Hei flowerpower - toll, daß Du mir schreibst, danke!
Meine Amalgamfüllungen? Viele bekam ich mit 16, dann einige um die 25. Da hatte ich das Glück, in die Hände eines dentalen Prachtexemplars zu geraten, der mir einige Backenzähne bis auf eine hauchdünne Schicht wegfräste - einer davon wurde mir vor ein paar Monaten ausgegraben - die Plomben werden also auf natürliche Weise entfernt. Von meinem Zahnarzttrauma habe ich schon berichtet.
Wo stünde ich heute geistig und emotional, wenn ... Hätte, könnte, wäre ??? Schwierige Fragen für mich, da ich noch nie ein Freund von Spekulationen gewesen bin. Und im Vergleich zu heute, ja, wo stehe ich geistig und emotional? Als Wesen versuche ich, Geist in Liebe zu integrieren, und Liebe in Geist einzubinden. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, was immer das für andere bedeutet. Als Mensch versuche ich meine Emotionen abzubauen, spüre Empfindlichkeiten auf und suche nach den Ursachen. Auch da geht es voran, wenn auch langsamer, als mir lieb ist. Insgesamt: ich habe sehr gute Freunde, keine Konflikte in meinem Umfeld, bin mit meinem (bescheidenen) Leben rundum zufrieden - ja, und ich versuche natürlich, was kein Geheimnis ist, unter anderem zu erforschen, wie ein Neues Bewußtsein über Kausalität Menschen autonom, also selbstbestimmt machen kann, also ein Ziel, das sehr pragmatisch ist. Dazu muß man ein guter Analytiker sein, ein solcher versuche ich zu werden.
Eines mag ich Dir noch erzählen: mein Leben war nicht nur bunt, es war auch hart. Das reichte für mehrere Leben, was mir widerfahren ist. Gegen alle Schwierigkeiten kämpfte ich an, ließ mir nichts gefallen, gab niemals auf, stehe seit über 45 Jahren immer wieder auf - und da wundert es Dich hoffentlich nicht, wenn mich ein paar Amalgamplompen nicht beeindrucken können. Da gab es andere "Dinge", gegen die ich bestehen mußte und bestanden habe.
Wir waren heute mit dem Hund unterwegs. Auf dem Rückweg mußten wir warten, weil eine Ponykutsche unseren Weg kreuzte - und ich sah an einem Baum, wie die Knospen sich in der Phase des Entblätterns befinden. Erinnerung: mit 13 bekam ich zu Weihnachten ein Mikroskop geschenkt. Für meine Jahresarbeit in der Realschule begleitete ich unseren Birnbaum bei seinem Wachstum, Knospen, Blätter, Blüte, Frucht, eine Dokumentation von Wachstum; ich schnitt mit einer Rasierklinge dünne Scheiben ab und zeichnete, was ich unter dem Mikroskop sah. Es war eine tolle Arbeit - und ich bekam eine 6. der Lehrer sagte, das könne ich nur aus einem wissenschaftliche Buch abgeschrieben haben. Ich blieb sitzen, weil mein Vater mit Saufen beschäftigt war, und meine Mutter mit meinem Vater. Genau, das war eines meiner harmlosen Lebensabenteuer.
Der Mai ist gekommen, liebe flowerpower, und ich wünsche Dir die entsprechenden Gefühle dazu. Alles Gute Dir wünscht
Wolfgang
PS. Heute stehen unsere beiden Signaturen das erste mal direkt untereinander.