Sollen medizinische Einrichtungen wirklich so arbeiten? Die Anerkennung der Kassen wird wohl in Zukunft nicht mehr so sein, weil diese mittlerweile von ehemaligen Patienten informiert worden sind, was dort für Zustände vorherrschen.
Hallo MediStudi,
erst einmal tut es mir sehr Leid für Dich, dass Du solche Erfahrungen sammeltest.
Nun, was Deine obige Aussage betrifft, so gibt es nicht nur unzufriedene Patienten sondern auch sehr viele zufriedene, welche tatsächlich regelmässig diese Kliniken aufsuchen und mehr als froh darüber sind, dass es diese überhaupt gibt.
Zu denen gehöre auch ich und ehrlich gesagt, wüßte ich heute nicht, wo ich stehen würde, wenn ich nicht die Chance gehabt hätte, dort behandelt worden zu sein und noch so oft wie es mir sinnvoll erscheint, weiter behandelt zu werden.
Es gibt immer und überall unzufriedene Patienten. Ich selber erlebte es im Haus Rötz, wie sich die Patienten gegenseitig "hochschaukeln". Damit behaupte ich nicht, dies wäre bei Dir auch der Fall gewesen.
Auch wenn es jetzt doch etwas in die persönliche Tiefe geht, so möchte ich Dir mal kurz schreiben, was bei mir
dort festgestellt wurde:
Fructosemalabsorbtion, Darmdysbiose,
Schwermetallbelastung,
Belastung mit Chemikalien, KPU, Cortisol-Tagesprofil völlig durcheinander, Mangel an DHEA-S, gestörte Neurotransmittersynthese, oxidativer Stress,
Borreliose, Mangel an Magnesium, Vitamin D,
gestörte Immunfunktion (TH1/TH2-Switch), Amalgamallergie
usw.
Also, ich empfinde es nicht als Null-acht-fuffzehn-Untersuchung. Erzähle mir mal bitte, wo ich diese Untersuchungen innerhalb kürzester Zeit zum Null-Tarif bekommen hätte?
Ich bin seinerzeit in die Klinik, weil ich wußte, dass körperlich etwas absolut unstimmig ist, allerdings nicht was. Wie meinst Du, wäre es mir ergangen, wenn ich bei den verschiedensten Ärzten aufgeschlagen wäre? Die hätten mich einerseits für bekloppt erklärt und andererseits hätte ich überhaupt und null gewußt, worauf ich mich hätte untersuchen lassen sollen.
Bevor ich jedoch das 1. Mal - ja, ich gehöre auch zu den Patienten, die dort schon öfter waren - hinfuhr, überlegte ich mir genau, was ich untersuchen lassen möchte. Und all' diese Untersuchungen wurden durchgeführt.
Wer sich mit seinem Körper auseinander setzt, weiß im übrigen auch, wo sich Mängel verstecken. Schließlich hat die Klinik nicht als erstes in meinem Leben ein großes Blutbild erstellt.
Ausserdem besitze ich einen Mund zum fragen. Selbst aus Entfernung kann jeder Patient sehr schön sehen, wenn der Arzt die Patientenakte durchgeht, wo sich Mängel verstecken; wo etwas ausserhalb der Norm ist, denn dies ist deutlich unterstrichen.
Zudem gehe ich in Kommunikation mit dem Arzt und lasse nicht alles einfach über mich "ergehen". D.h. ich frage nach, warum welche Indikation erfolgt, ich empfehle selber Behandlungen, welche aus meiner Sicht sinnvoll sind. Schließlich bin ich erwachsen, es ist mein Körper, und ich alleine bin für mich verantwortlich. Diese Verantwortung überlasse ich schon lange keinem Arzt mehr. Alles, was ich vorschlug bzw. ablehnte, wurde genau so gehandhabt und nicht anders.
Eine Schema "F" - Behandlung erlebte ich dort nicht. Es wurde zum Teil sogar sehr intensiv auf Allergie-Patienten eingegangen, die keinerlei Infusionen mehr vertrugen.
Es wurde frei gestellt, welche Ausleitungsverfahren jeder Einzelne wollte. Klar, es ist eine Umweltklinik und eines der größten Themen der Umweltpatienten ist nun mal die Schwermetallausleitung - warum gehe ich denn dorthin, wenn ich daran kein Interesse habe? Wenn ich nicht wissen will, wie sehr ich belastet bin? Im übrigen erlebte ich dort auch Mitpatienten, welche nicht durch Chelatbildner entgiftet wurden sondern durch natürliche Mittel, die schlichtweg eine viel zu große Entgiftungsstörung aufwiesen.
Deine Aussage der Marketingstrategien für eigene Produkte, empfinde ich mehr als übertrieben. Natürlich wurde mir auch ein ALCAT empfohlen. Aber, ich habe doch die Wahl, diesem Test zuzustimmen oder es zu lassen. Niemand versuchte mich zu beschwatzen und diesen Test als dringend und unbedingt erforderlich darzustellen. Natürlich ließ ich diesen Test nicht durchführen. Warum auch.
Bevor Du hier mit Vorwürfen von wegen "Erträge in eigene Taschen fließen" ankommst, frage ich Dich ernsthaft, ob Du überhaupt weißt, wie die Tagessätze in diesen beiden Kliniken aussehen!?
Ich schätze mal nicht - kläre Dich aber gerne auf:
Der Tagesatz liegt bei unter € 200,00.
Von diesem Geld wird das gesamte Personal honoriert. Das Essen der Patienten, welches nun alles andere als ein Klinikfrass ist sondern zum Teil biologisch, frisch und mit Extrawürschten, hergestellt - zum Teil bezogen auf die Allergiepatienten. Ich frage Dich, in welcher Klinik es zum Frühstück regelmässig eine halbe Papaya gibt, Kokosmilch, Erdmandeln, glutenfreies Brot, Avocados oder Wildfleisch? Von diesen Geldern werden die gesamten Untersuchungen, Ausleitungen, Infusionen bezahlt. Hydro-Colon-Therapie, Infrarot-Sauna, Haslauer Wanne und dieses Massagegerät (komme jetzt nicht auf den Namen, Strom, Wasser, Heizung, Reinigung der Bettwäsche usw.
Und nach dieser Aufklärung empfiehlt es sich wirklich mal, ein bisschen nachzudenken.
Im Speisezimmer sah ich überhaupt keinen Schimmelpilz - ich möchte wirklich mal wissen, wie Du darauf kommst.
Natürlich ist nicht alles rosig - allerdings muss ich doch mal darüber nachdenken, warum und wieso einiges ist, wie es ist und wo ich bereit bin, Abstriche zu machen. Ich brauche zum Beispiel keine hochmoderne und gestylte Klinik - andere Dinge sind mir wichtiger.
Was ich als wirklich beeinträchtigt und extrem schmerzhaft empfunden habe, waren die Umweltpatienten, welche sich - obwohl sie sich in einer Umweltklinik befanden und dort Laptop und Handyverbot gilt, sich nicht im geringsten daran hielten und der Meinung waren, alle Elektrosensiblen spinnen und können überhaupt nicht auf E-Smog reagieren.
DAS sie selber eventuell darunter leiden, kam ihnen nicht einmal ansatzweise in den Sinn - völlig süchtig nach diesem elektromagnetischem Mist.
Ich fand es sehr interessant, als einer der Mitpatienten erzählte, wie es ihm mit W-Lan körperlich geht. Eine der CFS/MCS-Patientinnen stieß danach verwundert aus, dies seien genau die Symptome, unter denen sie auch leide.
Noch nie erlebte ich - und dies wiederholt - diesen fordernden Egoismus einiger Umweltpatienten ohne Rücksicht auf andere.
Ich könnte hier Erlebtes erzählen, wo in anderen Kliniken die Patienten durch ihr rücksichtsloses Verhalten in hohem Bogen rausgeflogen wären.
Wenn Du den Bäcker "um die Ecke" empfiehlst, dann hast Du nicht einmal ansatzweise eines der Konzepte der Klinik verstanden.
Soviel meine Ansicht über die Klinik und meine Reaktion (ich muss zugeben etwas emotional) über Deine Beschwerde.
Schönen Gruß
1Gisa