... Was hat bei Histaminintoleranz einen stärkeren symptomdämpfenden Effekt, Progesteron oder Gestagen?
Die Datenlage insgesamt zur Histaminintoleranz ist nicht sehr gut, aber in Fallberichten wird postuliert, dass Progesteronpräparate Zyklusschmerzen oder auch Migräne kontrollieren könnten. Beide Symptome können auch bei der Histaminintoleranz auftreten.
Wie kommt es bei Frauen mit Histaminintoleranz in der Schwangerschaft zur Reduktion der Symptome?
Kommt es zur Befruchtung, beginnt der Körper relativ rasch, Schutzmechanismen für das werdende Leben aufzubauen. Diese Schutzmechanismen verhindern, dass das Immunsystem den Embryo als Fremdkörper einordnet. Dazu gehört auch der Schutz vor Histamineinfluss, der zu einem frühen Abort führen könnte.
In der Schwangerschaft produziert der weibliche Körper deshalb hohe Mengen an Diaminoxydase, dem Enzym, dass Histamin abbaut. Der Diaminoxidase-Level in Gebärmutter und Plazenta schwangerer Frauen kann bis zu 500fach höher sein, als dies normalerweise der Fall ist. So kann es passieren, dass histaminunverträgliche Frauen in der Schwangerschaft eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome erleben. Für die Frauen ist das sehr positiv, denn plötzlich können sie all die histaminreichen Speisen essen, die sie normalerweise nicht vertragen haben. Mit dem Ende der Schwangerschaft ist dieser Effekt allerdings wieder vorbei.Histaminintoleranz ist ein sehr umstrittenes Krankheitsbild. Die Tatsache, dass histaminintolerante Frauen während der Schwangerschaft plötzlich wieder histaminreiche Speisen vertragen, ist aus meiner Sicht aber ein deutlicher Hinweis auf die Existenz der Erkrankung.
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