Zensur?

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Zensur gibt es nur in China und Nord-Korea, oder ?

In Deutschland kämpft man gegen die Pädophilie. Das ist ja auch richtig und wichtig. Dennoch greift man hierzulande zu großflächigen Maßnahmen, anstatt die Täter einfach zu fassen oder die inländischen Server zu kontaktieren.

Unter den Filtermaßnahmen leiden Institutionen wie wikileaks (Datenbank in der anonym Dokumente veröffentlich werden können):

Wikileaks ist ein unzensierbares Wiki für die massenhafte und nicht auf den Absender zurückzuführende Veröffentlichung und Analyse von geheimen Dokumenten ('Leaks', 'Leakings', leaking = etwas ohne Autorisierung oder amtlicher Genehmigung aufdecken, trotz Bemühungen um Geheimhaltung).
Unser primäres Interesse liegt auf den durch Unterdrückung geprägten Regimen wie China, Russland, dem zentralen Eurasien, dem Nahen Osten und dem Afrika südlich der Sahara. Aber wir sind auch Ansprechpartner für diejenigen, die unethisches Verhalten in ihren eigenen Regierungen und Unternehmen enthüllen wollen.
Quelle: https://secure.wikileaks.org/wiki/Wikileaks/de
Wikileaks.de Domain ohne Vorwarnung durch die deutsche Registrierungsstelle DENIC gesperrt. Die Massnahme folgt zwei Wochen auf die Hausdurchsuchung beim deutschen Domainsponsor Theodor Reppe. Die Durchsuchung wurde durch das Publizieren der australischen Zensurliste fuer das Internet ausgeloest. Ein Sprecher der zustaendigen australischen Behoerde ACMA (Australien Communications and Media Authority) sagte gegenueber australischen Journalisten aus, dass man die deutschen Behoerden nicht um Amtshilfe gebeten habe.
Die Veroeffentlichung dieser Liste entlarvte die geheime Sperrung vieler harmloser Seiten, unter anderem mit politischen Inhalten, und beeinflusste die Debatte um Zensur in Australien massgeblich. Der Vorschlag zur obligatorischen Internetzensur in Australien wird als Konsequenz dieser Debatte vermutlich nicht durch den australischen Senat bestaetigt werden.
Am 25. Maerz 2009, einen Tag nach der Durchsuchung, beschloss die deutsche Regierung den Versuch zur Einfuehrung eines kontroversen und von Experten heftig kritisierten bundesweiten Zensursystems fuer das Internet.
Waehrend die deutschen Behoerden dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" gegenueber aussagten, zum Zeitpunkt der Durchsuchung nichts von Wikileaks Rolle als international anerkanntes Pressemedium gewusst zu haben, ist diese 'Ausrede' heute nicht mehr gueltig. Bis heute, zwei volle Wochen nach der Durchsuchung, haben die Behoerden keinerlei Kontakt zu Wikileaks aufgenommen um den Sachverhalt zu klaeren.
Quelle: https://secure.wikileaks.org/wiki/Deutsche_Wikileaks_Domain_ohne_Vorwarnung_gesperrt

Dabei geht´s auch ohne neue Gesetze, man muss nur wollen:

CareChild schaffte an einem Tag mehr, als unsere Poltiker seit Monaten zustande kriegen:

Nur ein kleiner Versuch mit geringem Aufwand sollte es sein. Nicht länger als 1 Tag sollten die Vorbereitungen (juristisch & technisch) dauern und nach 48 Stunden sollten mindestens die Hälfte von insgesamt 20 Domains, von der offiziellen dänischen Sperrliste für kinderpornografische Webinhalte, nicht mehr erreichbar sein.

Bei dem Versuch wurden die Provider, bei denen die Inhalte physikalisch gespeichert waren, angeschrieben. Neben der Mitteilung der Domain und deren IP Adresse wurde auch mitgeteilt, dass sich die Domain auf der Sperrliste befindet und zur sofortigen Abschaltung selbiger aufgefordert.

Im Ergebnis waren 16 Internetdomains, die sich auf der dänischen Sperrliste befanden Geschichte, einige sogar dauerhaft. Bei 4 Domains teilten die Provider mit, es handele sich nicht um illegales Material oder der Seitenbetreiber hätte sogenannte "record keeping documents" vorgelegt, aus denen das (volljährige) Alter der Darsteller hervorgeht.

dies hätte letztendlich schon längst in Angriff genommen werden können, statt sich mit naiven Zensurwünschen und der Präsentation brutaler Kinderpornos vor Journalisten und Providern noch vor der Wahl profilieren zu wollen. An dem eigentlichen Problem der kommerzialisierten Kinderpornografie ändert dies alles ohnehin nichts. Diese ist weder von Zensur und Sperrlisten beeinflussbar noch von der schnellen Abschaltung durch Informationen an Provider. Dafür funktionieren die Abläufe und Methoden der überaus gut organisierten kriminellen Strukturen einfach zu gut.
Quelle: www.carechild.de/news/politik/internetzensur_carechild_versuch_blamiert_deutsche_politiker_566_1.html
 
Zensur ?

Die Thematik ist zwar brisant genug...dennoch war es in diesem Fall ein ärgerliches Versäumnis der wikileaks-Leute:

Mit anderen Worten: Der Domainbesitzer hat es verpeilt (*), die Domain ist noch da (aber im Transitmodus) und an den Zensurvorwürfen ist nichts dran. Das ist leider etwas unglücklich und unprofessionell von Wikileaks gelaufen, als sie in einer Pressemitteilung am Freitag die ganz große Zensur-Rhetorik auspackten. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass man bei einer solchen Rhetorik mit diesen Vowürfen vorher einige Fakten checkt, um die eigene Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden.
Quelle: Die Aufklärung: Was war mit Wikileaks.de los? : netzpolitik.org

Das zeigt wieder einmal mehr: Immer kritisch bleiben :D

P.S.: Trotzdem bleibt das Problem der Möglichkeit, in Zukunft evtl Internetseiten ohne Begründung und ohne Transparenz sperren zu können...
 
Zensur ?

Interessantes Interview mit einem Missbrauchsopfer zum Thema Internetsperren:

ZEIT ONLINE: Warum sind Sie gegen Frau von der Leyens Plan der Netzsperren?


Bahls: Weil er Kinderpornografie nicht bekämpft. Da ist irgendwo im Internet ein Missbrauch dokumentiert und die Bundesregierung schaut weg. Und sagt uns Bürgern, wir sollen auch wegschauen. Was noch viel krasser ist: Es werden zwischen den Staaten nur die Sperrlisten für die Filter ausgetauscht. Doch niemand bekämpft in seinem eigenen Land die Server, auf denen die Inhalte lagern. Wenn die zu den 1.500 Adressen gehörenden Server in den USA, Holland, Kanada und Deutschland dicht gemacht würden, die derzeit existieren, wären 90 Prozent der weltweit mit einem Browser erreichbaren Kinderpornografie nicht mehr verfügbar.

Auf der norwegischen Sperrliste, die das Bundeskriminalamt unter anderem verwenden will, sind beispielsweise auch 25 deutsche Server verzeichnet, mit 70 genuinen Domain-Namen. Insgesamt gibt es hierzulande sogar über 200 Domain-Namen. Von denen ist ein großer Teil bei einer Firma geparkt, auf deren Seite Domains verkauft werden können. Damit hat diese Firma wahrscheinlich echte Kontaktdaten. Wie sollen sonst die Verkäufe abgewickelt werden? Das Bundeskriminalamt müsste nur zu dieser Firma gehen und die Inhaber der Domains ermitteln.

Quelle: Internetzensur: Missbrauchsopfer kämpfen gegen Netzsperren | Digital | Nachrichten auf ZEIT ONLINE

Tja, warum schaltet man nicht einfach die betroffenen Server ab ?

Immerhin ist Deutschland eine Art Hotspot in Europa, was das betrifft. In den anderen Staaten wird das auch alles illegal sein, diese könnten also ihrerseits inländische Server ausknipsen und per Kontaktdaten die Verbreiter ermitteln.

Das Problem ist ja, dass die zukünftigen Sperrlisten nicht einsehbar sein sollen, so wie ich das verstanden habe. Man sieht also nicht, ob auch mal Industrie- oder Regierungskritik abgeschaltet wird.
 
Zensur ?

Hier noch interessante Argumente gegen das aktuelle Vorgehen und warum Netzsperren das Problem nicht beheben werden und vielleicht ganz andere Möglichkeiten vorbereiten: Die dreizehn Lügen : netzpolitik.org
 
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Zensur ?

Eigentlich habe ich mich ja noch nicht mit dem Thema Kinderpornografie beschäftigt, doch kann ich mich diesbezüglich noch an so einen belgischen Skandal erinnern. Soweit ich weiß, gab es da so eine Art Pornoindustrie in denen Kinder gezwungen wurden in äußerst erniedrigenenden Stellungen zu posen. Bzw. noch schlimmer - wozu sie von ihren Eltern "verkauft" wurden. Das war wirklich ein Skandal, denn es ist ja schon schlimm genug wenn es innerhalb der Familie zu Inzest oder Kindesmißbrauch kommt, doch wenn die Kinder dann auch noch an andere "weitergegeben" werden, dann muß hart durchgegrifffen werden.

Dann aber geschah nichts - es wurde zwar darüber diskutiert wie Kinder vor solchen perversen Eltern geschützt werden können, oder wie das Jugendamt rechtzeitig eingreifen kann, aber dann verlief das Thema wieder im Sand. Die Eltern (politisch in der Mehrheit) wollten sich eben nicht vom Gesetzgeber in ihren Elternrechten beschneiden lassen und der Staat hatte sowieso nicht genug Geld, um die Kinder dann in Pflegefamilien oder in Heimen unterzubringen. Für mich ist das der eigentliche Skandal, denn wenn eine Frau von der Leyens alles unterstützt, damit Mütter möglichst viel und möglichst früh Kinder gebären, dann sollte sie sich auch um die Kinder kümmern, mit deren Erziehung die Eltern dann überlastet sind. Diese Frau von der Leyens ruft hier Dämonen, die sie dann nicht mehr unter Kontrolle bekommt. Das ist der Skandal !

Nachdem man nun also doch nicht bei den Eltern ansetzen will (die für ihre Kinder verantwortlich sind) ruft man zur Hetzjagd gegen die bösen Onkels auf, die diese Kinder auf den Schoß gesetzt bekommen. Sicher - die Kinder müssen auch vor denen geschützt werden, aber zehnmal stärker müssen ja wohl die Eltern bestraft werden, die dabei zusehen, oder es sogar unterstützen. Stattdessen sagt man nur: Wir können in diese Familien ja nicht reinschauen - das liegt außerhalb unserer Kontrolle. Da könnte ich dann schreien, denn so einfach kann man es sich nun auch wieder nicht machen ! Wie oft hört oder sieht man ganz offenen sexuellen Kindesmißbrauch: Da kommt die ganze Familie zusammen, auf den Wohnzimmertisch wird eine Plastikbadewanne gestellt und dann wird das Kind vor den Augen aller anderen darin gebadet ... Ist das etwa Fürsorge ? Oder die Familie sitzt im Garten zusammen, dann wird ein Plastikschwimmbecken aufgestellt und alle anwesenden Kinder werden ausgezogen (wobei sie ansonsten ohne diese Verwandten nie nackt im Garten spielen). Das ist Kindesmißbrauch, doch der wird ganz offen zelebriert. Da kann der Gesetzgeber eben nichts gegen machen ... Aha ! Der Gesetzgeber kann auch nichts machen, wenn Papa oder Mama dann von ihren "Engelchen" ein paar Fotos macht. Aha ! Für mich ist das zwar schon Kinderpornografie, aber für die Frau von der Leyen gehört das dann einfach zum normalen Unterhaltungsprogramm einer Familie. Ätzend, heuchlerisch !

Also was wird hier nun eigentlich bestraft ? Es wird nicht der übliche Mißbrach bestraft, es wird auch nicht die Prostitution von Kindern (vor den Augen der Großfamilie oder am FKK Strand) bestraft, es wird auch nicht bestraft, wenn die Eltern pornografische Bilder von ihren Kindern machen, es wird auch nicht bestraft, wenn die Eltern diese Bilder anderen Personen (Arbeitskollegen) zeigen, es wird lediglich bestraft, wenn sich kinderlose die Bilder fremder Kinder anschauen. Wenn sie die aus einem Fotoalbum (der Eltern) z.B. einscannen, oder diese dann im Internet verbreiteten. Ich denke da an den Fall des Objektschutzes (Wachmann paßte während des Urlaubs auf das Haus der Familie auf). Dieser Wachmann schaute sich dabei auch die Fotoalben der Familie an und scannte sie für sich ein. Als diese Bilder dann im Internet auftauchten kams zum Skandal ... Irgendwie klingt mir das inzwischen mehr wie eine Verletzung des Copyrights (nur die Eltern haben das Recht auf diese Bilder), wie nach einem Schutz der Kinder. Für mich läuft die ganze Sache damit schon aus dem Rahmen ...

Nun will ich damit auf keinen Fall den Handel mit Kinderpornografie verharmlosen, denn wo es einen Markt gibt, da gibts auch ein "professionelles Gewerbe", aber ich will ganz nachdrücklich dazu auffordern, daß das Anfertigen solcher Bilder auch im familiären Bereich unter Strafe gestellt wird. D.h.: Wenn einem Nachbarn, Arbeitskollegen oder einer sonstigen Person (wie z.B. mir) solche Bilder gezeigt werden, dann muß es möglich sein diese Eltern wegen Kindesmißbrauch anzuzeigen. D.h. die Polizei muß eben auch dann mit einem Durchsuchungsbefehl in die Wohnung der Eltern eindringen können, es muß nach dem Fotoalbum (und nicht nur nach Bildern in einem Computer) gesucht werden und dann muß aufgrund der gefundenen Bilder eine Anzeige wegen Kindesmißbrauchs erfolgen. Es ist eben so, daß diese Kinder auch im "Kreis der Familie" schwere Schäden davontragen, wenn sie ständig (und gegen ihren Willen) auf diese Weise zur Schau gestellt werden. Außerdem werden dadurch im Familienkreis Begehrlichkeiten geweckt, denn 80% der sexuellen Übergriffe erfolgen eben durch "Bekannte". Noch perverser wirds dann, wenn ein Spaziergänger an so einer Familienveranstaltung vorbeikommt und im Garten die ganzen nackten Kinder spielen sieht. Bleibt der dann zwischen den Büschen stehen, um sich dieses Treiben auch einmal anzuschauen, dann wird sofort die Polizei gerufen und er wird als Spanner verhaftet. Pervers ist das deswegen, da die Polizei nichts gegen die Zurschaustellung der Kinder einzuwenden hat. Hat sich der Spanner da etwa nur eine Leistung erschlichen, so wie jemand der seinen Eintrittspreis fürs Kino nicht bezahlt hat ? Hier sollte es doch eigentlich um den Schutz des Kindes gehen und nicht um das Verwertungsrecht der Eltern (also um das Recht der Eltern zu entscheiden, wer zu dieser Veranstaltung eingeladen wird).

Wenn dieses Thema (wie viele Andere) dann aber nur als weiterer Grund zur Überprüfung des Datenverkehrs benutzt werden soll, dann frage ich mich schon, inwieweit es dem Ministerium noch um den Schutz des Kindes geht. Spielt der denn in der Praxis überhaupt noch eine Rolle ?
 
Verfassungsbeschwerde wegen der Hausdurchsuchung auf die dänische Sperrliste mit Umweg Wikileaks:

Der Beschwerdeführer, ein Blogger, der wegen Verlinkung der Seite Wikileaks über mehrere Zwischenschritte eine Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen musste und zum Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens wurde (gulli:news berichtete), hatte den renommierten Düsseldorfer Rechtsanwalt Udo Vetter (Internetnutzern auch bekannt als Autor des law blog) das Mandat für die Verfassungsbeschwerde erteilt (gulli:news berichtete). Dieser verschickte das Beschwerdeschreiben heute an die zuständigen Stellen. Eine Kopie des Schreibens liegt gulli:news vor.
Quelle: www.gulli.com/news/indirekte-verlinkung-2009-04-16/

Zum anderen Thema ist folgendes ganz interessant: MAI
 
In diesem Zusammenhang ganz interessant ("...die Großen lässt man laufen..."):

Das hat mit den Skandalmeldungen über Leipziger Immobilien-Manager, Justizbedienstete und Polizeibeamte zu tun, die unter dem Stichwort "Sachsensumpf" bekannt wurden. Ausgelöst durch eine Datensammlung des sächsischen Verfassungsschutzes, werden im Freistaat seit einigen Monaten längst abgeschlossen geglaubte Ermittlungen wieder überprüft: Da geht es um fragwürdige Gerichtsurteile und mögliche Erpressbarkeiten unter Richtern und Staatsanwälten, um Unregelmäßigkeiten bei Leipziger Häusergeschäften und vielleicht auch um anstößige Sexgeschichten mit Minderjährigen.

Der Zuhälter hatte vorgesorgt und einen Ordnungshüter in die Geschäfte mit einbezogen. Der führte dem Etablissement eine 15-jährige Ausreißerin zu, mit der er zuvor im Polizeigewahrsam intim geworden war. Raue Sitten, doch im Prozess, der im Januar 1994 stattfand, gab es milde Strafen: Der Polizist bekam eine Bewährungsstrafe, der Zuhälter erhielt vier Jahre, obwohl man ihm in einem Fall sogar Menschenhandel nachweisen konnte. Noch besser erging es den Freiern - sie wurden gar nicht erst ermittelt.

Unterdessen wurden zwei Leipziger Polizisten kaltgestellt, die sich im Sommer 2000 auf die Spur der Freier des in Leipzig sogenannten Kinderbordells gemacht hatten: Auf Fotos, die sie Manuela und den anderen Mädchen vorlegten, meinten diese den LWB-Manager und die beiden Immobilienhändler wiederzuerkennen.

Quelle: Justiz-Affären in Sachsen - Eingeholt vom alten Schrecken - Panorama - sueddeutsche.de
 
Eine gute Zusammenfassung der Hintergründe zum Stoppschild:

Als Bundesfamilienministerin von der Leyen Anfang April ihre Stoppschild- Initiative zur Eindämmung von Kinderpornografie im Internet vorstellte, übten Online-Experten heftige Kritik und bezweifelten den Sinn dieser Aktion.
Quelle: hr-online, siehe unten

www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/ct_magazin2964.jsp?rubrik=2964&key=standard_teaser_36435364&mediakey=fs
 
Eine gute Zusammenfassung der Hintergründe zum Stoppschild:

Ich kann mich nur immer wundern, was neuerdings als Hintergrund angegeben wird. Als Hintergrund stellt sich mir die Frage: Warum soll der Nachrichtenaustausch im I-Net zwischen den Bürgern mit allen Mitteln beschränkt / behindert werden ? Ich sehe hier schon gewisse Paralellen zwischen China und D. In China soll verhindert werden, daß die Bevölkerung die Diskrepanz zwischen Staatspropaganda und Realität erkennt und in Deutschland ? In Deutschland erkenne ich dazu nur, daß inzwischen ein Pressemonopol, bzw. eine Informationsdiktatur existiert. Im Gegensatz zur allmächtigen chinesischen Partei bestimmt in Deutschland ein großer Medienkonzern, was die Öffentlichkeit fühlen, denken und wählen soll. Könnte es sein, daß auch hier die Leute nicht merken sollen, wie falsch sie informiert werden ?

Wenn ja, dann stellt sich die Frage: Warum nicht ? Inzwischen dürfte bekannt sein, daß Information das gleiche wie Macht bedeutet. Früher, als Steuergelder den Bürgern noch per Gesetz (Arbeitslosenhilfe, Sozialunterstützung, Wohngeld, Krankenversorgung) zustanden, bekam jeder die Information welche Ansprüche er hat. Inzwischen wurden diese Leistungen derart gekürzt, daß viele Menschen weder von ihrem Einkommen leben können, noch ausreichende Hilfe erhalten, um ihre Existenz zu sichern. Dafür bekommen immer mehr private Hilfsorganisationen öffentliche Steuergelder, auf die längst nicht jeder einen Anspruch hat. Es bleibt somit diesen halbstaatlichen Organisationen überlassen, wen sie fördern und wen sie verrecken lassen. Das geht vom Sozialhilfeempfänger der nur noch von privaten Hilfsorganisationen Lebensmittelgutscheine bekommen kann, über den Arbeitslosen der nur noch über private Organisationen an Qualifikation teilnehmen kann, über Kranke die den passenden Arzt nicht mehr finden, über Behinderte die die nicht mehr in die passende Einrichtung finden, über Existenzbedrohte Unternehmer die entweder Zinsfreie Millionenkredite, Existenzgründungskredite, oder gar keine Hilfe bekommen. Oder noch klarer ausgedrückt: Wer nicht die nötigen Informationen bekommt (wo er Hilfe in der Not bekommen kann), der muß eben pleite gehen oder sogar krepieren. Heute entscheiden private Oranisationen über Leben und Tod !

Statt politisch durch aktive Tötung zu morden, erfolgt heute Euthanasie durch Unterlassung bzw. Nichtgewährung von Hilfe. Wo kämen wir denn hin, wenn nun im Internet "beraten" würde, wo die Menschen trotzdem Hilfe bekommen können ? Das gäbe ja Mord und Totschlag, wenn die einen erfahren, daß die anderen Hilfen bekommen, die ihnen selbt verweigert wird. Dazu sagten nun hohe Bundesrichter: "Es ist bedenklich, wenn nicht einmal wir angeben können, wo in Not geratene Personen Hilfe bekommen können. Sicherlich gibts für jede Notlage die entsprechenden Hilfen, doch die Information, wo diese Hilfe zu bekommen ist, erhalten nur noch ausgewählte Personenkreise ..." Das war wohl deutlich genug, oder ?

Übrigens teilte erst vor einigen Jahren die WHO mit, was die schlimmste Form des Volkermords ist: "Die schlimmste Form ist die Ausrottung von Menschen durch nicht mehr mitkommen lassen, in Armut verhungern lassen, verdursten lassen, medizinische Versorgung unterbinden (Umweltgeschädigte), jeglicher Bildung oder Berufsausübung berauben ... " Warum erfahren wir in deutschen Medien eigentlich nichts über die vielen Personen (Umweltkranke) die ihre Wohungen verlieren, in billigen Pensionen (im Vierbettzimmer) kaserniert werden, oder die dort unter unmenschlichen Bedingungen sterben (weil ihnen jede med. Hilfe verweigert wird) ? Kann es denn wirklich sein, daß eine "freie Presse" diesen Bereich "rein zufällig" totalitär ausspart ?

Hat noch jemand etwas wirkliches zu den Hintergründen zu sagen, oder erschöpft sich das in: Siehe hier ein Skandal und siehe dort eine Ungerechtigkeit. Seit Jahrzehnten bekommen wir nun in allen Nachrichtensendungen (Monitor, Aspekte, Journal) Pseudokritik präsentiert, nachdenen man nur noch fragen kann: "Ja und - welche Konsequenzen werden nun daraus gezogen ?" Genau an dieser Stelle bricht dann aber grundsätzlich jeder Beitrag ab und es geht weiter zum nächsten Skandalschnipsel.
 
Hallo Manno,

hast Du den Beitrag von ct gesehen ?
Ich glaube nicht, denn sonst würdest Du nicht so aufgebracht schreiben. Dort wird nämlich sehr wohl sehr kritisch argumentiert. Auch das Wort China wurde genannt.
Alles weitere wäre ja Verschwörungstheorie und somit nicht am rechten Platz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Ich persönlich denke ja, dass die Hintergründe ganz trivial sind:
Wie Du schon sagtest, sind die Medienkonzerne sehr mächtig. Und die Musikindustrie (auch Softwareindustrie) ebenfalls. Ein paar Tage nach diesem Gesetz mit dem Stopp-Schild, wurde ja schon davon geredet, ebendieses auf urheberrechtliche Verstöße auszuweiten.

Meiner Meinung nach möchten die entsprechenden Firmen ein Internet der Konzerne:
-schnelle Verbindungen bieten nur Homepages, die entsprechend mehr kosten
- das Ganze soll eher so ne Art Konsumenten-Web werden (also vorwiegend TV-Inhalte, Einkaufen, Zeitung lesen, Werbung..)
- Blogs u.ä. werden sehr schwer zu bekommen und teuer im Unterhalt sein
- also eine Art erweitertes Fernsehen

Die Diskussion läuft ja mittlerweile schon in großen Tageszeitungen und im TV. Trotzdem werden es die meisten wieder nicht kapieren, weil sie keine Zeit oder Lust haben, sich da rein zu denken.
Seit Jahren wird ja schon gewarnt, die Terroristen würden im Internet Nachwuchs anwerben, Bombenanleitungen bereitstellen uswusf.
Bush der Ältere sagte ja auch mal, dass "die Blogger" den Terroristen den Boden bereiten würden. Oder so ähnlich...
 
Mir ist in letzter Zeit nur aufgefallen, dass man bei youtube nicht mehr alle Musiktitel bekommt, also dort stark "ausgedünnt" wurde, wegen der "Musiklizenzen" und dass ich bei Google seit Neuestem häufiger die Meldung bekomme, dass einzelne Treffer aufgrund von "Rechtsgründen" nicht angezeigt würden: Aus Rechtsgründen hat Google 1 Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie unter ChillingEffects.org
Ich weiß in diesem Fall bspw. aber, dass es sich dabei um die Anzeige eines Buches bei Google Books handelt, welches ich aber (noch) direkt abrufen kann, und welches mir vor kurzem immer auch noch als Treffer angezeigt wurde.

Ich denke auch, dass die Internetinhalte so flach werden sollen bzw. werden, wie der ganze Rest im Fernsehen, usw. Und dass wirkliche Informationen nur noch diejenigen erhalten werden, die dafür bezahlen oder die eben in entsprechend priviligierter Position tätig sind. Wie das ganze stetig nach und nach im einzelnen zensiert und limitiert wird, kann ich mir noch nicht so genau vorstellen, aber die ersten Beispiele sind ja da...
Die Zeit, wo viele Informationen für alle zugänglich waren, ist wohl jedenfalls gezählt. Ich habe auch keine Ahnung, was man dagegen tun kann :confused: Money (und damit die, die den Großteil davon besitzen) rules the world... :holzhack:
 
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Damit hier keine Missverständnisse aufkommen:

Ich bin nicht dafür, sich die neuesten Kinofilme per p2p zu holen und massenweise Alben runterzuladen. Urheberrechte müssten schon gewahrt werden. Dennoch sollte man über ein neues Konzept nachdenken, denn die Künstler bekommen ja z.B. per CD-Verkauf ziemlich wenig Geld. Die verdienen nur mit den Konzerten (außer man heisst Madonna oder Robbie Williams oder ist ein ähnliches Kaliber) und müssen dort wahrscheinlich auch noch für die eigenen Werke GEMA bezahlen...
 
Hallo Manno, hast Du den Beitrag von ct gesehen ? Ich glaube nicht, denn sonst würdest Du nicht so aufgebracht schreiben. Dort wird nämlich sehr wohl sehr kritisch argumentiert ... Alles weitere wäre ja Verschwörungstheorie und somit nicht am rechten Platz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Meiner Meinung nach möchten die entsprechenden Firmen ein Internet der Konzerne:

Zuerst einmal stellt sich nicht die Frage, ob ich Deinen ct Beitrag gesehen habe, sondern wieso Du darauf verweist ohne zu sagen was dort mitgeteilt wird ? Über sowas mache ich mir dann schon so meine Gedanken.

Erwartest du, daß sich jeder der Zensur unterwirft und sich einen DSL Anschluß zulegt ? Ja, ja, ich weiß, daß sich eine analoger Anschluß unter Vista kaum realisieren läßt, aber wenn man es wirklich will, dann gelingt einem das trotzdem. Und ja - ganz offensichtlich werden Vista Nutzer zum DSL gezwungen, damit sich die Nutzer auf einen Provider festlegen müssen und um die kommerzielle Nutzung zu fördern. Aber muß ich da mitmachen ? Um online Postings zu schreiben oder E-Mails abzurufen braucht ein "mündiger Bürger" nämlich keinen DSL Anschluß mit fester Providerzuweisung und ich sehe mich diesbezüglich immernoch als mündig an.

Mündig, weil ich mir nicht den Mund verbieten lassen will. Was hätte denn eine feste Adresse für Folgen: Im schlimmsten Fall würde ich meine Meinung schreiben und nach und nach in allen Foren gesperrt werden. Dazu reicht in einem MCS forum schon der Hinweis aus, daß diese überregionalen Selbsthilfegruppen schließlich von den Krankenkassen etliche tausend Euro überwiesen bekommen, damit sie die Betroffenen vertreten. Insofern könnte man ja schon erwarten, daß sie die Schreiben des Ministeriums weiterleiten. Rumms -das Posting war einen Tag später gelöscht und der Zugang war gesperrt. So schnell geht das ! In einem anderen Forum reichte es dann schon aus, daß ich mitteilte: Ich habe die Behindertenvertretung zuletzt auf einer Veranstaltung der Pharmaindustrie getroffen habe. Ich mußte dort für Kost und Logie zwar selbst bezahlen, aber unsere Vertreter zahlten mit Gutscheinen, die sie zusammen mit der Einladung von der Pharmaindustrie bekamen. Rumms - das Posting war schon drei Std. später gelöscht und ich mein Zugang war gesperrt. Wie will denn ein Nutzer mit DSL Anschluß noch seine Meinung sagen, wenn er daraufhin überall eine Sperre befürchten muß. Sebst wenn er daraufhin seinen Vertrag kündigt, kann er erst nach 2 Jahren zu einem neuen Provider wechseln (und damit die Sperre umgehen).

Hätte ich nun eine feste DSL-Adresse wäre ich da für immer und ewig gesperrt und müßte mir bei weiteren Foren immer gut überlegen, was man dort von mir hören will. Bloß nirgendwo eine Sperre riskieren, immer schön mit vorauseilendem Gehorsam reagieren und im Zweifel besser ganz schweigen. So aber wechsele ich von meinem rechten Vista Computer zum Linken XP Computer, melde mich als mündiger Bürger Call by call einfach neu im forum an und somit jucken mich derartige Sperren nicht einmal mehr. Ich laß mir von denen doch keinen Maulkorb verpassen. Allerdings geht das nur mit analogen Modems.

Hättest Du mir aber dazugesagt, was ich in diesem Filmchen so Interessantes zu sehen bekomme (und das kann man wohl erwarten), dann hätte ich den Link auf meinen Speicherstick kopiert und ihn mir vor meiner Haustüre im I-Net Cafe angeschaut. Aber glaubst Du ich renne da jedesmal runter, nur weil irgendjemand einen Link reinklatscht (ohne dazuzusagen, worum es geht ?) Solche Links kopiere ich nicht einmal auf meinen Speicherstick auf dem ich alle Downloads, Filme und Musiklinks schiebe. Einfach Link markieren und dann "auf Speicherstick kopieren" klicken. Einmal pro Woche setze ich mich dann ins Internetcafe und ziehe mir dort per Glasfaserkabel so um die 4 GB runter. Ich möchte diese anonymen Cafes unbedingt unterstützen (was auch wieder etwas mit mündigem Verhalten zu tun hat) und ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich dort mit einer Rabattkarte surfe (10 Std. für 5 Euro). Das ist wesentlich billiger wie die DSL Grundgebühr + Kosten für den Analoganschluß zum E-Mail Abruf. Insofern unterstütze ich dieses Cafe nicht wirklich. Was ich aber ganz besonders wichtig finde: Mein Surfverhalten kann dort nicht überwacht werden !

So - das mußte ich nun einfach mal jemanden sagen, der von mir einen DSL-anschluß erwartet, bzw. mich indirekt zwingt sich einen zuzulegen. Die Deutschen Interlektuellen weisen häufig eine anatomische Besonderheit auf: Sie schreiben mit der Linken und handeln mit der Rechten.
 
In Frankreich wird man seit gestern ein Jahr aus dem Netz gesperrt wenn man einen illegalen Download macht ...

Was wird bald alles illegal sein? ;)

Soweit ich weiß sind mind. 50 000 Seiten, mit angeblich rechtsradikalen Hintergrund schon seit Jahren gesperrt.
Daher erschließt sich mir nicht, warum es jetzt "nicht so einfach" sein sollte, die Kinderporno-Seiten zu sperren.
Es geht folglich darum, ein anderes System aufzubauen, welches weniger überwindbar ist! Eine andere logische Erklärung gibt es nicht! :schlag:

Und in Zeiten der Krise und des Zusammenbruchs liegt es wohl sehr nahe, dass man ganz andere Zielgruppen im Visier hat.
Heutzutage ist es sehr leicht Zusammenschlüsse von Gleichdenkenden zu organisieren!

Lieben Gruß
 
Zitat Manno
Zuerst einmal stellt sich nicht die Frage, ob ich Deinen ct Beitrag gesehen habe, sondern wieso Du darauf verweist ohne zu sagen was dort mitgeteilt wird ? Über sowas mache ich mir dann schon so meine Gedanken.

Gaaaaanz ruhig, Manno ! Das wird schon wieder, erstmal setzen, tief durchatmen und beruhigen !

Ich entschuldige mich für mein impertinentes Verhalten und die Frechheit, seiner Hoheit einen fast unkommentierten Link zum Hessischen Rundfunk aufgedrängt zu haben !

Wird nie wieder vorkommen. Soll ich Wiedergutmachung überweisen ?

:)))
 
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Hallo Oli,

was mich in erster Linie auch beunruhigt ist das Unterdrücken von Treffern neuerdings bei Google bspw. durch diese Clearingstelle: Aus Rechtsgründen hat Google 1 Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie unter ChillingEffects.org

Wer weiß welche Inhalte dadurch zukünftig noch unterdrückt werden sollen ? Das ist doch wahrscheinlich erst der Anfang...
 
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Hä ?

Wo habe ich Dich in diesem Thread unfreundlich behandelt ?

Die öffentlichen persönlichen Angriffe bitte ich zu löschen !
 
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