... Erdgas ist wertvoll - und manchmal in kleinen Äderchen im Erdreich verteilt. Das zu gewinnen - dafür haben die Konzerne, die Erdgas fördern, ein aufwendiges Verfahren entwickelt: Fracking, was auf Deutsch so viel wie «Aufbrechen» bedeutet.
Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien mehrere tausend Meter tief in die Erde gepresst: In Nordwalde wären es 1500 Meter, an einer weiteren Stelle in Niedersachsen, wo bereits gefract wird, sind es 4400 Meter. Die Mischung verteilt sich in den feinen Kapilaren unter der Erde, größere Risse entstehen: das kostbare Gas wird nach oben gedrückt und kann abgebaut werden. Was nach einer brillianten Idee klingt ist vor allem eines: hochumstritten.
Denn die verwendeten Chemikalien sind zum Teil hochgiftig, krebserregend. Zwar sagen Unternehmen, wie beispielsweise der französische Konzern GDF Suez, dass 98 Prozent des Gemisches aus Wasser besteht - aber Umweltschützer halten dagegen. Mehrere Tonnen des so genannten Fracfluides werden pro Durchgang in den Boden gedrückt - auch zwei Prozent Chemikalien sind in diesem Fall eine Menge - nämlich mehrere Tonnen. Mehrere tausend Meter liegen zwar zwischen der Stelle, wo gefrackt wird und dem Grundwasser. Aber ein Teil der chemischen Flüssigkeit bleibt im Erdreich. Wie sie sich verhält, das weiß man noch nicht genau. Fracking ist ein Experiment unter unseren Füßen.