Hallo Manu,
Du hast zwar viel geschrieben, aber das eigentlich wichtige konnte ich nicht herauslesen: Welche Beschwerden hast du eigentlich?
Die geschilderten Maßnahmen sind in erster Linie symptomatischer Natur und damit nicht zielführend. Dein Arzt vermutet die Ursachen im Darm und allein dieser Ansatz ist im Grunde schon falsch, denn der Darm kann niemals eine Krankheitsursache sein. Krankheitsursachen liegen nie innerhalb des Organismus, sondern immer außerhalb - und in der Vergangenheit.
Auch wenn wir davon ausgehen, daß die Darmfunktion gestört ist und sich daraus Beschwerden ergeben, muß die gestörte Darmfunktion ja Ursachen haben. Solange man diese eigentlichen Krankheitsursachen nicht abstellt, kann die Krankheit nicht geheilt werden - bestenfalls wird sie kurzzeitig gelindert. Das Herummanipulieren am Darm ist daher keine ursächliche Lösung und kann nicht zu dauerhafter Beseitigung deiner Beschwerden führen.
Wenn dein Organismus mit Histamin nicht zurechtkommt, dann muß man sich die Frage stellen, warum das denn so ist. Schließlich kam er viele Jahre problemlos damit zurecht. Was also hast du mit deinem Körper angestellt, daß er nun nicht mehr in der Lage dazu ist?
Der Organismus kann nur dann richtig mit Histamin umgehen, wenn bspw. die dazu nötigen Enzyme korrekt gebildet werden. Enzyme sind Proteine und deren Produktion ist sehr kompliziert. Zellen synthetisieren die Enzyme nach dem entsprechenden Muster unter Verwendung etlicher Roh- und Hilfsstoffe. Werden diese Enzyme falsch oder gar nicht gebildet, kommt es zu einer Histaminintoleranz. Es ist verständlich, daß die Enzyme nur dann korrekt gebildet werden können, wenn die Zellen mit allem versorgt werden, was sie dafür benötigen. Diese Versorgung hängt von der korrekten Funktion vieler anderer Stoffwechselvorgänge ab. Letzten Endes ist die HI also die Folge einer systemweiten Stoffwechselstörung. Und die hat natürlich wiederum Ursachen.
Diese Ursachen liegen zunächst vor allem in der Ernährung, denn die Nahrung sollte diese Stoffe alle liefern. Ein kleinerer Aspekt der Ursachen liegt in Schadstoffeinwirkungen, wenn bspw. Gifte die Stoffwechselprozesse stören und ein geringer Teil liegt in belastenden Lebenssituationen, die sich über das vegetative System auf die innersekretorischen Drüsen auswirken und damit die Stoffwechselprozesse beeinflussen können.
Die HI ist also primär eine ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit. Ursache ist dabei NICHT das Histamin in der Nahrung, sondern der chronische Mangel an biologischen Wirkstoffen, der zu Stoffwechselstörungen und damit zur HI führt.
Der wichtigste Ansatzpunkt dabei ist also die Ernährung.
ich soll laut Arzt in dieser Woche, nur Obst und Gemüse essen und das
histaminfrei
Ärzte kennen sich leider mit Ernährung und ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten in der Regel nicht aus. Es ist schlicht nicht Teil ihrer Ausbildung und so kommt es immer wieder zu solch seltsamen Ideen, daß man eine chronische Krankheit mit kurzfristigen diätetischen Maßnahmen behandeln kann. Da die Ursachen mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer langjährigen Fehlernährung liegen, muß die Ernährung konsequent und dauerhaft korrigiert werden!
Der Arzt schlägt die Diät vor, weil er damit den Darm neu aufbauen will. Das ist natürlich sinnfrei, denn die Darmflora entwickelt sich immer entsprechend der Nahrung und auch wenn die Diät kurzfristig einen Effekt hätte - nach Rückkehr zur bisherigen Ernährung wird sich die Darmflora wieder verschlechtern und das Problem beginnt von neuem.
Ca.6 Monate lang einen Darmaufbau mit 5 verschiedenen probiotischen Bakterien und dabei wieder histaminfreie Lebensmittel
Auch das ist aus den genannten Gründen unsinnig. Der Darmaufbau wird durch die Rückkehr zur normalen Ernährung sowieso unmöglich gemacht. Die Probiotika zwingen den Darm zu einer Darmflora, die nicht zur Nahrung paßt - die typischen Folgen sind Verdauungsbeschwerden. Der Verzicht auf histaminhaltige Nahrungsmittel ist raffiniert, denn dadurch treten natürlich während der Behandlung keine Beschwerden auf und der Patient meint, ihm wird geholfen. Da die Behandlung allerdings nichts ander Ursache der HI ändert, kommen die Beschwerden zwangsläufig wieder zurück, sobald wieder Histaminhaltige Nahrung verzehrt wird.
anerobe Leitkeime:
Bifidobacterium vermindert
Lactobacillus vermindert
Clostridium stark erhöht
Enterococcus vermindert
Die Darmflora ist wie gesagt direkte Folge der Ernährung. Eine Verbesserung der Darnmflora ist daher nur über eine dauerhafte Ernährungsumstellung möglich.
Dazu möchte ich ab dem 8. Tag folgende Präparate einnehmen
alle Aminosäuren
alle Omega Fettsäuren + Vitamin E
alle Mineralstoffe
alle Vitamine
Das ist per se unsinnig und zwar aus mehreren Gründen: Vitalstoffe benötigt der Organismus, um Nährstoffe verarbeiten zu können. Sie werden daher passend zu der jeweiligen Nahrung benötigt. Da sie voneinander abhängig sind, müssen sie auch zusätzlich in passenden Verhältnissen zueinander aufgenommen werden. Das können Präparate nie leisten. Das größte Problem ist aber, daß ein Großteil der Vitalstoffe gar nicht in ein Präparat gebracht werden kann, weil es sich um Enzyme handelt, die bei Konservierung zerstört werden. Von den nicht vorhandenen Faserstoffen mal gar nicht zu reden.
Die einzig sinnvolle Möglichkeit, ALLE Vitalstoffe passend zu sich zu nehmen, ist, die Nahrung so naturbelassen wie möglich zu verzehren. Man kann eine minderwertige Fabriknahrung nicht durch Präparate zu einer gesunden Ernährung machen.
Die Lösung des Problems HI liegt meiner bescheidenen Meinung nach daher vor allem darin, die Ernährungsfehler konsequent abzustellen. Weiterhin macht es Sinn, Schadstoffeinwirkungen auf den Organismus zu minimieren und eventuell vorhandene belastende Lebenssituationen zu lösen.
Ich persönlich würde in dieser Situation die Ernährung für zwei Wochen auf reine Frischkost umstellen und danach auf eine tiereiweißfreie Vollwertkost übergehen. Eventuell würde ich vor die zwei Wochen Frischkost sogar noch eine Fastenzeit legen.