Histamin im Blut) ziemlich plötzlich verloren. Damit hört die Maskierung der Allergien/ Pseudoallergien/ Unverträglichkeiten auf und alle damit zusammenhängenden Symptome verschärfen sich oder erscheinen zum ersten Mal. Damit erhöht sich auch die Sensitivität gegenüber den ursächlichen Stressoren. Jeder kleine Ausrutscher, der zu viel Histamin in das System bringt, wird sofort und ungepuffert mit Symptomen beantwortet.

Ich überlege gerade ob Stress nicht überhaupt einer der größten Auslöser für die HIT ist - bei mir könnte das durchaus möglich sein. Vielleicht verliert der Körper durch zuviel Stress die Möglichkeit bzw. das "Können" die DAO in ausreichendem Maße herzustellen, eben so lange bis der Organismus diese Tatsache nicht mehr ausgleichen kann. Und um den Gedanken von Christiane weiterzuspinnen, kann es nicht sein, dass Adrenalin ein zerstörerischer Gegenspieler in diesen chemischen Vorgängen ist?

Als Erklärung füge ich hinzu, dass ich irgendwo gelesen habe, dass Histamin aus dem Darm, wenn dort die Diaminooxydase zum Abbau nicht reicht, ins Blut gelangt, wo es von der Leber hauptsächlich mittels der N-Methyl-Transferase abgebaut wird. Und dazu noch meinen Erfahrungsbericht: wegen einer Gallenkolik hatte ein Internist bei mir bereits in den 1970ern sonografisch eine Fettleber festgestellt und wollte hinten herum von mir wissen wieviel Alkohol ich so trinke. Ich konnte dazu nur so viel beitragen, dass ich Alkohol eher ab- als zugetan bin, da ich ihn schon immer nicht gut vertrage. Ich denke heute, dass das bereits die ersten Anzeichen meiner vermeintlichen MCS bzw. meiner heutigen HIT waren. Da ich diese Alkoholunverträglichkeit bereits auf das 16. Lebensjahr datieren kann und ich eine MCS als Ursache vermute, muss die Initialzündung dafür in meiner Kindheit gelegen haben. Diese Erkenntnis bekomme ich jetzt beim Schreiben. Bisher stand immer noch Formaldehyd aus Möbeln im Verdacht. Diese haben bei mir aber erst viel später eine Rolle gespielt. Was bleibt ist der nunmehr noch größere Verdacht, dass es die 4 Jahre Kindheit in einem mit Karbolineum behandelten bretterverkleideten Haus gewesen sein müssen.

Meine Leber ist eines der wenigen Körperteile, die bei mir anscheinend (fast) fehlerlos ihre Arbeit tut :D. Weshalb das aber bei Dir wieder ganz anders sein kann (da bin ich wieder bei meiner Befürchtung die ganze Problematik nicht in einen oder wenige Sätze unterbringen zu können :schock:).

Abschließend noch was zum Theme:

In den letzten Jahren wurden zunehmend Beweise dafür gefunden, dass Histamin in Stresssituationen freigesetzt wird. Dieses Phänomen beruht darauf, dass periphere Nerven Mastzellen aktivieren können, und dadurch Histamin freigesetzt wird. Dies ist auch deshalb von Bedeutung, weil bestimmte Krankheitsbilder wie Migräne oder Asthma, denen eine psychosomatische Komponente zugeschrieben wird, mit einer Aktivierung von Mastzellen verbunden sind. Als Neurotransmitter kann Histamin so schließlich auch in physiologische Regelkreise eingreifen und z.B. das Schlaf-Wach-Verhalten, die Temperaturregulation sowie Lernvorgänge und Gedächtnisbildung beeinflussen.
Sension GmbH

In der Leber wirkt neben der DAO die Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT)
https://web.archive.org/web/2008091...ktuell/2007/17/haupt/haupt17_2007nahrung.html

Ich habe PelLind (heißt jetzt Daosin) auch schon probiert, mir hat es leider gar nicht geholfen. Jedoch las ich schon von vielen Betroffenen die damit positive Erfahrungen gemacht haben. Daher rate ich es selbst zu versuchen.

Entschuldigt die Länge.
Gruß Manfred


So, ich habe jetzt bestimmt ganz viele Antworten vergessen, doch bin ich selbst ziemlich K.O. und mir fällt es einigermaßen schwer mich so zu konzentrieren :sleep:...

Liebe Grüße 👋.

Heather
 
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Hallo Heather - und die anderen,

danke für Deine Antwort. Es tut mir leid, Dich und die anderen etwas angestrengt zu haben und verspreche Besserung. Ich will also hier den Dampf rausnehmen und meine Erkenntnis der letzten Woche offenbaren: Ich gebe meinen „Satz“ auf, denn er greift überall zu kurz. Er entspricht nicht einmal meinem eigentlichen Ziel und verbraucht Eure Energie. Im Vergleich zu Eurer gesundheitlichen Situation geht es mir ja noch unanständig gut.

Was ich eigentlich wollte war, mit Eurer Hilfe ein übersichtliches Modell zu entwickeln aus welchem Zusammenhänge klar werden, die der Ursachenfindung und dem Auffinden von Therapieansätzen dienen könnten. Ich habe aber nach Euren Reaktionen eingesehen, dass das Thema auf breiterer Basis angelegt werden muss. Meine Symptomatik ist wohl eher ein einfacher Einzelfall ohne Modellcharakter.

Trotzdem möchte ich an dem Grundgedanken festhalten, dass der Kern solch einen Modells, welches möglichst viele im Forum beschriebenen Erkrankungen erfasst, die Histaminbilanz im biochemischen Labor „Patient“ ist. Es ist die große Bandbreite von Einflussfaktoren auf das Ansteigen des Histaminspiegels wie auch auf seinen Abbau und die Entfernung der Endprodukte, sowie die Vielfältigkeit der Reaktionen zwischen Anstieg und Absinken. Es ist darüber zu reden, welche Stressoren einen Anstieg bewirken und auf welchen Wegen sie in unser „Labor“ gelangen und welche Wirkungen der unnormale Histaminspiegel auslöst. Dabei sollten im 1. Rang die eigenen häufiger gemachten Beobachtungen und Erfahrungen stehen und erst im 2. Rang Hinweise auf gefestigtes Allgemeinwissen und Mutmaßungen über eventuelle Parallelen zu angelesenem Wissen.

Das Modell, das ich Dir, Uta und Christiane, gern auch Margie und jedem Interessierten vorstellen möchte, wäre erst einmal nur 3-geteilt. Dabei gehe ich mit einer Vorbelastung an Wissen über erhöhtes Histamin ins Rennen, gestehe aber, noch zu wenig über Histaminmangel zu wissen.

Teil 1 - Histamin erhöhende Stressoren
1.0 Sammlung und Beschreibung des jeweils möglichen Eintrittsweges bis zur Histaminerhöhung im Blut - was sind die Gründe für das (scheinbare) Versagen des körpereigenen Frühwarnsystems bzw. das Ausbleiben der Abwehrreaktion?
1.1 Trivialfall: histaminhaltige Nahrung (welche neuen Lebensmittel sind erkannt worden?)
1.2 Histaminliberatoren aus der Nahrung (welche noch?)
1.3 Chemikalien - Gase Dämpfe (Atemgifte, Nervengifte ...)
1.4 Medikamente (hier stimmen oft die im Beipackzettel erwähnten Nebenwirkungen mit denen von HITlern überein)
1.5 Mechanische Reize (Bewegung, Druck, Reibung - besonders in Krankheitsherden)
1.6 Audiovisuelle Reize (emotionaler Stress)
1.7 Thermische Reize
1.8 Elektromagnetische Strahlung

Teil 2 - Histaminbilanz
2.0 Beschreibung der zeitlichen Dynamik von Veränderungen des Histaminspiegels und der Krankheitsrelevanz bei Überschreitungen des Toleranzbereiches - die besondere Problematik der Langzeitwirkung von grenzwertigen Abweichungen - der unglückliche Begriff Histaminintoleranz
2.1 Definition: normal
2.2 Definition: erhöht - mit Krankheitswert
2.3 Definition: erniedrigt - mit Krankheitswert
2.4 histaminbedingte Krankheiten (was alles gehört hier hinein? Auch die Unverträglichkeiten? MCS?)
2.5 Krankheitsherde/betroffene Organe - Verstärkungsfaktoren in bevorzugten Organen - die Schwierigkeit der „Auflösung“, Verhinderung der Chronifizierung - (was gehört hier hinein? Arthrose, rheumatische Arthritis, Neurodermitis? Aber auch MS?)

Teil 3 - Histamin und -symptomvermindernde Faktoren/Maßnahmen
3.0 Vorrang haben Maßnahmen, die den Ursachen möglichst nahe kommen
3.1 Erkennen/Vermeiden der Ursachen (s. Teil 1)
3.2 Körpereigene Substanzen/Substitute (z.B. DAO)
3.3 Therapeutische Maßnahmen/Therapieansätze zur Bremsung der Histaminerhöhung
3.4 Therapeutische Maßnahmen/Therapieansätze zur Förderung des Histaminabbaus
3.5 Symptombehandlung (z.B. Antihistaminika - Diskussion der einzelnen Typen; Vorrang hätte z.B. DAO wegen der größeren Nähe zur Ursache und dem Fehlen von Nebenwirkungen)

Ich stelle mir vor, dass mit Hilfe des Forums dieses Modell vervollständigt, korrigiert, verbessert wird und dass mit Bezug auf den jeweiligen Gliederungspunkt Beiträge zum Ausbau eingehen. Was meint Ihr? Bin sehr gespannt! Und lasst Euch dabei nicht stressen. (Siehe 1.6)

Übrigens habe ich beim Nachdenken über dieses Modell einige Korrekturen in meinen bisherigen Vorstellungen vornehmen müssen.

Und Marcels Aufruf, positive Erfahrungen nicht stillschweigend abzugreifen, sondern wenigstens in einem Satz (z.B. Hallo, das hat mir auch geholfen!) bekannt zu geben, muss ich ausdrücklich unterstützen.

Viele Grüße
Manfred
 
Hallo Heather - und die anderen,

danke für Deine Antwort. Es tut mir leid, Dich und die anderen etwas angestrengt zu haben und verspreche Besserung. Ich will also hier den Dampf rausnehmen und meine Erkenntnis der letzten Woche offenbaren: Ich gebe meinen „Satz“ auf, denn er greift überall zu kurz. Er entspricht nicht einmal meinem eigentlichen Ziel und verbraucht Eure Energie. Im Vergleich zu Eurer gesundheitlichen Situation geht es mir ja noch unanständig gut.

Es muss Dir nicht leid tun, dieses Thema finde ich sehr interessant. Und wenn ich oder die anderen gerade nicht ganz fit sind, sowie ich im letzten Post angedeutet habe, gehört das, zumindest zu einem größeren Teil, zu der Histaminintoleranz dazu. Das kannst Du Dir gerne merken ;).
Aber es freut mich natürlich wenn es Dir gut geht :freu:!


Was ich eigentlich wollte war, mit Eurer Hilfe ein übersichtliches Modell zu entwickeln aus welchem Zusammenhänge klar werden, die der Ursachenfindung und dem Auffinden von Therapieansätzen dienen könnten. Ich habe aber nach Euren Reaktionen eingesehen, dass das Thema auf breiterer Basis angelegt werden muss. Meine Symptomatik ist wohl eher ein einfacher Einzelfall ohne Modellcharakter.

s.o.

Trotzdem möchte ich an dem Grundgedanken festhalten, dass der Kern solch einen Modells, welches möglichst viele im Forum beschriebenen Erkrankungen erfasst, die Histaminbilanz im biochemischen Labor „Patient“ ist. Es ist die große Bandbreite von Einflussfaktoren auf das Ansteigen des Histaminspiegels wie auch auf seinen Abbau und die Entfernung der Endprodukte, sowie die Vielfältigkeit der Reaktionen zwischen Anstieg und Absinken. Es ist darüber zu reden, welche Stressoren einen Anstieg bewirken und auf welchen Wegen sie in unser „Labor“ gelangen und welche Wirkungen der unnormale Histaminspiegel auslöst. Dabei sollten im 1. Rang die eigenen häufiger gemachten Beobachtungen und Erfahrungen stehen und erst im 2. Rang Hinweise auf gefestigtes Allgemeinwissen und Mutmaßungen über eventuelle Parallelen zu angelesenem Wissen.

Die Verteilung ist sinnvoll da sich eine HIT nie bei jedem gleich bemerkbar macht. Ich bin z.B. müde und anderen Betroffenen ist dauern übel... Aber natürlich ist es wichtig überhaupt an "gut überlegte" und auch "wirklich sinnvolle" Informationen zu kommen. Ich WEIß, dass die Bandbreite der Ärzte die sich damit auskennen, bzw. überhaupt wissen was das ist, noch ziemlich gering ist. Und daher sind Betroffene auf leicht zugängliche und informative Angaben absolut angewiesen.
Glücklicherweise gibt es heute wenigstens das Internet als Hilfe :klatschen.


Das Modell, das ich Dir, Uta und Christiane, gern auch Margie und jedem Interessierten vorstellen möchte, wäre erst einmal nur 3-geteilt. Dabei gehe ich mit einer Vorbelastung an Wissen über erhöhtes Histamin ins Rennen, gestehe aber, noch zu wenig über Histaminmangel zu wissen.

Was mir dazu noch auf die Schnelle einfällt :):

Teil 1 - Histamin erhöhende Stressoren
1.0 Sammlung und Beschreibung des jeweils möglichen Eintrittsweges bis zur Histaminerhöhung im Blut - was sind die Gründe für das (scheinbare) Versagen des körpereigenen Frühwarnsystems bzw. das Ausbleiben der Abwehrreaktion?
1.1 Trivialfall: histaminhaltige Nahrung (welche neuen Lebensmittel sind erkannt worden?)
1.2 Histaminliberatoren aus der Nahrung (welche noch?), Hitze bzw. Wärme
1.3 Chemikalien - Gase Dämpfe (Atemgifte, Nervengifte ...), bei manchen reichen schon Gerüche von bestimmten Nahrungsmitteln
1.4 Medikamente (hier stimmen oft die im Beipackzettel erwähnten Nebenwirkungen mit denen von HITlern überein), es müsste dazu erst einmal Einigkeit bestehen was für HIT´ler verträglich ist und was nicht - 100 Listen sind da zu finden...
1.5 Mechanische Reize (Bewegung, Druck, Reibung - besonders in Krankheitsherden)
1.6 Audiovisuelle Reize (emotionaler Stress)
1.7 Thermische Reize
1.8 Elektromagnetische Strahlung, das halte ich durchaus für möglich, doch wie kann man das "messen" und daher beweisen? Das glaubt garantiert kein Mediziner :mad:

Teil 2 - Histaminbilanz
2.0 Beschreibung der zeitlichen Dynamik von Veränderungen des Histaminspiegels und der Krankheitsrelevanz bei Überschreitungen des Toleranzbereiches - die besondere Problematik der Langzeitwirkung von grenzwertigen Abweichungen - der unglückliche Begriff Histaminintoleranz
Das ist auch ganz schwierig. Manche HIT´ler haben nach einem Test (die anscheinend auch nicht immer zuverlässig sind) normale DAO-Werte und dennoch sind sie Intolerante, das zeigen Auslassdiät und typisch unverträgliche Nahrungsmittel wie Schokolade, Rotwein, etc.
2.1 Definition: normal
2.2 Definition: erhöht - mit Krankheitswert
2.3 Definition: erniedrigt - mit Krankheitswert
2.4 histaminbedingte Krankheiten (was alles gehört hier hinein? Auch die Unverträglichkeiten? MCS?)
2.5 Krankheitsherde/betroffene Organe - Verstärkungsfaktoren in bevorzugten Organen - die Schwierigkeit der „Auflösung“, Verhinderung der Chronifizierung - (was gehört hier hinein? Arthrose, rheumatische Arthritis, Neurodermitis? Aber auch MS?)
Das ist ein guter Ansatz, dazu stelle ich Dir mal einen Link mit einer Symptome-Sammlung bei HIT:
LIbase.de - Forum: Histamin/ Symptomesammlung
Ich hoffe Du hast die Zeit da mal wenigstens quer zu lesen ;).


Teil 3 - Histamin und -symptomvermindernde Faktoren/Maßnahmen
3.0 Vorrang haben Maßnahmen, die den Ursachen möglichst nahe kommen
3.1 Erkennen/Vermeiden der Ursachen (s. Teil 1)
3.2 Körpereigene Substanzen/Substitute (z.B. DAO)
3.3 Therapeutische Maßnahmen/Therapieansätze zur Bremsung der Histaminerhöhung
3.4 Therapeutische Maßnahmen/Therapieansätze zur Förderung des Histaminabbaus
3.5 Symptombehandlung (z.B. Antihistaminika - Diskussion der einzelnen Typen; Vorrang hätte z.B. DAO wegen der größeren Nähe zur Ursache und dem Fehlen von Nebenwirkungen)
Zu Überlegungen zu Teil 3 müsste man die zuständigen Krankenkassen zwingen. Außer einem meiner Antihistamine muss ich alles selbst zahlen. Seien es Nahrungsergänzungen oder mein 2. AH oder Daosin (habe ich mal probiert, hat mir aber nicht geholfen). Ich war schon immer ein Patient der sich viele Medis selbst gekauft hat, da ich niemand bin der wegen einem Halsbonbon zum Arzt rennen würde. Aber wenn man passable Präparate will zahlt man sich dumm und dämlich. Erschwerend dazu kommt noch in Deutschland sind hochdosierte Vitamine usw. gar nicht oder nur zu fast unerschwinglichen Preisen zu bekommen :mad:! Und die Folgen von den, aus finanziellen Gründen, nicht wahrgenommenen Möglichkeiten kosten die KK Unsummen von Geld. Wo bleibt denn da die Logik :confused:? Sorry, Du kannst ja auch nix dafür, aber das ärgert mich maßlos :mad:.

Ich stelle mir vor, dass mit Hilfe des Forums dieses Modell vervollständigt, korrigiert, verbessert wird und dass mit Bezug auf den jeweiligen Gliederungspunkt Beiträge zum Ausbau eingehen. Was meint Ihr? Bin sehr gespannt! Und lasst Euch dabei nicht stressen. (Siehe 1.6)

:sleep: :schlafend: :D

Übrigens habe ich beim Nachdenken über dieses Modell einige Korrekturen in meinen bisherigen Vorstellungen vornehmen müssen.

Und Marcels Aufruf, positive Erfahrungen nicht stillschweigend abzugreifen, sondern wenigstens in einem Satz (z.B. Hallo, das hat mir auch geholfen!) bekannt zu geben, muss ich ausdrücklich unterstützen.

Viele Grüße
Manfred


Hallo Manfred,

vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag. Wie Du siehst habe ich dazu einige Anmerkungen gemacht die mir so spontan eingefallen sind. Aber das jetzige Modell ist auf jeden Fall besser wie Deine Idee alles in ein paar Sätze zu packen. Die HIT ist meiner eigenen Erfahrung nach und meines angeeigneten Wissens darüber viel zu komplex um die Beschreibung in wenige Worte zu fassen ;).

Ich hoffe ich kann mit meinem "Senf" Deine Gedanken etwas bereichern :).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Heather,

Dank für Deine schnelle Reaktion, grundsätzliche Zustimmung und erste Beiträge. Werde diese ohne Widerspruch übernehmen, eine Sammelliste für HIT-Symptome beginnen und darauf hoffen, dass es nicht bei unserem 2-seitigen Dialog bleibt.

Deinen Ärger im letzten Absatz muss ich leider teilen, obwohl ich weiß, dass Ärger sehr histaminintensiv sein kann. (!) Ich bin der Überzeugung, dass die Finanzkrise ein Beleg für die emotionale Verwahrlosung unserer Gesellschaft ist und nicht erst im Finanzwesen begonnen hat und auch nicht beim Gesundheitswesen aufhört.

Viele Grüße:wave:
Manfred
 
Hallo zusammen!

Zunächst meinen Dank an Uta für ihren Link zu dem Tread NO und Histamin. Damit ist sie ihrer Moderatorenrolle gerecht geworden und hat mir mit der richtigen Auswahl gezeigt, was ich wenigstens erst mal lesen soll, bevor ich hier so keck daher rede.
Anerkennung für Dich Uta, was Du schon alles tiefgründig recherchiert und verstanden hast.
Da öffnet sich für mich ein weites Feld und ich werde einige Zeit brauchen, um meine Sprachlosigkeit zu überwinden.

Bis ich mich wieder melde, werde ich darüber nachdenken, ob ich mein Modell noch haben will. Unterstützung finde ich aber in einem Beitrag in diesem Tread über ein Buch von Susanne Schäfer Susanne Schäfer, Bad Kreuznach , aus dem ich folgendes Zitat entnehme:
>> Wer einfach nur seine Symptome ausknipsen will, um seinen alten, liebgewonnen Trott weiterzuleben, der ist beim chemieverschreibenden Schulmediziner besser aufgehoben, wenn auch alle auf bloßer Symptomverbesserung beruhenden Behandlungskonzepte langfristig die Krankheiten forcieren, zumindest aber nicht dazu führen, was ich wirkliche HEILUNG nennen würde. Sparsame Medikation kann in einigen Fällen akzeptabel sein, wenn es nicht ausschließlich dabei bleibt --- das gilt für hyperaktive Kinder, Parkinson-Patienten und Narkolepsie ebenso wie für Schizophrenie, Krebs etc. Es geht nicht um Ge- oder Verbote, nicht um Pauschalrezepte --- aber darum, zu wissen, was wir tun (oder unterlassen), um Bewusstheit in allen Lebensbereichen.
Heil kann man auch in einem mit Defiziten gesegneten Körper sein. Mancher mir bekannte Parkinson-Patient ist sportlicher als ich, die aufgrund angeborener Knochen-/Gelenkfehlstellungene und einer Blutdruckanomalie immer noch geh- und vor allem stehbehindert ist. Wenn ich aus falschem Ehrgeiz heraus meinen mir ureigenen inneren Schlaf-Wach-Rhythmus (der vom Normaltag erheblich abweicht) nicht ausleben kann, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn dann sehr bald die altbekannten Symptome zurückkehren.
Man kann mit einfachen Mitteln und konsequenten, individuell zurechtgelegten Strategien schon viel erreichen, ebenso durch die Geisteshaltung, mit der man auf die sog. "Krankheit" oder "Gesundheit" schaut. <<

Wegweisend finde ich das Aufräumen mit der immer noch anzutreffenden Medizingläubigkeit, was ihr letztlich wohl das Leben gerettet hat. Krankheiten, die wir hier diskutieren, passen nicht in unser etabliertes Gesundheitssystem. Von welchem Arzt wollen wir denn verlangen, dass er bei allgemeinem Zeitmangel und Berufs-/Karrierestress uns die Zuwendung zuteil werden lässt, die unsere komplizierte Symptomlage erfordert? Und das auch noch, wenn die vielleicht richtige Diagnose nicht im Leistungskatalog der KK enthalten ist? Und auf welche Medikamente soll er da zurückgreifen - ist nicht bereits für gängige Krankheiten die Arzneipalette für den allgemeinen Patientenverkehr gezielt auf lediglich symptomdämpfende Mittel beschränkt worden, um das aufgeblasene Gesundheitssystem, an dem sich immer mehr Fremdnutznießer bedienen, mit ständig wachsenden Patientenzahlen am (ökonomischen) Leben zu erhalten? Und woher sollte er sein Wissen um andersartige Krankheiten erweitern, wenn seine Weiterbildungskurse von der Pharmaindustrie gesponsert und gestaltet werden? Und warum sollte er sich gegen das Kartell stellen, das mit Geldern und Strategien der Pharmaindustrie eine robuste Klammer um alle Beteiligten am Gesundheitswesen einschließlich Gesundheitsministerium geschmiedet hat, wenn der Aufenthalt außerhalb der Klammer existenzbedrohend für ihn ist?

Was mich bei diesem Text zum Thema berührt ist, dass ich mich schon wieder in eine histaminreiche Situation hineinerregt habe.

Liebe Grüße - bis auf bald!:wave:
Manfred
 
Hier möchte ich mal eine ganz "einfache" Theorie einbringen:

Warum süchtig nach falschem Essen?

1. Bezüglich eines "Soll-Zustandes" wird der Körper in einer gewissen Lebensphase (?) programmiert.
2. Ist das in jener Lebensphase (?) bestehende Umfeld "stressorisch", so wird das mit der Abwehr befasste Operational System auf erhöhte Stressorenabwehr, sprich einen erhöhten Histaminspiegel, kodiert.
3. Der Körper versucht den programmierten "Sollzustand" herzustellen, auch unter Zuhilfenahme diesen Sollzustand herbeiführender biochemischer wie eventuell auch verhaltensseitiger Mittel.
4. Um dieses zu verändern, und damit auch die Sucht, muss eine Umkodierung stattfinden.
5. Wie?

:idee:

Gruss,
Christiane
 
Hallo Christiane!

Sehr interessiert! Das Thema muss ausgebaut werden. Ich denke bei Sollzustand spontan an:

- Prägung des kindlichen Gehirns, wenn es noch keine früheren Erfahrungen hat zum Vergleich bezüglich Normalzustand und noch nach allen Richtungen offen war und nun falsch geprägt wird

- stressorisches Umfeld: z.B. lieblose Eltern/Mutter, Süchte in der Familie, Umgangston in der Familie ... später: fehlende Lernunterstützung, Schulversagen, Ausgrenzung, raffinierte Überlebensstrategien, weitgehend krimineller Lebensweg oder Suchtabhängigkeit

- frühe Entwicklungsphasen des Gehirns sind unwiederholbar - was in diesen Phasen an Bildung ausgeblieben ist, ist vorbei. In dieser Phase besonders: Erziehung der Gefühle, des Sozialverhaltens, der (Un-) Duldsamkeit ... mit diesem Mechanismus erklärt sich die emotionale Verwahrlosung unserer Gesellschaft (was ich selbst nicht kann, kann ich meinen Kindern auch nicht mitgeben). Dies ist ein eskalierender Prozess. (Ich habe oft den Eindruck, von denen werden wir regiert.)

- zurück zu unserem Thema: in dieser Phase sehe ich auch eine wichtige Ursache für Umwelterkrankungen. Bei dem, der in dieser Zeit vergiftete Atmoshäre geatmet hat, die neurologisch schädlich war, sind über das gestresste Alarmzentrum falsche Abwehrmechanismen im Limbischen System fest verankert worden. Verständlich, wenn dieser Mensch später oft vor dem Rätsel steht: was ist bloß mit mir los?

Liebe Grüße:wave:
Manfred
 
Ja, sehr spannend :).

Um das richtig zu verstehen: was soll ein "Soll-Zustand" sein?

2. Ist das in jener Lebensphase (?) bestehende Umfeld "stressorisch", so wird das mit der Abwehr befasste Operational System auf erhöhte Stressorenabwehr, sprich einen erhöhten Histaminspiegel, kodiert.

Ist damit gemeint, daß durch ständigen Stress, der auf unliebsamen Lebensumständen bzw. dem "Soll-Zustand" nicht entsprechenden Erlebnissen/Verhaltens- und Denkweisen zu viel Adrenalin und auch Cortisol ausgeschüttet werden und damit auch das Histamin ansteigt? In erster Linie sind dann also die Nebennieren betroffen, was letztlich zu einer Nebennierenerschöpfung führt und zum Durcheinander der Hormone allgemein?
Histamin steigt durch ständigen Adrenalin-Ausstoß an.
ABER: bei gesunden Menschen ohne Histaminprobleme ist doch offensichtlich genügend DAO bzw. dieses andere Enzym vorhanden, so daß keine Folgen des vermehrt anfallenden Histamins auftreten.
Erst wenn der Körper das Histamin nicht mehr abbauen kann, wird es problematisch.

Außerdem ist der "Soll-Zustand" doch keine feste Größe - je nachdem, wie ein Mensch mit sich und seinen Lebensbedingungen umgeht. Der eine erlernt z.B. Entspannungstechniken und senkt damit seinen Stress selbst. Der andere dagegen wird immer cholerischer und steigert sich in Stress-Zustände erst recht hinein.
Dann kommen Stress-Zustände zustande, wenn körperlich etwas geschieht, was den halbwegs ausgeglichenen Zustand ins Ungleichgewicht bringt, z.B. unverträgliche Zahnmaterialien, chemische Materialien in Haus oder Wohnung, Chemie von außen, z.B. in der Nähe von Weinbergen usw.
Dann nützen Entspannungstechniken nicht viel. Dann muß versucht werden, die "Stressoren" aus dem Körper und/oder Umfeld zu entfernen und den Körper zu unterstützen.

Zu all dem passt die Theorie von Pall sehr gut.
Ende der Kontroverse?, Allergienews, Pall

Gruss,
Uta

Gruss,
Uta
 
Hallo,

ich sehe das ebenso wie Uta. Ich glaube nicht, dass der Körper aus irgendeinem Grund viel Histamin "will" obwohl er damit nicht klar kommt. Der "Überschuss" ist doch nur das Ergebnis einer Fehlfunktion des Organismusses, sonst würde es doch gar nicht sooo hoch ansteigen und diese Problem verursachen :rolleyes:.

Man darf natürlich trotz allem nicht vergessen, dass Histamin für den menschlichen Organismus lebenswichtig ist!
Biog. amine neu
Histamin ? Wikipedia

Aber viele Vitamine die lebensnotwendig sind, damit unser Körper überhaupt funktioniert, können in zu hoher Menge ebenfalls toxisch sein.

Wie mit allem: Die richtige Mischung macht´s ;) - und die gilt es irgendwie zu finden/erreichen.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo,

bevor ich von meiner Histaminintoleranz wusste waren u.a. folgende Sachen meine Lieblingsspeisen, zeitweise sogar regelrecht suchtartig:
Pizza, Tomaten, Schokolade, Käse, Wurst, Zitrone, Kiwi

und wenn ich kein Mineralwasser trank war es:
Hefeweizen oder Rotwein.

Für mich ist das inzwischen offensichtlich, dass mein Körper diese Nahrungsmittel unbedingt haben wollte :schlag:. Ich hatte ja keine Ahnung was ich mir damit angetan habe...

Hier sind diesbezüglich auch zwei Links:

Naturheilpraxis | Naturheilkunde | Heilpraktiker | Siegburg - Troisdorf - Hennef | Dr. Jochen G. Opitz

www.melbrosin.at/upload/dnld/181.pdf
(Gezielte Symptomfragen)

Wie ist das bei Euch, und habt Ihr das seit Eurer Diagnose im Griff?


Liebe Grüße :wave:.

Heather

Hier auch noch einen Link:
toxnet.ch/oftunerkannt/index.html
 
Hallo,

vielen Dank für den Link :).

Wenn man das liest wird es einem ja Angst und Bange... :schock:. Ich hoffe nur, dass sich in den nächsten Jahren die Medizin zunehmend für dieses Thema interessiert :greis:!


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Noch ein Link, der mir auch auf den nitrosativen Stress hinzudeuten scheint:
Nächtliche Attacken
bzw.: https://toxnet.eu/downloads/2rundbrief2007iinaechtlicheattacken2.pdf

Wer kennt nicht „die nächtlichen Attacken“. Man ist zur Ruhe gekommen, ev. auch mit Tiefen-Entspannung und plötzlich wacht man auf, schweissgebadet, zitterndund fröstelnd, oft auch mit Kopfschmerzen, sobald man wieder klar denken kann,bemerkt man ev. leichte Übelkeit und auch mehr oder weniger starke Schmerzen, u.U. über den ganzen Körper verteilt. Dann beginnt man im Geiste zu recherchieren: Woran liegt es denn nun wieder, was hast du denn jetzt wieder falsch gemacht? Quälende Gedanken, die jeden von uns beschleichen. Oft kommt man dann zu dem Ergebnis, dass man zu wenig gegessen oder getrunken hatte und kann dann mit einem oder auch mehreren Stückchen Obst dagegen halten. Bei asthmatischer Luftnot wird es dann schon schwieriger. Nächtliche Attacken bei Tilt-Syndrom bzw. Tilt-Vaskulitis Es handelt sich um nächtliche Funktionsstörungen beschädigter *Atmungsorgane, des beschädigten Autonomen Systems und der schwer beschädigten *Blutgefässe bei Tilt-Syndrom: „Nächtliche Attacken“ bei Tilt-Syndrom sind Folge und Ausdruck von Histamin-Freisetzung durch toxische Substanzen während der Nachtphase in entsprechenden Schlaf- und Wohnräumen. Zudem kommt es bei Tilt-Syndrom nachts (durch Erschöp-fung vom Nebennieren, Schilddrüse und Nebenschilddrüsen) auch zu Unterzucker (Hy-poglykämie), zu Tetanie (Krämpfen) und/oder Sauerstoffmangel (Hypoxie); auch Asthma und Herzinfarkt kommen (aus gleichen Gründen) häufig am Ende der Nacht oder zum frühen Morgen ! Das ist eine ärztliche Binsenweisheit ....

Gruss,
Uta
 
Noch ein Hinweis von mir:
Dieses Zitat über die nächtlichen Attacken beschreibt ziemlich genau das, was ich vor ca. 20 Jahren selbst erlebt habe (und heute noch manchmal erleben kann). Nur konnte ich ziemlich schnell den Zusammenhang feststellen: es war die Ablösung eines Wäschewaschmittels durch ein neues und die Anwendung auf Bettwäsche oder/und Schlafanzug. Ich hatte dabei keine Zeit, in den Tiefschlaf zu fallen und wurde manchmal bereits nach 15 bis 30 min durch einen trockenen Hustenanfall geweckt, der schnell - innerhalb der nächsten 15 min produktiv wurde. Der sich dabei bildende Schleimfluss war eine Erleichterung bezüglich des trockenen Reizes. Außerdem: erhöhter und sehr kräftiger Puls, Schwitzen, nasser Schweiß besonders im "Dekollete" und in der Schamgegend.Wenn ich dann aus dem Schlafzimmer ging, erholte ich mich innerhalb 1 Stunde. Bei der Wiederholung reichte die Zeit zum Einschlafen nicht aus.
Meine damaligen Erfahrungen mit Menthol und Tannengrün im Zimmer brachte mich schnell auf die richtige Idee mit dem Waschmittel.

Erfahrungen mit einem weiteren Waschmittel: bei diesem war die Wirkung sehr viel schwächer, wodurch ich zum Schlafen kam, aber zu früh erwachte. Hier und am Folgetag musste ich dauernd hüsteln und dabei Schleim schlucken. Außerdem hatte ich immer geschwollene Finger und Unterschenkel und fühlte mich aufgedunsen. Ganz beängstigend aber war immer eine Atemnot noch im Liegen, woduch bereits das Aufstehen zur Last wurde. Und meine Frau beanstandete meine Gesichtsröte und meine Teilnahmslosigkeit, Trägheit, Lustlosigkeit besonders bezüglich Haushaltshilfe während der nächsten 3 Tage.

Technische Daten:
Waschmittel vor- und nachher: Spee/Pulver Waschmittelwerk Genthin/Henkel
Waschmittel dazwischen: Weißer Riese
weiteres Waschmittel: Spee/Gel Henkel

Liebe Grüße Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein Hinweis von mir:
Dieses Zitat über die nächtlichen Attacken beschreibt ziemlich genau das, was ich vor ca. 20 Jahren selbst erlebt habe (und heute noch manchmal erleben kann). Nur konnte ich ziemlich schnell den Zusammenhang feststellen: es war die Ablösung eines Wäschewaschmittels durch ein neues und die Anwendung auf Bettwäsche oder/und Schlafanzug. Ich hatte dabei keine Zeit, in den Tiefschlaf zu fallen und wurde manchmal bereits nach 15 bis 30 min durch einen trockenen Hustenanfall geweckt, der schnell - innerhalb der nächsten 15 min produktiv wurde. Der sich dabei bildende Schleimfluss war eine Erleichterung bezüglich des trockenen Reizes. Außerdem: erhöhter und sehr kräftiger Puls, Schwitzen, nasser Schweiß besonders im "Dekollete" und in der Schamgegend.Wenn ich dann aus dem Schlafzimmer ging, erholte ich mich innerhalb 1 Stunde. Bei der Wiederholung reichte die Zeit zum Einschlafen nicht aus.
Meine damaligen Erfahrungen mit Menthol und Tannengrün im Zimmer brachte mich schnell auf die richtige Idee mit dem Waschmittel.

Erfahrungen mit einem weiteren Waschmittel: bei diesem war die Wirkung sehr viel schwächer, wodurch ich zum Schlafen kam, aber zu früh erwachte. Hier und am Folgetag musste ich dauernd hüsteln und dabei Schleim schlucken. Außerdem hatte ich immer geschwollene Finger und Unterschenkel und fühlte mich aufgedunsen. Ganz beängstigend aber war immer eine Atemnot noch im Liegen, woduch bereits das Aufstehen zur Last wurde. Und meine Frau beanstandete meine Gesichtsröte und meine Teilnahmslosigkeit, Trägheit, Lustlosigkeit besonders bezüglich Haushaltshilfe während der nächsten 3 Tage.

Technische Daten:
Waschmittel vor- und nachher: Spee/Pulver Waschmittelwerk Genthin/Henkel
Waschmittel dazwischen: Weißer Riese
weiteres Waschmittel: Spee/Gel Henkel

Liebe Grüße Manfred

Hier noch mehr interessantes zu diesem Thema, dies zu wissen kann Leben retten:
https://toxnet.ch/downloads/cardiovasculaeresystem200509.pdf
oder auf
Toxnet Infoportal für Chemikalien-Intoleranz:kraft:
 
Hallo schweiz.info,
danke für den Tipp "Cardiovaskuläres System". Das sind ja schöne Aussichten! Aber ganz so weit am Ende bin ich nicht und kann für mich das, was noch kommt, auch einfach unter Alterserscheinungen wegbuchen. Man sollte den Jüngeren aber den Mut nicht nehmen und ihnen sagen, dass es bei Erkennen der negativen Einflussfaktoren und deren weitgehender Vermeidung durchaus Reparaturmechanismen gibt, die den Prozess aufhalten oder umkehren - wenn auch nicht aufheben - können.

Gruß Manfred
 
Um auf Manfreds letztes post vorweg zu antworten:

Exakt, es geht darum, Lösungen zu finden, und nicht sich mit einer wie auch immer gearteten oder definierten "Krankheit" abzufinden. Wobei letzteres, also das Anerkennen der Symptome, durchaus grundlegend wichtig ist einfach um der "Anerkennung" willens, um dann tiefer zu graben.

Und ich denke, es gibt welche, Lösungen meine ich.

Um das richtig zu verstehen: was soll ein "Soll-Zustand" sein?

Sehr einfach, ein eingeprägter Zustand. Wie Manfred weiter ausführt, kann das durch verschiedene Stressoren geschehen. Hier greift auch Heathers weiter unten angeführtes Argument: Histamin ist lebensnotwenidg, die Dosis macht´s. Das sehe ich erst einmal als Grundlage, und die Tatsache die Krankheit resp. Symptome anzuerkennen. Der Körper tut nichts "Falsches" - er tut immer nur, was er mit seiner Basisprogrammierung tun kann, und davon aus seiner Sicht das Bestmögliche. Wenn ich davon ausgehe, das der Körper sehr wohl, aufgrund seiner Basisprogramme, weiss dass er Adrenalin und Histamin ausschüttet bei Bedrohung von aussen, so muss ich anerkennen, dass er aus seiner Sicht exakt "das Richtige" und nichts anderes tut.

Ist damit gemeint, daß durch ständigen Stress, der auf unliebsamen Lebensumständen bzw. dem "Soll-Zustand" nicht entsprechenden Erlebnissen/Verhaltens- und Denkweisen zu viel Adrenalin und auch Cortisol ausgeschüttet werden und damit auch das Histamin ansteigt?
Wenn du das sagst, meinetwegen ja. Die biochemischen Zusammenhänge sind mir weitaus weniger bekannt, meine "Ecke" sind die ethologischen, etho-psychologischen und damit verknüpften Aspekte.
In erster Linie sind dann also die Nebennieren betroffen, was letztlich zu einer Nebennierenerschöpfung führt und zum Durcheinander der Hormone allgemein?
Histamin steigt durch ständigen Adrenalin-Ausstoß an.
ABER: bei gesunden Menschen ohne Histaminprobleme ist doch offensichtlich genügend DAO bzw. dieses andere Enzym vorhanden, so daß keine Folgen des vermehrt anfallenden Histamins auftreten.
Wie gesagt ist Biochemie (noch) nicht meine Baustelle. Dennoch können möglicherweise beide - der von dir angeführte "gesunde" sowie der HIT-betroffene Mensch durchaus in gleich hohem Maß DAO produzieren, bei demjenigen welcher auf der anderen Seite wie blöd Histamin produziert, wird die DAO immer nicht ausreichen und dieser Pegel als zu gering ausfallen, da aufgebraucht.


__________________________________O
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"Gesund" Hist O DAO O "HITler" Hist O DAO O

(Ein Versuch das hier darzustellen :p) - gar nicht so einfach!)

Das ist jetzt reine mathematische Logik, wie es tatsächlich aussieht mag jemand anderes herausfinden.
Erst wenn der Körper das Histamin nicht mehr abbauen kann, wird es problematisch.
Genau.Er sorgt aber "paradoxerweise" dafür, aufgrund der beschriebenen "Prägung", dass der Histamingehalt hoch bleibt - denn das ist die Ausgangsfrage dieses Threads, welche gar nicht absurd ist.
Außerdem ist der "Soll-Zustand" doch keine feste Größe - je nachdem, wie ein Mensch mit sich und seinen Lebensbedingungen umgeht. Der eine erlernt z.B. Entspannungstechniken und senkt damit seinen Stress selbst. Der andere dagegen wird immer cholerischer und steigert sich in Stress-Zustände erst recht hinein.
Dann kommen Stress-Zustände zustande, wenn körperlich etwas geschieht, was den halbwegs ausgeglichenen Zustand ins Ungleichgewicht bringt, z.B. unverträgliche Zahnmaterialien, chemische Materialien in Haus oder Wohnung, Chemie von außen, z.B. in der Nähe von Weinbergen usw.
Genau. Alles Stressoren, welche dem Körper mit seiner Abwehrstrategie "recht geben". Also macht er weiter oder intensiviert die Abwehr.
Dann nützen Entspannungstechniken nicht viel. Dann muß versucht werden, die "Stressoren" aus dem Körper und/oder Umfeld zu entfernen und den Körper zu unterstützen.
Richtig. Und möglicherweise kann der Körper dann auch erst anfangen, sein Gleichgewicht wieder zu finden. Alles was in dieser Zeit zu einem Wegfall des Stresspegels führt, zeigt dem Körper in gewisser Weise, dass ein Leben ausserhalb des Stresspegels möglich ist, und so kann er - wenn er es denn glaubt - möglicherweise beginnen seinen "Soll-Zustand" herunterzudimmen, den er eingestellt hat, als es sehr viel abzuwehren gab.
Gleiches gilt interessanterweise ebenso bei Traumata: Es ist nicht möglich, Traumata aufzuarbeiten solange der Gefahrenzustand als Damoklesschwert über einem schwebt. Der Körper kann nicht in den für die Heilung notwendigen Entspannungs- und Heilungsmodus abtauchen, so lange er sich der (seelischen oder physischen) Lebensgefahr zu erwehren hat. Auch ein simpler, aber effektiver Mechanismus welcher ausschließlich das Überleben bis zum heutigen Tag gesichert hat. Wenn ich dazu noch den Körper wie einen Freund behandle, und versuche ihn zu verstehen, hat er weiterhin noch mehr Möglichkeiten, sich zu regenerieren und / oder mir mitzuteilen, was ich, mein Wille, der Bestimmer über ihn, anders machen sollte. Und gleiches passt ebenso hervorragend zu dem Therapieansatz in dem von dir gesetzten Link:
Therapie
Aufgrund seiner Theorie über die diskutierten Erkrankungen, sagt Prof. Pall, zu den spezifischen Zielen einer Behandlung gehöre es, den Energiestoffwechsel zu verbessern und die Aktivität der NMDA-Rezeptoren im Gehirn sowie die Synthese und die Auswirkungen von Stickoxid und Peroxinitrit zu verringern. Er glaubt, dass eine Anzahl von Vitaminen, Magnesium, Selen und eine Anzahl von Antioxidantien eine Rolle bei der Prävention von MCS spielen können.
Bei der Behandlung sei es wichtig, eine Hochregulierung der Stickoxid/Peroxinitit-Biochemie zu vermeiden. Dies beinhaltet bei MCS-Patienten die Vermeidung von Chemikalienexposition, übermäßiger Anstrengung bei CFS, Exzitotoxin18-Exposition (inklusive MSG19 und Aspartam) bei allen diskutierten Erkrankungen, Vermeidung der Exposition gegenüber Nahrungsmittelallergenen bei denen, die Lebensmittelintoleranzen haben und die Vermeidung psychischen Stresses bei denen, die gegenüber derartigem Stress empfindlich sind. Die Behandlung sei nur effektiv, wenn die Mittel, die die Stickoxid/Peroxinitrit-Biochemie herunterregulieren, zugleich mit einer Vermeidung von Stressoren angewendet werden, da diese Stressoren die Biochemie normalerweise hochregulieren.

Dr. Grace Ziem bat ihn um ein konkretes Behandlungsprotokoll. Sie testete das Protokoll von Pall an ihren MCS-Patienten und berichtete, es scheine wesentlich effektiver zu sein, als ihre früheren Behandlungsansätze.
Zu all dem passt die Theorie von Pall sehr gut.
Ende der Kontroverse?, Allergienews, Pall
Gruss,
Uta
Daraus:
Die offensichtliche Interpretation dieses Musters des Auftretens von MCS ist, dass Exposition gegenüber Pestiziden oder hohen Dosen von organischen Lösungsmitteln oder wiederholte Exposition gegenüber organischen Lösungsmitteln MCS-Fälle auslösen. Diese Interpretation wurde von MCS-Skeptikern in Frage gestellt, aber sie haben meines Erachtens keine plausible alternative Erklärung.
Ja, hier beginnt so etwas bereits sehr ähnlich auszusehen. :)

Was auch logisch wäre, denn der Körper hat möglicherweise im Rahmen seiner Basisprogrammierung nicht viel verschiedene Strategien - diese wenigen aber haben im gesamten Lauf der Evolution immer ausgereicht, um den Erhalt des Individuums zur Fortpflanzung zu sichern. Sonst wären wir heute nicht in diesem Forum. :D

Hier möchte ich mal eine ganz "einfache" Theorie einbringen:

Warum süchtig nach falschem Essen?

1. Bezüglich eines "Soll-Zustandes" wird der Körper in einer gewissen Lebensphase (?) programmiert.
2. Ist das in jener Lebensphase (?) bestehende Umfeld "stressorisch", so wird das mit der Abwehr befasste Operational System auf erhöhte Stressorenabwehr, sprich einen erhöhten Histaminspiegel, kodiert.
3. Der Körper versucht den programmierten "Sollzustand" herzustellen, auch unter Zuhilfenahme diesen Sollzustand herbeiführender biochemischer wie eventuell auch verhaltensseitiger Mittel.
4. Um dieses zu verändern, und damit auch die Sucht, muss eine Umkodierung stattfinden.
5. Wie?

:idee:

Hallo Christiane!

Sehr interessiert! Das Thema muss ausgebaut werden. Ich denke bei Sollzustand spontan an:

- Prägung des kindlichen Gehirns, wenn es noch keine früheren Erfahrungen hat zum Vergleich bezüglich Normalzustand und noch nach allen Richtungen offen war und nun falsch geprägt wird

- stressorisches Umfeld: z.B. lieblose Eltern/Mutter, Süchte in der Familie, Umgangston in der Familie ... später: fehlende Lernunterstützung, Schulversagen, Ausgrenzung, raffinierte Überlebensstrategien, weitgehend krimineller Lebensweg oder Suchtabhängigkeit

- frühe Entwicklungsphasen des Gehirns sind unwiederholbar - was in diesen Phasen an Bildung ausgeblieben ist, ist vorbei. In dieser Phase besonders: Erziehung der Gefühle, des Sozialverhaltens, der (Un-) Duldsamkeit ... mit diesem Mechanismus erklärt sich die emotionale Verwahrlosung unserer Gesellschaft (was ich selbst nicht kann, kann ich meinen Kindern auch nicht mitgeben). Dies ist ein eskalierender Prozess. (Ich habe oft den Eindruck, von denen werden wir regiert.)
Und doch denke ich, wir können mehr als es den Anschein haben mag. Konditionierungen können möglicherweise überwunden werden, was nicht gelernt wurde kann möglicherweise nachgelernt werden.
- zurück zu unserem Thema: in dieser Phase sehe ich auch eine wichtige Ursache für Umwelterkrankungen. Bei dem, der in dieser Zeit vergiftete Atmoshäre geatmet hat, die neurologisch schädlich war, sind über das gestresste Alarmzentrum falsche Abwehrmechanismen im Limbischen System fest verankert worden. Verständlich, wenn dieser Mensch später oft vor dem Rätsel steht: was ist bloß mit mir los?
Mit diesen Rätseln werden wir allerdings konfrontiert. Interessant wird hier nämlich auch noch die Übertragung solcher konditionierter Zustände über mehrere Generationen: Auch die mittlerweile gefundenen epigenetischen Schalter dürften hier eine Rolle spielen. Was auch bedeuten würde dass eine Gensequenz welche einmal "eingeschaltet" wurde, ebenso, eventuell auch erst nach Generationen, "ausgeschaltet" werden könnte.

Hallo,

ich sehe das ebenso wie Uta. Ich glaube nicht, dass der Körper aus irgendeinem Grund viel Histamin "will" obwohl er damit nicht klar kommt. Der "Überschuss" ist doch nur das Ergebnis einer Fehlfunktion des Organismusses, sonst würde es doch gar nicht sooo hoch ansteigen und diese Problem verursachen.
Doch er "will", in dem Sinn das er auf die überhöhte Abwehr programmiert wurde und das bisherige Überleben des Individuums ihm bisher "recht gegeben" hat. Das ist sein ganz eigener "Normzustand", wie ich versuchte habe darzulegen. Dieser ist natürlich individuell. Aber dass der Körper versuchen würde, wenn wir nicht willentlich eingreifen und korrigieren, diesen hohen Histaminlevel herzustellen musst du dir eigentlich mit deiner eigenen Fragestellung bewusst sein. Meine Kinder und ich sind mittlerweile intensiv dabei, herauszufühlen was uns eigentlich gut tut, und was an Lebensmitteln erstmal sofort zu "Kribbeln" und weiteren Symptomen führt (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Durchfall bei dem Mädchen, Bauchschmerzen, Durchfällen und eine scheinbar immer entzündete Blase - ohne vorliegende "echte" Entzündung - bei dem Jungen, Angriffe auf Haarfollikel oder aus Sicht des Körpers unangemessene Poren bei mir in Form der Hautentzündungen, was auch erklärt warum ich bei ansteigendem Stress fast automatisch versuche Pickel auszudrücken, da diese potentiell betroffen sein können, oder Angriffe wie jetzt auf das an sich nichts an sich auslösende Implantat).

Diese genauere Wahrnehmung unseres Körpers geht nun erst, da wir im Gesamten das Histamin zumindest aus der Nahrung so weit als möglich wenigstens nun nicht extra zuführen. Dazu muss ich auch anmerken, dass traumatische Stressoren sowohl in meiner Kindheit als auch der der Kinder vorlagen. Vielleicht schaffen wir es ja in nächster Generation, es "besser zu machen".

Und plötzlich, da der Körper nun einzeln wahrnehmen, erfühlen und erleben kann, nimmt er einzeln sehr genau wahr was ihm wirklich gut tut, was ihm (dem Körper) davor in dem Brei aus zugeführtem Histamin nicht möglich war. Es ist auch für die Kinder eine Phase der Erkenntnisse, was ihr Körper "mag" und Wohlgefühl auslöst, oder was ihn "kribbelig" werden lässt bis hin zu vermeintlichen Mückenstichen nach leichtem Kratzen an der kribbelnden Stelle. Auch versuche ich es bildhaft so zu erklären:

Stell dir vor, dein Körper ist dein Kumpel. Jeden Tag verpasst du ihm nun von morgens bis abends Ohrfeigen - hat er da noch die Möglichkeit, sich zu wehren oder dir mitzuteilen dass er das nicht will, wenn er in einem Hagel von Prügel versucht zu überleben und dich irgendwie durchs Leben zu tragen? Nee, hat er nicht. Aber wenn du ihn anständig behandelst, und dann knallst du ihm mal eine, dann kann er dir sagen dass er das nicht gut findet. Das ist genau die Phase, in der wir uns jetzt befinden.
Man darf natürlich trotz allem nicht vergessen, dass Histamin für den menschlichen Organismus lebenswichtig ist!
Biog. amine neu
Histamin ? Wikipedia

Aber viele Vitamine die lebensnotwendig sind, damit unser Körper überhaupt funktioniert, können in zu hoher Menge ebenfalls toxisch sein.
Ja, eben!

:wave:

Lieben Gruss,
Christiane
 
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Hallo Heather, Uta und Christiane!

Eure eingebrachten Themen und Kernsätze, die uns weiter bringen:

>> https://www.symptome.ch/threads/no-und-histamin.29245/

https://www.purenature.de/inhalt/allergienews_pall.html

https://www.symptome.ch/threads/medizinische-oekologie.8660/

Ich glaube nicht, dass der Körper aus irgendeinem Grund viel Histamin "will" obwohl er damit nicht klar kommt. Der "Überschuss" ist doch nur das Ergebnis einer Fehlfunktion des Organismusses ...

... und nicht sich mit einer wie auch immer gearteten oder definierten "Krankheit" abzufinden...

... Histamin ist lebensnotwenidg, die Dosis macht´s. ... Der Körper tut nichts "Falsches" - er tut immer nur, was er mit seiner Basisprogrammierung tun kann, und davon aus seiner Sicht das Bestmögliche.

... dass er aus seiner Sicht exakt "das Richtige" und nichts anderes tut.

... Wie gesagt ist Biochemie (noch) nicht meine Baustelle.

... bei demjenigen welcher auf der anderen Seite wie blöd Histamin produziert, wird die DAO immer nicht ausreichen ...

... Genau. Er sorgt aber "paradoxerweise" dafür, aufgrund der beschriebenen "Prägung", dass der Histamingehalt hoch bleibt - denn das ist die Ausgangsfrage dieses Threads, welche gar nicht absurd ist.

... Richtig. Und möglicherweise kann der Körper dann auch erst anfangen, sein Gleichgewicht wieder zu finden. Alles was in dieser Zeit zu einem Wegfall des Stresspegels führt, zeigt dem Körper in gewisser Weise, dass ein Leben ausserhalb des Stresspegels möglich ist, ...

... Und plötzlich, da der Körper nun einzeln wahrnehmen, erfühlen und erleben kann, nimmt er einzeln sehr genau wahr was ihm wirklich gut tut, was ihm (dem Körper) davor in dem Brei aus zugeführtem Histamin nicht möglich war. <<
Dazu noch einige Bemerkungen:

- Der Beitrag über Prof. Palls Studien zeigt, dass man mit empirischer Forschung und logischer Kombinatorik und unter zu Hilfenahme hinreichend plausibler Zusammenhänge den Dschungel der biochemischen Grundlagen durchdringen kann, ohne diese bis ins Letzte zu verstehen. Dieser Teil passt sehr gut zum 1. Teil meines Krankheitsmodells. (Dieses macht Fortschritte.)
- Histamin ist lebensnotwenidg, die Dosis macht´s. > In diesem Disput kann ich jeden Satz von Christiane unterschreiben. Bei der Aufzählung der „Histaminförderer“ fehlen neben den traumatische Stressoren aber noch die über Nase und Lunge zugeführten chemischen, dampf-/gas-, feinstaub-förmigen.
- Ich möchte immer wieder auf die Bedeutung der MCS hinweisen! Und darauf, dass bei aller Suche nach Ursachen an solche Fehlprogrammierungen gedacht werden muss und ganz besonders daran, dass nicht die Fehlprogrammierung selbst und die damit verbundene übersteigerte Sensitivität das Zuviel an Histamin auslöst, sondern erst die Exposition mit einem entsprechenden Stoff. Und dieser kann täglich im Lebensraum vorhanden sein und: >> er könnte der Hauptstressor sein! Da gibt es viele Möglichkeiten: beispielsweise nachzulesen bei manfred70.
- Und speziell für Christiane: Deine früher geäußerte Vorsicht gegen Antihistaminika wegen eines angeblichen grippalen Infekts mit entzündlichen Hautreaktionen halte ich nun für eine falsche Entscheidung. Ich denke, das Gegenteil wäre richtig gewesen. Grippeähnliche Krankheitsreaktionen kenne ich im Zusammenhang mit Ausdünstungen von Tannengrün im meist benutzten Zimmer und, wie wir nun schon ahnen, mit nachfolgendem Histaminüberschuss. Könnte sich Deine Vererbungshypothese nicht auf das Atmen der gleichen Luft reduzieren lassen?

Im Teil 3 des Krankheitsmodells zu berücksichtigen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Plättchenaktivierender_Faktor

https://de.wikipedia.org/wiki/Eikosanoide

toxnet.ch/downloads/cardiovas...stem200509.pdf

Viele Grüße für heute!👋
Manfred
 
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