Hallo Frank!
Ich glaube, dass die Befürworter der orthomolekularen Medizin letztlich genauso wenig auf der Hand haben wie die Gegener.
Studien zu orthomolekularen Stoffen gibt es zig tausend. Und der
überwiegende Teil dieser Studien zeigt positive oder sogar sehr positive
Wirkungen auf die Gesundheit.
Selber lesen macht schlau, und zwar die Studien selbst, nicht die Abstrakte
oder gar Rezensionen über die Studien, denn die sind teilweise bis zur krassen
Fälschung verbogen. Allerdings verschwindest Du dann mal für ein paar Jahre
von der Bildfläche, die Menge des Stoffs ist unglaublich.
Wie können die Leute sich da anmassen, so vehement dafür oder dagegen zu sein ?
Für eine Anmaßung braucht es doch keine guten Argumente. Freche Sprüche
genügen vollständig!
Zum Thema VC: Ich habe mal kurz in die verlinkte Studie geschaut, und
nachdem ich dort gleich auf den seit gut 20 Jahren bekannten Fehler ge-
stoßen bin, von einer Plasmasättigung bei 200 mg VC-Aufnahme auszugehen,
habe ich es schnell wieder sein lassen. Das Plasma lässt sich auch mit
vielen g VC nicht sättigen, man verlässt aber den Bereich, in dem die
Nieren der Not gehorchend VC recyceln. Die Halbwertszeit der Blutpegel
geht dann in den Bereich von 30 Minuten zurück. Die Schlaumeier haben
früher eine einmalige Dosis gegeben und dann nach 12 Stunden gemessen,
und da waren die Blutpegel natürlich schon wieder abgesoffen.
Ein aktuelles Modell was die Körperphysiologie ziemlich intelligent und
passend erklärt nennt sich "Dynamic Flow" und kann bei Hickey/Roberts
nachgelesen werden. Aus diesem Werk stammt auch die umfangreiche
Literaturliste, die ich hier mal teilweise veröffentlicht habe.
Jedes Modell sollte aber zumindst mal schlüssig erklären, warum nahezu
die ganze Tierwelt mit hohem Energieaufwand große Mengen an VC in die
Blutbahn synthetisiert, um permanent im "Dynamic Flow" zu bleiben und
keinesfalls VC zu recyceln.
Was ich genau so sehe: Es wäre eine Unmenge an sehr teurer Forschung
nötig, um wirklich optimale Blutpegel der wichtigsten Vitamine und Mineral-
stoffe zu ermitteln. Diese Forschung müsste über längere Zeiträume mit
vielen Menschen und jeweils genau ermittelten Blutpegeln betrieben werden.
Und wer sollte das finanzieren und aus welchem Grund? Geld ist damit
nämlich eher wenig zu verdienen, im Gegenteil würde eine insgesamt
verbesserte Gesundheit in der Bevölkerung so manches Geschäftsmodell
zum wackeln bringen.
Viele Grüße
Heinz