Ich möchte leben

hallo liebe shelley,:besserung

du steckt wohl gerade in einem tiefen loch und brauchst eine "kraftspritze?" ich will es versuchen und hoffe, dass es dir möglich ist, diese zeilen zu lesen.

du sollst wissen, dass ich - und bestimmt viele andere - an dich denke.
im moment guckst du wahrscheinlich nur auf die "wellen" unter dir, ich möchte dir jesus ins gedächtnis rufen, der die gekrümmte frau, die nur noch vor sich auf den boden gucken konnte, ansprach und dadurch fähig war, aufzublicken und nun auch wieder ihre umgebung, die schönheit der natur, und vor allem jesus zu sehen.
ich möchte dir mut machen, dich von seiner kraft durchströmen zu lassen, vertrauen zu entwickeln, dass das was kommt mit seiner kraft zu bestehen ist.

ich kenne auch mutlose tage und spreche aus erfahrung. ich halte mich dann an dem zuspruch fest: ER sorgt für uns! manchmal bruacht man geduld, sich ideen schenken lassen, was man selbst tun kann.

ich bin so sehr dankbar, dass meine bekannte mit ihren 82 j. noch so "wach" auto fährt, und ich somit in den genuss komme, an veranstaltungen teilzunehmen, die uns beide gleichermaßen interessieren.
so gaben 6 cellisten von hier ein herrliches konzert, querbeet durch die jahrhunderte. sie begannen mit s. scheidt und hörten mit dem "kl. grünen kaktus" auf und erhielten viel beifall, weil für jeden etwas dabei war.

so wünsche ich dir nun, liebe sehelley, alles liebe und gute, kraft und mut und menschen um dich, die dir helfen können.

deine blockflötenmonika:kiss::kraft:
 
Hi Shelley,
ich habe nicht das Gefühl, dass du nicht lebst, du lebst vielleicht nicht so wie du es dir wünschst, aber du lebst in deiner Welt. Ist diese Welt schlecht?? Du lebst nach deinen Möglichkeiten, mehr ist nicht drin und was ich so mitbekomme von Dir, dass machst du auf eine wundervolle Weise:bang:Du nimmst Anteil, du teilst dich mit, du gibst dein Wissen und deine Gefühle weiter, lässt andere an deinem Leben teilnehmen, und nimmst an anderen Leben teil,dass ist doch ganz schön viel.
Wo willst du denn jetzt hin??? wenn du weg bist??
du warst in der letzten Zeit nicht häufig hier, hast du andere Antennen gesetzt?? Ich freue mich immer von Dir zu lesen
für mich bist du eine Bereicherung:freu:


:danke: hallo liebe joosch,

mein leben ist das, was ich in meinem kopf plane. doch mein körper setzt die planung nicht um. also lebe ich mein leben nicht.

ich liege nur da mit erschöpfungsschmerzen in nieren, lungen, herz, armen, beinen, so erschöpft, dass sogasr das liegen zu erschöpfend ist und dann bekomme ich krämpfe in den muskeln, so dass sich mein körper verzieht, als sei ich eine spastikerin und dann bekomme ich krampfanfälle im bewusstseins-zustand vor erschöpfung.

um mich herum geht mein leben weiter und ich komm nicht mit.

irgendwann wird mein leben weg sein und dann werde ich da stehen oder liegen oder was auch immer und denken: "scheisse! ich hab's verpasst!"

ich sitze jeden tag da und forme in meinem kopf die bewegungen, welche ich gleich ausführen werde. dann will ich aufstehen und sie ausführen, doch mein körper steht nicht auf. und so starre ich und starre einfach vor mich hin.

mein leben muss trotzdem erledigt werden. es macht sich nicht von alleine, während ich am starren bin.

während ich also so starre und merke, dass mein körper nichts tut, so denke ich: "ja ich mache es am wochenende. da habe ich ganze zwei tage und mache alles. juhuu! ich freu mich total. das wird ein tolles wochenende. spitze!"

und dann ist das wochenende da. und ich starre und starre und liege da und es ist alles zu anstrengend für mich. mein ganzes leben.

um mich herum werden die leute älter. ich werde älter. aber in mir steht die zeit still.

irgendwann werden die leute um mich herum von dieser welt weg gehen. und es wird veränderungen geben. da werde ich nicht mehr hier sitzen können und starren. da muss ich wo anders mich hinsetzen. doch ich will hier sein und hier das leben erledigen, bevor ich wo anders hin gehe.
wie aber will ich das tun, wenn ich nur da sitze und starre?
irgendwann wird es weg sein. alles, was ich in meinem kopf gelebt habe, bevor ich es überhaupt leben konnte.

irgendwann werde ich auch von dieser welt weg gehen. und dann werde ich denken: "mist! ich bin so undankbar! ich habe ein leben geschenkt bekommen und es nicht gelebt. gott hat mir die chance gegeben und ich habe sie nicht genutzt. und jetzt werde ich so lange warten müssen, bis ich wieder ein leben haben. doch dieses nächste leben wird anders sein als das, was ich verpasst habe."

und dann werde ich meinem leben nachweinen, weil ich es nicht gelebt habe.
statt dass ich dann leben werde, werde ich traurig sein, weil ich davor nicht gelebt habe.

ja und ich hasse mich, weil ich so dumm bin.
es wäre alles so einfach: ich müsste nur endlich mein leben leben. umsetzen, was ich vorhabe. und dann wäre alles gut.

ich habe schon meiner krankenschwester gesagt, dass ich denke, ich muss ritalin nehmen, damit ich wenigstens was machen kann. doch die doofen nebenwirkungen. und wenn ich ritalin mitweniger nebenwirkungen will, muss ich zu einem arzt gehen und das ist mir alles zu viel.
ja wenn ich dann also leben kann wegen dem ritalin, dann werde ich mein leben so intensiv leben - ich werde so viel leben, dass ich noch erschöpfter sein werde - noch weniger schlafen kann vor erschöpfung - noch mehr schmerzen bekomme - sich mein körper noch mehr verkrampft und in richtungen sich bewegt - in die ich ihn nicht steuere. ich werde dann zwar ein wenig gelebt haben, doch danach wird es vielleicht noch schlimmer.

also; ich will jetzt aufstehen und mein leben leben gehen, so wie ich es mir vorgestellt habe und mich darauf gefreut habe. es wird ein tolles wochenende, wenn ich mein leben lebe.
doch mein körper ist so erschöpft, dass ich gleich wieder in mich versinken werde und in die luft 'löscher' starre. und so wird es mir langweilig werden, obwohl ich so viel machen will. um dann alles zu vergessen, werde ich das laptop anstarren oder den tv anstarren und mein leben wird weiter gehen ohne mich. ich werde starren und starren und mich zu betäuben versuchen.

ich brauche jemand, der mein leben lebt.
diese erkenntnis habe ich schon früh in meinem leben fest gestellt.

"du lebst in deiner Welt. Ist diese Welt schlecht??"
---> wo ist meine welt? ich habe sie verloren.

"Wo willst du denn jetzt hin??? wenn du weg bist??"
---> ich will mein leben leben gehen. statt dessen gehe ich 'löcher' in die luft starren und mein leben denken, welches ohne mich weiter gehen wird.

"du warst in der letzten Zeit nicht häufig hier, hast du andere Antennen gesetzt??"
----> ich lag hier neben dem laptop und habe das laptop angestarrt und seiten angeklickt, auf denen ich was schreiben will. doch mein leben ging alleine ohne mich. und ohne mich kommen die buchstaben nicht auf den bildschirm. also habe ich geschaut, ob mir jemand was schickt. doch es hat mir niemand was geschickt. also machte ich die nächste seite auf. da wollten die leute, dass ich schreibe. doch es schreibt ohne mich und ohne mich sieht niemand, was es schreibt. also passierte nichts und ich starrte weiter vor mich hin.

und also ich werde jetzt aufstehen, zähne putzen gehen und während dessen mir im kopf bilder davon malen, was ich tun will und freude daran habe.
dann werde ich mich hinsetzen, weil ich mir das zähne putzen zu viel war und ich werde im sitzen mich weiter darüber freuen, was ich tun werde. bis mir das sitzen zu viel wird. so werde ich mich hinlegen und mich weiter darüber freuen, was ich gleich tun werde. doch dann werde ich erkennen, dass es mir zu viel ist. so werde ich weiter machen mit dem starren. und ich werde starren und starren und starren und angst haben, dass während ich am starren bin, plötzlich ein knall kommt, der mir alles weg genommen hat. alles, was ich leben wollte und leben will.

viele liebe grüsse von deiner shelley :kiss:

p.s.: ich habe immer noch die musik für dich. doch mitlerweilen habe ich die noten aus dem bett zum klavier getragen. wenn ich also weiter die schönsten aufnahmen für dich suchen werde, werde ich auch noch zum klavier laufen müssen. wahrscheinlich werde ich mich dann hinsetzen müssen dort, weil das laufen dorthin zu anstrengend war. ich werde also vor dem klavier sitzen und denken: "wenn ich schon da bin, so spiele ich doch was." so werde ich also die musik, von der ich die schönste aufnahme für dich am suchen bin, selbst spielen. bis ich so kaputt sein werde, dass ich mich hinlegen muss und zu erschöpft sein werde, die aufnahme für dich zu suchen. hm. ich weiss nicht, wann ich endlich wieder kraft haben werde, weiter für dich zu suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo,

ich habe jetzt um 12:11:15 uhr eine ritalin 10 genommen, damit sie um 12:12:12 uhr in meinem körper angekommen ist.

ich habe zwar immer noch schwindel und mehr kopfweh, doch habe ich das ja immer am wochenende verstärkt. wohl, weil dann der schlafmangel von der woche zu gross ist oder ich weiss nicht. es kommt irgendwie immer nach dem schlafen. vielleicht lag ich falsch.

auf alle fälle habe ich noch nicht gestarrt seither.

ich habe vati fertig-teigwaren gekocht, konnte endlich zwei döschen vom wohnzimmer in einen anderen raum tragen, was ich schon seit 5 wochen machen will und vor dem starren erdenke, es war keine arbeit, meinem kuscheltier das t-shirt wieder anzuziehen, welches es zum auswaschen gestern ausziehen musste, sondern es ging ganz selbstverständlich nebenbei.
ja und jetzt bin ich nur da, weil ich doch erschöpft bin und ausruhen muss, doch mein hirn kann arbeiten und ich starre nicht.
ich überlege sogar, meine mutti zu begleiten, weil sie jetzt weg gehen muss und sonst denke ich nicht mal daran, das haus zu verlassen, weil es einfach so schlimm ist. okay; jetzt wird es auch schlimm sein, weil so viele für mich schlimme symptome da sind, doch ich kann gerade wieder leben und zum leben gehört eben auch, dass man das haus verlassen kann.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
oh mano! ich bin so begeistert, dass ich gleich nochmals schreiben muss!

ich nehme endlich eine welt um mich wahr. so als wäre ich teil von ihr und nicht mehr fremd in einer masse drin.

ich kann dinge in die hand nehmen und weiss, wohin sie gehören, ohne dass ich mich zum denken anstrengen muss. ich kann hingehen und sie in die passende schublade stecken. ich höre, wenn hinter mir was runter fällt. ich kann mich umdrehen, hingehen und es aufheben.
nicht wie normal, wo ich vielleicht etwas hinter mir höre, es aber nich wahr nehme und sich dann meine eltern nerven, weil ich alles liegen lasse, wenn es mir (oder einfach so) zu bode fällt.

ja und vorher: da war es für mich so selbstverständlich, die salatsauce nach dem gebrauch wieder in den kühlschrank zu versorgen!
sonst sitze ich nach dem essen da, starre und weiss nicht mehr, dass ich vor dem essen eine salatsauce aus dem kühlschrank geholt habe.
diesmal müssen mir die eltern nicht hinte nach räumen!

meine güte! ich glaube, dass ich gerade echt lebe!

ich habe auchnicht vergessen, was ich gelesen habe.
sonst, wenn ich lese, was gerade im radio für musik läuft und ich sie bei youtube suchen will, ist das gelesene gleich weg und ich muss während dem schreiben in die suchleiste von youtube lesen, welcher buchtabe auf der digitalanzeige des radio's nach welchem kommt.
jetzt habe ich gelesen, was in der digitalanzeige steht und konnte ohne weiteren blick einfach explorer öffnen, youtube suchen und den titel in die suchleiste eingeben! und ich weiss immer noch, was ich gesucht habe.
alles geht viel einfacher und mit weniger anstrengung.

ja und ich konnte sogar mit meiner mutti sprechen!
ich war voll klar im kopf und ich wusste genau, was ich will
ich musste nicht wie sonst die kuscheltiere hinhalten, welche dann irgend was vor sich hinstammeln.

oh manno! ich werde wieder mich.

also ich muss gleich ausprobieren gehn, was ich noch alles so machen kann.

ich denke jetzt auch nicht darauf, was üblicherweise auf mich zu kommt, nach ritalin.
ich denke jetzt nicht an den zusammenbruch danach und auf die voll-erschöpfung, welche kommt, weil ich jetzt zu viel mache.
ich will jetzt einfach mal mein leben ein wenig leben statt zu starren.

*happy-shelley*
 
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wenn nur der scheissschwindel nicht wäre, würde ich nicht immer darauf achten müssen, dass ich nicht doppelt sehe und dann wäre mir nicht so schlecht.

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hallo liebe shelley,:besserung

du steckt wohl gerade in einem tiefen loch und brauchst eine "kraftspritze?" ich will es versuchen und hoffe, dass es dir möglich ist, diese zeilen zu lesen.

du sollst wissen, dass ich - und bestimmt viele andere - an dich denke.
im moment guckst du wahrscheinlich nur auf die "wellen" unter dir, ich möchte dir jesus ins gedächtnis rufen, der die gekrümmte frau, die nur noch vor sich auf den boden gucken konnte, ansprach und dadurch fähig war, aufzublicken und nun auch wieder ihre umgebung, die schönheit der natur, und vor allem jesus zu sehen.
ich möchte dir mut machen, dich von seiner kraft durchströmen zu lassen, vertrauen zu entwickeln, dass das was kommt mit seiner kraft zu bestehen ist.

ich kenne auch mutlose tage und spreche aus erfahrung. ich halte mich dann an dem zuspruch fest: ER sorgt für uns! manchmal bruacht man geduld, sich ideen schenken lassen, was man selbst tun kann.

ich bin so sehr dankbar, dass meine bekannte mit ihren 82 j. noch so "wach" auto fährt, und ich somit in den genuss komme, an veranstaltungen teilzunehmen, die uns beide gleichermaßen interessieren.
so gaben 6 cellisten von hier ein herrliches konzert, querbeet durch die jahrhunderte. sie begannen mit s. scheidt und hörten mit dem "kl. grünen kaktus" auf und erhielten viel beifall, weil für jeden etwas dabei war.

so wünsche ich dir nun, liebe sehelley, alles liebe und gute, kraft und mut und menschen um dich, die dir helfen können.

deine blockflötenmonika:kiss::kraft:


:danke: hallo du meine liebe blockflötenmonika,

weisst du: ich freue mich immer so sehr, wenn du mir schreibst, weil du es immer tust.
du bist die treuste 'tagebuch-freundin', welche ich hier habe.
auch wenn du mal lange nicht da bist, so weiss ich, dass du mich icht im tich lässt, sondern einfach gerade wahrscheinlich unglücklicherweise in nicht so gutem zustand bist oder hoffentlich gerade viel beschäftigende freude mit der familie und der musik hast.

also zu dem, was du mir geschrieben hast:

ich danke dir, für deinen text.

ja; in irgend so einem loch stecke ich schon.

vielleicht nennt man das 'torschluss-panik' oder so.

weil ich so viel machen will und es alles nicht geht.
wenn du mich besuchen kommen könntest, würdest du sehen, dass es auch wirklich nötig ist, dass ich was tue.

schon seit dem unfall 1995 kann ich nicht mehr richtig wie damals aufräumen.
es geht körperlich nicht mehr, aber auch mein gehirn kann das nicht mehr so denken, dass es funktioniert.
es gab dann schon immer wieder phasen, in denen sich viel bewegt hat, doch dann monate lang wieder nicht.
und seit jahren bin ich immer daran, ganz wenig zu machen, weil nicht mehr geht. doch in dem wenig tun, verschieben sich berge, an denen ich räume und das ist für meine eltern wirklich, wirklich nicht lustig.
wenn ich da im wohnzimmer einen tisch voller dinge habe, welche da sind, weil sie an dem anderen ort grad nicht sein dürfen, da ich den anderen ort am räumen bin.

und ja: meine eltern sind ja schon alt.
mein grösster wunsch ist es, dass ich ihnen ein schönes zu hause machen kann.
also alles blitz blank räumen, damit sie freude haben und es ihnen gut geht.
wenigstens noch eine weile, bevor sie ins altersheim müssen oder sterben.

ich denke auch an mich:
was, wenn meine eltern plötzlich tod sind?
dann muss ich da weg und die sachen müssen erledigt sein.

oder was, wen ich plötzlch sterbe?
ich will nicht, dass meine nachwelt eine von mir gestaltete unorndung übernehmen müssen. ich will, dass alles geordnet und erledigt ist, damit sie eine schöne ordnung vorfinden.
ich will auch nicht, dass sie dinge finden, für die ich mich schäme. gut: vielleicht würde es keinen grund geben, dass ich mich dafür schäme. ja eh: schämt man sich noch, wenn man schon tod ist? ich denke schon.
ja; es bin ich, es sind meine sachen, ich bin so und ich brauche mich für mich nicht zu schämen, weil ich so bin und mich verstehe. wer mich kennt und mich versteht, der weiss, dass ich und was von mir erschaffen wurde nicht peinlich ist, sondern zu mir gehört, zu meiner seele, zu meiner entwicklung und zu dem, was ich erlebt habe.

trotzdem tue ich es. weil ich mich ja 'bessern' will und mich von der 'besten' 'seite', dich ich in dem moment und zu dem zeitpunkt erreichen kann, zeigen will.

will das nicht jeder mensch?

ich denke schon. auch wenn es nicht jeder mensch weiss, so denke ich, dass seine seele es erstrebt. vielleicht nicht heute, nicht morgen, nicht gestern, doch in jahrtausenden von jahren.

nun gut: weil ich sehe, wie ich eben nichts tun kann, so bin ich in dem von dir genannten 'loch'.
in dem 'loch', in dem angst ist.
angst davor, was passiert, wenn es *peng* macht und man nicht mehr leben kann, was man leben wollte.

bevor ein tsunami über europa kommt, will ich alles geordnet haben. auch wenn der tsunami alles wieder zerstört.
es ist meine seele, die es geordnet hat und damit eine entwicklung gemacht hat. auch wenn dann eine andere macht das ergebnis meiner entwicklung zerstört, so war es doch die seele, welche weiter ist.

jedes werk ist das ergebnis einer entwicklung. jedes chaos, jedes bild, jede theateraufführung. alles. das ergebnis letztendlich ist unwichtig. wichtig ist es nur, dass sich wesen daran freuen oder daran schaden nehmen, um ihre entwicklung weiter schaffen zu können.
werke bleiben teilweise hunderte von jahren bestehen. sie zeigen, was seelen geschaffen haben. sie sind zeugnis von dem, was geschehen ist. doch was wichtiger ist, ist viel mehr, dass es geschehen ist. und nicht, dass wir es sehen oder dass es bestehen bleibt.

und genau diese entwicklung kann ich nicht schaffen, wenn ich nur aus meinem 'loch' heraus starre.
vielleicht gehe ich eine andere entwicklung durch. jedoch ist das in dem falle nicht die entwicklung, welche ich mir bewusst vorgenommen habe.
es wäre eine entwicklung, welche andere wesen oder gott oder das schicksal oder wer auch immer (das sind ja alles wesen) für mich bestimmt haben.

doch ich bin auch da. ich will jetzt einen einfluss auf mein schaffen, meine entwicklung und auf mein schicksal haben.
ich will nicht immer, dass 'es' passiert. dass 'andere' für mich machen und bestimmen.
ich will selbst sein. selbst tun. selbst leben. mein leben leben und nicht das, was gott oder wer auch immer, mir vorgegeben hat.

kann man sein schicksal verändern?

ist nicht jede änderung vom schicksal vorgegeben?

ich denke, man kann sein schicksal selbst tragen und selbst in die hände nehmen, obwohl es vorgegeben ist.

doch ich denke auch, dass man sein schicksal durchbrechen kann.
ich habe es einmal getan. dass ich es getan habe ist sehr intim. ich erzähle dir gerade etwas sehr intimes. eigentlich geht es niemanden was an. nur mich, gott und das schicksal. es ist etwas grösseres als das, was auf dieser welt passiert. auf alle fälle wurde deswegen alles viel schwerer, als es gewesen wäre, wenn ich mein vorbestimmtes schicksal gelebt hätte.
ja; ich treffe wieder teile aus meinem schicksal. doch das schicksal hat sich an dem punkt, an dem ich es durchbrochen habe, neu gebildet. es nahm teile aus meinem alten schicksal und baute sie zu einem neuen schicksal zusammen. dieses neue schicksal zu leben ist viel schwerer, als es gewesen wäre, wenn ich mein vorgesehenes schicksal gelebt hätte. weil ich das neue schicksal nicht sehen konnte, bevor ich in diese welt 'drang'.
das alte schicksal habe ich gesehen, ich habe "ja" dazu gesagt und mich davor entschieden. doch ab dem punkt, ab dem ich es durchbrochen habe, wurde alles neu. und das ist schwer. denn nun muss ich es während ich in dieser welt bin schauen, bevor ich es lebe. um es zu sehen und zu verstehen, muss ich aber auch zurück schauen. auf das, was mein altes schicksal mit mir gemacht hat. das ist alles viel, viel arbeit.

ich schaue, plane, erkenne, verstehe, starre und vergesse dabei zu leben.

ich denke, dass ich nicht wie du schreibst, nur unter mich gucke und wellen betrachte.
ich schaue unter mich, über mich, neben mich, hinter mich, vor mich. ich schaue überall hin. zeit und raum werden eins.
doch auf dieser welt geht die zeit gerad-linnig. und das verpasse ich. ich gehe nicht mehr mit der zeit.

ich deke auch nicht, dass ich mutlos bin. ich bin viel mehr inner-körperlich-lich leer, weil mein geist so voll ist.

:idee:

mit den 6 cellisten:

waren es die 6 cellisten aus bayreuth?

viele liebe grüsse von deiner shelley
hug.gif
 
Liebste Shelley:)

Ich weiß, ich bin dir noch Antworten schuldig. Erst hatte ich keine Zeit, jetzt ist dies für mich „Schnee von gestern“. Nicht das, was für mich zur Zeit wichtig ist. Ich bitte um Nachsehen.

Ich wollte dir kurz aus einem gechannelten Text von Mutter Maria schreiben:

„Behinderte (Kinder) bringen in einem besonderem Maß Transformationsfähigkeiten für die Umwelt. Weil die Andersartigkeit den Menschen helfen kann, ihren Geist zu weiten, umzudenken und Andersartigkeit anzunehmen“

Es wird hier zwar über Kinder gesprochen, aber ich denke, das gilt auch für Erwachsene.

Ich verstehe dich sehr gut, auch mein Kopf ist voll mit Schönem, Produktiven, was ich gerne machen würde. Und oft sind mir solche Erkenntnisse kein Trost. Denn auch ich würde gerne tanzen, laufen, herumreisen wie die anderen.

Doch vielleicht haben wir uns selbst diese schwere Aufgabe gestellt. Wer weiß?
Manchmal möchte ich mir sagen: Sch.... drauf! Denn vielleicht hab ich mich umsonst „geopfert“, wo doch andere dies gar nicht wollen.

Dann wieder denk ich, ob es nicht überheblich ist, ein solches Opfer (wenn es wirklich so ist) auf mich genommen zu haben...ich würde im Erden-Bewusstsein auch nicht wollen, dass sich wer für mich opfert....


Liebe Grüße!:wave:
 
oh nein! jetzt ist alle vorbei.

ich war noch am was tun und plötzlich werde ich komisch.
ich will weiter dinge versorgen und stehe plötzlich vor dem tisch im wohnzimmer.
"ja was wollte ich eben gerade tun? ah ja! diese holzschachtel muss ich mal noch zusammen kleben mit sekundenkleber. nein. das wollte ich nicht tun. hm. ah ja! die tassen in die küche stellen." in der küche angelangt: "wo war ich eben noch dran?" und ich starre und starre. sehe mein essen da stehen. "ach ja; essen muss ich mal noch. hm ja. also dann esse ich jetzt mal." so beginne ich zu essen. "ach nein! ich habe ja gar keinen hunger. aber ich muss das jetzt doch essen." und so starre ich vor mich hin und starre. "ach nein! ich wollte ja auf die toilette gehen." und ich starre und starre. "was wollte ich gleich machen? ah ja. essen aufhören und ins badezimmer auf die toilette gehen." so höre ich auf zu essen und mach mich auf dem weg. vor der wohnzimmer bleibe ich stehen und starre und starre. "ich muss doch was trinken, nach dem essen. aber nein. ich wollte doch jetzt auf die toilette gehen. ach nein. jetzt gehe ich also rasch ins wohnzimmer zum was trinken." da stehe ich im wohnzimmer und sehe den tisch. "ach ja. die kiste muss ich mal noch zusammen kleben. ne. deswegen bin ich nicht hier. ah ja! trinken muss ich." so trinke ich und verschwinde ganz schnell ins badezimmer, damit ich nicht vergesse, dass ich ja auf die toilette wollte. im badezimmer stehe ich also: "was wollte ich? da ist der schrank offen. ist der nur offen, weil ich ihn gerne aufhabe, damit es heller ist oder wollte ich da was raus nehmen? hm. ah ja. auf die toilette wollte ich." und ich starre und starre und starre und mache nichts. bis ich aus dem starren heraus komme und zur toilette gehe. da überlege ich mir: "hm. soll ich nochmals eine ritalin nehmen, damit ich weiter leben kann?" aber ich entscheide mich dagegen. sie könnten mich ja krank machen diese tabletten. und ich bin nun eh zu erschöpft und kaputt. ich kann jetzt auf keinen fall mehr was tun. mein samstag ist gelaufen. "ich könnte mal noch das buch zu ende lesen. aber warum auch? ich wollte doch heute leben. und ich mag jetzt eh nicht lesen." irgendwann komme ich aus dem badezimmer. ganz kaputt und erschöpft, weil ich 4 stunden gelebt habe. 4 stunden.

und so liege ich wieder hier und weiss nicht mehr, wo vorne und wo hinten ist und wo jetzt und wo danach und wo davor ist und starre und starre und kann grad noch das da hinschreiben, bevor ich weiter starre und rumklicke hier, damit ich mal was anderes anzustarren habe, werde den tv-kasten anschalten - damit ich nicht immer das selbe sehe - und starren und nichts mitbekommen, weil ich eh nur starre.

so; das waren vier stunden leben und jetzt habe ich zwar nicht mehr gar so viel schwindel - vielleicht war ja ein anteil des schwindels auch vom ritalin - habe kopfweh und schmerzen und überhaupt. vorher überlegte ich noch, ob mir die schmerzmittel vielleicht den schwindel weg machen würden, doch jetzt ist es mir scheissegal, dass ich fast drauf gehe vor schmerzen. ich mache einfach mal tv an und lenke mich damit ab und werde weiterhin mein leben an mir vorbeileben lassen, ohne dass ich es lebe, bis ich wieder an dem punkt bin, wo mir bewusst wird, dass ich nicht unbegrenzt zeit habe und sie deswegen mit rumstarren vergehen lassen darf.

viele grüsse von der star-shelley :wave:

star13.jpg
 
für blockflötenmonika.
das habe ich noch gesucht, als ich noch ritalin-fit dazu war:





12 Cellisten - The Man With The Harmonica
 
und meine eltern kommen bald heim und ich habe wieder nichts gemacht, von dem man merken könnte, dass ich es getan habe.
4 stunden leben waren zu kurz, um grosse veränderungen zu schaffen.

:traurigwink:
 
meine armen nachbarn.

ich bin gerade daran, mit voller lautstärke in schlaufe die musik da oben dran für blockflötenmonika lauten lassen.

ich habe in einer dokumentation gesehen, dass man mit schlaufenlass-musik in voller lautstärke leute foltern kann, indem man sie auf diese art in den wahnsinn treibt.

ich mache das immer, wenn ich in einen trancezustand kommen möchte, in dem ich meine schmerzen nicht mehr spüre.

bin ich wahnsinnig?

:eek:
 
ich kann fast nicht mehr atmen vor erschöpfung.
die nachbar oben an uns begannen mit offenem fenster klavier zu spielen, doch ich höre es nicht, weil ich blockflötenmonika's musik in voller lautstärke laufen lasse für meine trance. ich habe es nur gehört, als ich auf "replay" klicken musste.

:wave:
 
ich probier mal das. vielleicht werde ich dann nicht ganz, nur halb wahnsinnig:





VoiceMale - Ennio Morricone/ The man with the harmonica


mist; das macht ohrenweh. vielleicht muss man da den lautsprecher an den bauch halten, damit die musik in den körper, aber nicht durch die ohren geht.

:cool:
 
wow! das wirkt toll, wenn man es an das herz hält.
aber jetzt muss ich aufhören. weil meine eltern heim kommen.

also nichts mehr mit antikörperspür-trance.

:traurig:
 
der küsst das mikrophon. hahahahaha!

und vati hat alle türen zugemacht, dabei hab ich leiser gestellt.
aber wahrscheinlich tut es ihm auch weh. diese mikrophonkisten-sache tut wirklich weh, auch wenn sie wow-toll ist.

:wave:
 
und noch eine version für blockflöten-monika:





quattrocelli LIVE in New York | Ennio Morricone


und noch ein zückerchen für blockflötenmonika (achtung laut - vorher also leiser stellen):





quattrocelli LIVE | misirlou punk / pulp fiction
 
Ich verstehe dich sehr gut, auch mein Kopf ist voll mit Schönem, Produktiven, was ich gerne machen würde. Und oft sind mir solche Erkenntnisse kein Trost. Denn auch ich würde gerne tanzen, laufen, herumreisen wie die anderen.

Doch vielleicht haben wir uns selbst diese schwere Aufgabe gestellt. Wer weiß?


:danke: hallo liebe crizei,

dankeschön für deinen brief!

ja bei mir ist auch so, dass ich viele dinge gerne machen würde, die vom körper nicht möglich sind oder vom finanziellen oder wegen beidem:
tanzen, reisen, laufen, klettern und alles, was die anderen eben machen können.

doch ich will halt auch das machen, was nötig ist.
aufräumen, putzen, kochen, sich waschen, haushalt und alles, was dazu gehört.
weiter noch meine beerdigung organisieren und das testament schreiben.

ersteres will ich eben vor allem, dass es für mein umfeld und für mich einfacher ist und zweiteres, damit ich frei bin, weil ich weiss, dass alles passieren kann und alles geregelt ist.
wenn ich ausziehen muss, dann muss aufgeräumt sein, weil man nicht alle dinge einzeln zügeln kann, sondern es mit kisten und also geordnet tun muss.
wenn ich im sterben liege, dann will ich, dass meine familie weiss, wem ich welche dinge schenken möchte und was ich mit allem tun will. das muss also alles im testament stehen. wie zum beispiel, dass ich nach meinem tod die restlichen medizinischen materialien an entwicklungsländer vergeben möchte und so. so sachen eben.

wenn ich jemanden hätte, der mir alles mit mir helfend tun würde, so könnte ich es auch im star-zustand tun, also ohne selbst zu leben.
doch ich habe niemanden, also muss ich leben und darf nicht starren.

wer deine aufgaben gestellt hat, weiss ich nicht und ich weiss nicht, wer das weiss.
aber ich habe mir meine aufgaben selbst gestellt. wer das weiss, weiss ich aber auch nicht.
also du hast doch gefragt, wer das weiss, ob wir uns unsere aufgaben selbst gestellt haben oder nicht. ich weiss nicht, wer alles das von wem weiss.

viele liebe grüsse von deiner shelley :kiss:
 
hallo liebe shelley,

deine heutigen zeilen berühren mich so sehr, dass ich dir gleich nochmal mailen muss.
:danke:dass du deine kraft fürs ausführliche berichten und vor allem fürs raussuchen der div. nuancen der quattrocelli gebrauchtest. das sind ja die reinsten clowns, die ausdrucksstark die versch.artige musik zu gehör bringen.

die cellisten hier bei uns sind wirklich laienmusiker mit hohem niveau.

auf morgen freue ich mich auch schon, da wird eine orgel eingeweiht; der sohn meiner bekannten ist ja organist und kantor, auch der chor singt.

aber nun zu dir, ich kenne in ansätzen diese starre, das nicht-aktiv- werden- können, aber sicher nicht so stark, wie bei dir, da du dich mehr anstrengen musst, dich fortzubewegen, kann mich aber trotzdem sehr gut in dich hinein versetzen.
ist ritalin da wirklich das richtige? man gerät in depressionen, weil der "berg" vor einem kaum zu bewältigen ist. man sieht immer die kompletten aufgaben, und kann nicht aktiv werden.
es ist so wichtig, dass man sich mit seinem körperl. befinden aussöhnt, und nur immer einen schritt vor den andern tut. also erst eine aufgabe, und wenn dann noch kraft da ist, dann die nächste. und ist dann jemand an deiner seite, der dich unterstützt, ist alles halb so schwer. so jemand wünsche ich dir von herzen.:help:

ich glaube auch, dass unser schicksal in großen zügen vorgezeichnet ist, dennoch haben wir die entscheidung, auch andere "wege" zu gehen, die dann umwege sind, vlt. aber für unsere entwicklung nötig sind.
in solch einer tiefe erhielt ich mal den spruch: am ende eines jeden weges wartet gott. seitdem tröstet mich das sehr.

es ist sehr löblich, dass du alles ordnen willst, bis hin zu deinem tod, aber mein rat: tu den 1. schritt zuerst, also das nächstliegende. möge dir die nötige kraft, auch den mut dazu geschenkt werden.

hast du eigentlich skype auf deinem laptop? dann könnten wir telefonieren.

nochmal zur musik, sie ist ein großer hypnotiseur, tröster und stärkend.
ich hoffe, du konntest kraft und schlaf schöpfen.
ich lese gerade eric-emanuel schmitts bekenntnissse seiner liebe zu mozart, wie ihn gerade seine musik anrührte und was er darin fand.
da ich mozart auch so sehr liebe, u.a., lese ich seine auslegungen mit begeisterung.

nun tanke viel kraft und stärke.:besserung:Nacht:

ich umarme dich und denke oft an dich
deine blockflötenmonika
 
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